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Internationale Ansätze und Konzepte zur Berufsorientierung ...

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Antje Barabasch<strong>Internationale</strong> Ansätze <strong>und</strong> <strong>Konzepte</strong><strong>zur</strong> <strong>Berufsorientierung</strong>, Berufsvorbereitung<strong>und</strong> Gestaltung des Übergangsvon der allgemein bildenden Schule indie Berufsausbildung am Beispiel derUSAExpertise im Auftrag der Landesinitiative„Innovative Berufsbildung 2010 (IBB 2010)“Institut Technik <strong>und</strong> Bildung Universität Bremen 2007


Antje Barabasch:<strong>Internationale</strong> Ansätze <strong>und</strong> <strong>Konzepte</strong> <strong>zur</strong> <strong>Berufsorientierung</strong>, Berufsvorbereitung <strong>und</strong> derGestaltung des Übergangs von der allgemein bildenden Schule in die Berufsausbildungam Beispiel USA, Expertise im Auftrag der Bremer Landesinitiative IBB 2010Bremen: Institut Technik <strong>und</strong> Bildung (ITB), Universität Bremen, 20072


InhaltVorwort............................................................................................................................ 51. Einleitung ............................................................................................................... 72. Das U.S. Amerikanische Bildungssystem .............................................................124.1 Institutionen der Schul- <strong>und</strong> Berufsbildung.................................................................. 124.2 Der Übergang von der Schule in den Beruf.................................................................. 174.3 Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen/Policies ................................................................................... 301.3.1. Carl D. Perkins Act.................................................................................................. 301.3.2. School-to-Work Opportunities Act....................................................................... 321.3.3. National Career Development Guidelines ........................................................... 321.3.4. Secretary’s Commission on Achieving Necessary Skills (SCANS) ................... 331.3.5. National Standards for School Counseling Programme..................................... 331.3.6. High Growth Job Initiative..................................................................................... 333. Berufberatungs- <strong>und</strong> Berufsvorbereitungsmaßnahmen ...................................... 354.4 Definitionen ....................................................................................................................... 354.5 Geschichtliche Entwicklung der Berufsberatung <strong>und</strong> Berufsvorbereitungin den USA......................................................................................................................... 364.6 Die Institutionalisierung der Berufsberatung <strong>und</strong> Berufsvorbereitung..................... 384. Konkrete Berufsvorbereitungsmaßnahmen vom Kindergarten bis zum College 424.1 Konzeptualisierungen des Übergangs von Schule zu Beruf mit dem Schwerpunktder Arbeitserfahrung im Lernprozess ............................................................................ 424.2 Berufsberatung <strong>und</strong> Berufsvorbereitung in Kindergarten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule .......... 454.3 Mittelschule ........................................................................................................................ 474.4 High School........................................................................................................................ 484.5 College ................................................................................................................................ 534.6 Unterrichtsgestaltungsmethoden .................................................................................... 544.7 Qualitätsstandards <strong>und</strong> Qualitätssicherung ................................................................... 585. Schlusswort ........................................................................................................... 59Literatur .........................................................................................................................61Anhang ..........................................................................................................................693


VorwortIm Rahmen der Bremer Landesinitiative IBB 2010 wurde diese Expertise vergeben, umzusätzliche Einsichten in die Gestaltung der <strong>Berufsorientierung</strong> <strong>und</strong> Berufsvorbereitungzu gewinnen. Besonders hoch entwickelt sind diese Bildungstraditionen sowie Schullaufbahn-<strong>und</strong> Berufsberatung in Ländern mit einem horizontal gegliederten Bildungssystem,da die Bildungs- <strong>und</strong> beruflichen Karrierewege weniger durch spezifische Schulformenvorgegeben sind. Es war von daher naheliegend, das in sehr vielen Staaten der USA hochentwickelte System der <strong>Berufsorientierung</strong> als ein durchgängiges Konzept vom Kindergartenbis <strong>zur</strong> Senior Highschool auszuwerten. Diese Studie schließt an ein Forschungsvorhabenan, in dem Professor Gerd Reich (Universität Oldenburg) <strong>und</strong> Gerd Höpken (UniversitätFlensburg) zwei bedeutende Standardwerke zu den Standards für eine allgemeinetechnische Bildung ins Deutsche übersetzt <strong>und</strong> herausgegeben haben. Entstanden sinddiese Werke in einem umfangreichen nationalen Projekt der USA, gefördert durch die NationalScience Fo<strong>und</strong>ation <strong>und</strong> andere nationale Institutionen. Sowohl für allgemeinetechnische Bildung als auch für die <strong>Berufsorientierung</strong> liegen wegweisende Bildungskonzeptevor, die in der internationalen Bildungsdiskussion Maßstäbe gesetzt haben. Die Expertise<strong>zur</strong> <strong>Berufsorientierung</strong> hat für die Landesinitiative IBB2010 zum einen die Funktion,am Fallbeispiel der USA zu zeigen, welchen Entwicklungsbedarf das deutsche Bildungssystemin diesem Bereich der vorberuflichen <strong>und</strong> berufsorientierenden Bildung hat,<strong>und</strong> dass die Akteure von den Beispielen von guter <strong>und</strong> bester Praxis lernen können. Zumanderen geht es um die Sensibilisierung für internationale Entwicklungen, die in vielenFällen auf eine lange Tradition vorberuflicher Bildung verweisen können.Bei Frau Dr. Barabasch bedanke ich mich sehr für die übersichtliche <strong>und</strong> umfassendeAuswertung der amerikanischen Tradition im Bereich <strong>Berufsorientierung</strong> <strong>und</strong> Berufsvorbereitungsowie für die umfangreichen <strong>und</strong> interessanten Materialien, die sie im Anhangdieser Studie beigefügt hat.Prof. Dr. Felix RaunerInstitut Technik <strong>und</strong> BildungUniversität Bremen im Dezember 20075


Antje Barabasch<strong>Internationale</strong> Ansätze <strong>und</strong> <strong>Konzepte</strong> <strong>zur</strong> <strong>Berufsorientierung</strong>,Berufsvorbereitung <strong>und</strong> der Gestaltung des Übergangsvon der allgemein bildenden Schule in die Berufsausbildungam Beispiel USAExpertise im Auftrag der Bremer Landesinitiative„Innovative Berufsbildung 2010 (IBB2010)“


1. EinleitungDas Thema Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Berufsberatung hat in den letzten Jahren enorm anBedeutung gewonnen. Um den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern <strong>und</strong>Schülern die Möglichkeit zu geben sich auch in späteren Lebensstadien noch auf eine CollegeAusbildung vorbereiten zu können, wurden zahlreiche Angebote im Land initiiert<strong>und</strong> zum Teil institutionalisiert. Verschiedene Einrichtungen <strong>und</strong> Programme bieten sowohleine frühe Vorbereitung <strong>und</strong> Spezialisierung auf eine Vielzahl von Berufen <strong>und</strong> einegenerelle Vorbereitung auf das Berufsleben als auch flexible Bildungsangebote, die auf dasLeistungsniveau der Schüler abgestimmt sind. Viele Kompetenzen, die in beruflichenVorbereitungskursen erworben werden, sind sowohl für das College Studium als auch fürdie Arbeitswelt relevant.Neben den School-to-Work 1 Programmen existieren zahlreiche Initiativen im Bereich derBerufsberatung <strong>und</strong> <strong>Berufsorientierung</strong>, die Schüler bei der frühzeitigen Planung ihrerschulischen <strong>und</strong> beruflichen Laufbahn unterstützen. In den USA werden für die Berufsberatungeinschließlich der Information über verschiedene Berufe die Begriffe „CareerEducation/Career Development“, „Career Guidance“ <strong>und</strong> „Career Counseling“ verwendet.„Career Education/Career Development“ bezieht sich auf Bildungsmaßnahmen vomKindergarten bis <strong>zur</strong> Beendigung der High School beziehungsweise der ersten beiden CollegeJahre, die auf die Entwicklung von Kompetenzen im Bereich der Lebens- <strong>und</strong> Laufbahnplanungausgerichtet sind <strong>und</strong> die frühe berufliche Orientierung unterstützen sollen.Der Begriff „Career Development“ berücksichtigt dabei besonders die stufenweise Entwicklungverschiedener Kompetenzen. „Career Guidance“ steht für die Beratung <strong>und</strong> Begleitungdieses Entwicklungsprozesses durch Lehrer, speziell ausgebildete Career Counselorsoder School Counselors, die ebenfalls bei der Karriereplanung helfen sollen. „CareerCounseling“ wiederum wird ausschließlich von Experten, den bereits genannten CareerCounselors, angeboten. Diese haben sich in der Regel im Rahmen eines Counseling Studiumsauf die Berufsberatung spezialisiert. Sie arbeiten manchmal in Schulen, häufiger jedochin Colleges, Departments of Labor <strong>und</strong> anderen Berufsberatungszentren.In den USA wechseln die Angestellten in der Regel alle drei bis fünf Jahre ihre Beschäftigung,in wenig qualifizierten Berufen sogar noch häufiger. Deshalb ist Berufsberatungbzw. Karriereberatung für verschiedene Altersgruppen <strong>und</strong> Lebensphasen relevant. 2Nicht nur die Vorbereitung auf einen Beruf <strong>und</strong> die Aufnahme einer Beschäftigung, sondernauch die Begleitung in Phasen der Neu- oder Umorientierung, sind Aufgabe des CareerCounselors. Besonders wichtig ist für Counselors die Unterscheidung zwischen derVorbereitung auf einen Job <strong>und</strong> der Vorbereitung auf eine Karriere. Letzteres wird verstandenals die Aufnahme einer Reihe von Jobs, die aufeinander aufbauen, so dass spezifischeKompetenzen entwickelt werden <strong>und</strong> damit ein Expertentum. 3Hingegen ist dasAufhalten in verschiedenen Jobs ohne langfristige Spezialisierung <strong>und</strong> eventuelle Anbindungan ein Unternehmen oder einen bestimmten Unternehmenszweig meist hinderlich1 Stern, Finkelstein, Stone, Latting, & Dornsife, 19952 Durgin & Drier, 19923 Gray, 20007


