Download - Ãsterreichische Kinder-Krebs-Hilfe
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sonne<br />
DIE ZEITSCHRIF T DER KINDER-KREBS -HILFE _w w w.kinderkrebshilfe.at<br />
4/11<br />
© Helga Nussbaumer<br />
Warum sagt man zum <strong>Krebs</strong> nicht Skorpion oder Kuh?<br />
Ehemals betroffene Jugendliche stellen <strong>Krebs</strong>forscherInnen bisher unbeantwortete Fragen<br />
<strong>Hilfe</strong> leisten und <strong>Hilfe</strong> annehmen<br />
Möglichkeiten und Grenzen von Selbsthilfegruppen<br />
Das waren die Nachsorge-Camps 2011<br />
Impressionen – Einblicke – Rückblicke
Inhalt<br />
<strong>Kinder</strong> - <strong>Krebs</strong> - <strong>Hilfe</strong><br />
Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
Verband der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> Organisationen<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
<strong>Krebs</strong>forscherInnen sind es gewohnt, ihr<br />
spezialisiertes Wissen einem internationalen<br />
Fachpublikum detailreich darzulegen.<br />
Laien verstehen hingegen meist nur einen<br />
Bruchteil davon – wenn überhaupt. Gerade<br />
junge <strong>Krebs</strong>patientInnen und deren Eltern<br />
haben jedoch ein natürliches Interesse an<br />
der Krankheit, die ihr Leben komplett auf<br />
den Kopf stellte. Meist bleiben nach der<br />
Therapie viele Fragen offen.<br />
Doch welche Fragen haben (ehemalige)<br />
<strong>Krebs</strong>patientInnen an WissenschafterInnen,<br />
die sich intensiv mit der Krankheit<br />
beschäftigen? Während eines Nachsorge-<br />
Camps der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> haben BetreuerInnen die Fragen von<br />
Jugendlichen im Alter von 13 bis 16 Jahren<br />
gesammelt und Erstaunliches dabei zutage<br />
gefördert: Die meisten der Jugendlichen<br />
wollen vor allem Basiswissen über<br />
die <strong>Krebs</strong>erkrankung erfahren. Es war eine<br />
schöne Erfahrung zu sehen, mit welcher<br />
Neugier die Jugendlichen bei diesem „Projekt“<br />
dabei waren.<br />
Im Rahmen eines besonderen ExpertInnen-Talks<br />
stellten sich drei ehemalige<br />
Patientinnen zur Verfügung, um stellvertretend<br />
für die gesamte Gruppe verständliche<br />
Antworten von zwei SpitzenforscherInnen<br />
der St. Anna <strong>Kinder</strong>krebsforschung einzuholen.<br />
Die spannenden Fragen und Antworten<br />
lesen Sie in unserer Titelgeschichte<br />
auf den Seiten 3 bis 7.<br />
Herzlichst,<br />
Medizin & Wissenschaft<br />
Warum sagt man zum <strong>Krebs</strong> nicht Skorpion oder Kuh? 3<br />
Ehemals betroffene Jugendliche stellen <strong>Krebs</strong>forscherInnen<br />
bisher unbeantwortete Fragen<br />
Ausgezeichnete Leistungen 7<br />
Wissenschaftspreise für international beachtete Studien<br />
Therapie & Betreuung<br />
<strong>Hilfe</strong> leisten und <strong>Hilfe</strong> annehmen 8<br />
Möglichkeiten und Grenzen von Selbsthilfegruppen<br />
Survivors<br />
Wie ein Online-Medienportal Zuversicht ausstrahlt 10<br />
Mit Medienprojekten die eigene Krankheit thematisieren<br />
„Eins werd’ ich nie tun: AUFGEBEN!“ 11<br />
Die 19. Regenbogenfahrt der Deutschen <strong>Kinder</strong>krebsstiftung<br />
mit österreichischer Manpower<br />
Intern<br />
Das waren die Nachsorge-Camps 2011! 12<br />
Impressionen – Einblicke – Rückblicke<br />
Bio Sonnenigel hilft und schmeckt gut 14<br />
Unbürokratische <strong>Hilfe</strong> durch Bäckerei „Haubi’s“<br />
Freude am Eislaufen 14<br />
Spiel mit im KIC-Eishockeyteam!<br />
Porträt<br />
„Es ist noch viel Aufklärung nötig“ 15<br />
Ursula Mattersberger im Porträt<br />
Kultur & Freizeit 16<br />
Impressum 17<br />
Aktion & Engagement 18<br />
Spendentelegramm 22<br />
Informationen & Termine & Tipps 22<br />
Weihnachtsbilletts 2011 & Kalender 2012 24<br />
Anita Kienesberger, Geschäftsführerin<br />
Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>_1090 Wien, Borschkegasse 1/7, Tel.: 01/402 88 99, Fax: 01/402 88 99-10,<br />
oesterreichische@kinderkrebshilfe.at, Spendenkonto: PSK, Kto. Nr.: 7 631 111, BLZ 60000.<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> für Wien, Niederösterreich und Burgenland_1090 Wien, <strong>Kinder</strong>spitalgasse 7, Tel.: 01/408 50 90,<br />
Fax: 01/409 95 25, office@elterninitiative.at, Spendenkonto: PSK, Kto. Nr.: 7 260 410, BLZ 60000.<br />
Oberösterreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>_4020 Linz, <strong>Kinder</strong>spitalstraße 1, Tel.: 0732/60 00 99, Fax: 0732/60 00 69,<br />
ooe.kinder-krebs-hilfe@aon.at, Spendenkonto: Raiffeisen Landesbank OÖ, Kto. Nr.: 1 094 069, BLZ 34000.<br />
Salzburger <strong>Kinder</strong>krebshilfe_5020 Salzburg, L.v. Keutschachstraße 4, Tel.: 0662/43 19 17, Fax: 0662/42 11 48,<br />
office@kinderkrebshilfe.com, Spendenkonto: Salzburger Sparkasse, Kto. Nr.: 2 444, BLZ 20404.<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> für Tirol und Vorarlberg_6020 Innsbruck, Schmerlingstraße 6, Tel.: 0512/57 10 85, Fax: 0512/58 66 06,<br />
office@kinderkrebshilfe-tirol.at, Spendenkonto: Hypo Bank Innsbruck, Kto. Nr.: 210 080 701, BLZ 57000.<br />
Steirische <strong>Kinder</strong>krebshilfe_8010 Graz, Wickenburggasse 32, Tel.: 0316/30 21 42, Fax: 0316/30 46 07,<br />
stkkh@aon.at, Spendenkonto: Steir. Raiffeisenbank Graz, Kto. Nr.: 4 426 300, BLZ 38000.<br />
Kärntner <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>hilfe_9020 Klagenfurt, Ankershofenstraße 10, Tel. & Fax: 0463/33 90 90,<br />
office@kaerntner-kinderkrebshilfe.at, Spendenkonto: Kärntner Sparkasse, Kto. Nr.: 5 000 034 800, BLZ 20706.<br />
sonne 4/11
Warum sagt man zum <strong>Krebs</strong> nicht Skorpion oder Kuh?<br />
Ehemals betroffene Jugendliche stellen <strong>Krebs</strong>forscherInnen bisher unbeantwortete Fragen<br />
SpitzenforscherInnen wie Heinrich<br />
Kovar und Renate Panzer-Grümayer sind<br />
es gewohnt, ihr hochspezialisiertes<br />
Wissen internationalem Fachpublikum<br />
detailreich darzulegen. Für die SONNE<br />
haben sie sich einmal einer ganz anderen<br />
„Sachverständigen“-Runde gestellt:<br />
Kathi Feckter, Kathi Ottner und Theresa<br />
Spiegl, drei ehemals an <strong>Krebs</strong> erkrankte<br />
Schülerinnen, stellten den WissenschafterInnen<br />
Fragen, die in der Welt<br />
der ForscherInnen selten thematisiert<br />
werden. Moderiert hat den außergewöhnlichen<br />
ExpertInnen-Talk Susanne<br />
Riegler.<br />
Die St. Anna <strong>Kinder</strong>krebsforschung<br />
gilt als das wichtigste Forschungszentrum<br />
Österreichs für <strong>Krebs</strong>erkrankungen<br />
im Kindes- und Jugendalter.<br />
Auch international sind die Leistungen der<br />
Wiener SpitzenforscherInnen hoch angesehen.<br />
So hat es kürzlich eine Studie zur Behandlung<br />
von Neuroblastomen (unter der<br />
Leitung der <strong>Kinder</strong>onkologin Ruth Ladenstein)<br />
in die Plenary Session der weltgrößten<br />
<strong>Krebs</strong>konferenz der ASCO (American<br />
Society of Clinical Oncology) in Chicago<br />
geschafft. Das ist eine große Anerkennung,<br />
denn dort werden nur Arbeiten diskutiert,<br />
die bei der Behandlung von <strong>Krebs</strong>erkrankungen<br />
neue Therapiestandards setzen.<br />
Was den St. Anna-<strong>Krebs</strong>forscherInnen in<br />
dem Fall auch gelungen ist.<br />
Langjährige intensive Forschungsarbeit<br />
auf höchstem wissenschaftlichem Niveau<br />
bringt, wie man sieht, nicht nur Ansehen,<br />
sondern vor allem auch konkrete und<br />
wichtige Fortschritte bei Diagnostik und<br />
Therapie. Die Forschungsergebnisse erlauben<br />
es, die Behandlung besser auf die<br />
Biologie der Erkrankung abzustimmen und<br />
die individuelle Situation der jugendlichen<br />
PatientInnen einzubeziehen.<br />
Bei den ehemals betroffenen Schülerinnen<br />
Kathi Feckter (16), Kathi Ottner<br />
(17) und Theresa Spiegl (15) blieben auch<br />
nach ihrer Genesung viele Fragen über ihre<br />
<strong>Krebs</strong>erkrankung offen. In einem außergewöhnlichen<br />
ExpertInnen-Talk stellten<br />
die Jugendlichen den <strong>Krebs</strong>forscherInnen<br />
Heinrich Kovar (Wissenschaftlicher Direktor<br />
der St. Anna <strong>Kinder</strong>krebsforschung)<br />
und Renate Panzer-Grümayer (Leiterin der<br />
Forschungsgruppe Leukämiebiologie) Fragen,<br />
die ihnen bis jetzt niemand beantworten<br />
konnte.<br />
<br />
Medizin & Wissenschaft<br />
© Helga Nussbaumer<br />
Einfache Fragen sind nicht immer leicht zu beantworten. Renate Panzer-Grümayer (ganz links) und Heinrich Kovar (rechts) haben ihre Aufgabe bravourös gemeistert<br />
4/11 <br />
sonne
Medizin & Wissenschaft<br />
Kathi Ottner: Seit wann gibt es <strong>Krebs</strong>?<br />
Renate Panzer-Grümayer: Seit es<br />
mehrzellige Organismen gibt. Zellen<br />
müssen bekanntlich verschiedene Funktionen<br />
erfüllen. Wenn nun – vereinfacht<br />
gesagt – mehr Zellen zusammenarbeiten,<br />
dann können auch mehrere Irrtümer passieren<br />
und dadurch <strong>Krebs</strong> entstehen. <strong>Krebs</strong><br />
ist so etwas wie eine unerwünschte Nebenerscheinung<br />
der Evolution. Heute wissen<br />
wir zum Beispiel, dass auch Dinosaurier<br />
<strong>Krebs</strong> gehabt haben.<br />
Kathi Ottner: Warum gibt es <strong>Krebs</strong>?<br />
Heinrich Kovar: Jede einzelne Körperzelle<br />
hat ein bestimmtes Ziel. Um dieses<br />
verfolgen zu können, unterliegt sie einer<br />
Vielzahl von Regulationsmechanismen, die<br />
darauf achten, dass die Zelle am richtigen<br />
Ort und zum richtigen Zeitpunkt das tut,<br />
was sie tun soll. Der richtige Zeitpunkt ist<br />
besonders wichtig, weil sich im Laufe eines<br />
Menschenlebens – vom Fötus bis zum<br />
Greis – viel ändert und auch Zellen nur<br />
eine bestimmte Lebensdauer haben.<br />
Theresa Spiegl: ... die Hautzellen haben<br />
nur eine kurze Lebensdauer, oder?<br />
Heinrich Kovar: Richtig, innerhalb von<br />
Wochen erneuern wir ständig unsere gesamte<br />
Haut. Auch ein Großteil der Blutzellen<br />
hat eine sehr kurze Lebenszeit. Es<br />
gibt also einen Regelkreis zwischen dem<br />
Absterben und der Neuproduktion von<br />
Zellen. Wenn weniger Zellen absterben und<br />
mehr produziert werden, kommt es zum<br />
Zellwachstum. Und mit jedem Wachstum,<br />
also mit jeder Teilung bzw. Verdoppelung<br />
einer Zelle muss gleichzeitig auch die Gebrauchsanleitung<br />
mitkopiert werden, damit<br />
auch die Tochterzelle weiß, was sie zu tun<br />
hat. Nun: Die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
beim Abschreiben dieser Gebrauchsanleitung<br />
ein Fehler gemacht wird, steigt mit<br />
der Häufigkeit des Kopiervorgangs. Ein<br />
Fehler bedingt den nächsten und je mehr<br />
Fehler zusammenkommen, desto größer<br />
ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Zelle<br />
bösartig wird. <strong>Krebs</strong> ist also eine Frage<br />
der Zellteilung, die täglich millionenfach<br />
in unserem Körper stattfindet.<br />
Kathi Feckter: Und wie funktioniert das<br />
mit den Umwelteinflüssen?<br />
Heinrich Kovar: Darauf wollte ich gerade<br />
zu sprechen kommen: Stellen Sie sich vor,<br />
Sie schreiben etwas ab, aber können sich<br />
nicht konzentrieren, weil Sie ständig dabei<br />
gestört werden: Einer rempelt Sie an, ein<br />
anderer ist besonders laut. Und so geht<br />
es auch der Zelle. Auch sie ist ein ganzes<br />
Leben lang unterschiedlichsten Einflüssen<br />
von außen ausgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass aufgrund dieser Umwelteinflüsse<br />
ein Kopierfehler passiert, ist groß. Solche<br />
Umwelteinflüsse sind Rauchen oder zuviel<br />
Sonnenlicht plus Höhenstrahlung – das<br />
ist die Strahlung aus dem Weltall, die wir<br />
nicht sehen können.<br />
Renate Panzer-Grümayer: <strong>Krebs</strong> hat aber<br />
auch etwas mit einer Lotterie gemeinsam.<br />
Denn wir können uns alle jeden Tag in die<br />
Sonne legen und der eine bekommt <strong>Krebs</strong>,<br />
die andere aber nicht. Warum ist das so?<br />
Der englische <strong>Krebs</strong>forscher Mel Greaves<br />
spricht von einer „<strong>Krebs</strong>lotterie“ (siehe<br />
Grafik rechts) und meint damit, dass viele<br />
Faktoren zufällig zusammenkommen müssen,<br />
damit <strong>Krebs</strong> entsteht. Wenn die Betriebsanleitung<br />
der Zelle durch Einflüsse<br />
aus der Umwelt geschädigt wird, löst das<br />
