Wenn Sensibilität zur Krankheit wird - ACC
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DR. SAMUEL PFEIFER: SENSIBLITÄT<br />
Biblische Aspekte von<br />
Persönlichkeits-störungen<br />
Die Bibel ist kein Psychopathologie-Buch im<br />
engeren Sinne. Daher finden sich auch keine<br />
ausführlichen Beschreibungen der oben genannten<br />
Persönlichkeitsstörungen darin.<br />
Einzelne Stellen deuten aber doch darauf hin,<br />
dass es Menschen in den biblischen Berichten<br />
gab, deren Verhalten oder deren Grundeinstellung<br />
zu Schwierigkeiten im Zusammenleben<br />
führten:<br />
– schwaches Gewissen (Römer 14,<br />
1. Kor. 8, 1. Kor. 10)<br />
– «kleinmütige», «schwache» Menschen (1.<br />
Thess. 5:14)<br />
– Menschen mit einem «Brandmal im Gewissen»<br />
(1. Tim. 4:2)<br />
literatur: Gute Beschreibungen mit seelsorglichen<br />
Hilfestellungen finden sich in dem<br />
Buch von D. Seamands: Heilung der Gefühle.<br />
Edition C. — L. Parrott: Einfach nervig.<br />
Vom Umgang mit anstrengenden Mitmenschen.<br />
Schulte & Gerth.<br />
ÜBUNG<br />
Bilden Sie Gruppen von etwa vier Personen:<br />
Lesen Sie die angegebenen Bibelstellen und<br />
versuchen Sie diese mit den erwähnten Persönlichkeitsproblemen<br />
in Bezug zu bringen.<br />
Kommen Ihnen noch weitere Personen in der<br />
Bibel in den Sinn, die unangepasstes Verhalten<br />
hatten?<br />
EMPFEHLUNGEN FÜR<br />
DIE BEHANDLUNG VON<br />
PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN<br />
(nach Andreasen, Lehrbuch der<br />
Psychiatrie, S. 309)<br />
1. Manche Menschen mit Persönlichkeitsstörungen<br />
können schwierig sein. Stellen Sie<br />
sich darauf ein.<br />
2. Die Betroffenen haben seit langer Zeit Probleme<br />
und die Therapie <strong>wird</strong> wahrscheinlich<br />
ebenso lange dauern. Jahrzehnte lang<br />
dauerndes unangepasstes Verhalten ist<br />
nicht leicht zu verstehen oder zu verändern.<br />
3. Halten Sie Grenzen ein. Sie sind nicht sein<br />
Freund oder Mitarbeiter, sondern sein<br />
Therapeut / Seelsorger.<br />
4. Legen Sie Grundregeln fest (feste Termine,<br />
klare Aufgaben, klare Regeln bei Krisen)<br />
5. Vermeiden Sie die Phantasie, sie könnten<br />
den Betroffenen «retten». <strong>Wenn</strong> die Persönlichkeitsstörung<br />
schon längere Zeit<br />
besteht, hat der Patient sicher auch schon<br />
andere Therapeuten ohne Erfolg aufgesucht.<br />
Warum sollten Sie eine Ausnahme<br />
sein?<br />
6. Suchen Sie Unterstützung bei Kollegen<br />
und in der Supervision.<br />
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