für eine Karriere. Erfolgt ein häufiger Wechsel zwischen verschiedenen Jobs, was bei vielenAmerikanern bis in die frühen 30er Jahre hinein häufig vorkommt, so wird dies auchals „Flo<strong>und</strong>ering Period“ oder positiver ausgedrückt als berufliche Orientierungsphasebezeichnet.Berufsberatung <strong>und</strong> -orientierung beginnt in den USA bereits im Kindergarten <strong>und</strong> wirdim Anschluss daran von verschiedenen Institutionen angeboten <strong>und</strong> organisiert. Gr<strong>und</strong>lagefür die frühe Orientierung ist die Überzeugung, dass der erfolgreiche Übergang von derSchule in den Beruf nicht als ein Ereignis, sondern als ein Prozess betrachtet werden muss<strong>und</strong> mit der Wahrnehmung der eigenen Interessen, Werte <strong>und</strong> Fähigkeiten als auch mitdem frühen Aufmerksamwerden auf verschiedene Berufe in Kindergarten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulebeginnt. 4 Bis 2006 standen dafür noch Mittel aus dem ACRN (America's CareerResource Network) im Rahmen des No Child Left Behind Atc 5 <strong>zur</strong> Verfügung. Diese Zuschüssesind nun ersatzlos gestrichen worden <strong>und</strong> die Schulen müssen andere Quellen fürdie Finanzierung ihrer Maßnahmen erschließen..Die Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Berufsberatung bezieht sich sowohl auf den Übergang vonder High School über das 4-Year College in den Beruf als auch den Übergang von derHigh School über verschiedene höhere Bildungseinrichtungen, die Berufsausbildungenanbieten, in den Beruf <strong>und</strong> ebenso den direkten Übergang in den Beruf. Berufsausbildungin den USA wird heute nicht mehr als Vocational Education bezeichnet, sondern als Career<strong>und</strong> Technical Education and sowohl als Vorbereitung <strong>und</strong> Ausbildung für verschiedeneBerufe als auch als eine Zwischenstufe <strong>zur</strong> Collegeausbildung verstanden bzw. setztsich an Technical Colleges <strong>und</strong> Community Colleges fort. Die Übergänge von der HighSchool in eine Berufsausbildung sind häufig fließend gestaltet <strong>und</strong> sollen gewährleisten,dass jederzeit weitere Bildungsabschlüsse an der nächst höheren Bildungseinrichtung erworbenwerden können. Einstiegstests, deren Ergebnisse das Bildungsniveau in Fächernwie Mathematik, Englisch oder Naturwissenschaften determinieren, sind ein wichtigesZugangskriterium für weitere Ausbildungen. Wird ein bestimmtes Niveau in einzelnenFächern nicht erreicht, können hier Auffrischungskurse bzw. die entsprechend notwendigenKurse an der gewählten oder einer Partnereinrichtung absolviert werden. Der Übergangin weitere Ausbildungen ist häufig soweit flexibilisiert, dass der Einzelne keine unnötigenWiederholungen von Kursen auf sich nehmen muss, um einen weiteren Abschlusszu erwerben. Vorleistungen, soweit sie Bestandteil der neuen Ausbildung sind, könnenhäufig auf den neuen Abschluss angerechnet werden.Während in den Anfängen der Berufsbildung in den USA die klassische Lehrlingsausbildungbei einem Meister von europäischen Immigranten in Amerika weitergeführt wordenwar, soll heute Berufsausbildung vor allem auch hohe Standards in den allgemeinbildendenoder akademischen Fächern setzen. Ein Umdenken in dieser Beziehung ist nicht nuraufgr<strong>und</strong> des mittelmäßigen Abschneidens U.S. Amerikanischer Schüler in internationalenLeistungstests erfolgt, sondern auch weil die Gr<strong>und</strong>philosophie des American Dream,4 Lent, Hacket <strong>und</strong> Brown, 19995 Der No Child Left Behind Act ist ein nationales Bildungsgesetz, welches im Jahre 2002 von Präsident Busch erlassen wurde.Ziel dieses Gesetzes ist es national einheitliche Schulleistungsstandards einzuführen <strong>und</strong> Schulen für die Nichterreichungdieser Standards <strong>zur</strong> Verantwortung zu ziehen.8


welcher in der Declaration of Independence manifestiert wurde, darin besteht, dass jedergleiche Ausgangschancen haben sollte. Dies bezieht sich vor allem auf den Erwerb vonCollege Abschlüssen <strong>und</strong> einer zunächst wenig spezialisierten Liberal Arts Education, die– so die Erwartungshaltung, welche sich auf zahlreiche empirische Studien stützt - zu höherenGehältern <strong>und</strong> damit einem gesellschaftlichen Aufstieg führen können. Aufgr<strong>und</strong>dieser Überzeugungen muss Berufsbildung in den USA häufig so gestaltet werden, dasssie den Besuch von Forschungsuniversitäten im Anschluss an die Ausbildung ermöglicht<strong>und</strong> ergo eine akademische Gr<strong>und</strong>ausbildung als notwendige Voraussetzung dafür bietet.Obgleich zu diesem Zweck zahlreiche Berufsbildungsprogramme <strong>und</strong> Initiativen entwickeltworden sind, ist der Erfolg bisher begrenzt.Immer noch hat etwa die Hälfte der High School Abgänger eines Geburtenjahrgangs keinenAbschluss der weiter verwertbar ist 6 . Die Quote der High School Absolventen liegt inden einzelnen B<strong>und</strong>esstaaten zwischen ca. 60 <strong>und</strong> 90%. 7 Problematisch ist gerade auch inder Beratung das weit verbreitete Stigma der Berufsausbildung. Häufig werden Schüleraus einem niedrigen sozioökonomischen Milieu von den School Counselors in berufsvorbereitendeKurse <strong>und</strong> akademische Kurse mit einem niedrigen Anforderungsniveau gelenkt,was die sozioökonomische Stratifizierung in der Gesellschaft unterstützt 8 <strong>und</strong> denZugang zu höheren Bildungseinrichtungen deutlich erschwert. Auf der anderen Seite ist esfür viele technische <strong>und</strong> gut bezahlte Berufe gar nicht erforderlich ein 4-Year College oder2-Year Liberal Arts College zu besuchen. Ein Großteil der technischen Berufe in der näherenZukunft wird laut Prognosen Berufsabschlüsse voraussetzen, aber nicht unbedingteinen College Abschluss. 9 Bei nur etwa 23% der künftigen Jobs wird ein Bachelor oderhöherer Abschluss notwendig sein. 10 Die meisten Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnensich jedoch in technischen Berufen, in welchen nur 25% einen Universitätsabschluss erfordern.Man geht davon aus, dass heute ungefähr 43% der Universitätsabsolventen fürdie Ausübung ihres Berufes überqualifiziert sind. Besonders gefragt sind in der näherenZukunft außerdem die Berufe Krankenschwester/Krankenpfleger, Kraftfahrzeugführer,Verkaufsrepräsentant, Positionen im mittleren Management in Wirtschaft <strong>und</strong> Handel,Gr<strong>und</strong>schullehrer <strong>und</strong> Techniker. Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften in bestimmtenBerufsgruppen variiert zwischen den B<strong>und</strong>esstaaten. 11 Die Kluft zwischen erwartetenBerufs- <strong>und</strong> Verdienstchancen <strong>und</strong> prognostiziertem Bedarf am Arbeitsmarkt kann nurdurch intensive Aufklärung über tatsächliche Arbeitsmarktbedingungen <strong>und</strong> Arbeitsmarkterfordernissebewältigt werden. Gleichzeitig sind Prognosen jedoch nie eine Garantiefür künftige Arbeitsmarktentwicklungen <strong>und</strong> die Befähigung <strong>und</strong> Bereitschaft zum lebenslangenLernen sind eine wichtige Voraussetzung für die Anpassung an sich veränderteArbeitsmarktanforderungen.6 Zirkle, 20047 NCHEMS, 20078 Oakes, 2005; Urban & Wagoner, 20009 Gray & Herr, 199810 Gray, 200011 http://careervoyages.gov/hotcareers-main.cfm, 21.04.20079