allein noch keinen <strong>Krebs</strong> aus. Da haben<br />
noch andere Faktoren – wie die Ernährung,<br />
unser Erbmaterial und das Immunsystem<br />
– mitzureden. Und dann gibt es noch immer<br />
die Wahrscheinlichkeit des günstigen<br />
Ereignisses und eine uns bislang unbekannte<br />
Wahrscheinlichkeit, mit der <strong>Krebs</strong><br />
auftritt – je nach dem, wie die Würfel fallen.<br />
Wie bei eineiigen Zwillingen, die genau die<br />
gleichen Informationen mitbekommen<br />
haben, und trotzdem bekommt der eine<br />
<strong>Krebs</strong> und der andere nicht.<br />
Kathi Feckter: Wann wird <strong>Krebs</strong> gefährlich<br />
bzw. tödlich?<br />
Renate Panzer-Grümayer: Das hängt<br />
ganz davon ab, wo der Tumor lokalisiert<br />
ist. Wenn er an einem lebenswichtigen<br />
Organ sitzt, dann kann der Tumor – auch<br />
wenn er noch so klein ist – tödlich werden.<br />
Ebenso können die Metastasierungen<br />
(Tochtergeschwülste, Anm. der Red.) eines<br />
primären Tumors gefährlich werden, wenn<br />
sie lebenswichtige Organe betreffen.<br />
Theresa Spiegl: Warum heißt es <strong>Krebs</strong> und<br />
nicht Skorpion oder Kuh?<br />
Heinrich Kovar: Hippokrates hat 400<br />
vor Christus in Griechenland bei einem<br />
Brusttumor verästelte Fortsätze bemerkt,<br />
die in seinen Augen wie ein <strong>Krebs</strong> aussahen<br />
und sie deshalb auch damit verglichen.<br />
Es waren dies Blutgefäße, die den Tumor<br />
versorgt haben.<br />
Renate Panzer-Grümayer: Und da Hippokrates<br />
am Mittelmeer gelebt hat und ihm<br />
<strong>Krebs</strong>e vertraute Tiere waren, war es naheliegend,<br />
sie als Vergleich heranzuziehen.<br />
© Helga Nussbaumer © Helga Nussbaumer © Helga Nussbaumer<br />
Kathi Ottner: Warum gibt es <strong>Krebs</strong>? Theresa Spiegl: Warum heißt der <strong>Krebs</strong> „<strong>Krebs</strong>“? Kathi Feckter: Welche Farbe hat ein Tumor?<br />
sonne 4/11
Heinrich Kovar: Mir ist eben noch eine<br />
Erklärung eingefallen: Im Zoologiestudium<br />
hörten wir von einer parasitären <strong>Krebs</strong>art,<br />
die in Krabben lebt und diese langsam<br />
auszehrt. Sie durchsetzt die Krabben<br />
netzartig und bringt sie auf diese Art und<br />
Weise um. Uns wurde damals gesagt, das<br />
sei eine Erklärung dafür, warum der <strong>Krebs</strong><br />
„<strong>Krebs</strong>“ heißt.<br />
Kathi Feckter: Was ist der Unterschied zwischen<br />
gut- und bösartigem <strong>Krebs</strong>?<br />
Renate Panzer-Grümayer: Wenn ein Tumor<br />
die Grenzen des Ursprungsgewebes<br />
nicht überschreitet, sich nicht rasch teilt<br />
und nicht metastasiert, dann ist das meistens<br />
ein gutartiger <strong>Krebs</strong>. Auch wenn er<br />
manchmal aufgrund seiner Lokalisation<br />
weniger „gutartig“ ist – von der Histologie<br />
(Gewebe, Anm. der Red.) her ist er es.<br />
Ein bösartiger Tumor hingegen wächst<br />
infiltrierend in die Nachbarorgane und<br />
metastasiert.<br />
Theresa Spiegl: In welchem Alter erkranken<br />
<strong>Kinder</strong> am häufigsten an <strong>Krebs</strong>?<br />
Renate Panzer-Grümayer: Das hängt sehr<br />
von der Tumorart ab. Die Leukämien haben<br />
einen Schwerpunktgipfel zwischen<br />
3 und 6 Jahren. Es gibt jedoch sehr wohl<br />
Leukämien, die in etwas späterem Alter<br />
überwiegen. Das hängt ganz vom Typ der<br />
Erkrankung ab. Bei Neuroblastomen zum<br />
Beispiel liegt das mittlere Erkrankungsalter<br />
bei 2 Jahren. Die Ewing Sarkome, also<br />
Knochentumore, treten wiederum eher bei<br />
älteren <strong>Kinder</strong>n so um 15 Jahre auf, wenn<br />
das Knochenwachstum am stärksten ist.<br />
Kathi Feckter: Welche Farbe hat ein Tumor?<br />
Renate Panzer-Grümayer: Die können<br />
unterschiedliche Farben haben. Je nach<br />
dem, von welchem Gewebe der Tumor<br />
ausgeht. Bei Geweben der Haut sind die<br />
Tumoren weiß – wenn sie nicht durchblutet<br />
sind. Sonst sind sie oft rot oder sogar<br />
bläulich, je nach dem, wie stark durchblutet<br />
sie sind.<br />
Kathi Ottner: Stimmt es, dass man zu<br />
einem gutartigen Tumor „Tumor“ sagt<br />
und zu einem bösartigen „<strong>Krebs</strong>“?<br />
Renate Panzer-Grümayer: „Tumor“ heißt<br />
eigentlich nur Geschwulst und jeder Knödel,<br />
jede Knubbe ist ein Tumor. Ein Tumor<br />
sagt noch nichts darüber aus, ob er gut-<br />
oder bösartig ist. Die Bezeichnung „<strong>Krebs</strong>“<br />
hingegen verwendet man nur, wenn der<br />
Tumor bösartig ist.<br />
Kathi Feckter: Wie viele <strong>Krebs</strong>arten gibt es<br />
überhaupt und welche treten bei <strong>Kinder</strong>n<br />
am häufigsten auf?<br />
Renate Panzer-Grümayer: Prinzipiell kann<br />
aus jedem Gewebe ein <strong>Krebs</strong> entstehen.<br />
Und wir werden so um die 300 Gewebe<br />
haben ...<br />
Heinrich Kovar: … und es können auch<br />
aus einem Gewebe verschiedene Arten<br />
von <strong>Krebs</strong> entstehen. Dazu kommt noch:<br />
Wenn zwei Menschen mit einer bestimmten<br />
<strong>Krebs</strong>art diagnostiziert sind, heißt das<br />
noch lange nicht, dass sie die hundertprozentig<br />
gleiche Krankheit haben. Man könnte<br />
also salopp sagen: Es gibt genauso viele<br />
<strong>Krebs</strong>erkrankungen wie es <strong>Krebs</strong>kranke<br />
gibt.<br />
Renate Panzer-Grümayer: Im Kindesalter<br />
sind die häufigsten Erkrankungen Leukämien<br />
und Lymphome. Lymphome sind<br />
lokalisierte Leukämien, vom lymphatischen<br />
System ausgehend. Sie machen etwa 30 bis<br />
40 Prozent der <strong>Krebs</strong>erkrankungen im Kindesalter<br />
aus. Der dritthäufigste <strong>Kinder</strong>krebs<br />
sind die Hirntumore, dann folgen die Neuroblastome,<br />
die Knochentumore und der<br />
DNA-damaging<br />
DNA-damaging<br />
DNA-schädigende exposures Einflüsse<br />
exposures<br />
Mutations in<br />
Veränderungen stem in Stammzellen cells<br />
Grafik: Die <strong>Krebs</strong>lotterie<br />
Mutations in<br />
stem cells<br />
<strong>Krebs</strong><br />
Cancer<br />
Wilmstumor, das ist ein Nierentumor.<br />
Kathi Ottner: Warum verändern sich die<br />
Haare nach einer bzw. durch eine Chemotherapie<br />
und warum fallen sie aus?<br />
Heinrich Kovar: Das liegt daran, dass die<br />
meisten Chemotherapeutika und auch die<br />
Strahlentherapie darauf ausgerichtet sind,<br />
Zellen in ihrer Teilungsfähigkeit zu beeinträchtigen.<br />
Denn was einen Tumor bzw.<br />
<strong>Krebs</strong> ausmacht ist, dass sich die Zellen teilen<br />
und immer mehr werden. Daher gehen<br />
diese Medikamente gegen die Fähigkeit,<br />
sich zu teilen, vor. Im Körper eines Menschen<br />
gibt es aber auch gesunde Gewebe,<br />
die sich ständig teilen. Dazu gehören die<br />
Haut im Allgemeinen, die Schleimhaut und<br />
die Zellen, die die Haare bilden. Somit treffen<br />
die Medikamente, die eigentlich auf die<br />
<strong>Krebs</strong>zellen gerichtet sind, auch die gesunden<br />
Zellen der Haarbildung. Deshalb fallen<br />
die Haare aus und verändern sich.<br />
Renate Panzer-Grümayer: Aber warum<br />
sich jene Haare verändern, die nach einer<br />
Chemotherapie wieder kommen, das weiß<br />
man eigentlich nicht.<br />
Theresa Spiegl: Was geschieht bei einer<br />
Bestrahlung?<br />
Heinrich Kovar: Zellen und die Bestandteile<br />
der Zellen werden mit Elektronen<br />
Modulators of risk<br />
Risikofaktoren<br />
• Genetics<br />
• Erbmaterial<br />
• Diet<br />
• Ernährung • Genetics<br />
• Immune system<br />
• Immunsystem<br />
Chance<br />
Wahrscheinlichkeit<br />
Figure 1 | The cancer lottery. The process of<br />
Cancer<br />
4/11 <br />
sonne<br />
Medizin & Wissenschaft<br />
Any engineer confr<br />
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• Diet<br />
• Immune system<br />
Chance<br />
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is that susceptibility<br />
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is that<br />
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to take lutionary a broader leg lo<br />
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a cursory considera<br />
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reveals structural im<br />
pregnant<br />
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protract<br />
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example, a cursory no intellig co<br />
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Medizin & Wissenschaft<br />
beschossen. Das sind kleinste Elementarteilchen,<br />
so klein, dass sie – um einen<br />
therapeutischen Erfolg zu haben – auf die<br />
Erbsubstanz im Zellkern abzielen. Die Erbsubstanz<br />
vergleiche ich immer mit der Betriebsanleitung<br />
für die Maschinerie: Alles,<br />
was in der Zelle produziert wird, wird von<br />
dieser Betriebsanleitung abgelesen. Und<br />
wenn diese Betriebsanleitung durch eine<br />
Bestrahlung zerstört wird, stirbt die Zelle<br />
ab. Und das ist der Sinn der Bestrahlung:<br />
eine Tumorzelle zu zerstören, indem man<br />
sie im Steuerzentrum erwischt.<br />
Kathi Ottner: Warum gibt es Rückschläge?<br />
Wie hoch ist ihr Prozentsatz?<br />
Heinrich Kovar: Auch das kommt auf<br />
die Erkrankung an – und auf die Therapie.<br />
Wenn man alle <strong>Krebs</strong>erkrankungen zusammennimmt,<br />
so kann man sagen, dass die<br />
„Rückschlagsrate“ bei durchschnittlich<br />
25 bis 30 Prozent liegt. Es gibt aber auch<br />
Erkrankungen mit häufigeren Rückfällen<br />
und solche, bei denen es nur 10 Prozent<br />
oder sogar noch niedrigere Rückfallsraten<br />
gibt. Rückschläge gibt es in der Regel dann,<br />
wenn nach der Therapie Tumorzellen zurückbleiben.<br />
Dafür gibt es etliche Gründe.<br />
Einer ist, dass die Medikamente nicht mit<br />
den Tumorzellen in Kontakt kommen können,<br />
weil sich diese sehr geschickt verbergen.<br />
Ein anderer Grund ist, dass die Tumorzellen<br />
Mechanismen entwickelt haben, um<br />
sich zu schützen und die Medikamente<br />
deshalb nicht an sie herankommen. Dann<br />
kann sein, dass die Chemotherapeutika, die<br />
darauf trainiert sind, auf Zellen die sich teilen,<br />
loszugehen, auf Tumorzellen stoßen,<br />
die sich weniger oder gar nicht teilen. Das<br />
ist gerade ein großes Thema in der <strong>Krebs</strong>forschung,<br />
dass es <strong>Krebs</strong>- bzw. Tumorstammzellen<br />
gibt, die sich wenig teilen und<br />
daher resistent gegenüber der Chemotherapie<br />
sind. Und noch eine Rückfalls-Ursache:<br />
Es gibt viele Zellen, die bereits mit einem<br />
kleinen Fehler behaftet, aber noch lange<br />
nicht bösartig sind. Durch die Therapie,<br />
die ja selbst auch Schäden hervorruft, und<br />
dem gleichzeitigen Versagen bestimmter<br />
Reparatur- und Kontrollmechanismen kann<br />
es passieren, dass diese Zelle nun den entscheidenden<br />
Anstoß zum Bösartigwerden<br />
bekommt. Eine neue Erkrankung bricht<br />
aus. Diese hat zwar mit der ursprünglichen<br />
Erkrankung viele Gemeinsamkeiten – doch<br />
ob man hier von einem Rückfall oder von<br />
einer Neuerkrankung spricht, ist eine begriffliche<br />
Frage. Aber in jedem Fall ist es<br />
ein Rückschlag!<br />
Kathi Ottner: Warum werden dann nicht<br />
alle gesunden Zellen, die ebenfalls durch<br />
die Therapie getroffen werden, auch bösartig?<br />
Renate Panzer-Grümayer: Gesunde, von<br />
der Therapie getroffene Zellen können – im<br />
Gegensatz zu <strong>Krebs</strong>zellen – diese Schäden<br />
wieder reparieren und bleiben dadurch<br />
weitgehend unbeeinflusst.<br />
Theresa Spiegl: Warum sind sie <strong>Krebs</strong>forscherin<br />
bzw. <strong>Krebs</strong>forscher geworden?<br />
Renate Panzer-Grümayer: Ich habe Medizin<br />
studiert und wollte als Ärztin Antworten<br />
auf exakt dieselben Fragen, die ihr<br />
gerade stellt. Dazu kommt, dass das Leid<br />
der <strong>Kinder</strong> und Eltern sehr belastend ist.<br />
Wenn man ständig diese Nebenwirkungen<br />
sieht, wünscht man sich nichts sehnlicher<br />
als eine Therapie, die nur den Tumor bekämpft,<br />
ohne Nebenwirkungen. Man fragt<br />
sich, ob man gegen <strong>Krebs</strong> vorbeugen oder<br />
ihn gar verhindern kann. Fragen, die man<br />
ohne Forschung nicht beantworten wird<br />
können. Deshalb bin ich Forscherin geworden.<br />
Heinrich Kovar: Ich komme ursprünglich<br />
aus der Naturwissenschaft, genauer aus<br />
der Biologie und habe zuerst gelernt, wie<br />
