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Die Geschichte des Rittergutes Tannenberg bei Geyer

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owohl in der Anlage selbst als auch in der Verteilung der Fluren<br />

zeigt es sich, dass das Rittergut <strong>Tannenberg</strong> mit Feld und Wald<br />

Sdie erste Ansiedlung <strong>des</strong> Ortes war, und zieht man weiter die<br />

Gründung der Nachbarorte in Betracht, so kann man <strong>Tannenberg</strong><br />

getrost zu den ältesten Ansiedlungen dieses Teiles <strong>des</strong> Erzgebirges<br />

zählen. Das Rittergut <strong>Tannenberg</strong> war und ist heute noch ein<br />

Herrensitz, <strong>des</strong>sen Grund und Boden sich im allgemeinen vom<br />

Greifenbach bis zum Lohenbach, d.i. der Grenzbach zwischen<br />

<strong>Tannenberg</strong> und Hermannsdorf, erstreckt. Im Laufe der Zeit<br />

wurden Fluren für die Hörigen von dem Gutsfelde getrennt, die<br />

Unterthanen bauten ihre eigenen Gehöfte das Thal entlang und so<br />

entstand das Dorf. Um den Edelhof gruppierte sich nach und nach<br />

Kirche und Schule, Mahl- und Holzschneidemühle, Schäferei,<br />

Gasthof und Schmiede und in späterer Zeit kam noch Papiermühle<br />

und Pechsiedehaus hinzu. Das Pfarrlehn erscheint geradezu aus<br />

den Gutsfluren herausgeschnitten, ebenso die Felder der Schäferei,<br />

und Mühle, Schenke und Schmiede sind erst 1849 aus dem<br />

Gutspacht in Privatbesitz übergegangen.<br />

Das obere Erzgebirge wurde von den meißner Niederungen aus<br />

besiedelt und der Bergbau war es, der diese Pioniere mit Fäustel und<br />

Eisen, Spaten und Axt in die damals noch recht unwirtlichen<br />

Gegenden führte. So erscheint auch <strong>Tannenberg</strong> als eine germanische<br />

Gründung. Es hieße dem Worte „<strong>Tannenberg</strong>“, wie das Dorf<br />

bereits in der ältesten Urkunde vom Jahre 1411 genannt wird,<br />

Gewalt anthun, wollte man darin eine slavische Abstammung erblicken.<br />

Auch die angrenzenden Ortschaften Hermannsdorf und<br />

Schönfeld führen rein deutsche Namen, und Dörfel wird in den<br />

ältesten Urkunden „daß Dorffichin genannt". Ja das etwas weiter entfernte<br />

Schlettau, welches zum ersten Mal 1351 urkundlich Sletin<br />

genannt wird, ist nach Hey`s Untersuchungen ein deutsches Wort,<br />

das entweder von dem niederdeutschen schleet, d.i. Schiefer, oder<br />

von dem althochdeutschen slita, d.i. Abhang, abzuleiten ist.<br />

Als Denkmal aus alter Zeit steht der viereckige, nach oben sich verjüngende<br />

und ungefähr 14 m hohe Turm neben den Gutsgebäuden,<br />

er ist heute noch von einem Wassergraben - von den Ortsbewohnern<br />

„Hofwall“ genannt - umgeben. Da über den Zweck <strong>des</strong> Turmes und<br />

über die Zeit der Erbauung <strong>des</strong>selben auch nicht eine Urkunde auf-<br />

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