Erste Forschungsergebnisse weisen außerdem darauf hin, dass Schüler in so genanntenTech Prep Programmen 12 an der High School motivierter sind, an fortgeschrittenen akademischenKursen teilzunehmen, als Nichtteilnehmer <strong>und</strong> auch häufiger weiterführendeStudien aufnehmen. Damit scheint die Intention auch Schülern, die zunächst weniger Interessean akademischen <strong>und</strong> mehr Interesse an berufsorientierten Kursen haben, denZugang zu Colleges zu ermöglichen, aufzugehen. 13 Einschränkend hinzufügen muss manallerdings, dass Tech Prep ein sehr spezielles Angebot unter den zahlreichen berufsorientierendenMaßnahmen ist, da es sich auf besonders gefragte Berufe bezieht <strong>und</strong> die HighSchool Kurse an allen Colleges angerechnet werden. Es kann also nicht notwendigerweiseals Vorbereitung auf viele klassische Ausbildungsberufe verstanden werden. Dazu kommt,dass die Abrechnung in Carnegie Units 14 , welche nach St<strong>und</strong>en erfolgt, nichts über die Intensitätder Ausbildung aussagt.Eine andere Studie deutet ebenfalls auf den Erfolg berufsvorbereitender Kurse hin, <strong>und</strong>zwar in erster Linie in Bezug auf die Motivation <strong>und</strong> Selbstdisziplin der Schüler. Die Studie,welche Schüler aus einer Career Magnet School 15 mit Schülern aus einer ComprehensiveHigh School 16 verglich, kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Schüler der CareerMagnet School stärker mit ihrer Schule identifizierten, seltener dem Unterricht fern blieben,seltener in Streitigkeiten mit Mitschülern gerieten, schwanger wurden oder schwängerten,rauchten, tranken, Drogen nahmen, oder von der Polizei inhaftiert wurden. MehrSchüler der Career Magnet School planten auf ein College zu gehen <strong>und</strong> absolvierten dortdurchschnittlich mehr Kurse. Sie wussten auch früher als die Schüler der ComprehensiveHigh School für welchen Studiengang sie sich einschreiben wollten. Schüler der CareerMagnet School erwarteten deutlich häufiger, dass sie in den nächsten 6 bis 10 Jahren in ihrergewünschten beruflichen Laufbahn ankommen würden .17Es gibt in den USA keine landesweit geltenden einheitlichen Lehrrahmenpläne oderLehrpläne. 18 Einige B<strong>und</strong>esstaaten haben Lehrrahmenpläne für den Bereich der Berufsvorbereitungentwickelt, die als Leitfäden für Lehrpläne an einzelnen Schulen dienen können.Letztendlich obliegt die Entscheidung über die Durchführung von berufsvorbereitendenMaßnahmen jeder Schule. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e lassen sich keine Verallgemeinerungenfür die USA treffen. Es gibt zahlreiche Bibliographien, die verfügbare Curriculaauflisten <strong>und</strong> auf Arbeitsmaterial hinweisen. Dazu kommen verschiedene Handreichun-12 siehe Kapitel 2.213 Bragg, Loeb, Gong, Deng, Yoo, & Hill, 200214 Carnegie Units gibt es seit 1906. Sie bestimmen wie viele St<strong>und</strong>en Schüler oder Studenten in einem Programm verbringen.http://www.carnegiefo<strong>und</strong>ation.org/about/sub.asp?key=17&subkey=1874, 27.06.200715 Dies sind staatliche Schulen mit einem besonderen Angebot bzw. bestimmten Schwerpunkten. Die Schüler kommen ausden High Schools der Umgebung <strong>und</strong> bleiben teilweise formal dort eingeschrieben bzw. besuchen auch weiterhinKurse an ihrer Heimat High School.16 Darunter fallen die meisten High Schools in den USA. Sie bieten ein breites Spektrum an Kursen für Schüler mit den verschiedenstenBedürfnissen.17 Flaxman, Guerrero, & Gretchen, 199918 Es gibt nationale Standards <strong>und</strong> zusätzlich Bildungsstandards, die von den Ministerien der einzelnen B<strong>und</strong>esstaaten festgelegtwerden. In nationalen <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esstaatlichen standardisierten Multiple Choice Tests wird gemessen inwieweitSchüler <strong>und</strong> Schulen diese Standards erfüllen.10


gen des National Center for Research in Vocational Education. Die in dieser Expertisedargestellten Maßnahmen <strong>und</strong> Initiativen haben sich weitläufig durchgesetzt, werden abervon Schule zu Schule in unterschiedlichem Umfang <strong>und</strong> in verschiedenen Kombinationenumgesetzt <strong>und</strong> angeboten.Im Juni 2004 fand in San Francisco zum Thema Career Education <strong>und</strong> Career Guidanceein internationaler Kongress mit Vertretern aus 46 Ländern statt. Auf dem Kongress wurdeninternationale <strong>und</strong> vergleichende Ansätze im Bereich der Gesetzgebung, theoretischenModelle, Finanzierung <strong>und</strong> Ressourcenverteilung, Durchführungsmechanismen<strong>und</strong> Umsetzungsstrategien sowie die Ergebnisse verschiedener Interventionen besprochen.In Policy Dokumenten der EU Kommission <strong>und</strong> der OECD, wie z.B. dem Memorandumon Lifelong Learning 19 , wird in Punkt 6 explizit darauf verwiesen, dass Berufsberatung<strong>und</strong> Berufsvorbereitung eine zentrale Bedeutung im Rahmen dieses Bildungskonzepteszukommen. Wie aus dem OECD 20 Bericht über Career Guidance Policies inDeutschland hervorgeht, ist die Berufsberatung <strong>und</strong> Berufsvorbereitung hier zwar durchaussehr gut institutionalisiert <strong>und</strong> organisiert, erfüllt aber nicht immer den angestrebtenZweck <strong>und</strong> ist deshalb verbesserungswürdig. Unter den genannten politischen Leitlinienkommt der Qualität von Beratung <strong>und</strong> Betreuung eine besondere Bedeutung zu.Das Thema Berufsvorbereitung ist zunehmend in der Forschung von Interesse, so dass esmittlerweile mehrere jährlich stattfindende Konferenzen, wie z.B. die National CareerDevelopment Association Conference 21 , dazu publizieren Fachzeitschriften wie CareerDevelopment Quarterly, Journal of Counseling, International Journal for Educationaland Vocational Guidance and Development <strong>und</strong> The Career Development QuarterlyArtikel zum Thema. Die Vielzahl der Veröffentlichungen lässt darauf schließen, dass national<strong>und</strong> regional die Bedeutung der langfristigen Berufsvorbereitung <strong>und</strong> der frühe Beginnder <strong>Berufsorientierung</strong> sowohl für die Lebens- <strong>und</strong> Karriereplanung als auch für daslebenslange Lernen erkannt wurde.In dieser Expertise werden vor allem gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> politische Leitfäden inden Bereichen „Career Education/Career Development“, „Career Guidance“, <strong>und</strong> „CareerCounseling“ vorgestellt. Der Bericht weist auch auf Handlungsmöglichkeiten fürLehrer <strong>und</strong> Berufsberater in verschiedenen Jahrgangsstufen der Schule <strong>und</strong> am Collegehin. Im Vergleich zu Deutschland, wo Berufsberatung hauptsächlich in den staatlichenArbeitsämtern <strong>und</strong> deren Berufsberatungszentren stattfindet <strong>und</strong> die Beratungslehrer inden Schulen oft nicht oder nicht ausreichend für ihre Tätigkeit qualifiziert sind, 22 erscheintBerufsberatung <strong>und</strong> Berufsvorbereitung in den USA erreichbarer <strong>und</strong> inhaltlich stärker anden Bedürfnissen Einzelner orientiert.19 EU Commission, 200020 OECD, 200221 http://209.235.208.145/cgibin/WebSuite/tcsAssnWebSuite.pl?AssnID=NCDA&DBCode=130285&Action=DisplayTemplate&Page=AWS_NCDA2_conference_info.html, 30.05.200722 OECD, 200211