die Tiere funktionieren. Später dann haben<br />
© Helga Nussbaumer<br />
Ein außergewöhnlicher ExpertInnen-Talk: v.l.n.r. Renate Panzer-Grümayer, Kathi Ottner, Theresa Spiegl, Kathi Feckter und Heinrich Kovar<br />
sonne 4/11
Ausgezeichnete Leistungen<br />
Wissenschaftspreise für international beachtete Studien<br />
mich die grundsätzlichen Mechanismen<br />
des Lebens zu interessieren begonnen. So<br />
bin ich bei der Molekularbiologie gelandet<br />
und schließlich als Molekularbiologe bei<br />
der <strong>Krebs</strong>forschung. Warum gerade bei der<br />
<strong>Krebs</strong>forschung? Weil man vieles, was man<br />
über die Mechanismen des Lebens weiß<br />
– z.B. wie Zellen funktionieren – aus den<br />
Krankheiten und nicht aus gesunden Zellen<br />
weiß. Das ist wie bei einem Automotor, da<br />
merkt man auch erst, wofür etwas gut ist,<br />
wenn es nicht mehr funktioniert. Der zweite<br />
Grund, warum ich <strong>Krebs</strong>forscher geworden<br />
bin, ist persönliche Betroffenheit. In<br />
meiner Familie hat es <strong>Krebs</strong>fälle gegeben,<br />
unter anderem gab es auch jemanden, der<br />
als Jugendlicher an <strong>Krebs</strong> erkrankt ist. Das<br />
hat mich motiviert, mein ganzes Wissen<br />
dafür einzusetzen.<br />
π<br />
Susanne Riegler<br />
In der nächsten SONNE-Ausgabe erscheint<br />
der zweite Teil dieses außergewöhnlichen<br />
Interviews.<br />
Ω Hast auch du als Betroffene/r oder als<br />
Schwester oder Bruder eines/r Betroffenen<br />
Fragen, die du an die ForscherInnen stellen<br />
möchtest?<br />
Dann schreib uns eine E-Mail mit deiner<br />
Frage an:<br />
oesterreichische@kinderkrebshilfe.at<br />
Die Wissenschaftspreise der Österreichischen<br />
Gesellschaft für <strong>Kinder</strong>- und<br />
Jugendheilkunde gingen 2011 an zwei<br />
ForscherInnen der St. Anna <strong>Kinder</strong>krebsforschung:<br />
An Dr. Ruth Ladenstein, die<br />
Leiterin der Forschungsgruppe Studien<br />
und Statistik und an Dr. Heinrich Kovar,<br />
den wissenschaftlichen Leiter des Instituts.<br />
Die PreisträgerInnen Dr. Ruth Ladenstein und Dr. Heinrich Kovar<br />
Ruth Ladenstein erhielt den Preis für<br />
zwei klinische Studien. Unter anderem<br />
für die Evaluierung einer bestimmten<br />
Therapie (Hochdosistherapie<br />
kombiniert mit autologer Stammzelltransplantation)<br />
bei HochrisikopatientInnen mit<br />
Ewing Sarkomen. Im Rahmen der Auswertung<br />
der Daten wurde ein prognostischer<br />
Risikoscore entwickelt, der künftig eine<br />
Therapie ermöglicht, die dem jeweiligen<br />
Krankheitsrisiko entspricht.<br />
Heinrich Kovar wird für eine molekularbiologische<br />
Studie – ebenfalls im Zusammenhang<br />
mit dem Ewing Sarkom,<br />
einem besonders bösartigen Knochentumor<br />
– ausgezeichnet. Im Mittelpunkt<br />
seiner speziellen Untersuchung steht die<br />
Architektur eines krankhaft veränderten<br />
Proteins – des EWS-FLI1. Dieser „Hybrid“<br />
entsteht durch Fusion zweier Gene und variiert<br />
in der Struktur<br />
– d.h., er sieht bei<br />
jeder/m PatientIn<br />
anders aus. Nach<br />
sieben Jahren Studiendauer<br />
und einer<br />
durchschnittlichen<br />
Beobachtungszeit<br />
von viereinhalb Jahren<br />
konnte Kovars<br />
Studiengruppe folgendes<br />
Ergebnis vorlegen: Dass die heute<br />
in Europa angewendete Kombinationstherapie<br />
die vorher beobachteten Unterschiede<br />
im rückfallfreien Überleben der<br />
PatientInnen – trotz unterschiedlichster<br />
Beschaffenheit des EWS-FLI1 – ausgleicht.<br />
Dieses Ergebnis wurde übrigens ganz unabhängig<br />
von einer parallel durchgeführten,<br />
allerdings wesentlich kleineren amerikanischen<br />
Studie bestätigt.<br />
π<br />
Susanne Riegler<br />
Medizin & Wissenschaft<br />
Fürsorge ist<br />
WERT<br />
Das WERT Sponsoringprogramm<br />
www.sponsoring.erstebank.at<br />
4/11 <br />
sonne
<strong>Hilfe</strong> leisten und <strong>Hilfe</strong> annehmen<br />
Möglichkeiten und Grenzen von Selbsthilfegruppen<br />
Therapie & Betreuung<br />
Was genau ist Selbsthilfe, wo liegen die<br />
Schwierigkeiten, die Möglichkeiten und<br />
die Grenzen dieser Hilfsform, die auch<br />
innerhalb der <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> Organisationen<br />
eingesetzt wird? Die SONNE<br />
sprach dazu mit Maria Brandl, Moderatorin<br />
des Survivors-Treffs Wien und<br />
Erich Wurzinger, ehemaliges Mitglied<br />
der Selbsthilfegruppe „Treffen für verwaiste<br />
Eltern“ in Wien.<br />
Selbsthilfegruppen entstehen immer<br />
dort, wo es eine Notsituation gibt. Ein<br />
Schicksalsschlag vereint eine Gruppe<br />
von Menschen, die sich unter normalen<br />
Umständen kaum kennen gelernt hätten.<br />
Sie versuchen die Herausforderungen, die<br />
eine belastende Situation mit sich bringt,<br />
mit <strong>Hilfe</strong> anderer Menschen in ähnlichen<br />
Situationen selbst zu bewältigen. „Selbst“<br />
bedeutet in diesem Zusammenhang ohne<br />
professionelle (therapeutische) <strong>Hilfe</strong>, was<br />
nicht heißt, dass die Gruppe nicht z.B.<br />
durch PsychologInnen begleitet werden<br />
kann.<br />
Die ersten klassischen Selbsthilfegruppen<br />
entstanden in den USA. 1935 wurde<br />
eine der heute bekanntesten Selbsthilfegruppen,<br />
die „Anonymen Alkoholiker“ gegründet.<br />
In Europa kam es nach Ende des<br />
2. Weltkrieges zu einer Gründungswelle,<br />
vor allem von Kriegsopferverbänden.<br />
Später, in den 50er und 60er Jahren des<br />
vergangenen Jahrhunderts, folgten aufgrund<br />
von Versorgungslücken im Bereich<br />
Behinderung und chronisch Erkrankter<br />
weitere Gründungen, ab Ende der 70er Jahre<br />
spielten bereits psychosoziale Aspekte<br />
eine wesentliche Rolle im Selbsthilfewesen.<br />
Heute existieren in Österreich mehr<br />
als 2.000 Selbsthilfegruppen. Der Bogen<br />
des Angebots spannt sich dabei von A wie<br />
Aids bis Z wie Zwang. Auch innerhalb der<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> Organisationen Österreichs<br />
existieren unterschiedliche Selbsthilfegruppen,<br />
wie die verwaisten Elternrunden<br />
oder die Survivor-Gruppen.<br />
Maria Brandl<br />
Gemeinnützige Organisation oder<br />
Selbsthilfe<br />
Der Unterschied zwischen einer gemeinnützigen<br />
Organisation, wie etwa der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>, und einer<br />
Selbsthilfegruppe liegt darin, dass letztere<br />
keine Dienstleistungen erbringt. Sie bietet<br />
beispielsweise kein gedrucktes Informationsmaterial<br />
an und leistet keine finanzielle<br />
Unterstützung. In der Selbsthilfegruppe<br />
gibt es zwar einen großen „Pool an Wissen“,<br />
wie Maria Brandl, Moderatorin des Survivors-Treffs<br />
Wien, den Informationscharakter<br />
einer Selbsthilfegruppe bezeichnet,<br />
aber Informationen werden nicht systematisiert<br />
angeboten, sondern bei Bedarf,<br />
meist mündlich, weitergegeben. Jeder kann<br />
sozusagen aus dem Erfahrungsschatz der<br />
anderen Gruppenmitglieder schöpfen.<br />
Das typischste Merkmal einer Selbsthilfegruppe<br />
ist, dass gleichzeitig <strong>Hilfe</strong> geleistet<br />
und <strong>Hilfe</strong> in Anspruch genommen<br />
wird. Für das Funktionieren ist jede/r TeilnehmerIn<br />
verantwortlich. „Eine Selbsthilfegruppe<br />
kann nur dann über längere Zeit<br />
bestehen, wenn es eine gewisse Anzahl an<br />
aktiven Mitgliedern gibt“, erklärt Brandl.<br />
Meist gibt es eine Stammgruppe und eine<br />
kleinere Anzahl unregelmäßig anwesender<br />
Personen, die vor allem dann zu<br />
einem Treffen kommen, wenn es ihnen<br />
sehr schlecht geht. Aus jahrelanger Erfahrung<br />
sowohl als Gründerin einer Selbsthilfegruppe,<br />
aber auch als Begleiterin, weiß<br />
Brandl auch, dass meist die GründerInnen<br />
sehr engagiert sind. Ausgesprochen, oder<br />
auch unausgesprochen, fände sich laut<br />
Brandl immer jemand, der Organisatorisches<br />
erledige und damit eine gewisse<br />
Regelmäßigkeit gewährleiste. Ohne solche<br />
„Verantwortliche” verlaufe die Sache bald<br />
im Sand.<br />
Die Rolle des „Verantwortlichen“ übernahm<br />
bei der ehemaligen Selbsthilfegruppe<br />
„Treffen für verwaiste Eltern” der KKH<br />
Dr. Erich Wurzinger<br />
Wien, NÖ, Bgld. Erich Wurzinger, der seinen<br />
neunjährigen Sohn Robert nach einer<br />
Leukämieerkrankung 1999 verloren hat.<br />
„Meine Frau und ich fühlten uns zwar nicht<br />
als die Leiter der Gruppe, aber wir haben<br />
die Gäste begrüßt und dafür gesorgt, dass<br />
sich alle wohl fühlten und dass etwas zum<br />
Trinken und Knabbern da war“, erinnert<br />
sich Wurzinger.<br />
Gründung einer Selbsthilfegruppe<br />
<strong>Hilfe</strong>stellungen und wertvolle Tipps zur<br />
Gründung einer Selbsthilfegruppe gibt es<br />
beim „Fonds Gesundes Österreich“ (siehe<br />
Infokasten). Auf deren Website findet man<br />
im <strong>Download</strong>bereich zur Selbsthilfe Kontaktadressen<br />
für alle Bundesländer sowie<br />
einen Leitfaden zur Gründung. Wichtige<br />
Schritte dabei sind, die eigenen Erwartungen<br />
abzustecken und zu überprüfen:<br />
Was möchte ich erreichen? Erst dann kann<br />
man sich auf die Suche nach Gleichgesinnten<br />
machen, an deren Ende das erste<br />
Treffen steht.<br />
Unterstützt werden viele Selbsthilfegruppen<br />
auch von themennahen Hilfsorganisationen.<br />
So unterstützen etwa die<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> Organisationen Selbsthilfegruppen<br />
in ihren Reihen mit Know-<br />
How, Personal, Räumlichkeiten, bei den<br />
Finanzen etc.<br />
Selbsthilfegruppe ja oder nein?<br />
Möchte sich jemand einer Selbsthilfegruppe<br />
anschließen, sollte er sich darüber<br />
im Klaren sein, dass diese Hilfsform keine<br />
(psychotherapeutische) Therapie ersetzen<br />
kann. Die Selbsthilfegruppe kann die professionelle<br />
<strong>Hilfe</strong> nur ergänzen: „Man holt<br />
sich in der Gruppe vor allem Kraft, man ist<br />
unter Gleichgesinnten, man hat denselben<br />
sonne 4/11
Informationshintergrund, man muss z.B.<br />
niemandem erklären, wie es ist, ein krebskrankes<br />
Kind zu haben. Man darf weinen<br />
und sich fallen lassen. Und man darf auch<br />
wieder gehen, wenn Erwartungen nicht<br />
erfüllt werden“, sagt Maria Brandl.<br />
Viele würden wegbleiben, wenn eine unbegleitete<br />
Gruppe es nicht schaffe, dass<br />
alle auch zu Wort kommen können: „Ein<br />
Selbstdarsteller bleibt immer ein Selbstdarsteller,<br />
egal ob in der Gruppe oder nicht“,<br />
erklärt Maria Brandl. „Meine Aufgabe ist es<br />
in so einem Fall, einzugreifen, und für einen<br />
Ausgleich zu sorgen.“ Brandl wird auch<br />
dann aktiv, wenn ein Mitglied vom „Berichten“<br />
über seine Erfahrungen ins „Ratschlagen“<br />
kippt. „Da muss man unbedingt<br />
dagegen steuern“, weiß sie. Leider fehlt es<br />
vielen Selbsthilfegruppen an finanzieller<br />
Unterstützung für eine Begleitung.<br />
„Eine professionelle Begleitung kann<br />
helfen, emotional schwierige Situationen<br />
zu entschärfen, sodass sich niemand angegriffen<br />
oder beleidigt fühlt“, berichtet<br />
Wurzinger. Gerade bei den verwaisten Eltern<br />
sei die Anwesenheit einer Psychologin<br />
wichtig gewesen.<br />
Schwierigkeiten treten auch dann auf,<br />
wenn keine neuen Personen mehr hinzukommen.<br />
Dies ist oft dann der Fall, wenn<br />
die Ansprüche neu hinzugekommener und<br />
alteingesessener Mitglieder divergieren.<br />
Erich Wurzinger berichtet, dass nach einer<br />
Phase von etwa fünf Jahren die Gruppe der<br />
verwaisten Eltern begonnen habe, sich aufzulösen.<br />
Solange dauere es ungefähr, bis<br />
man die unterschiedlichen Trauerphasen<br />
hinter sich habe. Es sei schwierig gewesen,<br />
Eltern zu unterstützen, die gerade<br />
eben ihr Kind verloren hatten, wenn man<br />
bereits in der Endphase der Trauerarbeit<br />
sei, erklärt Wurzinger. Man hätte sich dann<br />
lieber privat getroffen, und es sei eine neue<br />
Gruppe ohne die „Alteingesessenen“ entstanden.<br />
Jeder und jede, der bzw. die eine Selbsthilfegruppe<br />
besucht und nach kurzer Zeit<br />
nicht mehr kommt, hat dafür individuelle<br />
Gründe. Bekommt jemand die erwünschte<br />
bzw. erwartete <strong>Hilfe</strong> nicht, wird er beim<br />
nächsten Treffen wegbleiben. Außerdem<br />
muss man sich als ersten Schritt erstmals<br />
eingestehen, dass ein Problem besteht<br />
