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Die Geschichte des Rittergutes Tannenberg bei Geyer

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eine schriftliche Zusage <strong>des</strong> Abtes von Osseg, daß er auf Birnstiel<br />

fahnden lassen wolle. In<strong>des</strong>sen blieb dies auch ohne Erfolg und<br />

selbst Herzog Moritz vermochte nicht die gestörte Ruhe <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

alsbald wieder herzustellen. Gegen Hans Schuster, der als Birnstiels<br />

„vornemster Gesell“ bezeichnet wird, sendete er Christoph Schüre<br />

aus. <strong>Die</strong>ser erfuhr durch seine Kundschafter, daß Schuster sich im<br />

Vogtlande <strong>bei</strong> Ölsnitz aufhalte, als er aber an dem bezeichneten Orte<br />

mit dem Schösser von Ölsnitz und einer Anzahl Bewaffneter eintraf,<br />

ergab sich zwar, daß Schuster, Birnstiel und zwei andere mit 3<br />

Pferden dort gewesen, allein sie waren wieder über die Grenze geritten.<br />

Auch gegen Hans von Rechenberg, von dem gesagt wird, „er sei<br />

der Fehde größte Ursache“, versuchte man Maßregeln zu ergreifen,<br />

allein der Rat von Brüx, der angegangen ward „ihn zu bestricken,<br />

wollte es nicht sunder erlaubniß Römischer Königlicher Majestät<br />

thun“. Inzwischen gelang es doch, allmählich mehrere Glieder der<br />

Bande einzufangen, gegen die dann mit unnachsichtlicher Strenge<br />

verfahren ward.<br />

In der Mitte <strong>des</strong> Jahres 1543, wo die Akten über diese Fehde schließen,<br />

ist vermutlich Birnstiel mit dem Rest seiner Genossen verjagt<br />

worden. Über ihn selbst fehlen weitere Nachrichten, Herzog<br />

Moritzens strafender Arm scheint ihn nicht erreicht zu haben.<br />

Aus den Händen der Schnee ging das Rittergut in die Hände derer<br />

von Hartitzsch über; diese Familie hat dasselbe eine Reihe von<br />

Jahren und zwar von 1532 bis 1612 besessen; wir halten uns <strong>bei</strong> diesen<br />

Angaben an die im Lehnhof zu Dresden vorhandenen<br />

Lehnbriefe. Es werden mehrere von Hartitzsch genannt, namentlich<br />

Hans von Hartitzsch und Hans Heinrich von Hartitzsch. In einem<br />

Lehnbriefe vom 19. Juli 1586 wird zum ersten Male Siebenhöfen<br />

erwähnt, denn nach demselben gehören zum Gute „sieben Mannen<br />

unterm <strong>Geyer</strong>“. Mit diesem Jahre dürfte Siebenhöfen nach<br />

<strong>Tannenberg</strong> eingepfarrt worden sein, während die Einwohner von<br />

Dörfel nach der Trennung vom Rittergute <strong>Tannenberg</strong> die Kirche zu<br />

Elterlein besuchten und da<strong>bei</strong> ihren Kirchweg durch Hermannsdorf<br />

hatten. Als aber, allerdings nur der Sage nach, ein Kind aus Dörfel,<br />

das man im Winter nach seiner Taufe in Elterlein auf dem Heimwege<br />

im Schnee verloren hatte, umgekommen war, so wäre Dörfel zu<br />

Anfang <strong>des</strong> 17. Jahrhunderts in das ganz nahe Hermannsdorf eingepfarrt<br />

worden. In dem beregten Lehnbrief heißt es: „Mit nahmen den<br />

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