2. Das U.S. Amerikanische Bildungssystem4.1 Institutionen der Schul- <strong>und</strong> BerufsbildungAbb. 1 Das U.S. Amerikanische BildungssystemAlterInstitutionen <strong>und</strong> Bildungsabschlüsse>18ResearchUniversitiesCommunity CollegesTechnical CollegesApprentice-shipsPrivate Berufsbildungseinrichtungen181716Senior HighSchool(4 Jahre)Career Academy(4 Jahre)Career TechnologyCenter(2 Jahre)YouthApprenticeships(2 Jahre)151413Junior HighSchool (2-3 Jahre)1211109876Middle School(3 Jahre)Primary School(ElementarySchool)(4-6 Jahre)Alternativ:Home Schooling(Schüler werden zu Hauseunterrichtet)3-6Kinder-gartenNursery SchoolsPreschool ProgramsChild/Day-careCentersDie Struktur des Schulsystems variiert in den einzelnen B<strong>und</strong>esstaaten. Das Schuleintrittsalterliegt zwischen 5 <strong>und</strong> 7 Jahren. Es gibt keine landesweit einheitlichen Lehrpläne.Schulgesetze werden in den 50 B<strong>und</strong>esstaaten bzw. den mehr als 14.000 School Districts(Schulverwaltungsbezirken) festgelegt. Die High School kann mit verschiedenen Abschlüssenverlassen werden. Die meisten Schüler erwerben das Regular High SchoolDiploma nachdem sie alle erforderlichen Kurse abgeschlossen <strong>und</strong> mit ihren Testergebnissendie notwendigen Voraussetzungen erfüllt haben. Daneben gibt es die Möglichkeiteinen äquivalenten Test zu absolvieren um das General Educational Development (GED)Zertifikat zu erwerben. Andere erhalten ein Certificate of Completion, welches durch dieTeilnahme an Kursen bis zum Ende der 12. Klasse oder durch die Absolvierung einesTests erworben werden kann. Diejenigen, welche vorzeitig die High School verlassen odernicht das GED erwerben, verdingen sich häufig für viele Jahre in gering bezahlten Ar-12


eitsverhältnissen <strong>und</strong> wechseln zwischen Berufstätigkeit <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit. 23 Die Jugendarbeitslosigkeitsquote,welche in den USA nicht sehr exakt erfasst werden kann, dakeine Meldepflicht <strong>und</strong> auch nicht unbedingt ein Meldeanreiz beim Department of Laborbesteht, betrug in 2006 10,5%. 24Es können drei Arten von High Schools mit berufsvorbereitenden Angeboten unterschiedenwerden: Comprehensive High Schools bieten sowohl eine breite Auswahl an a-kademischen als auch an berufsvorbereitenden Fächern an. Schüler können hier generellso viele berufsvorbereitende Kurse besuchen wie sie möchten <strong>und</strong> müssen sich nicht notwendigerweiseauf einen Berufszweig festlegen. Lokale Berufsschulen, die von Schülernverschiedener High Schools an einzelnen Tagen oder Nachmittagen besucht werden, offerierenein breites Angebot an berufsvorbereitenden Kursen. In einigen B<strong>und</strong>esstaatengibt es darüber hinaus auch Ganztages-Berufsschulen, die gleichzeitig High Schools sind.Hier wird akademische <strong>und</strong> berufliche Bildung angeboten <strong>und</strong> es wird von allen Schülernerwartet, dass sie einen Berufsabschluss erwerben. Während Schüler, die berufsvorbereitendeKurse besuchen, zumindest über eine gute Gr<strong>und</strong>lage für eine Berufstätigkeit verfügen,sind Schüler, die ausschließlich akademische Fächer in der High School belegen<strong>und</strong> keinen College Abschluss erwerben, weniger gut auf das Berufsleben vorbereitet. 25Berufsbildung kann in den USA bereits in der High School beginnen, meistens in Klasse11, in manchen Einrichtungen aber auch schon ab Klasse 9. Am Ende der 12. Klasse bestehtdie Möglichkeit Zertifikate zu erwerben, die in einigen Berufen wie zum BeispielKfz-Mechanik oder Hairstyling <strong>und</strong> Kosmetik als Eintrittsticket in das Berufsleben ausreichendsein können. Gefördert wird aber der Besuch weiterer Bildungseinrichtungen,ganz besonders der Community Colleges, die sich auf zahlreiche Berufe spezialisiert haben.26 Einige High Schools bieten spezielle Ausbildungsprogramme, z.B. im Bereich Optik,Luftfahrt, oder KfZ-Technik, <strong>und</strong> die Schüler haben die Möglichkeit sich früh beruflichzu spezialisieren. Gleichzeitig sind die Optionen für die Spezialisierung aber sehr eingeschränkt.Um das Angebot auszuweiten, kooperieren einige Schulen mit benachbartenHigh Schools.Im Anschluss an die High School kann eine Vielzahl von höheren Bildungseinrichtungenbesucht werden, die berufliche Bildung anbieten. Dabei können sowohl der Bachelor alsauch dem Bachelor untergeordnete Abschlüsse erworben werden. Die Einrichtungen lassensich in sechs Kategorien einteilen: Staatliche Vierjahres-Institutionen, staatliche Zweijahres-Institutionen(Community Colleges), staatliche Institutionen, die Abschlüsse in wenigerals zwei Jahren anbieten (Technische Berufsschulen), private gemeinnützige Vierjahres-Institutionen,private gemeinnützige Zweijahres-Institutionen, <strong>und</strong> private profitorientierteBildungseinrichtungen. Der Bachelor Abschluss wird an vierjährigen Institutionenvergeben; darunter können so genannte Associate Degrees oder Sub-baccalaureate Certificateserworben werden.23 Blanchflower & Freeman, 2000; Münch, 199224 BMWA, 200725 Staff & Mortimer, 200326 Hawley & Montrichard, 200713


Career Academies sind Schulen, die entweder als eigenständige Einrichtung innerhalb einerHigh School existieren oder in einem eigenen Schulkomplex. Sie beginnen meist inder 9. Klasse, in einigen Fällen aber auch in der 11. Klasse. Hier werden berufsrelevante<strong>und</strong> akademische Fächer unterrichtet. In den ersten beiden Jahren können die Schülerverschiedene berufsorientierende Kurse belegen um durch probieren heraus zu finden woihre Interessen <strong>und</strong> Begabungen liegen. In den letzten beiden Jahren sollten sich die Schülerauf eine Berufsrichtung bzw. ein Cluster 27 festgelegt haben. Teilnehmer an der CareerAcademy müssen sich um eine Aufnahme bewerben <strong>und</strong> wechseln dann teilweise komplettin diese Einrichtung oder sind formal weiterhin in ihrer Heimat High School eingeschrieben<strong>und</strong> bekommen dort ihr Abschlusszeugnis. Verschiedene Programme an derCareer Academy ermöglichen den fließenden Übergang an ein Community College beiAnerkennung von bereits erbrachten Leistungen. Articulation Programs zum Beispielbeinhalten, dass Schüler an einer Career Academy für mindestens zwei Jahre in einem bestimmtenAusbildungsprogamm waren <strong>und</strong> im Anschluss daran zwei Jahre an einemPartner College oder einer Technical School verbringen. Einige der Credits, welche an derCareer Academy erworben wurden, können auf die College Ausbildung angerechnet werden.Viele Career Academies verfolgen für 1 bis 5 Jahre nach der Beendingung der HighSchool, wo ihre Schüler beruflich unterkommen bzw. studieren.Obgleich die Schulen teilweise gezielt weniger leistungsstarke Schüler in diese Schulformabschieben, zeichnen sich auch gegenläufige Entwicklungen ab. Es gibt bereits Schulen,die deutlich mehr Bewerber als Kapazität haben. Ein größerer Teil der Schüler kommt aussozio-ökonomisch schwachen Haushalten. Aufgr<strong>und</strong> der hohen Attraktivität einzelnerAngebote, wie z.B. Fotographie, Graphic Design, Filmproduktion, Architektur, Biotechnologieetc. ziehen Career Academies zunehmend auch leistungsstärkere Schüler an. AkademischeInhalte werden hier häufig mit praktischen Fächern verknüpft um theoretischesWissen anwendungsbezogen zu vermitteln. Das Konzept hat sich generell als Erfolg versprechenderwiesen, da viele Teilnehmer anschließend eine College Ausbildung aufnehmen.Area Vocational Schools: Dort wo sich die Career Academies nicht allumfassend durchgesetzthaben gibt es häufig lokale Berufsschulen in denen verschiedene Berufsausbildungenin Klasse 11 <strong>und</strong> 12 angeboten werden. Die Teilnehmer besuchen meist für einenhalben Tag ihre High School <strong>und</strong> absolvieren dort die akademischen Fächer. Anschließendwerden sie mit Schulbussen in die Berufsschulen gefahren.Career Centers gibt es bisher nur in einigen B<strong>und</strong>esstaaten. Dies sind eigenständige Schulen,welche von Klasse 9 bis 12 sowohl akademische als auch berufliche Ausbildung anbieten.Die Teilnehmer werden meistens von ihren Heimatschulen entsandt, sind aber indiesen formal noch eingeschrieben, bekommen von dort ihr Abschlusszeugnis <strong>und</strong> nehmenauch an der Graduierungsfeier teil. In den meisten Fällen belegen sie aber alle Kurseim Career Center. Career Centers entstehen meist in einem Berufsschuldistrikt (VocationalDistrict), welcher mehrere Schuldistrikte vereint. In ländlichen Regionen, in denen dieGesamtzahl der Schüler nicht mehr als 300 beträgt, setzen sich solche Einrichtungen al-27 siehe Kapitel 2.214