bzw. man <strong>Hilfe</strong> braucht. So hat Erich Wurzinger<br />
auch seine Eltern zu einem „Treffen<br />
der verwaisten Eltern“ eingeladen. Leider<br />
konnte Roberts Großvater damit gar nichts<br />
anfangen, es war ihm nicht möglich, über<br />
den Tod seines Enkels zu sprechen.<br />
Brandl wiederum ist einer Gruppe als<br />
Mitglied abhanden gekommen, weil sie<br />
diese komprimierte Traurigkeit, die dort<br />
vorherrschte, nicht aushalten konnte. „Es<br />
hat mich einfach nur hinuntergezogen, die<br />
Energiespirale war negativ und nicht positiv.<br />
Es war einfach zu traurig. Daraufhin<br />
habe ich meine eigene Gruppe gegründet“,<br />
sagt sie.<br />
Erich Wurzinger hat mit der Selbsthilfegruppe<br />
positive Erfahrungen gemacht.<br />
„Mir hat die Selbsthilfegruppe in meiner<br />
persönlichen Trauerarbeit sehr geholfen.<br />
Ich konnte in der Gruppe besser aus mir<br />
herausgehen, als unter vier Augen mit meiner<br />
Frau darüber zu sprechen. Ich habe<br />
dann auch verstanden, dass meine Frau<br />
anders trauert als ich, und dass beide Wege<br />
in Ordnung sind. Als lösungsorientierter<br />
Mensch musste ich erst lernen, dass es<br />
Situationen gibt, für die ich keine Lösung<br />
habe. Den Umgang mit dieser Erkenntnis<br />
habe ich in der Selbsthilfegruppe gelernt.“<br />
π<br />
Jolande Peck-Himmel<br />
Bestehende Selbsthilfeorganisationen<br />
suchen:<br />
Gründung, Unterstützung, Kontakt<br />
• www.selbsthilfe.at,<br />
• www.fgoe.org,<br />
• www.sus-wien.at,<br />
• www.selbsthilfe-oesterreich.at<br />
Selbsthilfegruppen der <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
Organisationen:<br />
Wien:<br />
• Elterngesprächsrunden St. Anna <strong>Kinder</strong>spital<br />
• Elterngesprächsrunden AKH <strong>Kinder</strong>klinik<br />
• Selbsthilfegruppe für verwaiste Mütter,<br />
Väter, Großeltern und Geschwister<br />
• Geschwistergruppe „Jetzt komme ich!“<br />
E-Mail: office@elterninitiative.at;<br />
Tel. 01/408 50 90<br />
NÖ:<br />
• „Leben mit dem Tod eines Kindes“,<br />
Selbsthilfegruppe für Eltern nach<br />
dem Tod ihres Kindes,<br />
Tel. 02275/6169; 0676/413 03 82<br />
Kärnten:<br />
• Regelmäßige Elterntreffen, Bezirk<br />
Wolfsberg, Tel. 0699/12 56 33 54<br />
Therapie & Betreuung<br />
Survivors: www.survivors.at,<br />
E-Mail: survivors@kinderkrebshilfe.at,<br />
Tel. 01/402 88 99<br />
4/11 <br />
sonne
Wie ein Online-Medienportal Zuversicht ausstrahlt<br />
Mit Medienprojekten die eigene Krankheit thematisieren<br />
Survivors<br />
Oft ist es einfacher, seine Ängste und<br />
Gefühle einer Kamera zu erzählen, als<br />
jenen Menschen, die man liebt. Mit<br />
jimmyteens.tv wurde 2005 ein Projekt<br />
gestartet, welches jungen Menschen<br />
zwischen 13 und 24 Jahren die Chance<br />
bietet, im Rahmen der Behandlung im<br />
Krankenhaus eigene Videotagebücher<br />
und Kurzfilme zu produzieren, in denen<br />
sie ihre Krankheit thematisieren.<br />
Die Jugendlichen werden von jimmyteens.tv<br />
bei der Produktion ihrer<br />
Videos unterstützt und bekommen<br />
auch eine Filmausstattung zur Verfügung<br />
gestellt. Als Kooperationspartner fungieren<br />
mittlerweile 20 Kliniken in ganz Großbritannien<br />
und Nordirland, die ihren PatientInnen<br />
diese Möglichkeit anbieten. Derzeit<br />
gibt es noch keine direkte Möglichkeit für<br />
PatientInnen in anderen Ländern, am Projekt<br />
teilzunehmen. In naher Zukunft sind<br />
jedoch Kooperationen mit Spitälern in ganz<br />
Europa geplant und eine eigene europäische<br />
Seite mit Filmen in den jeweiligen<br />
Muttersprachen und mit englischen Untertiteln<br />
stehen auf dem Programm.<br />
Erfolg der Medienplattform<br />
Neben den medizinischen Informationen<br />
stellt das Projekt den PatientInnen und<br />
deren FreundInnen, Familien, ÄrztInnen<br />
und Pflegepersonal eine Art virtuelle Kommunikationsmöglichkeit<br />
zum Austausch<br />
bereit. „Es geht darum, die eigenen Wünsche,<br />
Gefühle und Unsicherheiten mit<br />
Videobotschaften, Filmen und kreativen<br />
Medienprojekten auszudrücken und mit<br />
Gleichgesinnten zu teilen. Die Website<br />
macht es möglich, unterschiedliche Angebote<br />
für alle betroffenen Zielgruppen<br />
zu vereinen. Und wir haben die Erfahrung<br />
gemacht, dass unser Projekt für viele auch<br />
ein Weg aus der Isolation ist. Die Kommunikation<br />
ist sehr offen und doch nicht persönlich,<br />
darum wird es für manche leichter,<br />
sich mitzuteilen“, erzählt Claire Pope von<br />
jimmyteens.tv. Eine eigene Suchfunktion<br />
ermöglicht zudem, sich Filme zu Themen<br />
wie Haarausfall, Fruchtbarkeit oder<br />
<strong>Krebs</strong>therapien bei Veröffentlichung als<br />
Podcast (über das Internet abonnierbare<br />
Audio- oder Videodateien, Anm. d. Red.)<br />
zuschicken zu lassen.<br />
Hoffnung hat viele Gesichter<br />
Eine an Lungenkrebs erkrankte junge<br />
Frau berichtet in ihrem Videobeitrag:<br />
„Durch jimmyteens.tv habe ich mich während<br />
meines Therapieverlaufs nicht so alleine<br />
gefühlt. Ich konnte mich mit anderen<br />
krebskranken Jugendlichen z.B. über<br />
mögliche Nebenwirkungen austauschen,<br />
die Onkologen vielleicht nicht so detailliert<br />
kennen. Ich fühlte mich verstanden, es gab<br />
die „richtigen“ Antworten auf meine Fragen.<br />
Und es gibt so viele Arten, Hoffnung<br />
zu empfinden. Jeder sollte die Möglichkeit<br />
bekommen, unterstützt und aufgefangen<br />
zu werden“. In einem anderen TV-Kanal<br />
wiederum berichtet ein junger Mann über<br />
seine Chemotherapie und lässt die ZuschauerInnen<br />
seine Behandlungen via Videotagebuch<br />
hautnah miterleben: „Es wird<br />
ein wenig leichter, wenn man sich bei all<br />
den schmerzlichen Erfahrungen auf etwas<br />
anderes, z.B. die Produktion des eigenen<br />
Tagebuchs, konzentrieren kann.“<br />
Der Weg nach vorne<br />
jimmyteens.tv verfügt über ca. 800 Filme,<br />
die laufend aktualisiert werden und zählt<br />
derzeit an die 50.000 BesucherInnen pro<br />
Jahr. Durch den großen Erfolg werden immer<br />
wieder neue Ideen verwirklicht. So<br />
startete im vergangenen Jahr auch die<br />
Übertragung von Live-Shows. Die Medienplattform<br />
beschäftigt einige Vollzeit- und<br />
TeilzeitmitarbeiterInnen, alles ehemals betroffene<br />
Jugendliche. Der Verein „Teenage<br />
Cancer Trust“ ist als Hauptsponsor ein<br />
wichtiger Partner des Projekts und bietet<br />
den NutzerInnen die Möglichkeit, wichtige<br />
Konferenzen über die Plattform zu<br />
verfolgen.<br />
Im vergangenen Jahr wurde jimmyteens.tv<br />
in Großbritannien auch als „Beste gemeinnützige<br />
Initiative in der Onkologie“ ausgezeichnet.<br />
π<br />
Christina Badelt<br />
sonne<br />
Eine junge Frau arbeitet an ihrem Filmprojekt im Mosaic North jimmyteens.tv Studio<br />
10 4/11<br />
Ω Webtipp: www.jimmyteens.tv
„Eins werd’ ich nie tun: AUFGEBEN!“<br />
Die 19. Regenbogenfahrt der Deutschen <strong>Kinder</strong>krebsstiftung mit österreichischer Manpower<br />
Der österreichische Survivor Johannes<br />
Hochwarter erzählt der SONNE über<br />
seine Motivation, Teil des Regenbogenteams<br />
zu sein und anderen zu helfen,<br />
ihre Hoffnung nicht zu verlieren.<br />
SONNE: Welche Idee steckt hinter der<br />
Regenbogenfahrt?<br />
Hochwarter: Die Initiative wurde<br />
1993 von ehemals betroffenen <strong>Krebs</strong>patienten<br />
ins Leben gerufen. Mit einer Fahrradtour<br />
zu den Fachkliniken für krebskranke<br />
<strong>Kinder</strong> und Jugendliche wird seither in<br />
der Öffentlichkeit Bewusstsein für deren<br />
Situation geschaffen. Vor allem soll den<br />
Betroffenen und ihren Familien Mut und<br />
Kraft für den weiteren Verlauf der Therapien<br />
gespendet werden.<br />
Johannes Hochwarter achtet als „letzter Mann“<br />
darauf, dass alle zusammen bleiben<br />
SONNE: Das Motto „Survivors für Survivors“<br />
ist die Botschaft …<br />
Hochwarter: Ja, die Fahrt ist ein Zeichen<br />
dafür, dass es möglich ist, die Krankheit<br />
zu besiegen und sein Leben wieder aktiv<br />
und leistungsfähig zu gestalten. Ich denke,<br />
dass wir durch die eigene Erfahrung eine<br />
ganz besondere Qualifikation für diese<br />
Aufgabe mitbringen. Während der Fahrt<br />
tragen wir bunte Armbänder mit der Aufschrift<br />
„Eins werd’ ich nie tun: AUFGE-<br />
BEN!“ Diese Bänder schenken wir auch<br />
den Patienten und betroffenen Familien<br />
als Symbol, durchzuhalten. Mich beeindruckt<br />
der Zusammenhalt, den wir dabei<br />
haben. Die Gemeinschaft der Gruppe und<br />
die Möglichkeit, <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />
mit diesem Projekt zu helfen, treiben mich<br />
voran und motivieren mich Jahr für Jahr,<br />
an der Regenbogenfahrt teilzunehmen. Ich<br />
war zum dritten Mal dabei und will mich<br />
auf jeden Fall weiter engagieren.<br />
SONNE: Welche Momente waren besonders<br />
prägend?<br />
Hochwarter: Bei der letzten Tour hatte<br />
ich ein ganz besonderes Erlebnis: Ein Vater,<br />
dessen Sohn erst im Frühjahr mit elf Jahren<br />
an <strong>Krebs</strong> verstorben ist, war Gastfahrer bei<br />
einer Etappe. Da sein Sohn nicht mehr die<br />
Möglichkeit hatte dabei zu sein, übergaben<br />
die Eltern zwei Fotos und ein Regenbogentrikot<br />
an unser Streckenteam. Die Fotos und<br />
das Trikot hatten die beiden die gesamte<br />
restliche Tour bei sich. Somit konnte der<br />
verstorbene Sohn gedanklich dabei sein.<br />
Die Eltern haben die Fotos und das Trikot<br />
danach wieder in Empfang genommen.<br />
SONNE: Hattest du einen speziellen Auftrag<br />
bei der Tour?<br />
Hochwarter: Ich habe in diesem Jahr gemeinsam<br />
mit einem Kollegen die Aufgabe<br />
des „letzten Mannes“ übernommen. Wir<br />
haben darauf geachtet, dass niemand verloren<br />
geht, schwächere Fahrer unterstützt,<br />
kleine Pannen behoben und bei möglichen<br />
Gefahren wie z.B. überholenden Autos<br />
rechtzeitig und in geeigneter Weise reagiert<br />
und somit die Sicherheit der Gruppe<br />
so gut es ging gewährleistet. Die Aufgabe<br />
verlangt viel Konzentration, ist aber auch<br />
sehr bereichernd und stärkt das Gemeinschaftsgefühl.<br />
SONNE: Wie viele TeilnehmerInnen gibt<br />
es?<br />
Hochwarter: Die erste Tour führte damals<br />
1993 mit 17 Teilnehmern von Hannover<br />
nach Dresden. Seit vielen Jahren nehmen<br />
mittlerweile jährlich 40 ehemals <strong>Krebs</strong>erkrankte<br />
an der Tour teil. Jedes Jahr sind<br />
in etwa 5 neue Teilnehmer dabei, andere<br />
wiederum setzen für ein Jahr aus bzw.<br />
überlassen ihren Platz jemand neuem.<br />
SONNE: Welche Aufgabe spielen die Elternvereine?<br />
Hochwarter: Eine sehr wichtige! Ohne<br />
deren Engagement würden unsere Besuche<br />
in den Kliniken nicht so reibungslos ablaufen.<br />
In der Regel gestalten die Elternvereine<br />
gemeinsam mit dem Klinikpersonal unsere<br />
Ankunft bzw. übernehmen oft die Abendgestaltung<br />
mit Stadtführungen, Segeltörns<br />
und Grillabenden.<br />
SONNE: … und die österreichischen Survivors?<br />
Hochwarter: 2012 findet das 20-jährige<br />
Jubiläum der Regenbogenfahrt statt. Es ist<br />
wichtig, den Gedanken der Tour fortzuführen.<br />
Alle österreichischen Survivors, die<br />
Interesse haben, an der Tour teilzunehmen,<br />
können sich jederzeit mit der Deutschen<br />
<strong>Kinder</strong>krebsstiftung in Verbindung setzen.<br />
Möglicherweise startet die Regenbogenfahrt<br />
2013 sogar von Österreich aus. π<br />
Christina Badelt<br />
Ω Webtipp: www.regenbogenfahrt.de<br />
Reden-Helfen-Leben<br />
Neue Survivors-Website<br />
Die Gruppe der Survivors in Österreich hat<br />
sich neben einem neuen Logo auch einen<br />
neuen Internet-Auftritt verpasst. Survivors<br />
und die interessierte Öffentlichkeit können<br />
sich nun auf der neuen Website über die<br />
aktuellen Projekte, Aktivitäten und Termine<br />
der Survivors-Gruppe informieren.<br />
Ω Webtipp: www.survivors.at<br />
survivors<br />
K I N D E R - K R E B S - Ü B E R L E B E N D E<br />
Survivors<br />
4/11 11<br />
sonne
Intern<br />
Das waren die Nachsorge-Camps 2011!<br />
Impressionen – Einblicke – Rückblicke<br />
Jedes Jahr entsteht auf unseren Nachsorge-Camps<br />
eine Vielzahl an Fotos, die<br />
uns viele wichtige, bewegende oder<br />
lustige Momente verbildlichen. Auch<br />
