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Messung beruflicher Kompetenzen - Institut für Berufspädagogik

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Die Testaufgaben<br />

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erfassen ein realistisches Problem <strong>beruflicher</strong> und betrieblicher Arbeitspraxis,<br />

inkorporieren die charakteristischen beruflichen Arbeitsaufgaben des Berufes und<br />

die darauf bezogenen Ausbildungsziele – abgestuft nach Aufgaben für Anfänger,<br />

Fortgeschrittene Anfänger, Fortgeschrittene und Könner,<br />

stecken einen berufsspezifischen – eher großen – Gestaltungsspielraum ab und<br />

ermöglicht damit eine Vielzahl verschiedener Lösungsvarianten unterschiedlicher<br />

Tiefe und Breite,<br />

sind gestaltungsoffen, d. h. es gibt nicht die eine „richtige“ oder die „falsche“<br />

Lösung, sondern anforderungsbezogene Varianten,<br />

− erfordern bei ihrer umfassenden Lösung außer fachlich-instrumentellen<br />

<strong>Kompetenzen</strong> die Berücksichtigung von Aspekten wie Wirtschaftlichkeit,<br />

Gebrauchswertorientierung und Umweltverträglichkeit,<br />

− erfordern bei ihrer Lösung ein berufstypisches Vorgehen. Die Bewältigung der<br />

Aufgabe konzentriert sich auf den planerisch-konzeptionellen Aspekt und wird<br />

dokumentiert unter Verwendung einschlägiger Darstellungsformen (Paper-andpencil-Design),<br />

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müssen nicht praktisch gelöst werden, da die Testaufgabe berufliche<br />

<strong>Kompetenzen</strong>twicklung auf der Konzeptebene misst und nicht auf der Ebene<br />

konkreten beruflichen Könnens (Performanz),<br />

sind keine Lernerfolgskontrolle; die Testaufgaben sind nicht Input-orientiert,<br />

fordern den Probanden dazu heraus, die Aufgabe im Sinne <strong>beruflicher</strong><br />

Professionalität (auf dem jeweiligen Entwicklungsniveau) zu lösen, zu<br />

dokumentieren und zu begründen, ohne dass dabei reduzierte Lösungen<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Tab. 4: Leitlinien zur Entwicklung der Testaufgaben<br />

Die Aufforderung nach einer umfassenden und detaillierten Begründung der<br />

Lösungsvorschläge erleichtert das Bewerten der Aufgabenlösungen durch die Rater. Nicht<br />

immer lässt sich nämlich aus einer spezifischen Aufgabenlösung auf die in diese<br />

eingeflossenen Überlegungen der Testpersonen schließen. Mit dieser Aufforderung kommt<br />

jedoch – zusätzlich – eine neue metakognitive Kompetenz ins Spiel, nämlich die Fähigkeit<br />

des Begründens einer fachlichen Lösung. Diese muss gesondert erhoben werden, da sonst<br />

offen bleiben würde, ob kognitive durch metakognitive <strong>Kompetenzen</strong> überlagert werden.<br />

Fehlt z. B die Begründung für einen spezifischen fachlichen Lösungsvorschlag oder fällt die<br />

Begründung schwach aus, würde offen bleiben, ob dies auf eine unzureichende<br />

berufsfachliche Kompetenz oder auf Defizite in der metakognitiven „Begründungskompetenz“<br />

zurückzuführen ist. Die Rater erhalten zur Bewertung der Aufgabenlösungen eine Liste mit<br />

Items, in der jede der acht Kompetenzkriterien durch fünf Fragen (Items) operationalisiert<br />

wird (s. Tab. 5).<br />

Wie hoch ist der Gebrauchswert der Lösung für den Auftraggeber/Kunden?<br />

Wie groß ist die Nutzerfreundlichkeit der Lösung für die unmittelbaren<br />

Nutzer/Anwender/Bediener?<br />

Wird der Aspekt der Vermeidung der Störanfälligkeit in der Lösung<br />

berücksichtigt und begründet?<br />

Werden Aspekte der längerfristigen Verwendbarkeit und<br />

Erweiterungsmöglichkeiten in der Lösung berücksichtigt und begründet?<br />

Ist die Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit im Lösungsvorschlag erfüllt?<br />

Tab. 5: Items des Bewertungskriteriums „Gebrauchswertorientierung“<br />

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