lerdings nicht durch. Neben den Programmen für High School Schüler bieten die CareerCenters auch Weiterbildungsprogramme für Unternehmen <strong>und</strong> individuelle ältere Arbeitnehmeran.Youth Apprenticeships sind eine neue Variante der traditionellen Lehrlingsausbildung. DerUnterschied <strong>zur</strong> Lehrlingsausbildung, wie wir sie in Deutschland kennen, liegt ähnlich wieauch bei allen anderen Maßnahmen darin, dass verstärkt auf ein hohes Niveau bei derVermittlung der allgemeinbildenden/akademischen Fächer gelegt wird. Außerdem kanndie Ausbildung bereits während der High School beginnen <strong>und</strong> dann über weitere Jahre,parallel zu einem Studium, fortgesetzt werden. Youth Apprenticeships sind normalerweisenicht an Gewerkschaften angeb<strong>und</strong>en, sondern werden von Schulpersonal betreut. Sieentsprechen im Wesentlichen der Tech Prep Ausbildung.Apprenticeships beruhen auf einem formalen Vertrag zwischen einem Arbeitgeber <strong>und</strong> einemArbeitnehmer – dem Lehrling - für die Dauer der Ausbildung von bis zu vier odersogar sechs Jahren. Theoretische <strong>und</strong> praktische Ausbildung werden dabei kombiniert.Das Modell entspricht im Wesentlichen der deutschen Lehrlingsausbildung. Der NationalApprenticeship Act von 1937 (Fitzgerald Act) legt die Voraussetzungen dazu gesetzlichfest. Häufig werden Apprenticeships von Gewerkschaften angeboten. Die Teilnahmequotenin dieser Ausbildungsform liegen bei ca. 1%.Apprenticeships sind in der Vergangenheit für ihre Instrumentalisierung von Auszubildendenfür die Interessen der Unternehmen kritisiert worden. 28 Mittlerweile werden sieaber von vielen als eine gute Maßnahme für den erfolgreichen Übergang von der Schulezum Beruf bewertet. 29 Mit Apprenticeships kann verhindert werden, dass junge Erwachsenezwischen gering bezahlten Jobs <strong>und</strong> Arbeitslosigkeit pendeln. Im Apprenticeshipkann eine bildende/weiterbildende Arbeitserfahrung gesammelt <strong>und</strong> ein anerkannter Abschlusserworben werden. Der Erwerb eines berufsqualifizierenden Abschlusses im Rahmeneines Apprenticeships wird häufig auch besser bezahlt als un- oder angelernte Tätigkeiten.Auch Apprenticeships werden heute nicht mehr als die finale Stufe der Berufsausbildungbetrachtet, sondern beinhalten viele Schulst<strong>und</strong>en für die Vermittlung akademischerInhalte, so dass Teilnehmer theoretisch im Anschluss an die Ausbildung einen CollegeAbschluss erwerben können. 30 Neuere Lerntheorien gehen weiterhin davon aus, dassApprenticeships durch die Zusammenarbeit mit Mentoren <strong>und</strong> den Communities ofPractice das konstruktivistische Lernen anregen. 31 Leider wissen zu wenig junge Erwachseneüberhaupt von der Möglichkeit der Apprenticeships. 32 Die Partizipation in Apprenticeshipsist auch deshalb so gering, da allgemein die Auffassung besteht, dass anschließendnur Berufe mit einem sehr geringen Prestige ausgeübt werden können. (Aus Gehaltstabellendes Departments of Labor geht hervor, dass viele junge Erwachsene nach der erfolgreichenAbsolvierung eines Apprenticeships lukrative Gehälter verdienen. Das allein28 Sutliff, 199529 Hamilton & Hamilton, 199730 Gregson, 199531 Guile & Young, 199832 Scharfenberg, 2000; Smith, 1997; Washington State, 199815


eicht aber nicht um das „blue collar“ Image der Berufe aufzuwerten.) Die Hoffnungdurch einen höheren Bildungsabschluss gesellschaftlich aufsteigen zu können ist so stark,dass sich viele junge Erwachsene vor der Realität verschließen. 33Community Colleges: Es gibt ungefähr 1600 Community Colleges im Land. Sie stellen diewichtigste berufsbildende Einrichtung dar. Etwa 40% der High School Abgänger besuchendiese Institution. Es können dort sowohl allgemeinbildende als auch berufsbildendeKurse besucht werden, so dass den Teilnehmern anschließend viele weitere Bildungswegeoffen stehen. Zwei Drittel der Studenten sind älter als 21 Jahre, ein Drittel ist älter als 30.Hauptziel der Community College Ausbildung ist es, die Chancen auf höher qualifizierte<strong>und</strong> besser bezahlte Arbeitsplätze zu steigern. Für die meisten dauert der Erwerb einesAbschlusses drei Jahre, da sie sich parallel <strong>zur</strong> Ausbildung in Arbeitsverhältnissen befinden,um den Lebensunterhalt zu sichern. 34Community Colleges werben heute nicht mehr in erster Linie mit Berufsausbildungen,sondern preisen stattdessen ihre Kurse als „Career and Technical Education“. Da vieleder Teilnehmer bereits mehrere Jahre im Berufsleben waren <strong>und</strong> nicht immer das GeneralHigh School Diploma erworben haben, werden die Bewerber vor Beginn eines Studiumszunächst in den Fächern Mathematik, Naturwissenschaften <strong>und</strong> Englisch geprüft <strong>und</strong>müssen, wenn sie die Voraussetzungen für ihr Studium nicht erfüllen, zunächst einmalKurse belegen, um ihre Kenntnisse auf den erforderlichen Stand zu bringen. Etwa 64%der Teilnehmer an Studienprogrammen der Community Colleges sind Teilzeitstudenten<strong>und</strong> nur jeder 21. Student schließt jährlich mit einem Associate Degree ab. Ein Großteilbesucht Kurse um Wissen aufzufrischen oder sich auf ein späteres Studium vorzubereiten.35 Associate Degrees sind berufliche Zertifikate, die unterhalb des Bachelor Degreesangesiedelt sind. Mit diesem Abschluss können die jungen Erwachsenen Apprenticeshipsbeginnen oder aber in bestimmten Berufszweigen direkt in das Berufsleben einsteigen.Gleichzeitig können die Abschlüsse als Gr<strong>und</strong>lage für einen Bachelor Studiengang genutzt<strong>und</strong> teilweise darauf angerechnet werden.On-the-Job-Training: Neben der Qualifizierungsmöglichkeit am Community College gibtes das On-the-Job-Training. Ungefähr die Hälfte eines Jahrgangs wechselt direkt über indas Berufsleben <strong>und</strong> erwirbt die nötigen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten sukzessive am Arbeitsplatz.Da die ersten Arbeitsverhältnisse in der Regel jederzeit von beiden Seiten gekündigtwerden können, verbleiben junge Arbeitnehmer oft nur kurze Zeit in den Unternehmen.Auf diese Weise lernen sie verschiedene Arbeitssituationen <strong>und</strong> Arbeitgeberkennen, befinden sich zwischendurch aber in meist kurzen Phasen der Arbeitslosigkeit. 36In der Regel bieten diese Jobs kaum Aufstiegsmöglichkeiten. 37 Typischerweise werden Arbeitsverhältnisseso lange gewechselt bis die jungen Erwachsenen eine für sich akzeptableBeschäftigung gef<strong>und</strong>en haben. Junge Erwachsene, die berufsvorbereitende Kurse in der33 Gitter & Scheuer, 1997; Scribner & Wakelyn, 199734 Heidemann, 199935 Hull, 200036 Blanchflower & Freeman, 200037 Münch, 199216