Ihnen wollen wir einen Einblick in die<br />
Nachsorge-Camps 2011 nicht vorenthalten<br />
und lassen dafür Bilder sprechen.<br />
Seit rund 20 Jahren stellt die Österreichische<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> die<br />
psychosoziale Nachsorge von betroffenen<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen in den<br />
Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Auch im Jahr<br />
2011 wurden rund 90 betroffene <strong>Kinder</strong> und<br />
Jugendliche sowie rund 20 Geschwister<br />
von Betroffenen in den Nachsorge-Camps<br />
betreut. Mit <strong>Hilfe</strong> von Reflexionsmethoden,<br />
erlebnispädagogischen, spielpädagogischen<br />
und künstlerisch-kreativen Methoden<br />
werden die <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen<br />
dabei unterstützt, ihre Erfahrungen mit der<br />
<strong>Krebs</strong>erkrankung und die daraus resultierenden<br />
Folgen besser zu bewältigen. π<br />
Monika Kehrer-De Campos<br />
Ω Online anmelden:<br />
Ab Jänner 2012 kann man sich wieder<br />
online über unsere Website für die<br />
Nachsorge-Camps anmelden:<br />
www.kinderkrebshilfe.at<br />
sonne<br />
12 4/11
Intern<br />
4/11 13<br />
sonne
Bio Sonnenigel hilft und schmeckt gut<br />
Unbürokratische <strong>Hilfe</strong> durch Bäckerei „Haubi’s“<br />
Freude am Eislaufen<br />
Spiel mit im KIC-Eishockeyteam!<br />
Intern<br />
Die Bäckerei Haubenberger aus Petzenkirchen<br />
in der Nähe von Ybbs (NÖ)<br />
unterstützt seit November 2007 die<br />
Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
Organisationen. Pro verkauftem Bio<br />
Sonnenigel Weckerl gehen 5 Cent an die<br />
jeweilige KKH-Landesorganisation. Bis<br />
dato konnten rund 78.000,– Euro an<br />
Spenden gesammelt werden.<br />
Solange unseren Kunden das Sonnenigel<br />
Weckerl gut schmeckt und sie<br />
es gerne kaufen, wird die Aktion<br />
weiterlaufen“, sagt Harald Affengruber,<br />
PR Manager der Bäckerei „Haubi’s“ und<br />
Initiator der Spendenaktion. Kooperationspartner<br />
misfit, das Produzententeam<br />
Thomas Strmiska und Kurt Scherzer, sind<br />
die „Macher“ von SOL, dem Sonnenigel,<br />
der als Aushängeschild für die Kooperation<br />
fungiert. Sie haben das Sonnenigel-Logo<br />
für die <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> für Wien, NÖ,<br />
Bgld. entworfen und den dazu gehörenden<br />
SOL-Song geschrieben.<br />
„Als klar war, dass wir die <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> unterstützen, hat unser Produktmanager<br />
den Auftrag bekommen, ein neues<br />
Kornweckerl zu designen. Dann haben wir<br />
Prototypen mit unterschiedlichen Teigen<br />
gebacken und von <strong>Kinder</strong>n verkosten lassen.<br />
Am besten geschmeckt hat ihnen ein<br />
Bio-Kornweckerl mit frischem Amaranth,<br />
Sonnenblumenkernen, Karotten und Sesam.<br />
So entstand der Bio Sonnenigel“,<br />
erklärt Affengruber. Bisher konnten über<br />
78.000,– Euro an die KKH-Landesorganisationen<br />
verteilt werden, da Haubi’s über<br />
Filialen und PartnerInnen, wie z.B. ADEG,<br />
Unimarkt, Nah & Frisch, Kiennast, Pfeiffer,<br />
Kastner, Wedl, Brückler, SPAR sowie<br />
Hotel- und Gastronomiebetriebe in ganz<br />
Österreich verfügt.<br />
Wie aus etwas „Kleinem“ etwas ganz<br />
„Großes“ werden kann, zeigt aber nicht<br />
nur der Erfolg des Sonnenigel Weckerls,<br />
sondern auch die Geschichte der Bäckerei<br />
Haubenberger selbst. Ein traditioneller<br />
Familienbetrieb, in den Anfangsjahren<br />
mit Gastwirtschaft und Landwirtschaft,<br />
der sich im Laufe von mehr als 100 Jahren<br />
immer weiter entwickeln und vergrößern<br />
konnte, ist heute unter Anton Haubenberger<br />
IV. eine der erfolgreichsten Großbäckereien<br />
Österreichs. „Nach unseren großen<br />
Erfolgen möchte ich der Gesellschaft etwas<br />
zurückgeben“, erklärt Anton Haubenberger<br />
sein soziales Engagement für die <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>.<br />
π<br />
Jolande Peck-Himmel<br />
Felicia Pichelmann, Präsidentin des<br />
privaten Kids Icehockey Clubs (KIC),<br />
lädt (ehemals) krebskranke <strong>Kinder</strong> und<br />
Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren<br />
ein, mit den <strong>Kinder</strong>n des KIC beim<br />
Wiener Eislaufverein regelmäßig zu<br />
trainieren. Auch EislaufanfängerInnen<br />
sind herzlich willkommen.<br />
Bei uns geht es nicht um Leistung,<br />
sondern um Freude am Eislaufen<br />
und am Hockey spielen. Ich möchte<br />
jedem Kind, egal ob gesund oder krank,<br />
behindert oder nicht, die Möglichkeit geben,<br />
Sport zu betreiben und Bewegung zu<br />
genießen“, betont Felicia Pichelmann. Wer<br />
sich also fit fühlt und gerne übers Eis flitzen<br />
möchte, kann dies einmal pro Woche<br />
beim KIC tun. „Niemand braucht Angst<br />
zu haben vor Verletzungen“, versichert<br />
Pichelmann, denn im Vordergrund stünden<br />
spielerisches Erlernen und Spaß. Dafür<br />
sorgen Cheftrainer Mag. Herbert Haiszan,<br />
ehemaliger Kapitän der österreichischen<br />
Nationalmannschaft, und seine Trainerkollegen,<br />
die um jedes Kind bemüht sind.<br />
Ω Anmeldungen, um beim KIC mitzuspielen:<br />
oesterreichische@kinderkrebshilfe.at<br />
Am Samstag, den 26. November 2011, ab<br />
14.00 Uhr kann man sich beim Eishockey-<br />
Charity-Tag „<strong>Kinder</strong> helfen <strong>Kinder</strong>n“ zugunsten<br />
der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> beim Wiener Eislaufverein,<br />
Lothringerstraße 22, 1030 Wien, ein Bild<br />
von der beliebten Sportart machen. Um<br />
14.00 Uhr findet das Wanderpokalturnier<br />
statt und ab 16.00 Uhr ein Charity-Turnier,<br />
bei dem KIC-<strong>Kinder</strong> gegen Eishockeystars<br />
spielen.<br />
π<br />
Jolande Peck-Himmel<br />
sonne<br />
14 4/11<br />
Ω Nähere Infos und Programm auf:<br />
www.kic.cc und www.wev.or.at
„Es ist noch viel Aufklärung nötig“<br />
Ursula Mattersberger im Porträt<br />
S T E C K B R I E F<br />
Ursula Mattersberger<br />
Woraus ich meine Kraft schöpfe:<br />
Aus Kontakten zu ehemaligen<br />
Patienten und Patientinnen, die sichtbar<br />
machen, wie groß heute die<br />
Heilungschancen für <strong>Krebs</strong> im Kindesalter<br />
sind<br />
Was mir besonders am Herzen liegt:<br />
Dass wir genügend Spenden bekommen,<br />
um betroffenen Familien mit<br />
finanzieller <strong>Hilfe</strong> unter die Arme greifen<br />
zu können; dass die psychosoziale<br />
Nachsorge in Österreich noch<br />
professioneller wird; dass ehemalige<br />
Patienten und Patientinnen leicht eine<br />
Lehrstelle finden<br />
Was mir am meisten zu schaffen<br />
macht:<br />
Der Tod meines Mannes durch einen<br />
Verkehrsunfall vor zehn Jahren.<br />
Er hinterlässt eine unglaublich große<br />
Lücke in unserer Familie<br />
Meine größten Erfolge:<br />
Dass ich so viele – auch oft herausfordernde<br />
– Herzenswünsche der<br />
<strong>Kinder</strong> erfüllen konnte<br />
Meine Schwächen:<br />
Ungeduld<br />
Meine Stärken:<br />
Verschwiegenheit, ich kann gut<br />
zuhören<br />
Ursula Mattersberger, die neue Obfrau<br />
der KKH für Tirol und Vorarlberg, erfüllt<br />
als Lehrerin an der Universitätsklinik<br />
Innsbruck seit 20 Jahren alle nur denkbaren<br />
Herzenswünsche der ihr anvertrauten<br />
<strong>Kinder</strong>. Neben ihrem hohen<br />
Engagement für den Ausbau des<br />
psychosozialen Nachsorge-Zentrums<br />
Sonneninsel fordert sie auch mehr Unterstützung<br />
für ehemalige junge PatientInnen<br />
bei der Lehrstellensuche.<br />
Anfang der 90er Jahre habe ich ein<br />
krebskrankes Mädchen im Volksschulalter<br />
unterrichtet, das ein<br />
großer Fan von Hubert von Goisern war. Ihr<br />
Herzenswunsch war es, ein Konzert ihres<br />
Lieblingssängers zu hören. Da es damals<br />
noch kaum Mobiltelefone gab, habe ich<br />
an den Künstler – den ich nicht persönlich<br />
kannte – ein Express-Telegramm geschickt.<br />
Hubert von Goisern hat sich zwei Tage<br />
später bei mir am Festnetztelefon gemeldet<br />
und schon eine Woche danach gab<br />
er auf der <strong>Kinder</strong>krebsstation ein eineinhalbstündiges<br />
Konzert mit vielen Liedern<br />
zum Thema Abschied. Es war sehr berührend.“<br />
– Wenn Ursula Mattersberger mit<br />
ruhiger Stimme von ihren Anfängen an der<br />
<strong>Kinder</strong>krebsstation der Universitätsklinik<br />
Innsbruck erzählt, wo sie seit 20 Jahren als<br />
Lehrerin mit voller Lehrverpflichtung bis<br />
zur 8. Schulstufe tätig ist und mittlerweile<br />
auch den privaten Unterricht für die jungen<br />
PatientInnen organisiert, wird schnell<br />
klar: Hier ist eine Frau, die eine erfüllende<br />
Lebensaufgabe gefunden hat. Das damalige<br />
Konzert markierte den Beginn einer<br />
Laufbahn, die sehr bald über das reine<br />
Unterrichten hinausging. Mattersberger<br />
hat in diesen zwei Jahrzehnten mehr als<br />
600 <strong>Kinder</strong> betreut, viele kleine und große<br />
Extra-Wünsche erfüllt – etwa ein Tischfußballmatch<br />
mit Tobias Moretti, ein Treffen<br />
mit den Kickern von Wacker Innsbruck und<br />
zuletzt vermittelte sie sogar eine Zusammenkunft<br />
mit FC Barcelona-Star Lionel<br />
Messi – und darüber eine umfangreiche<br />
Dokumentation angelegt.<br />
Ihrem intensiven Engagement für die<br />
schwer kranken <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen<br />
folgte als fast logischer Schritt der Ruf in<br />
die KKH für Tirol und Vorarlberg, wo die gebürtige<br />
Lienzerin im Jahr 1998 die Funktion<br />
der Vizeobfrau übernahm. Im März dieses<br />
Jahres avancierte Ursula Mattersberger zur<br />
Obfrau der Landesorganisation. „Ich habe<br />
ein tolles Team und kann nun mehr gestalten<br />
als davor,“ freut sich Mattersberger.<br />
Die neue Obfrau, die auch dem Vorstand<br />
der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
angehört, war niemals in der eigenen Familie<br />
mit einer <strong>Krebs</strong>erkrankung konfrontiert.<br />
Doch auch für sie hielt das Leben eine harte<br />
Prüfung bereit: Vor zehn Jahren verunglückte<br />
ihr Ehemann bei einem Verkehrsunfall<br />
tödlich. „Durch mein persönliches<br />
Schicksal habe ich noch besser gelernt,<br />
mit einer Ausnahmesituation umzugehen“,<br />
erzählt die zweifache Mutter mit unüberhörbarer<br />
Trauer in der Stimme.<br />
Und wird dann wieder so pragmatisch,<br />
wie man es von einer derart umsetzungsstarken<br />
Frau erwartet: „Die wichtigste<br />
Unterstützung, die die KKH betroffenen<br />
Familien geben kann, ist zuallererst finanzieller<br />
Natur, denn in einer so schwierigen<br />
Situation – wenn zum Beispiel ein Elternteil<br />
wegen der Betreuung des schwer kranken<br />
Kindes seine Arbeit aufgeben muss – soll<br />
es zumindest keine materiellen Sorgen geben.“<br />
Am Herzen liegt ihr auch der Ausbau<br />
einer noch professionelleren Nachsorge in<br />
Österreich, die angesichts des Anstiegs der<br />
Heilungschancen bei <strong>Krebs</strong>erkrankungen<br />
immer mehr in den Fokus rückt. Weshalb<br />
sie sich seit der Planungsphase für den<br />
2010 begonnenen Bau des Nachsorge-<br />
Zentrums Sonneninsel in Seekirchen am<br />
Salzburger Wallersee stark macht. Nach<br />
der Intensiv-Therapie, so Mattersberger,<br />
sei für Eltern und <strong>Kinder</strong> nichts mehr so<br />
wie vorher und der Schritt ins „normale“<br />
Leben brauche oft eine „Anleitung“. Doch<br />
oft warten auf die ehemals Kranken auch<br />
später noch massive Probleme: „Viele finden<br />
keine Lehrstelle, da die Unternehmen<br />
Angst haben, dass ehemalige <strong>Krebs</strong>patienten<br />
rückfällig werden könnten oder<br />
nicht genug leistungsfähig sind. Dabei sind<br />
diese jungen Menschen oft reifer als ihre<br />
Alterskollegen. Hier ist noch viel Aufklärung<br />
nötig“, formuliert Mattersberger eines<br />
ihrer Anliegen. π<br />
Linda Maschler<br />
Porträt<br />
4/11 15<br />
sonne
Kultur & Freizeit<br />
Backstubennachmittag<br />
Am 24. August 2011 lud die Bäckerfamilie<br />
Rathmayr betroffene <strong>Kinder</strong> aus OÖ<br />
mit Eltern und Geschwistern zu einem<br />
Erlebnisnachmittag in ihre Backstube<br />
ein.<br />
Nach der Betriebsbesichtigung legten die<br />
begeisterten BesucherInnen selber Hand<br />
an: Unter fachlicher Anleitung von Familie<br />
Rathmayr wurde leckeres Gebäck geformt,<br />
