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Die Geschichte des Rittergutes Tannenberg bei Geyer

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18 Hermann Lungwitz - <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Rittergutes</strong> <strong>Tannenberg</strong> <strong>bei</strong> <strong>Geyer</strong><br />

men und nach Brüx abgeliefert worden, Heinrich von Gersdorf und<br />

Kaspar Freiberg mit einer besondern Instruktion an Weidtmühl ab,<br />

um sich seiner weitern Unterstützung zu versichern. Der Herzog<br />

ging ferner den König von Böhmen, Ferdinand (1556 Kaiser), an,<br />

und erhielt die Zusicherung, daß, wenn die sächsischen<br />

Abgesandten nach Brüx kämen, ihnen die Gefangenen vorgestellt<br />

werden sollten. <strong>Die</strong>s geschah; die Gefangenen wurden in Gegenwart<br />

der Abgeordneten Herzog Heinrichs befragt und der Tortur unterworfen;<br />

einer, Bartel Reinolt, ward mit dem Schwerte hingerichtet.<br />

<strong>Die</strong> Kosten der Untersuchung mußte aber Herzog Heinrich bezahlen.<br />

Er dankte in einem besondern Schreiben Sebastian von der<br />

Weidtmühl für die Hinrichtung „<strong>des</strong> Beschädigers“ und bat, ferner<br />

andere auf seine Kosten einzufangen. Birnstiel aber ließ sich durch<br />

diese Maßregeln nicht schrecken, ward vielmehr immer frecher.<br />

Zwei Täschner aus Annaberg zeigen an, sie seien auf dem Markte zu<br />

Brüx gewesen und als sie ihre Güter nach Annaberg durch einen<br />

Kärner zurückschaffen lassen, „sei dieser, als er oberhalb dem<br />

Steinbach in Wald kommen, von ihrer dreien angeplackt worden,<br />

unter diesen einer <strong>des</strong> Birnstiels Bruder, so jetzo die von <strong>Geyer</strong><br />

befehden, da<strong>bei</strong> gewesen, die hätten dem fuhrmann den Karren<br />

geplündert, ihre Koffer aufgehauen, daraus genommen an Taschen<br />

und Leder und Anderm auf 42 ½ fl. werth“. Sie hatten sich <strong>des</strong>halb<br />

an den Hauptmann zum Wolkenstein mit ihrer Klage gewendet, „es<br />

ist uns aber,“ sagten sie, „gahr eine schlechte Antwort von bemeltem<br />

Hauptmann geworden, dann er uns anzeigt, hätten wir Schaden empfangen,<br />

möchten wir uns denselben von den von Geier erstatten lassen,<br />

wollten sie es thun, wär er wol zufrieden“. Herzog Heinrich verfügte<br />

hierauf an den Rat zu Annaberg, er solle auf den Fehder fahnden.<br />

Der Rat hätte umsomehr Veranlassung gehabt, dieser<br />

Aufforderung nachzukommen, als jetzt wiederholt Annaberger<br />

Bürger von der Birnstielschen Bande geplündert wurden. Bald nach<br />

dem Vorfalle mit den <strong>bei</strong>den Täschnern ward ein Annaberger<br />

Krämer „niedergeworfen und ihm ein Pferd sammt einer Summe<br />

Gel<strong>des</strong> von dem Geierschen Feinde abgedrungen“. Ferner beklagt<br />

Maatz aus Annaberg sich, daß, als er von Marienberg nach Böhmen<br />

reiten wollte und seine Waare und Spezerei am Sattel geführt, ihm<br />

Birnstiel alles abgenommen habe, „an 60 fl. werth“. Er sagt da<strong>bei</strong>:<br />

„er hat mir auch unter Augen gesagt, er wolle Ew. Fürstlichen<br />

Gnaden Land und Leute hinfürt sowol angreifen als die von Geier ,

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