High School besucht haben, besitzen häufig eine klarere Vorstellung von ihrer beruflichenKariere <strong>und</strong> wechseln seltener die Arbeitgeber. 38 Nach einem mehrjährigen Aufenthalt ineinem Unternehmen kann ein Arbeiter ein Berufsprofil erworben haben, das dem desFacharbeiters in Deutschland vergleichbar ist. Häufig haben dann die Unternehmen Interessean einer Weiterqualifizierung ihrer Angestellten <strong>und</strong> unterstützen die Teilnahme anAus- <strong>und</strong> Fortbildungsprogrammen. In großen Unternehmen werden viele Weiterbildungenintern angeboten. 394.2 Der Übergang von der Schule in den BerufDer Übergang von der Schule in den Beruf ist für viele Schüler nicht fließend. Das Missverhältnisvon Berufsaspirationen <strong>und</strong> tatsächlich Leistbarem, un<strong>zur</strong>eichende Berufsvorbereitung<strong>und</strong> Berufsberatung, die Sozialisation in gesellschaftlichen Milieus, welche dieberufliche Weiterentwicklung nicht fördern, mangelnde soziale, aber auch finanzielle Ressourcen,Orientierungslosigkeit <strong>und</strong> Motivationsmangel sind von zahlreichen Autoren beschriebenworden. 40 Obgleich eine breite Auswahl an möglichen Karrierepfaden besteht,fehlt es vielen jungen Erwachsenen an Orientierung <strong>und</strong> der nötigen Entscheidungsfähigkeit.Das führt zu geringerer Motivation in der High School <strong>und</strong> so genannten Flo<strong>und</strong>eringPerioden im Anschluss daran. Junge Erwachsene wechseln oft für viele Jahre von einemgering bezahlten Job zum anderen <strong>und</strong> entscheiden erst mit Ende 20 welche beruflicheLaufbahn sie einschlagen wollen. Dazu kommt, dass das Leistungsniveau in Fächernwie Mathematik <strong>und</strong> Englisch bei manchen so gering ist, dass Aufnahmetests an Collegesnicht bestanden werden <strong>und</strong> zunächst einmal Vorbereitungskurse besucht werden müssten.Das Resultat ist, dass diese jungen Erwachsenen für viele Berufe nicht ausreichendqualifiziert sind. Die Einstellungsvoraussetzungen in den Unternehmen sind häufig aufgr<strong>und</strong>fortschreitender technologischer Entwicklungen gestiegen <strong>und</strong> erfordern von denBewerbern komplexes Denken, Teamarbeit <strong>und</strong> die Fähigkeit sich kontinuierlich weiter zubilden. 41Aus der American Competitiveness Initiative: Workforce Training geht hervor, dass80% der in einer Studie befragten Betriebe nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte haben.Bei 90% der Befragten war dies ein ernst zu nehmendes Problem. Im Bericht wirdweiterhin der enorme bürokratische Aufwand für Maßnahmen der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungkritisiert, welcher ca. 1/3 der staatlichen Ausgaben verschlingt. Im Budget für 2007werden so genannte „Career Advancement Accounts“ gefördert. Diese selbst verwaltetenKonten stellen Arbeitnehmern bis zu $ 3000 für notwendige Weiterbildungsmaßnahmen<strong>zur</strong> Verfügung. Davon sollten ca. 800.000 Arbeitnehmer profitieren. 4238 Mortimer, 200339 Lauterbach, 199540 Arnett, 2000; Brint & Karabel, 1991; Livingstone, 1998; National Center on Education and the Economy, 2006; Oakes,2005; Orfield, 1997; Parnell, 1997; Schneider & Stevenson, 2000; Scott & Bernhardt, 1999; U.S. Government, 198441 Gray & Herr, 199842 Domestic Policy Council, Office of Science and Technology Policy, 200617


Da zum einen nicht alle Schüler <strong>und</strong> jungen Erwachsenen gleichermaßen für einen Collegebesuchqualifiziert sind, zum anderen die Amerikanische Wirtschaft dringend gut ausbildetetArbeitskräfte in vielen technischen bzw. klassischen Ausbildungsberufen benötigt,hat sich in einigen B<strong>und</strong>esstaaten die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Augenmerk verstärktauf den Erwerb von Berufsabschlüssen gerichtet werden sollte. South Carolina warder erste B<strong>und</strong>esstaat, in welchem sich Schüler in der High School auf einen so genanntenKarrierepfad, also beruflichen Zweig, festlegen sollten. Neben den allgemeinbildenden a-kademischen Fächern belegen die Jugendlichen auch berufsvorbereitende Kurse, die aufverschiedene berufliche Cluster ausgerichtet sind. Einige dieser Kurse vermitteln Gr<strong>und</strong>lagenfür spätere Hochschulstudien, wie z.B. Grafik Design, Architektur, Medien <strong>und</strong>Kommunikation. Mittlerweile haben viele Schulen im ganzen Land berufliche Kurse in ihremAngebot, welche sich nach den Career Clustern einteilen lassen.Career Cluster (Abbildung 2): 1999 hat das U.S. Department of Education das System derCareer Cluster mit 16 beruflichen Domänen eingeführt. Career Cluster sind Berufskategorien,die sowohl Einstiegsjobs als auch Managementkarrieren aufzeigen. Das System dientder Einteilung von beruflichen Kursen an den High Schools <strong>und</strong> <strong>zur</strong> beruflichen Orientierung<strong>und</strong> Karriereplanung. Bestimmte Qualifikationen sind für alle Cluster gleich. Studentenkönnen sich anhand der Career Cluster über eine große Bandbreite an Berufen informieren.Dieser Ansatz soll das Verständnis für berufsrelevante Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeitenfördern <strong>und</strong> dazu beitragen, dass die Schüler die Notwendigkeit der akademischenKurse in der High School erkennen.Schüler sollen aufgr<strong>und</strong> dieser Übersicht besser einschätzen können, welche Wahlkursesie für die Vorbereitung auf ein bestimmtes Berufsfeld belegen sollten. Für jedes Clustergibt es beispielhafte St<strong>und</strong>enpläne <strong>und</strong> Informationsmaterial über mögliche Karrierepfade43 , die teilweise auch Cluster übergreifend realisierbar sind. Die Cluster in der Übersichtsind jedoch nicht maßgebend <strong>und</strong> sollten je nach Erfordernissen auf die Bedingungen anden Schulen <strong>und</strong> die Bedürfnisse der Schüler zugeschnitten werden. Obgleich die Cluster<strong>zur</strong> Gestaltung <strong>und</strong> Wahl von berufsvorbereitenden Kursen gedacht sind, müssen dieSchulen sicherstellen, dass die Teilnehmer gleichzeitig die Leistungsanforderungen in denakademischen Fächern erfüllen. Ein Gr<strong>und</strong> für die Entwicklung dieser Cluster ist, dass einTeil der Schüler motivierter lernt, wenn eine unmittelbare praktische Anwendung desWissens gegeben ist. Betont wird bei der Information über berufsvorbereitende Kurse, diein Anlehnung an die Cluster entwickelt wurden, dass Schüler damit nicht in einer beruflichenSackgasse enden werden <strong>und</strong> häufig sogar die High School genauso gut abschließenwie Schüler, die ausschließlich akademische bzw. studienvorbereitende Kurse (CollegePrep 44 ) besucht haben. Im Anschluss an die High School können die Teilnehmer entwederdirekt in das Berufsleben einsteigen, oder sich an den verschiedenen Bildungseinrichtungenweiter qualifizieren <strong>und</strong> z.B. einen Associate oder Bachelor erwerben. Außerdemkann zwischen Clustern gewechselt werden. In den berufsvorbereitenden oder Tech Prep43 http://www.doe.state.in.us/octe/facs/CrrClstrGrid.html, 30.05.200744 College Prep steht für College Preparatory Classes. Dies sind anspruchsvolle akademische Kurse, welche gezielt auf landesweite<strong>und</strong> b<strong>und</strong>esstaatliche standardisierte Leistungstests vorbereiten. Die Testergebnisse entscheiden neben anderenKriterien über die Aufnahme an Colleges.18