geflochten und anschließend gebacken.<br />
Während die selbst gemachten Weckerln,<br />
Kipferln und Co. im Backofen knusprig<br />
braun wurden, verwöhnte man die Gäste<br />
mit Kaffee, Kuchen und Eis. Ihr selbstgemachtes<br />
Backwerk durften sich die <strong>Kinder</strong><br />
natürlich für zu Hause einpacken.<br />
Erholungsaufenthalt für<br />
Familien<br />
Insgesamt 37 Familien verbrachten im<br />
Juli 2011 mit der KKH OÖ drei erholsame<br />
Wochen am Knapplhof in der<br />
Steiermark.<br />
Je eine Woche verbrachten Eltern und <strong>Kinder</strong><br />
in der Steiermark und wie jedes Jahr wurde<br />
ihnen während des Familienerholungsaufenthaltes<br />
der OÖ <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
wieder einiges geboten: Wandern, Baden,<br />
Fischen, Ponyreiten, Relaxen uvm. standen<br />
auf dem Programm. Die <strong>Kinder</strong> kamen voll<br />
auf ihre Kosten: Die engagierten Ferialpraktikantinnen<br />
Julia, Barbara, Pamela, Sandra<br />
und Susanne stellten ein abwechslungsreiches<br />
Programm zusammen: Vor allem<br />
die Western-Kutschenfahrt mit anschließendem<br />
Grillen, der Besuch von Therapiehunden<br />
und der Blick ins Cockpit eines<br />
Transporthubschraubers des Fliegerhorstes<br />
Vogler waren die aufregenden Höhepunkte<br />
für die jungen TeilnehmerInnen.<br />
Apfelberger Erlebnistag<br />
Am 17. September 2011 lud der „Verein<br />
der Freunde des Apfelberger Adventsingens“<br />
betroffene Familien zum Apfelberger<br />
Erlebnistag ein.<br />
Nach einer herzlichen Begrüßung durch<br />
den Vereins-Obmann Franz Waldauer wurden<br />
die Gäste auch vom Chor des Knittelfelder<br />
Gymnasiums mit schwungvollen<br />
Gospelliedern willkommen geheißen. Zahlreiche<br />
Erlebnisstationen boten den <strong>Kinder</strong>n<br />
ein reichhaltiges Programm und in der<br />
wunderschönen Naturteichanlage warteten<br />
Fische in den Teichen, schillernde Libellen<br />
und neugierige Ponys auf die jungen BesucherInnen.<br />
Die Feuerwehr von Apfelberg<br />
lud zu Bootsfahrten auf der Mur und einer<br />
Fahrt mit dem Feuerwehrauto ein. Auch<br />
eine Kutschenfahrt mit zwei Haflinger-Gespannen<br />
wurde für die Familien organisiert<br />
und dank großzügiger Sponsoren war für<br />
Essen und Trinken bestens gesorgt.<br />
Roswitha Rathmayr gibt <strong>Hilfe</strong>stellung<br />
In der Luft und auf der Straße<br />
Am 3. September 2011 wurde betroffenen<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen aus OÖ<br />
ein aufregender Tag geboten.<br />
Mathias, Valentina, Maxi und Sophia emsig beim Teigbearbeiten<br />
Auf dem Landweg ging es in elf Porsches<br />
des Porsche-Clubs OÖ zu einer Ausfahrt<br />
ins malerische Mühlviertel. Nach einem<br />
Zwischenstopp im Tierpark Walding und<br />
einer tollen Autofahrt wurde der Aufsehen<br />
erregende Fuhrpark vor einem Gasthaus<br />
in Walding zur Einkehr geparkt.<br />
In die Luft ging es für betroffene <strong>Kinder</strong><br />
und Jugendliche aus OÖ am Flugplatz HB<br />
Hofkirchen mit Robert Auer und seinen<br />
sonne<br />
16 4/11
KollegInnen. Die jungen Gäste durften<br />
sogar mit einem Werkstest-Piloten in die<br />
Luft und wer es wagte, konnte in einem<br />
Trike (Ultraleichtflugzeug) die Welt aus<br />
der Vogelperspektive sehen.<br />
In einem Trike konnte Julia die Welt aus der<br />
Vogelsperspektive betrachten<br />
CSI „<strong>Kinder</strong>onko“<br />
Mit Funkgeräten, Teddys & Co. im Gepäck<br />
begaben sich angehende PolizistInnen<br />
am 8. September 2011 zu einem<br />
Sondereinsatz auf die <strong>Kinder</strong>onkologie<br />
des LKH Graz.<br />
„Im Rahmen des Psychologie-Unterrichts<br />
entstand die Idee, auf sozialer Ebene – konkret<br />
auf der <strong>Kinder</strong>onkologie – aktiv zu<br />
werden“, erläutert Kurskommandant Klaus<br />
Suppan die Hintergründe zur Initiative des<br />
Steirischen Bildungszentrums der Sicherheitsexekutive<br />
(BZS). Dem Besuch gingen<br />
intensive Vorbereitungen im Unterricht und<br />
in Zusammenarbeit mit der Station sowie<br />
der Steirischen <strong>Kinder</strong>krebshilfe voraus.<br />
Beim „Sondereinsatz“ wurden u.a. Fahndungen<br />
nach dem Polizeibären eingeleitet,<br />
Finger- und Tatzenabdrücke sichergestellt<br />
und Infos via Funk ausgetauscht. Die <strong>Kinder</strong><br />
entpuppten sich dabei als echte Spürnasen:<br />
Sämtliche Fälle wurden gelöst. Die<br />
PolizeischülerInnen zeigten sich nach dem<br />
Einsatz zufrieden und bewegt: „Die Begeisterung<br />
der <strong>Kinder</strong> war sehr berührend und<br />
für uns war es eine wertvolle Erfahrung.<br />
Wir sind dankbar dafür.“<br />
© Landespolizeikommando Steiermark<br />
Als Feriengast in Obertilliach<br />
Zum sechsten Mal waren ehemals<br />
krebskranke <strong>Kinder</strong> aus Wien, NÖ,<br />
Bgld. in Obertilliach (Osttirol) als Feriengäste<br />
geladen.<br />
Die fünf <strong>Kinder</strong> mit je einem Elternteil<br />
wurden von den Gastfamilien wieder<br />
sehr herzlich in Empfang genommen und<br />
Margit Lugger, Volksschuldirektorin und<br />
Initiatorin, bot den Gästen ein lustiges<br />
und abwechslungsreiches Programm mit<br />
Klettergarten, Wildpark mit Sommerrodelbahn,<br />
Brot backen uvm. Einen Nachmittag<br />
verbrachten die <strong>Kinder</strong> in der Waffelfabrik<br />
Loacker in Heinfels, wo sie natürlich allerlei<br />
an Süßigkeiten kosten und ein Säckchen<br />
voll Naschereien mit nach Hause nehmen<br />
durften.<br />
Hoffest in Hennersdorf<br />
Am 15. Juli 2011 organisierte Familie<br />
Wiesmayer auf ihrem Hof in Hennersdorf<br />
(NÖ) ein Fest für krebskranke<br />
<strong>Kinder</strong> und ihre Familien.<br />
Familie Wiesmayer ließ sich einiges für ihre<br />
Gäste einfallen: Da wurden eine Fahrt mit<br />
dem traktorgezogenen Zeiserlwagen zum<br />
Damhirschgehege unternommen und eine<br />
Tour mit dem Feuerwehrauto inkl. lustigem<br />
Zielspritzen organisiert. Besonders<br />
gefallen hat den <strong>Kinder</strong>n das Herstellen<br />
von Nudeln unter professioneller Anleitung<br />
Sabine Wiesmayers und des Wiener<br />
Haubenkochs Florian Hrachowina. Nach<br />
dem erlebnisreichen Tag ließ sich die Gästeschar<br />
die Spaghetti so richtig munden<br />
– denn selbst gemacht schmeckt’s einfach<br />
am besten.<br />
Haubenkoch Florian Hrachowina und sein<br />
junger Hilfskoch walzen den Teig durch die<br />
Nudelmaschine<br />
Redaktion: Monika Kehrer-De Campos<br />
Impressum:<br />
Herausgeberin, Medieninhaberin und Verlegerin:<br />
Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> – Verband der<br />
Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>-Organisationen,<br />
Anita Kienesberger, Geschäftsführerin,<br />
Borschkegasse 1/7, 1090 Wien, Telefon: 01/402 88 99,<br />
E-Mail: oesterreichische@kinderkrebshilfe.at<br />
www.kinderkrebshilfe.at<br />
Redaktion:<br />
Mag. a Monika Kehrer-De Campos (Chefredakteurin),<br />
Anita Kienesberger, Mag. a Jolande Peck-Himmel,<br />
Mag. a Christina Badelt, Linda Maschler, Susanne Riegler<br />
Lektorat: Elisabeth Aulehla<br />
Gestaltung: Monika Vali, Druck: REMAprint, 1160 Wien<br />
ZVR-Nr: 667740113<br />
4/11 17<br />
sonne<br />
Kultur & Freizeit
Aktion & Engagement<br />
sonne<br />
Wohltätige Festspiel-Aktion<br />
Jeden Sommer lädt UNIQA wichtige KundInnen<br />
und PartnerInnen nach Salzburg<br />
zu Festspielaufführungen ein.<br />
Im Sommer 2011 wurde bewusst auf Geschenke<br />
verzichtet und stattdessen ein<br />
Spendenaufruf für das Projekt „Sonneninsel“<br />
gestartet. Mithilfe der spendenfreudigen<br />
Gäste konnten 22.360,– Euro<br />
für den Bau des Nachsorge-Zentrums für<br />
krebskranke <strong>Kinder</strong> und ihre Familien gesammelt<br />
werden. „Ich freue mich sehr,<br />
dass wir ein so wichtiges Projekt hier in<br />
Salzburg mit unserer heurigen Festspiel-<br />
Aktion unterstützen können“, freut sich<br />
Vorstandsdirektor Dr. Peter Humer von<br />
der Uniqa-Tochtergesellschaft „Salzburger<br />
– Ihr Landesversicherer“ anlässlich der<br />
Scheckübergabe an die GF der Salzburger<br />
<strong>Kinder</strong>krebshilfe, Heide Janik.<br />
Zehnjährige <strong>Hilfe</strong><br />
18 4/11<br />
Seit zehn Jahren organisiert Gerhard Gasteiner<br />
aus Trieben (Stmk.) gemeinsam mit<br />
seinen sechs Freunden Benefizveranstaltungen<br />
zugunsten der Steirischen KKH.<br />
Für die 10-jährige Jubiläumsveranstaltung<br />
am 6. August 2011 konnte Gerhard Gasteiner<br />
hochkarätige KünstlerInnen gewinnen:<br />
Gruppen von La Strada, dem Festival für<br />
Straßenkunst und Figurentheater in Graz,<br />
stellten sich ebenso in den Dienst der guten<br />
Sache wie die MusikerInnen Petra Linecker,<br />
Martin Gasselsberger und Oliver Mally.<br />
Sie alle machten den Abend für die BesucherInnen<br />
zu einem erinnerungswürdigen<br />
Erlebnis und die Steirische <strong>Kinder</strong>krebshilfe<br />
durfte sich über einen Spendenbetrag in<br />
der Höhe von 12.150,– Euro freuen. Auch<br />
die Spendenbilanz der letzten zehn Jahre<br />
ist nicht minder beeindruckend: Über<br />
150.000,– Euro konnten Gerhard Gasteiner<br />
und sein Team bereits für krebskranke <strong>Kinder</strong><br />
in der Steiermark sammeln.<br />
Gerhard Gasteiner (im Bild mit seinem Enkelkind<br />
Matheo) im Kreise seiner Freunde und Mitorganisatoren<br />
Familiäres Benefizkonzert<br />
Am 10. Juli 2011 wurde der Pfarrgarten in<br />
Eibesthal (Weinviertel) zur Bühne zugunsten<br />
der KKH Wien, NÖ, Bgld.<br />
Gemeinsam organisierten die betroffenen<br />
Familien Rathammer und Fath ein stimmungsvolles<br />
Benefizkonzert. Die <strong>Kinder</strong><br />
beider Familien wurden im St. Anna <strong>Kinder</strong>spital<br />
behandelt und wieder gesund.<br />
Nach berührenden einleitenden Worten<br />
von Herrn und Frau Fath sorgten Hannes<br />
Rathhammer und seine hochkarätig besetzte<br />
Band für einen gelungenen Konzertabend.<br />
Kühle Getränke für die notwendige<br />
Erfrischung wurden bereitgestellt und die<br />
begeisterten BesucherInnen bedankten sich<br />
für den gelungenen Abend mit einer Spendensumme<br />
von insgesamt 3.570,– Euro.<br />
Eiscreme für alle!<br />
Mitte August 2011 besuchte bofrost* eines<br />
der Nachsorge-Camps der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> in Mauterndorf.<br />
Der Besuch war der Auftakt für die Kooperation<br />
zwischen der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> und dem familiengeführten<br />
Unternehmen: Von 3. Oktober bis<br />
Ende des Jahres 2011 werden sich mehr<br />
als 250 bofrost*-VerkaufsfahrerInnen um<br />
den Verkauf des Familien-Rezeptkalenders<br />
bemühen. 1,– Euro pro verkauftem Kalender<br />
geht an die Österreichische <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>, die dadurch Nachsorge-Camps<br />
finanzieren kann. Natürlich wurden auch<br />
die Camp-TeilnehmerInnen von den Gästen<br />
verwöhnt: Als Nachspeise stand bofrost*-<br />
Eiscreme auf dem Speiseplan.<br />
Kleine Preise – große Spenden<br />
Die Flohmärkte in Moosdorf, Großgmain<br />
und Lamprechtshausen ließen zugunsten<br />
der Salzburger <strong>Kinder</strong>krebshilfe wieder ordentlich<br />
die Kassen klingeln.<br />
Am 25. September 2011 kamen zahlreiche<br />
BesucherInnen zum traditionellen Flohmarkt<br />
am Hof der Geflügelzucht Raml in<br />
Moosdorf und sorgten mit sensationellen<br />
17.066,– Euro wieder für einen neuen Spendenrekord<br />
des rund 50-köpfigen Organisationsteam.<br />
Auch das Engagement der Großgmainer<br />
Bäuerinnen hat schon lange Tradition. Mit<br />
dem Verkauf von Kunst & Krempel erzielten<br />
die Frauen die schöne Summe von rund<br />
8.000,– Euro zugunsten der Salzburger<br />
<strong>Kinder</strong>krebshilfe, und in Lamprechtshausen
konnten die Goldhauben- und Kopftuchgruppe<br />
bei ihrem Benefiz-Flohmarkt am<br />
10. September rund 4.500,– Euro erzielen.<br />
Spendenfreudige BesucherInnen beim 23. Moosdorfer<br />
Flohmarkt<br />
Berufsschule sammelt<br />
Die Berufsschule 1 in Klagenfurt sammelte<br />
im Laufe eines Jahres 1.000,– Euro für die<br />
Kärntner <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>hilfe.<br />
Am 4. Juli 2011 übergaben die BerufsschülerInnen<br />
gemeinsam mit dem Direktoren-<br />
Team Paul Korak und Hubert Sabitzer sowie<br />
