Papst Benedikt XVI. - Kath.de
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<strong>de</strong>rt, so daß fortan sein Leben im Glauben eine konkrete Gestalt erhält durch »qualifi-<br />
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zierte Teilnahme am Ganzen« : »Christ wer<strong>de</strong>n heißt communio wer<strong>de</strong>n und damit in<br />
die Wesensweise <strong>de</strong>s Heiligen Geistes eintreten. Es kann daher aber auch nur durch<br />
<strong>de</strong>n Heiligen Geist geschehen, <strong>de</strong>r die Kraft <strong>de</strong>r Kommunikation, ihr Vermitteln<strong>de</strong>s, Ermöglichen<strong>de</strong>s<br />
und als solches selbst Person ist.« 44<br />
Diese Dimension <strong>de</strong>r christlichen Glaubenserfahrung gilt vor allem für die Liturgie, in<br />
ihr wird wie bei keinem an<strong>de</strong>ren Vollzug die Grundstruktur <strong>de</strong>r Kirche als Volk Gottes<br />
sichtbar. Je<strong>de</strong> Erfahrung im Glauben und in <strong>de</strong>r Feier <strong>de</strong>r Liturgie gehört nicht <strong>de</strong>m<br />
Individuum in seiner Vereinzeltheit, vielmehr wird sie zur Erfahrung <strong>de</strong>s ganzen »corpus<br />
Christi mysticum« und ist als solche immer gemeinschaftlich, d.h. ekklesial verfaßt.<br />
Insofern kommt das im Glauben Erfahrene nie nur <strong>de</strong>m einzelnen zugute, es wird<br />
nach außen hin universal offen bleiben und in die Sendung führen. Dies heißt für<br />
unsere Fragestellung, daß die Liturgie immer von bei<strong>de</strong>n Erfahrungen christlicher<br />
Existenz bestimmt ist, daß sie nämlich tiefer in <strong>de</strong>n Leib Christi und in die Gemeinschaft<br />
aller Glauben<strong>de</strong>n führt und zugleich in die Sendung und in <strong>de</strong>n Dienst am<br />
Nächsten eintreten läßt.<br />
Die communiale Grundstruktur christlichen Glaubens und <strong>de</strong>s logos-gemäßen Gottesdienstes<br />
grün<strong>de</strong>t in seiner trinitarischen Verfaßtheit, <strong>de</strong>nn die Dreieinigkeit ist das<br />
Urbild aller christlichen »koinonia«: »Die Trinitätstheologie wird darin zum Maß <strong>de</strong>r<br />
Ekklesiologie, als das Leben im Glauben gestaltet und gelebt wird aus <strong>de</strong>m Heiligen<br />
Geist. Ekklesiologie und Christologie kommen darin zusammen, daß Christus in <strong>de</strong>r<br />
Kirche <strong>de</strong>r Abgestiegene und sie Christus als Abgestiegener ist, Fortführung <strong>de</strong>r Men-<br />
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schheit Jesu Christi.«<br />
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H.U. von Balthasar, Spiritualität, in: Verbum Caro. Skizzen zur Theologie. Bd. I, Einsie<strong>de</strong>ln 1960, 226-244, hier 228. Zum Begriff<br />
»Spiritualität«: J. Sudbrack, Art. »Spiritualität«, in: Her<strong>de</strong>rs theologisches Taschenlexikon VII (1973) 115-136; E.J. Cuskelly, Spiritualität<br />
heute. Würzburg 1968, 197f.; Lucien-Marie <strong>de</strong> Saint-Joseph, Ecole <strong>de</strong> spiritualité, in: DSAM IV (1960) 116-128.<br />
J. Ratzinger, Der Heilige Geist als communio. Zum Verhältnis von Pneumatologie und Spiritualität bei Augustinus, in: C.<br />
Heitmann/H. Mühlen (Hgg.), Erfahrung und Theologie <strong>de</strong>s Heiligen Geistes. Hamburg-München 1974, 223-238, hier 226.<br />
Ebd., 235.