Kursen erwerben die Teilnehmer Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten, die für weitere Berufe ü-ber ihr Cluster hinaus nützlich sind <strong>und</strong> den Übergang in ein anderes Berufsfeld erleichtern.Kurse, die auf dem Career Cluster System beruhen, beginnen häufig in der 9. Klasse <strong>und</strong>setzen sich dann bis zum 14. Schuljahr, i.d.R. der Ausbildung an einem Community Collegefort. Die Lehrpläne in den einzelnen Jahrgangsstufen bauen aufeinander auf. ImRahmen der Cluster sind akademische Standards, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten <strong>und</strong> Standardsfür die so genannte Employability oder Soft Skills festgelegt. 45 Jeder B<strong>und</strong>esstaat hatStandards entwickelt, die sich an den nationalen Standards orientieren <strong>und</strong> leicht voneinanderabweichen können. Das System der Career Cluster definiert die Eintrittsqualifikationenfür verschiedene Berufe bzw. Karrierewege neu. Es erfordert die Erfüllung der Leistungsansprüchein den akademischen Fächern, kritisches Denken, das Bewusstwerdenvon eigenen Interessen <strong>und</strong> Lebensvorstellungen in Abhängigkeit von gewählten Berufen,Arbeitsethik <strong>und</strong> gute Kommunikationsfähigkeiten. 46Die 16 Career Cluster sind:• Agriculture, Food & Natural Resources• Architecture & Construction• Arts, Audio/Video Technology & Communications• Business, Management & Administration• Education & Training• Finance• Government & Public Administration• Health Science• Hospitality & Tourism• Human Services• Information Technology• Law, Public Safety, Corrections & Security• Manufacturing• Marketing, Sales & Service• Science, Technology, Engineering & Mathematics• Transportation, Distribution & Logistics45 http://ed.sc.gov/agency/offices/cate/standards/, 21.06.200746 http://www.careerclusters.org/whatis.cfm, 30.03.200719


Die meisten Berufe können anhand der erforderlichen Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten in diesesSystem eingegliedert werden. Besonderer Wert wird generell auf Technology Educationgelegt, das heißt, dass mit verschiedensten Computerprogrammen, technischen Geräten,<strong>und</strong> modernen Medien gearbeitet wird. Die meisten High Schools bieten nur einigeder insgesamt 12 Career Cluster an <strong>und</strong> verbinden Lehrpläne von zwei oder mehrClustern um ein Überangebot an Kursen zu vermeiden. Einige der Berufe erfordern unterUmständen eine ausschließlich schulische Ausbildung; für die Mehrheit der Berufe mussjedoch im Anschluss eine Weiterqualifizierung abgeschlossen werden.Lehrrahmenpläne legen fest wie Gr<strong>und</strong>lagenfächer, technische Hauptfächer <strong>und</strong> berufsspezifischeKurse auf die Klassen 9 bis 12 verteilt werden sollen. Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieserRahmenlehrpläne können Schulleiter <strong>und</strong> Lehrer ihre Lehrpläne gestalten <strong>und</strong> auf spezifischeBedingungen im Schulbezirk <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esstaat abstimmen. Die folgende Tabellezeigt auf wie der Lehrrahmenplan für jeden Jahrgang strukturiert sein könnte.Tab. 1 Konzeptionelles Model für die Gestaltung des Lehrrahmenplans 48Technische/Berufliche SpezialisierungKlassen 15-16 <strong>und</strong>13-14 (nach der High School)Klassen 11-12(in der High School)Klassen 9-10(in der High School)Fortgeschrittene technische Fertigkeiten in bestimmten BerufenFortgeschrittene akademische FächerPraktika <strong>und</strong>/oder ApprenticeshipsTechnische Gr<strong>und</strong>lagenfächerTechnische Fertigkeiten innerhalb eines ClustersFortgeschrittene akademische FächerWork-Based LearningBerufliche Gr<strong>und</strong>lagenKontextgeb<strong>und</strong>ene Vermittlung akademischer InhalteErste berufliche ErfahrungenGenerelle BerufsfähigkeitZu den generellen akademischen Fächern gehören Mathematik, Englisch, Naturwissenschaft<strong>und</strong> Sozialk<strong>und</strong>e. Die beruflichen Kurse in Klasse 9 <strong>und</strong> 10 dienen vor allem derberuflichen Orientierung. Schüler können verschiedene Kurse belegen <strong>und</strong> Kredits sammeln.Sie sollen zunächst erst einmal verstehen, um welche beruflichen Tätigkeiten es sichin den einzelnen Clustern handelt. Nach dieser Orientierungsphase können sich die Schülerfür andere Ausbildungsrichtungen entscheiden ohne dabei Kurskredits zu verlierenoder befürchten zu müssen, dass sie die Standards für die Graduation (High School Abschluss)nicht mehr erfüllen. In den letzten beiden Jahren der High School spezialisierensich die Schüler auf einen beruflichen Zweig. Dabei werden in den berufsspezifischen Fächernakademische Inhalte mit praktischen Anwendungen verknüpft, so dass die Fächerauch auf die standardisierten Abschlussprüfungen vorbereiten.48 Hull, 200021


Obgleich die Schulen dazu angehalten sind interdisziplinär zu unterrichten, hat sich dies inder Praxis bis jetzt noch nicht umfassend durchgesetzt. Die Schüler können auch mehr alseinen berufsspezifischen Kurs belegen <strong>und</strong> bei besonderer Eignung oder Qualifizierungbereits Kurse an Community Colleges besuchen (Dual Enrollment). Alle Schüler solltenaußerdem mindestens zwei Praktika im gewählten beruflichen Zweig absolvieren oderCredit Hours beim Service Learning 49 erwerben. Schüler, die ein solches Programmdurchlaufen, sollten damit gleichzeitig alle Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschlussder High School erfüllt haben. Die berufliche Gr<strong>und</strong>lagenqualifizierung kann ineinigen Bereichen für den Einstieg in niedrig qualifizierte Beschäftigungen ausreichendsein.Um den Übergang in Ausbildungsgänge an höheren Bildungseinrichtungen flexibel <strong>und</strong>ohne Zeitverlust gestalten zu können, besteht die Möglichkeit an der High School erbrachteVorleistungen anerkennen zu lassen, so dass bereits besuchte Kurse nicht wiederholtwerden müssen. Hierfür bestehen zum einen Absprachen zwischen den HighSchools <strong>und</strong> bestimmten Colleges. Im Rahmen von Tech Prep gibt es aber auch landesweitgeregelte Vorschriften für die Anerkennung von Vorleistungen, so dass diese an jederhöheren Bildungseinrichtung anerkannt werden müssen. 50Work-Based-Learning: In den letzten Jahren hat das Work-Based-Learning zunehmendan Bedeutung gewonnen. Dabei handelt es sich um das frühe Sammeln von Arbeitserfahrungen,die parallel <strong>zur</strong> High School organisiert werden. 51 Arbeitgeber erwarten von denSchulabgängern, dass diese „work ready“ sind, also für die Arbeit in einem Unternehmennotwendige soziale Fähigkeiten besitzen bzw. erlernt haben. Neben dem Beherrschen derakademischen Gr<strong>und</strong>lagen, kritischem Denken <strong>und</strong> der Fähigkeit langfristig planen zukönnen, sollten die jungen Erwachsenen beim Einstieg in das Berufsleben über entsprechendeKommunikationsfähigkeiten verfügen <strong>und</strong> sich in ein Team einbringen können.Außerdem wird erwartet, dass die jungen Arbeitnehmer eine positive Arbeitsethik verinnerlichthaben. Viele dieser Fähigkeiten werden am besten bei der Arbeit erworben.Empfohlen wird in der 9. <strong>und</strong> 10. Klasse kurze Phasen der Arbeitserfahrung von bis zu5220 St<strong>und</strong>en in den Lehrplan einzubauen. Ein Mentor betreut die Schüler <strong>und</strong> hilft ihnenherauszufinden, ob das gewählte Berufsfeld mit ihren Interessen <strong>und</strong> Fähigkeiten übereinstimmt.Er sorgt auch für die Platzierung in Sommer Praktika (von bis zu 160 St<strong>und</strong>en)nach der 10. Klasse oder in einer Teilzeitbeschäftigung (von bis zu 20 St<strong>und</strong>en in der Wocheim 12. Schuljahr). Solche Angebote existieren jedoch nicht in allen Schulbezirken, sodass teilweise auch auf o.g. Service Learning oder Projektarbeit <strong>zur</strong>ückgegriffen wird.49 Service Learning ist eine Methode, bei welcher die Schüler eine Serviceleistung oder Dienstleistung entweder in ihrer Schuleoder in ihrem Wohnviertel leisten. Die dabei erbrachte Arbeit ist Bestandteil des Curriculums <strong>und</strong> soll das theoretischeWissens durch praktische Anwendung <strong>und</strong> Erfahrung ergänzen <strong>und</strong> <strong>zur</strong> Menschenbildung (civic education)bzw. Formung des Characters (character education) beitragen. Die Maßnahmen werden als Beitrag <strong>zur</strong> Demokratieerziehungverstanden. Die Service Aktivitäten werden mit Leistungsträgern <strong>und</strong> Non-Profit Organisationen innerhalbdes Schulbezirkes organisiert. Corporation for National Service, 1995. Beispiele unter http://www.servicelearningpartnership.org/site/PageServer?pagename=tr_teaching,21.06.2007 (siehe Anhang I)50 http://www.ed.gov/programs/techprep/index.html, 21.06.200751 Grubb, 1996a52 Hull, 200022


