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Messung beruflicher Kompetenzen - Institut für Berufspädagogik

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(Berufs)Bildungsforschung gefunden hat (Fischer/Girmes-Stein/Kordes/Peukert 1995;<br />

Gruber/Ziegler 1996).<br />

Abb. 5: Die vier Lernbereiche, nach denen sich berufliche Bildungsgänge entwicklungslogisch<br />

anordnen lassen (RAUNER 1999, 438).<br />

Als zentrales Moment der beruflichen Entwicklung7 gilt die reflektierte Arbeitserfahrung (vgl.<br />

vor allem Schön 1983). Franz Weinert bezeichnet das Novizen-Experten-Paradigma als den<br />

wichtigsten […] empirisch-analytischen Ansatz der Expertiseforschung (Weinert 1996, 148).<br />

Die paradigmatische Bedeutung des Modells basiert einerseits auf Entwicklungs- und<br />

Lerntheorien wie des situierten Lernens und der ‘Community of Practice’ (Lave/Wenger<br />

1991), der Theorie des ‘cognitive apprenticeship’ (Collins/Brown/Newman 1989), der<br />

Entwicklungstheorie von Havighurst und ihrer Anwendung in der (Berufs)Bildungsforschung<br />

(Havighurst 1972; Gruschka 1985; Blankertz 1983; Terhart 1998; Rauner 2007a/2007b)<br />

sowie andererseits auf der Expertiseforschung, die sich durchgängig mit ihren Modellen der<br />

gestuften <strong>Kompetenzen</strong>twicklung auf das Novizen-Experten-Paradigma stützt (Benner 1995;<br />

Dreyfus/Dreyfus 1986; Patel/Groen 1991; Gruber/Ziegler 1996; Gruber/Mandl 1996; Kleiner<br />

2005).<br />

Die relativ späte Entwicklung einer Berufsbildungsforschung, die das Novizen-Experten-<br />

Paradigma aufgreift, liegt einerseits begründet in der Unterentwicklung der empirischen<br />

Berufsbildungsforschung bis in die 1990er Jahre sowie in einer Konzentration der<br />

berufspädagogischen Diskussion auf die berufsschulischen Lernformen und deren<br />

Verknüpfung mit den studienbezogenen Bildungsgängen. Ausgerichtet war diese Diskussion<br />

an der Leitidee der Integration <strong>beruflicher</strong> und allgemeiner Bildung sowie dem für jegliche<br />

Bildung reklamierten Kriterium der Wissenschaftsorientierung. Aus dieser Perspektive<br />

erfuhren Formen des wissenschaftspropädeutischen und fachsystematischen Lernens ein<br />

hohes bildungspolitisches und bildungstheoretisches Interesse. Dagegen erschienen Formen<br />

der Berufs- bzw. Meisterlehre sowie einschlägige Lern- und Entwicklungstheorien als nicht<br />

zeitgemäß. Verstärkt wurde die weitgehende Ausblendung entwicklungslogischer Ansätze in<br />

7 Die Kategorie der beruflichen Entwicklung schließt die Formen der institutionalisierten Berufsausbildung sowie<br />

die berufliche Sozialisation mit ein.<br />

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