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Wenn Sensibilität zur Krankheit wird - ACC

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DR. SAMUEL PFEIFER: SENSIBLITÄT<br />

Angst und Panik<br />

sensible Menschen neigen vermehrt<br />

zu Angst. Man versteht darunter<br />

verschiedene Kombinationen<br />

körperlicher oder psychischer<br />

Angstsymptome, die keiner realen<br />

Gefahr zugeordnet werden können<br />

und entweder als Angstanfälle<br />

oder als Dauerzustand auftreten.<br />

Die Angst ist meistens diffus und<br />

kann sich bis zu Panikattacken<br />

steigern.<br />

Panikstörung und Agoraphobie:<br />

Es treten unerwartet starke Angstgefühle<br />

auf, die nicht direkt im Zusammenhang mit<br />

einer aktuellen angstauslösenden Situation<br />

stehen. Diese sind begleitet von vegetativen<br />

Begleiterscheinungen (vgl. S. 10). Agoraphobie<br />

umschreibt Angst, sich an Orten oder in Situationen<br />

zu befinden, in denen beim plötzlichen<br />

Auftreten von Symptomen eine Flucht nur<br />

schwer möglich (oder peinlich) ist oder in denen<br />

keine Hilfe verfügbar wäre (z.B. im Geschäft<br />

Schlange stehen; im Lift stecken zu bleiben;<br />

Ängste im Zug oder Tram; aber auch: z.B. Angst,<br />

in einem Theater plötzlich die Kontrolle über<br />

Blase oder Darm zu verlieren; in der Kirche<br />

plötzlich angesprochen zu werden). Folgen:<br />

Einschränkungen bei vielen Aktivitäten, Reisen;<br />

häufige Notwendigkeit von Begleitpersonen.<br />

Generalisierte Angststörung: Unrealistische<br />

oder übertriebene Angst und Besorgnis<br />

bezüglich verschiedener Lebensumstände<br />

(Angst, dem Kind könnte etwas zustossen,<br />

obwohl keine Gefahr besteht; Geldsorgen ohne<br />

triftigen Grund) über längere Zeit (min. sechs<br />

Monate). Neben den vegetativen Symptomen<br />

finden sich besonders folgende Zeichen:<br />

ständige Anspannung, übertriebene Schreckreaktion,<br />

Konzentrationsschwierigkeiten oder<br />

«Blackout» aus Angst, Ein– und Durchschlafstörungen<br />

sowie Reizbarkeit.<br />

«Einfache» Phobie: Angst vor ganz bestimmten<br />

Situationen oder Objekten (Spinnen-,<br />

Hunde– oder Katzenphobie; Angst vor dem<br />

Anblick von Blut etc. etc.). Konfrontation mit<br />

dem Auslöser ruft sofort heftige und überschiessende<br />

Angst hervor. Solche Situationen<br />

werden entweder vermieden oder nur unter<br />

grösster Angst und Anspannung durchgestanden.<br />

Die Person erkennt, dass ihre Angst übertrieben<br />

oder unvernünftig ist. Die Angst oder<br />

das Vermeidensverhalten stören den normalen<br />

Tagesablauf der Person, die üblichen sozialen<br />

Aktivitäten oder Beziehungen, oder die Angst<br />

verursacht erhebliches Leiden.<br />

Soziale Phobie: Anhaltende Angst vor Situationen,<br />

wo eine Person im Mittelpunkt der<br />

Aufmerksamkeit anderer steht und befürchtet,<br />

etwas zu tun, was demütigend oder peinlich<br />

sein könnte. z.B. Angst, in der Öffentlichkeit<br />

zu sprechen; sich vor anderen beim Essen zu<br />

verschlucken; in einer öffentlichen Toilette<br />

zu urinieren; etwas Lächerliches zu sagen etc.<br />

Konfrontation mit dem Auslöser ruft sofort<br />

heftige und überschiessende Angst hervor. Solche<br />

Situationen werden entweder vermieden<br />

oder nur unter grösster Angst und Anspannung<br />

durchgestanden. Die Person erkennt, dass ihre<br />

Angst übertrieben oder unvernünftig ist. Die<br />

Angst oder das Vermeidensverhalten stören<br />

den normalen Tagesablauf der Person, die üblichen<br />

Aktivitäten oder Beziehungen, oder die<br />

Angst verursacht erhebliches Leiden.<br />

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