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Wenn Sensibilität zur Krankheit wird - ACC

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DR. SAMUEL PFEIFER: SENSIBLITÄT<br />

Posttraumatische Belastungsstörung<br />

(PTSD): Die Person hat ein Ereignis<br />

erlebt, das ausserhalb der üblichen menschlichen<br />

Erfahrung liegt und für fast jeden<br />

stark belastend wäre (z.B. Vergewaltigung,<br />

Ausgeraubtwerden, Miterleben eines plötzlichen<br />

Todesfalles, Zerstörung des eigenen<br />

Zuhauses, Kriegserlebnisse, Folter). Die Folge:<br />

Das Ereignis <strong>wird</strong> ständig auf mindestens eine<br />

der folgenden Arten wiedererlebt: Wiederholte<br />

sich aufdrängende Erinnerungen; wiederholte<br />

stark belastende Träume; plötzliches Gefühl,<br />

das Ereignis wieder zu erleben (Flashback);<br />

intensives psychisches Leiden bei der Konfrontation<br />

mit Ereignissen oder Jahrestagen,<br />

die an das traumatische Erlebnis erinnern.<br />

Vermeiden von Situationen und Auslösern,<br />

die mit dem Trauma in Verbindung stehen:<br />

Verdrängen der Gedanken daran; Erinnerungslücken;<br />

Entfremdungsgefühl; Einschränkung<br />

der Gefühlswelt (z.B. Verlust von zärtlichen<br />

Empfindungen); Gefühl der Sinn– und Zukunftslosigkeit.<br />

Anhaltende Symptome einer erhöhten<br />

Erregung: Schlafstörungen, Reizbarkeit,<br />

Konzentrationsschwierigkeiten, Überwachheit<br />

(Hypervigilanz), Schreckhaftigkeit, vegetative<br />

Symptome).<br />

Weitere Informationen<br />

Dem Thema Angst ist ein<br />

eigenes Heft der Reihe «Seelsorge und Psychiatrie»<br />

gewidmet. Dort finden Sie auch<br />

ausführliche<br />

Literaturangaben.<br />

Erhöhte Sensibilität<br />

Studien haben gezeigt, dass erste Paniksymptome,<br />

selbst wenn es sich nicht um eine voll<br />

ausgeprägte Störung handelte, später zu einer<br />

deutlich erhöhten allgemeinen Sensibilität<br />

führen können.<br />

— Paniksymptome im engeren Sinne<br />

— Ängstliche Erwartung von neuen<br />

Symptomen.<br />

— Ängstliche Vermeidung von Situationen,<br />

die Symptome auslösen könnten.<br />

— Abhängigkeit von ständiger<br />

Bestätigung: starkes Bedürfnis nach<br />

Absicherung, Trost, Ermutigung.<br />

— Überempfindlichkeit auf Substanzen,<br />

z.B. auf Kaffee.<br />

— Allgemeine Stress-Sensibilität:<br />

jede Zusatzbelastung, jede schlechte<br />

Nachricht führt zu seelischer Anspannung.<br />

— Überempfindlichkeit / Angst bei<br />

drohender Trennung: starke Abhängigkeit<br />

von anderen Menschen. Droht<br />

eine Trennung, treten starke Ängste auf.<br />

Quelle: Cassano, G.B. et al. (1997). The panic-agoraphobic<br />

spectrum: A descriptive approach to the assessment<br />

and treament of subtle symptoms. American Journal<br />

of Psychiatry 154 (Suppl 6):27-37.<br />

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