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Kasseler Sparkasse Geschäftsbericht 2006 10. Geschäftsjahr

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erwarteter Ausfallrate (Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

je Ratingklasse), Verlustquote<br />

und Kreditinanspruchnahme.<br />

Dagegen drückt der unerwartete Verlust<br />

das Ausmaß der Abweichungen vom<br />

durchschnittlich eintretenden erwarteten<br />

Verlust aus. Für den Beitrag eines<br />

Einzelgeschäftes zum unerwarteten<br />

Verlust spielen der Diversifikationsgrad<br />

des Kreditportfolios und die Korrelationen<br />

der Branchen eine maßgebliche<br />

Rolle.<br />

Definiert man den Value-at-Risk (VaR)<br />

des Kreditportfolios nach einem eher<br />

traditionellen, bilanzierungsorientierten<br />

Risikoverständnis, so stellt der VaR<br />

das Volumen der unerwarteten Kreditausfälle<br />

dar (reiner Defaultprozess). In<br />

einem wertorientierten System beinhaltet<br />

der VaR dagegen einen bonitätsbedingten<br />

Wertverlust eines Kreditportfolios<br />

(Migration innerhalb der Ratingklassen<br />

und Defaultprozess). Allgemein<br />

ist der durch ein vorgegebenes Konfidenzniveau<br />

gekennzeichnete VaR im<br />

Kreditportfolio durch die Verteilungsfunktion<br />

der Wahrscheinlichkeiten, mit<br />

denen das Risikovolumen zukünftig von<br />

den erwarteten Wertverlusten bzw.<br />

Defaults abweichen kann, bestimmt.<br />

Für ein effizientes Adressrisikomanagement<br />

und -controlling ist zum einen die<br />

Bewertung des Verlustpotenzials eines<br />

einzelnen Engagements von Bedeutung,<br />

zum anderen auf aggregierter<br />

Ebene, wie sich aktuell der Wert des<br />

Kreditportfolios bestimmt und wie das<br />

Risiko zukünftiger Wertschwankungen<br />

gemessen werden kann. Bei dem von<br />

der <strong>Sparkasse</strong> eingesetzten zentralen<br />

Kreditrisikomodell, CreditPortfolioView<br />

(CPV), steht die spezielle Portfoliosicht<br />

im Vordergrund. Das heißt, dass sowohl<br />

den wechselseitigen wirtschaftlichen<br />

Abhängigkeiten (Korrelationen) als<br />

auch der jeweiligen Größe der Einzelengagements<br />

im Verhältnis zum Portfoliovolumen<br />

eine hohe Bedeutung zukommt.<br />

Dies erlaubt Konzentration und<br />

Diversifikation, die das Portfoliorisiko<br />

wesentlich beeinflussen, entsprechend<br />

zu modellieren. Die Risikomessung auf<br />

Kreditportfolioebene dient der Quantifizierung<br />

des insgesamt eingegangenen<br />

ökonomischen Risikos. Hierbei wird<br />

errechnet, wie hoch bei einer vorgegebenen<br />

Wahrscheinlichkeit der größtmögliche<br />

barwertige Verlust bis zum Risikohorizont<br />

(1 Jahr) ist. Dazu wird eine<br />

Portfolioverlustverteilung berechnet<br />

bzw. simuliert, aus der der Value-at-<br />

Risk und andere Risikomaße abgeleitet<br />

werden können. Hierbei wird ein<br />

Konfidenzniveau von 99,0 % unterstellt.<br />

Erste Ansätze zur Steuerung des<br />

Adressrisikos auf Portfolioebene existieren<br />

in Form des Abschlusses von<br />

Credit-Default-Swaps (CDS) mit Instituten<br />

der <strong>Sparkasse</strong>norganisation. Für<br />

die zentrale Steuerung des Adressrisikos<br />

ist die Abteilung Treasury verantwortlich.<br />

Einzelengagements werden<br />

durch die Markt- und Marktfolgebereiche<br />

abgeschlossen, überwacht und<br />

bearbeitet. Die Risikoüberwachung auf<br />

Portfolioebene erfolgt im Risikocontrolling.<br />

Die Risikolimite für das Adressenausfallrisiko<br />

wurden eingehalten.<br />

Anteilseigner-/Beteiligungsrisiko<br />

Das Beteiligungsrisiko wird in der <strong>Kasseler</strong><br />

<strong>Sparkasse</strong> als die Gefahr verstanden,<br />

dass aus der Eigenkapitalbeteiligung<br />

an Dritten vermögensmäßige<br />

oder für die GuV relevante Verluste entstehen.<br />

Für die Abgrenzung zu Aktienkursrisiken,<br />

die ebenfalls unter diese<br />

Beteiligungsdefinition fallen, betrachtet<br />

die <strong>Sparkasse</strong> im Rahmen des Beteiligungsrisikos<br />

nur solche Beteiligungen,<br />

die nach § 18 der Satzung der <strong>Kasseler</strong><br />

<strong>Sparkasse</strong> getätigt werden. Das<br />

Management der Beteiligungen wird<br />

von der Abteilung Vorstandsstab vorgenommen.<br />

Hier erfolgen die laufende<br />

Überwachung der Beteiligungen sowie<br />

das Reporting an die Entscheidungsträger.<br />

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