Fachlehrer Wilhelm Raab den Scheck an<br />
Evelyne Ferra, Obfrau der Kärntner <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>Krebs</strong>hilfe.<br />
Golfen mit Herz in OÖ<br />
Am 3. September 2011 fand im Golfpark<br />
Metzenhof das „Golfen mit Herz“-Turnier<br />
zugunsten der KKH OÖ statt.<br />
An den beiden Abenden vor dem Golfturnier<br />
organisierten die Mitglieder des Golfparks<br />
einen Kabarettabend mit Alex Kristan und<br />
Joesi Prokopetz. Der gesamte Reinerlös der<br />
Kabarettabende sowie des Golfturniers in<br />
Höhe von 81.000,– Euro wird zur Unterstützung<br />
von krebskranken <strong>Kinder</strong>n und<br />
Jugendlichen in OÖ bereit gestellt. KKH<br />
OÖ-Obfrau Agnes Stark bedankte sich herzlich<br />
für das tolle Engagement der Mitglieder<br />
des Golfparks Metzenhof.<br />
(v.l.n.r.) Organisatoren Ronald Gruber, Dieter<br />
Ströhmann, Paul Fuchs, Agnes Stark (Obfrau<br />
KKH OÖ), Siegmund Birnstingl (Obmann Stv.<br />
von Golfen mit Herz)<br />
<strong>Kinder</strong>-Baggertag<br />
Nach dem großen Erfolg des Vorjahres erfuhr<br />
der <strong>Kinder</strong>baggertag am Schwendberg<br />
(Tirol) am 17. Juli 2011 bei der Dunkeltaler<br />
Brücke eine Neuauflage.<br />
Josef Dengg junior von der Firma „Erdbewegungen<br />
Dengg“ organisierte mit seiner<br />
Familie, Angestellten und FreundInnen<br />
den originellen Baggertag und stellte dafür<br />
seinen Fuhrpark zur Verfügung. Die<br />
jugendlichen BaggerfahrerInnen konnten<br />
an drei verschiedenen Baggern ihre<br />
Fähigkeiten unter Beweis stellen und die<br />
kleineren <strong>Kinder</strong> durften eine Runde mit<br />
dem Traktor mitfahren. Großer Andrang<br />
herrschte auch beim <strong>Kinder</strong>schminken und<br />
Malen mit Acrylfarben. Die großzügige<br />
Spende von exakt 4.994,50 Euro zugunsten<br />
der KKH Tirol und Vbg. wurde durch<br />
den Verkauf von Speisen und Getränken<br />
sowie durch großzügige freiwillige Spenden<br />
aufgebracht.<br />
Familie Dengg mit Ursula Mattersberger,<br />
Obfrau der KKH Tirol und Vbg., bei der Spendenübergabe<br />
Charity erleben<br />
Mitte September 2011 organisierten vier<br />
Maturantinnen der HAK Neumarkt (Sbg.)<br />
das Benefizevent „Charity erleben“ im Erlebnispark<br />
Strasswalchen.<br />
Zugunsten der Salzburger <strong>Kinder</strong>krebshilfe<br />
boten die jungen Frauen den über 1.000<br />
BesucherInnen ein abwechslungsreiches<br />
Programm: Neben einer aktionsreichen<br />
Schnitzeljagd und einem Wettrutschen mit<br />
Riesenbrezel und Pokal als Preis, zählte<br />
vor allem die Tombola mit über 200 tollen<br />
Preisen zu den Highlights des lustigen<br />
Charity-Nachmittags. Die gesammelten<br />
Spenden in der Höhe von 1.700,– Euro<br />
wollen die vier SchülerInnen bei ihrer Maturapräsentation<br />
persönlich an Heide Janik,<br />
SKKH-Obfrau, übergeben.<br />
Angela Reiter (SKKH), Heinz Grabler und Erich<br />
Wagner (Erlebnispark Strasswalchen) und die<br />
Maturagruppe „Exciting Marketing“ bestehend<br />
aus Patricia Buchlackner, Sandra Huber, Sandra<br />
Lettner und Romana Enzinger<br />
Einlochen für den guten Zweck<br />
Das Golfturnier von Segafredo Zanetti Austria<br />
spielte am 6. September 2011 2.500,–<br />
Euro für die KKH Wien, NÖ, Bgld. ein.<br />
Südlich von Wien, inmitten alter Auwälder,<br />
befindet sich Österreichs erste 36-Loch-Anlage<br />
– der Colony Club Gutenhof in Himberg.<br />
Das Charity-Golfturnier von Segafredo<br />
Zanetti lockte an diesem heißen Spätsommertag<br />
viele begeisterte GolferInnen an. Im<br />
Rahmen einer gediegenen Abendveranstaltung<br />
im Restaurant des Clubhauses wurden<br />
die SiegerInnen entsprechend geehrt und<br />
Aktion & Engagement<br />
4/11 19<br />
sonne
Aktion & Engagement<br />
sonne<br />
großzügige Preise verliehen. Der gesamte<br />
Erlös des Golfturniers wurde in Form eines<br />
Schecks an Eva Morent-Gran von der KKH<br />
Wien, NÖ, Bgld. übergeben.<br />
Mag. Claudius Neumayr, GF Segafredo Zanetti<br />
Austria, und Mag. a Eva Morent-Gran mit dem<br />
symbolischen Spendenscheck<br />
Maturazeitungs-Verkauf<br />
Die MaturantInnen der HAK Steyr (OÖ) hatten<br />
anlässlich ihrer Matura und im Sinne des<br />
Leitbildes ihrer Schule eine gute Idee.<br />
Die SchülerInnen verkauften ihre ansprechend<br />
gestaltete Maturazeitung und unterstützen<br />
mit dem Erlös krebskranke <strong>Kinder</strong><br />
und Jugendliche in OÖ. Agnes Stark, Obfrau<br />
der KKH OÖ, besuchte die jungen ZeitungsmacherInnen<br />
und durfte sich über<br />
die tolle Spendensumme von 1.010,– Euro<br />
freuen.<br />
KKH OÖ-Obfrau Agnes Stark mit den engagierten<br />
SchülerInnen der HAK Steyr<br />
<strong>Kinder</strong> für <strong>Kinder</strong><br />
20 4/11<br />
Foto: HAK Steyr<br />
Unter dem Motto „<strong>Kinder</strong> für <strong>Kinder</strong>“ veranstaltete<br />
Cornelia Salzinger am 2. Juli 2011 auf<br />
dem Sportplatz in St. Andrä-Höch (Stmk.)<br />
ein Benefiz-Fußballturnier.<br />
Fünf <strong>Kinder</strong>mannschaften aus der Umgebung<br />
zeigten ihr fußballerisches Können<br />
und kämpften ehrgeizig um den Sieg.<br />
Aber auch ein anspruchsvolles Rahmenprogramm<br />
wurde geboten: Markus Leyacker-Schatzl<br />
stellte einige seiner Bücher<br />
vor und Austro-Pop Sängerin Sandra May<br />
sorgte nach dem Turnier mit einem Live-<br />
Auftritt für musikalische Unterhaltung. Die<br />
Steirische <strong>Kinder</strong>krebshilfe durfte sich über<br />
die großartige Spende von 1.682,47 Euro<br />
freuen.<br />
Geschenkter Wäschetrockner<br />
Das Traditionsunternehmen Rudolf Wagner<br />
KG aus Laakirchen (OÖ) machte der<br />
onkologischen Abteilung der LFKK Linz<br />
ein besonderes Geschenk.<br />
Aufgrund des Krankheitsfalls in der Familie<br />
eines langjährigen Mitarbeiters spendete<br />
das Unternehmen der OÖ KKH sowie der<br />
onkologischen Abteilung der Landes-Frauen-<br />
und <strong>Kinder</strong>klinik (LFKK) Linz einen dringend<br />
benötigten Wäschetrockner. „Durch<br />
das indirekte Mitverfolgen der familiären<br />
Situation unseres langjährigen Mitarbeiters<br />
Herrn Stögmüller berührt es zutiefst,<br />
wenn man miterlebt, welche Probleme und<br />
schwere Momente betroffene Familien<br />
durchstehen müssen“, erklärt Christian<br />
Wagner das Engagement.<br />
(v.l.n.r.) Mag. Dietmar Brandner von der KKH<br />
OÖ, DI Christian Wagner, Wagner Kunststofftechnik<br />
GmbH, mit Mitarbeiter Andreas<br />
Stögmüller<br />
So ein Theater!<br />
Die Theatergruppe „Nochilinga-Stadl“ stellte<br />
auch heuer der KKH Wien, NÖ, Bgld. den<br />
Erlös eines Theaterstücks zur Verfügung.<br />
Im ausverkauften Pfarrstadl der Waldviertler<br />
Gemeinde Nöchling gab die Theatergruppe<br />
den lustigen Schwank „Der Frühpensionist“<br />
zum Besten. In drei Akten versucht darin der<br />
Beamte Alfons König mit allen möglichen<br />
Mitteln seine Frühpension zu erreichen. Mit<br />
Lachsalven und viel Applaus bedankte sich<br />
das Publikum bei den engagierten SchauspielerInnen<br />
und bei Regisseur Alois Eder<br />
für den gelungenen Theaterabend. Mit der<br />
aufgebrachten Spende von 5.000,– Euro<br />
wird ein wichtiger Beitrag zur Finanzierung<br />
der Hauskrankenpflege geleistet, die<br />
krebskranken <strong>Kinder</strong>n und ihren Familien<br />
viele Fahrten ins Spital erspart.<br />
Ein Teil der mitwirkenden SchauspielerInnen mit<br />
dem symbolischen Spendenscheck<br />
Soziale Leistung bei Business Run<br />
Amway, eines der größten Direktvertriebsunternehmen<br />
weltweit, stand beim 11. Wien<br />
Energie Business Run für die Österreichische<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> am Start.<br />
19.629 TeilnehmerInnen sorgten am 22.<br />
September 2011 für einen neuen Rekord<br />
beim Laufevent. Darunter auch ein Team<br />
des amerikanischen Direktvertriebsunternehmens<br />
Amway, welches den jährlich<br />
stattfindenden Business Run zum Anlass<br />
für soziales Engagement nimmt. Unter<br />
dem Motto „One by One“ engagieren sich<br />
alle Amway-Niederlassungen weltweit für<br />
bedürftige <strong>Kinder</strong>. Amway Österreich unterstützte<br />
dieses Jahr die Österreichische<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> und spendete den Erlös<br />
aus dem Amway-Zelt, aus einem Losver-
kauf und zusätzlich 10,– Euro für jedes<br />
für Amway gestartete Team. Insgesamt<br />
konnten an diesem Abend 4.150,– Euro<br />
gesammelt werden.<br />
Moderator Tom Bläumauer mit Gudrun-Johanna<br />
Korec-Neszmerak, Unternehmenssprecherin von<br />
Amway Österreich, beim Präsentieren der<br />
Spendensumme<br />
Dank der großzügigen Unterstützung des<br />
Gasthofes Zur Seeburg und der Spendenfreudigkeit<br />
der rund 150 Gäste konnte so<br />
die stolze Summe von 4.000,– Euro an die<br />
Salzburger <strong>Kinder</strong>krebshilfe übergeben werden.<br />
„Unser Dank gilt vor allem Nachbarn,<br />
Freunden und Bekannten, als auch Franz<br />
Spatzenegger und den Jung-Wirtsleuten<br />
Jürgen und Alexandra Spatzenegger, die<br />
uns kostenlos und reichlich mit Speisen<br />
und Getränken versorgt haben“, freut sich<br />
Organisator Erwin Baumgartner.<br />
Theater-Highlight<br />
Am 28. Juli 2011 gab es auf der Terrasse des<br />
Eltern-Kind-Zentrums im Klinikum Klagenfurt<br />
ein besonderes Theater-Highlight.<br />
Das „Kulturspektrum Maria Gail“ (KSMG)<br />
führte mit Unterstützung der KABEG, Schöller-Eis<br />
und Schlumberger das Theaterstück<br />
„4 nach 40“ auf – und das für einen guten<br />
Zweck: Harald Baumgartner, Gudrun Kavalar,<br />
Claudia Krierer und Edmund Lastin performten<br />
vor knapp 100 ZuschauerInnen den<br />
österreichischen Theaterhit. Das Publikum<br />
spendete viel Applaus und der Kärntner<br />
KKH einen Spendenbetrag in der Höhe<br />
von 1.467,– Euro.<br />
Aktion & Engagement<br />
Children’s Walk<br />
Am 16. Juni 2011, dem internationalen „Tag<br />
des afrikanischen Kindes“, nahmen MitarbeiterInnen<br />
der Firma Roche weltweit am<br />
Roche Children’s Walk teil.<br />
Seit 2003 hat Roche unter dem Motto „One<br />
Company, One Day, One Cause“ mehr als<br />
sieben Millionen Schweizer Franken gesammelt,<br />
um das Leben von notleidenden<br />
<strong>Kinder</strong>n in Malawi und anderswo auf der<br />
Welt zu verbessern. Das Team des Standortes<br />
in Graz hatte beschlossen, die Hälfte<br />
der gesammelten Spendengelder, nämlich<br />
1.500,– Euro, an die Steirische <strong>Kinder</strong>krebshilfe<br />
zu spenden.<br />
(v.l.n.r.) Veranstalter Erwin Baumgartner,<br />
„Seewalchenwirt“ Franz Spatzenegger, Jürgen &<br />
Alexandra Spatzenegger<br />
Büromöbel raus!<br />
Das Team des Linzer Softwareherstellers<br />
celum organisierte zugunsten der KKH OÖ<br />
eine Büromöbel-Versteigerung.<br />
Anlässlich des Büro-Umzugs vom Europaplatz<br />
in das nagelneue Forschungs- und<br />
Entwicklungszentrum im Linzer Südpark<br />
versteigerten die MitarbeiterInnen des<br />
Softwareherstellers ihre alten Büromöbel.<br />
Begeistert von der Idee seiner MitarbeiterInnen<br />
verdoppelte Gründer und<br />
Geschäftsführer Michael J. Kräftner den<br />
Erlös auf 600,– Euro. Die Spende wurde<br />
auf Wunsch der gesamten Belegschaft an<br />
OÖ KKH-Obfrau Agnes Stark überreicht,<br />
die sich herzlich dafür bedankte.<br />
(v.l.n.r.) Der künstlerische Leiter des KSMG Mario<br />
Holl mit den SchauspielerInnen Edmund Lastin,<br />
Gudrun Kavalar, Claudia Krierer, Harald Baumgartner<br />
und KKKH-Obfrau Evelyne Ferra (2.v.r.)<br />
Sonneninsel winterfest<br />
Das Salzburger Unternehmen Bauzentrum<br />
Hannak GmbH leistete einen wichtigen<br />
Beitrag zum Bau des psychosozialen Nachsorge-Zentrums<br />
„Sonneninsel“.<br />
Geschäftsführer Mag. Horst Hannak übergab<br />
einen Spendenscheck über 10.000,–<br />
Euro an Heide Janik, Obfrau der Salzburger<br />
<strong>Kinder</strong>krebshilfe. Das Geld wurde für den<br />
Einbau der Fenster benötigt, um den Rohbau<br />
vor Wintereinbruch dicht zu machen.<br />
Foto: Kronenzeitung<br />
MitarbeiterInnen der Firma Roche in Graz<br />
Teichfest in Seewalchen<br />
Foto: Bauzentrum Hannak GmbH<br />
Im Rahmen des Teichfestes der Familie<br />
Baumgartner in Seewalchen (Sbg.) wurde<br />
kräftig für den Bau der „Sonneninsel“ gesammelt.<br />
Foto: Celum<br />
(v.l.n.r.) celum Mitarbeiter Herwig Krumenacker,<br />
