Studie Poker-Texas-Holdem[34.0][1] - Forschungsinstitut für ...
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Seite 26<br />
2012-02-27 <strong>Forschungsinstitut</strong> <strong>für</strong> Glücksspiel und Wetten<br />
Relevant ist demnach das Treffen richtiger Entscheidungen. 79 Das Treffen<br />
von Entscheidungen basiert meist auf der Berechnung und dem Abschätzen<br />
von Siegchancen unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden<br />
Informationen. Dabei wird das Verhalten (z.B. Setzmuster, Spielstrategie)<br />
des Gegenspielers analysiert und es werden Rückschlüsse auf dessen<br />
Karten gezogen. 80<br />
Die Untersuchungen zeigen, dass das <strong>Poker</strong>spiel durch Training optimierbar<br />
ist und ein geübter Spieler langfristig Gewinne erzielen kann. Auch dies<br />
ist ein Indiz, dass die Geschicklichkeit eine wichtige Rolle spielt. Auffallend<br />
ist, dass alle vorliegenden <strong>Studie</strong>n ein wesentliches Geschicklichkeitsmoment<br />
eruieren konnten. Manche ein leichtes, andere ein deutliches<br />
Überwiegen gegenüber der Zufallskomponente. <strong>Poker</strong> liegt daher zumindest<br />
im Kontinuum zwischen Glücks- und Geschicklichkeitsspiel.<br />
Wagner kommt in seiner Dissertation und nach der Auswertung von <strong>Studie</strong>n<br />
sowie theoretischen Erörterungen zu Geschicklichkeitsfaktoren und Strategien<br />
zu dem Ergebnis, „…dass zumindest die am häufigsten gespielten Varianten<br />
des Kartenspiels <strong>Poker</strong>s aufgrund der dominierenden Geschicklichkeitselemente<br />
eindeutig als Geschicklichkeitsspiele zu qualifizieren sind.“ 81<br />
Die Klassifizierung von Onlinepoker als Glücks- oder Geschicklichkeitsspiel<br />
bleibt daher letztendlich eine Frage, die politisch beantwortet werden<br />
muss. 82 Für Mischspiele wie <strong>Poker</strong> entsteht dadurch allerdings eine Rechtsunsicherheit.<br />
79 Cabot, A., Hannum, R. (2005): <strong>Poker</strong>: Public Policy, Law, Mathematics and The<br />
Future of an American Tradition, in: Thomas M. Cooley Law Review, Vol. 22 (3), S.<br />
471.<br />
80 Koenig, C., Ciszewski, S. (2007). <strong>Texas</strong> Hold´em <strong>Poker</strong> – Glücksspiel oder<br />
Geschicklichkeitsspiel?, in GewerbeArchiv, 10, S. 402.<br />
81 Wagner, R. (2010): Die Praktikabilität des Österreichischen Glücksspielbegriffs<br />
am Beispiel des Kartenspiels <strong>Poker</strong>, Wien; http://othes.univie.ac.at/12121/1/2010-<br />
07-20_0300723.pdf, S. 159.<br />
82 Hambach, W., Hettich, M., Kruis, T. (2009): Verabschiedet sich <strong>Poker</strong> aus dem<br />
Glücksspielrecht? Eine Besprechung der aktuellen verwaltungs- und strafrechtlichen<br />
Rechtslage zur <strong>Poker</strong>variante <strong>Texas</strong> Hold´em, in: Medien und Recht –<br />
International Edition, S. 41 – 50.