Studie Poker-Texas-Holdem[34.0][1] - Forschungsinstitut für ...
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Seite 8<br />
2012-02-27 <strong>Forschungsinstitut</strong> <strong>für</strong> Glücksspiel und Wetten<br />
Ziel der vorliegenden <strong>Studie</strong> und der weiteren Forschungsarbeiten ist es,<br />
1. das mögliche Suchtgefährdungspotential des Onlinepokerspiels am<br />
Beispiel der Variante <strong>Texas</strong> <strong>Holdem</strong> No Limit zu messen und zu bewerten.<br />
2. die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieses Spiels möglichst so<br />
zu gestalten, dass Spieler aktiv und wirksam geschützt werden.<br />
Bisher wird die wissenschaftliche Forschung zu Glücks- und Geschicklichkeitsspielen<br />
in Deutschland dominiert von einer eher klinisch ausgerichteten<br />
Forschung. Diese differenziert nicht hinreichend zwischen verschiedenen<br />
Glücksspielangeboten und rückt vor allem Aspekte der Spielsucht undifferenziert<br />
in den Mittelpunkt. Häufig werden damit verbundene Aussagen und<br />
Angaben auch in der Öffentlichkeit medienwirksam und unkommentiert<br />
übernommen. Zwei Beispiele:<br />
„Unterschiedlichen Schätzungen zufolge leiden in Deutschland zwischen<br />
150.000 und 400.000 Menschen unter Spielsucht. Ihr Anteil am gesamten<br />
Umsatz der Glücksspiel-Branche beträgt laut einer <strong>Studie</strong> des Hamburger<br />
Professors Michael Adams 56,4 Prozent, obwohl sie nur rund elf Prozent<br />
der Spieler ausmachen. Diese Spieler verzocken nicht nur ihr eigenes Geld,<br />
sie sorgen auch <strong>für</strong> Folgekosten, welche die Gesellschaft zu tragen hat -<br />
wie etwa die Behandlung psychischer Erkrankungen, Kriminalitätsbekämpfung<br />
oder Produktivitätsverluste.“ 8<br />
"Automatenglücksspiel ist ein Geschäft mit Kranken", kritisierte Jobst<br />
Böning die seit 2006 gelockerten Vorschriften <strong>für</strong> Spielkasinos und Automatenbetreiber.<br />
Er führt aus, …“ dass die Glücksspielindustrie 56 Prozent<br />
ihrer Umsätze mit Suchtkranken mache. Für viele Spieler endet der Gang<br />
zu den Geldspielgeräten mit Gewinnmöglichkeit in Verschuldung, Depression<br />
und Suizid. Glücksspielsucht sei „die teuerste aller Suchtformen"…Die<br />
Glücksspielpolitik habe sich als volkswirtschaftlich und sozial verfehlt erwiesen.“<br />
9<br />
Es fehlt bisher in vielen Bereichen der Glücks- und Geschicklichkeitsspielbranche<br />
an wissenschaftlichen Analysen, die solche Aussagen zum pathologischen<br />
Spiel und die damit verbundenen sozialen Kosten einer kritischen<br />
Betrachtung unterziehen.<br />
Eine quantitative Bewertung und Beurteilung von Suchtpotentialen des<br />
Online-<strong>Poker</strong>spiels <strong>Texas</strong> Hold’em No Limit bietet das vom Wissenschaftlichen<br />
Forum Glücksspiel auf Initiative der beiden deutschen Soziallotterien<br />
- der Aktion Mensch und der ARD-Fernsehlotterie - entwickelte Mess- und<br />
8 http://www.kontaktco.at/info_service/newsletter/newsletter_archiv/newsletter_<br />
2010_4/.<br />
9 http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Suechte-Die-volkswirtschaftlichen-Schaeden-sind-riesig-_arid,112551.html.