Obfrau der KKH OÖ Agnes Stark, CEO Michael<br />
J. Kräftner, celum Mitarbeiterin Cornelia Maier<br />
(v.l.n.r.) Günther Greil (Bauzentrum Hannak<br />
GmbH), Heide Janik (Obfrau der Sbg. KKH),<br />
und Mag. Horst Hannak (GF Bauzentrum<br />
Hannak GmbH)<br />
Redaktion: Monika Kehrer-De Campos<br />
4/11 21<br />
sonne
SPENDENtelegramm<br />
Spendentelegramm<br />
Edt bei Lambach (OÖ)<br />
Am 10. September 2011 fand in der Edter<br />
Stub’n ein Hobby-StockschützInnen-Turnier<br />
statt. Die Spende des Startgeldes<br />
in der Höhe von 300,– Euro wurde an<br />
Dr. Paul Sonnleitner von der KKH OÖ<br />
übergeben.<br />
Feldkirchen an der Donau (OÖ)<br />
Am 2. September 2011 organisierten die<br />
Mitglieder des GC Donau/Feldkirchen ein<br />
Benefiz-Golfturnier zugunsten der KKH<br />
OÖ. Obfrau Agnes Stark durfte sich über<br />
einen Erlös von 5.000,– Euro freuen.<br />
Sicking (OÖ)<br />
Die Mitglieder des LC Sicking feierten am<br />
15. August 2011 ihr 10-jähriges Jubiläum.<br />
Vor dem Hauptlauf wurde ein Staffellauf<br />
organisiert, dessen Erlös in der Höhe<br />
von 900,– Euro an die KKH OÖ gespendet<br />
wurde.<br />
Sigharting (OÖ)<br />
Hermann Kieslinger, Seniorchef der gleichnamigen<br />
Wohnmanufaktur in Sigharting,<br />
feierte seinen 60er. Er verzichtete auf<br />
Geschenke und sammelte stattdessen<br />
zugunsten der KKH OÖ einen Betrag in<br />
der Höhe von 1.800,– Euro.<br />
Schildorn (OÖ)<br />
Am 25. Juni 2011 feierte Günter Aschl mit<br />
FreundInnen, NachbarInnen und GeschäftspartnerInnen<br />
im Heurigen vom „Wirt in da<br />
Au“ seinen runden Geburtstag. Anstelle<br />
von Geburtstagsgeschenken bat er die<br />
Gäste um Spenden für die KKH OÖ, die<br />
sich über 255,– Euro freuen durfte.<br />
Linz<br />
Anlässlich des Benefiz-Kleinfeldfußballturniers<br />
des FC Cosmos 06 Linz spendete<br />
die JVP OÖ 200,– Euro zugunsten<br />
der KKH OÖ.<br />
Arriach (K)<br />
Am 14. August 2011 feierte die FF Arriach<br />
ihr 100-jähriges Gründungsfest. Während<br />
des Festaktes mit vielen Ehrengästen<br />
und auswärtigen Feuerwehren wurde der<br />
Kärntner <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>hilfe eine Spende<br />
von 400,– Euro übergeben.<br />
Salzburg<br />
Der „13er Club Austria“ veranstaltete eine<br />
Rauhnacht-Party und sammelte dabei<br />
1.300,– Euro für das derzeit im Bau befindliche<br />
psychosoziale Nachsorge-Zentrum<br />
„Sonneninsel“.<br />
Verschenken Sie Hoffnung!<br />
Halskette mit besonderer Bedeutung<br />
Österreich<br />
65 m 2 Ferienwohnung in Bad Kleinkirchheim<br />
Turnus: von Samstag bis Samstag<br />
Achtung neuer Preis: Selbstbehalt pro<br />
Woche 199,– Euro<br />
(unabhängig von der Personenzahl).<br />
Bei Bedarf Kostenübernahme durch den<br />
jeweiligen KKH-Landesverband möglich.<br />
Lage: zentral Saison: ganzjährig<br />
Kapazität: max. 2 Erwachsene u. 4 <strong>Kinder</strong><br />
Aktivitäten: Skifahren, Langlaufen, Wandern,<br />
Thermalbäder, Tennis, Golf<br />
Information und Buchung:<br />
Daniela Velecky, Büro der KKKH,<br />
Tel:/Fax: 0463/33 90 90<br />
Wien<br />
Elterngesprächsrunden/St. Anna<br />
<strong>Kinder</strong>spital<br />
mit Gertraud Strohmer, Mag. Eva Morent-<br />
Gran oder Elisabeth Hauser.<br />
Ort: St. Anna <strong>Kinder</strong>spital,<br />
Stationen 2A und 2B<br />
Termine: jeden Mittwochvormittag<br />
Ort: St. Anna <strong>Kinder</strong>spital, Tagesklinik<br />
Termine: jeden Montagvormittag<br />
Geschwistergruppe „Jetzt komme ich!“<br />
Gruppe für fünf- bis zwölfjährige Geschwister<br />
von krebskranken <strong>Kinder</strong>n mit<br />
Mag. Sandra Bartl und Mag. Mariana<br />
Nowak (Klinische Psychologinnen).<br />
Ort: Cafeteria St. Anna <strong>Kinder</strong>spital<br />
Termine: Di. 22.11.2011 und Di. 13.12.2011,<br />
jeweils von 15.30 – 16.45 Uhr<br />
„HOPE“ ist auf dem kreisrunden Anhänger mit feingliedriger Kette<br />
graviert, der sich nicht nur als außergewöhnliches Präsent, sondern<br />
auch als „Hoffnungsträger“ eignet. Die schöne Halskette besteht<br />
aus 925-Sterling-Silber und kann bei der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<br />
<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> zum Preis von 30,– Euro bestellt werden. Designed<br />
wurde die „HOPE-Kette“ von der schwedischen Firma „karma“.<br />
Mit dem Erlös wird die Arbeit der Österreichischen <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> unterstützt.<br />
Ω Bestellmöglichkeiten:<br />
Online-Shop: www.kinderkrebshilfe.at/shop<br />
E-Mail: oesterreichische@kinderkrebshilfe.at<br />
Elterngesprächsrunden AKH-<br />
<strong>Kinder</strong>klinik<br />
mit Elisabeth Ederer.<br />
Ort: AKH <strong>Kinder</strong>klinik, Ebene 9<br />
Termine: jeden 2. Mittwoch, ab 13.00 Uhr<br />
Selbsthilfegruppe<br />
für verwaiste Mütter, Väter, Großeltern,<br />
Geschwister, geleitet von der betroffenen<br />
Mutter Karin Beinrücker<br />
Tel: 0676/789 23 29<br />
Termine: ca. alle 6 Wochen nach Absprache,<br />
immer abends ab 18.00 Uhr<br />
Ort: Büro der KKH Wien, NÖ, Bgld.,<br />
<strong>Kinder</strong>spitalgasse 7, 1090 Wien<br />
sonne<br />
22 4/11
Informationen & Termine<br />
Anmeldung und Info: KKH Wien, NÖ, Bgld.<br />
Bürozeiten: Mo. – Fr. 8.00 – 13.00 Uhr,<br />
Tel: 01/408 50 90, www.elterninitiative.at<br />
Survivors-Treff Wien<br />
Treffen mit Themenschwerpunkt und<br />
Moderation mit Maria Brandl.<br />
Termin: Fr. 16.12.2011<br />
Anmeldung, Info: survivors_wien@gmx.at<br />
ECDL-Schulungstermine<br />
Ort: Büro der KKH Wien, NÖ, Bgld.<br />
Tel: 01/408 50 90<br />
Termine: Mi. 16.11.2011, Mi. 30.11.2011,<br />
Mi. 14.12.2011, Mi. 11.1.2012,<br />
Mi. 25.1.2012, Mi. 8.2.2012,<br />
jeweils von 14.00 – 17.00 Uhr<br />
Riesenflohmarkt<br />
zugunsten der KKH Wien, NÖ, Bgld.<br />
Ort: Postgebäude 1220 Wien,<br />
Erzherzog-Karl-Str. 135<br />
Termine: Sa. 3.12.2011, Sa. 7.1.2012,<br />
Sa. 4.2.2012, Sa. 3.3.2012,<br />
jeweils von 8.00 – 13.00 Uhr<br />
Abgabestelle der Flohmarktware:<br />
Postzentrum Stadlau, 1220 Wien,<br />
Erzherzog-Karl-Str. 131, Portier,<br />
Mo. – Fr. von 7.00 – 18.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt<br />
der KKH Wien, NÖ, Bgld. mit Adventkränzen,<br />
Kunsthandwerk, Keksen,<br />
Tombola uvm.<br />
Termine: Fr. 25.11.2011, 9.00 – 17.00 Uhr<br />
und Sa. 26.11.2011, 9.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: St. Anna <strong>Kinder</strong>spital,<br />
1. Stock, Bibliothek, <strong>Kinder</strong>spitalgasse 6,<br />
1090 Wien<br />
Nähere Infos: Tel: 01/408 50 90<br />
Niederösterreich<br />
Leben mit dem Tod eines Kindes<br />
Selbsthilfegruppe für Eltern nach dem<br />
Tod ihres Kindes.<br />
Ort: Beratungszentrum Rat & <strong>Hilfe</strong><br />
3100 St. Pölten, Schulgasse 10 (neue<br />
Adresse!), Tel: 02742/353 510<br />
Termin: nach Vereinbarung<br />
Begleitung: Anton Stelzhammer<br />
(Psychotherapeut)<br />
Information: Elisabeth und Anton<br />
Heneis, Tel: 02275/6169; 0676/413 03 82<br />
Tirol<br />
Eltern Jour fixe auf der Station<br />
Für Fragen, Anregungen und Wünsche<br />
zum Behandlungs- und Stationsalltag.<br />
TeilnehmerInnen: Eltern, Oberarzt,<br />
Stationsschwester, Psychologe und<br />
Sozialarbeiterin.<br />
Ort: kinderonkologische Station im<br />
neuen Klinikgebäude (5. Stock)<br />
Termine: Mi. 7.12.2011, Mi. 4.1.2012,<br />
Mi. 1.2.2012,<br />
jeweils von 14.30 – 15.30 Uhr<br />
Survivors-Treff Tirol<br />
Einmal pro Monat finden abwechselnd<br />
ein Stammtisch oder eine Aktivität statt.<br />
Stammtisch: erster Freitag im Monat,<br />
19.00 Uhr, Café Gritsch, Innsbruck,<br />
Anichstraße 18<br />
Aktivität: am ersten Samstag im Monat,<br />
Programm und Ort wechseln<br />
Nähere Infos: survivors_tirol@gmx.at<br />
Oberösterreich<br />
Christbaumvernissage<br />
im Casineum des Casinos Austria Linz<br />
Termin: Fr. 25.11.2011,<br />
Beginn: 19.30 Uhr<br />
Weihnachtsfeier der KKH OÖ<br />
Termin: So. 18.12.2011<br />
Infos: Büro der OÖ <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>,<br />
Tel: 0732/60 00 99 oder per E-Mail:<br />
ooe.kinder-krebs-hilfe@aon.at<br />
Survivors-Treffen<br />
Die „WellenreiterInnen OÖ“ treffen sich<br />
am So., den 4.12.2011<br />
Beginn: 14.30 Uhr<br />
Ort: YouZ, evangelisches Jugendzentrum,<br />
Südtirolerstr. 7, 4020 Linz<br />
Infos: Büro der OÖ <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong>,<br />
Tel: 0732/60 00 99 oder per<br />
E-Mail: ooe.kinder-krebs-hilfe@aon.at<br />
Kärnten<br />
Weihnachtsfeier der Kärntner<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>hilfe<br />
Termin: So. 11.12.2011<br />
Nähere Infos: Büro der Kärntner KKH,<br />
Tel: 0463/33 90 90<br />
Salzburg<br />
Sonneninsel – Tag der offenen Tür<br />
Termin: So. 25.11.2011, 10.00 – 20.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt im LKH Salzburg<br />
Termin: Mi. 23.11.2011 – So. 18.12.2011,<br />
jeweils von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Weihnachtsmarkt Alter Markt<br />
Termin: Do. 1.12.2011 – Do. 8.12.2011,<br />
jeweils von 14.00 bis 22.00 Uhr<br />
Nähere Infos zu den Veranstaltungen<br />
unter: www.kinderkrebshilfe.com<br />
Tipps<br />
Tirol<br />
Weihnachtskonzert mit dem<br />
Alpentrio Tirol<br />
Am Dienstag, den 20. Dezember 2011<br />
wird in der Pradler Pfarrkirche in Innsbruck<br />
das Benefizkonzert „Weihnacht in<br />
den Bergen“ veranstaltet;<br />
Die Einnahmen und Spenden kommen<br />
dem „Onki Camp“ zugute.<br />
Beginn: 19.30 Uhr, www.alpentrio.at<br />
Steiermark<br />
Advent in der Kirche zu Piber<br />
Am Samstag, den 10. Dezember 2011<br />
findet in der Kirche zu Piber das jährliche<br />
Weihnachtskonzert zugunsten der<br />
Steirischen <strong>Kinder</strong>krebshilfe statt.<br />
Beginn: 18.00 Uhr<br />
Die Köflacher Streich, die den Advent zu Piber mitgestaltet<br />
4/11 23<br />
sonne<br />
Informationen & Termine & Tipps
Weihnachtsbilletts 2011 & Kalender 2012<br />
Ω Weihnachtsbilletts 2011<br />
Mit nur 1,20 Euro Kraft und Hoffnung geben!<br />
Schon an Weihnachten gedacht? Die Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> bietet auch<br />
heuer wieder ihre beliebten Weihnachtsbilletts an, deren Erlös krebskranken <strong>Kinder</strong>n<br />
und Jugendlichen und ihren Familien zugute kommt.<br />
Weitere Motive und nähere Informationen finden Sie auf der Website:<br />
www.unternehmenhelfen.at<br />
Ω <strong>Kinder</strong>kalender 2012<br />
Die 13 Bilder des künstlerisch gestalteten Kalenders stammen von krebskranken<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen und sind bei ihrer Mal- und Kunsttherapie während des<br />
Spitalsaufenthalts sowie während der Nachsorge-Projekte der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> entstanden.<br />
Mit einer Spende ab 9,– Euro können Sie den ansprechenden Kalender erwerben<br />
und Projekte für krebskranke <strong>Kinder</strong> und Jugendliche unterstützen.<br />
Bestellmöglichkeiten:<br />
Online-Shop: www.kinderkrebshilfe.at/shop<br />
E-Mail: oesterreichische@kinderkrebshilfe.at<br />
SONNE 4/11 P. b. b. Verlagspostamt 1090 Wien Zulassungsnummer GZ 02Z033369M<br />
KW<br />
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag<br />
sonne<br />
24 4/11<br />
Jänner<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2012<br />
2<br />
1<br />
52<br />
2 3 4 5 6 7 8<br />
Hl. Drei Könige<br />
9 10 11 12 13 14 15<br />
16 17 18 19 20 21 22<br />
23 24 25 26 27 28 29<br />
30 31<br />
<strong>Kinder</strong>kalender 2012<br />
„Aquarius omni“, Raffael (13 Jahre)<br />
gemalt von krebskranken <strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen<br />
<strong>Kinder</strong> - <strong>Krebs</strong> - <strong>Hilfe</strong><br />
Österreichische <strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
Verband der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> Organisationen<br />
1<br />
Neujahr<br />
<br />
Ausgezeichnet mit der „Weißen Feder“ für besondere Leistungen zum Wohl von <strong>Kinder</strong>n<br />
Ausgezeich<br />
Feder“<br />
für<br />
<br />
zu<br />
besondere Leistungen<br />
Ω Wine-Aid<br />
Der Erlös aus dem Verkauf von Wine-<br />
Aid-Weinen kommt der Österreichischen<br />
<strong>Kinder</strong>-<strong>Krebs</strong>-<strong>Hilfe</strong> zugute.<br />
Bestellungen und Infos zur Initiative:<br />
www.wineaid.at<br />
n