In der so genannten Postsecondary Phase nach Beendigung der High School sollten jungeErwachsene, die nicht direkt an das College wechseln, mindestens 400 St<strong>und</strong>en in einemApprenticeship Verhältnis arbeiten (unter der Aufsicht eines erfahrenen Arbeiters). DiesePhase hilft dabei die Arbeit intensiver kennen zu lernen <strong>und</strong> gleichzeitig sich potentiellenArbeitgebern vorzustellen. Alle Aktivitäten in der Rubrik Work Based Learning solltenabgerechnet werden, so dass der Schüler dafür Kreditpunkte erhält, die im Transcript (einemZeugnis, das alle absolvierten Kurse auflistet) erscheinen.Tech Prep Program: Im Carl D. Perkins Act 53 werden Career and Technology EducationPrograms of Study definiert als Programme, die berufliche <strong>und</strong> technische Inhalte vermitteln<strong>und</strong> Kurse der High School mit Angeboten an höheren Bildungseinrichtungen kombinieren.Dabei sollen die akademischen Standards in den berufsvorbereitenden Kurseninhaltlich nicht von den Standards der so genannten College Prep Kurse abweichen. Beiden Tech Prep Programmen orientieren sich die akademischen Inhalte jedoch stärker ander Arbeitswelt <strong>und</strong> der konkreten praktischen Anwendung. Die Kurse greifen ineinander<strong>und</strong> bauen aufeinander auf, wobei Dopplungen vermieden werden. Die Career and TechnicalEducation Study Programs kombinieren High School Kurse <strong>und</strong> Kurse an weiterführendenhöheren Bildungseinrichtungen, führen zu einem von der Industrie anerkanntenAbschluss <strong>und</strong> ermöglichen den Erwerb eines Associate oder Bachelor Abschlussesbei Weiterführung der Ausbildung an einer höheren Bildungseinrichtung. 54 Tech PrepProgramme werden i.d.R. im am Arbeitsmarkt gefragten Berufen angeboten.Viele Schüler, die Tech Prep Programme an der High School besuchen, sind häufig nebender Schule bereits in Arbeitsverhältnissen. Aus einer Studie geht hervor, dass 65 – 90%der Schüler in meist gering bezahlten Beschäftigungsverhältnissen sind, etwa 7 Dollar dieSt<strong>und</strong>e verdienen <strong>und</strong> zwischen 11 <strong>und</strong> 30 St<strong>und</strong>en die Woche arbeiten. Etwa 80% derSchüler, die an Tech Prep Programmen teilnahmen, haben anschließend höhere Bildungseinrichtungen- meist Community Colleges - besucht. Allerdings schlossen sowohl unterden Tech Prep Teilnehmern als auch unter den College Prep Schülern oder Nicht-Teilnehmern, im Durchschnitt 10,5%, drei bis vier Jahre nach Beendigung der HighSchool ein Studium ab. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Teilnahme an TechPrep Programmen zwar die Aufnahme weiterführender Studien fördert, die Studenten a-ber mehr Unterstützung benötigen, um höhere Studiengänge bzw. weitere beruflicheQualifizierungen auch tatsächlich erfolgreich abzuschließen. Ein Gr<strong>und</strong> für die geringenAbschlussquoten ist der niedrige sozio-ökonomische Status vieler Schüler. Sie sind meistdie erste Generation in der Familie, die einen College Abschluss anstrebt. 55 Besonderswichtig ist es deshalb unter anderem ausführliche Informationen über Stipendien <strong>und</strong>Bankkredite <strong>zur</strong> Finanzierung eines Studiums <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen. Auch die kontinuierlicheBetreuung bei der weiteren Karriereplanung ist zu empfehlen.53 siehe Kapitel 2.3.154 Carl D. Perkins Act, 2006, Section 3, S. 685-686 (4 A-B), Programs of Study: Section 122, S. 717 (1 A I – iv), Content ofTech Prep Program: Section 203, S. 739 (2 B c); Bragg, 1995; Bragg & Layton, 1995; Grubb, Badway, Bell, &Kraskouskas, 199655 Bragg, Loeb, Gong, Deng, Yoo, & Hill, 200223


Der B<strong>und</strong>esstaat Ohio hat beispielsweise gemäß den Anforderungen des reauthorisiertenCarl D. Perkins Act einen 6-Jahresplan aufgestellt. Daraus geht hervor, dass Programmezu entwickeln sind, die in den letzen beiden Jahren der High School beginnen <strong>und</strong> sich fürmindestens zwei weitere Jahre am College fortsetzen. Um den fließenden Übergang zuermöglichen <strong>und</strong> die Anerkennung der Vorleistungen in der High School oder einem CareerCenter zu gewährleisten, sollen Verträge zwischen den High Schools <strong>und</strong> Collegesabgeschlossen werden. Besonders gefördert werden sollen Programmen in den BereichenIngenieurwissenschaften, Medizin, Naturwissenschaften, Umweltwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften<strong>und</strong> Informationstechnologie. Des Weiteren soll gewährleistet werden,dass auch Schüler aus sozial benachteiligten Verhältnissen Zugang zu dieser Ausbildungsformhaben. Für die Tech Prep Programme sind von den High Schools <strong>und</strong> CollegePartnern entsprechende Lehrpläne auszuarbeiten. Innerhalb des B<strong>und</strong>esstaates sind entsprechendeWeiterbildungsprogramme für Lehrer <strong>und</strong> Berufsberater anzubieten. ZurBetreuung der Schüler während dieser Zeit zählt auch die Bereitstellung einer kontinuierlichenBerufsberatung. Außerdem sind Maßnahmen im Bereich Work-Based-Learning zuinstallieren.Abb. 3 Optionen für School-to-work Programme 5656 http://www.techprepohio.org/index.asp, 02.04.200724


Abb. 4 Ohio Tech Prep Pathways57Das Ohio College Tech Prep Advisory Council hat folgende Programm Standards für denB<strong>und</strong>esstaat vorgeschlagen, welche die landesweiten Standards ergänzen.In den Tech Prep Programmen soll Folgendes gewährleistet werden:57 http://www.techprepohio.org/index.asp, 02.04.200725


• Abstimmung der akademischen Standards auf den arbeitsbezogenen Kontext• Vermittlung von Algebra II sowie des Senior Mathematik Kurses (als akademischerKurs oder als integraler Bestandteil eines technischen Kurses bis zum Ende der HighSchool• Teilnahme an mindestens drei Kursen in den Naturwissenschaften (davon zwei imLabor)• Verwendung eines landesweit geprüften Lehrplanes• Evaluierung der Programme alle zwei Jahre• Abschluss von Verträgen mit weiterführenden höheren Bildungseinrichtungen (Colleges)• Beteiligung von Unternehmen an den Programmen• die Programme operieren als landesweit anerkannte Career <strong>und</strong> Technical EducationProgramme• die Ausbildung am College basiert auf einem fortgeschrittenen Kompetenzmodell,• Abstimmung der Programme auf Ohio’s College Tech Prep Standards• <strong>und</strong> soweit möglich Verknüpfung von akademischen <strong>und</strong> berufsrelevanten/technischenInhalten.Die Tech Prep Initiative in Ohio wird getragen vom Ohio Board of Regents <strong>und</strong> demOhio Department of Education. Die Finanzierung wird gewährleistet durch das U.S. Departmentof Education, den Carl D. Perkins Career and Technical Education ImprovementAct <strong>und</strong> durch verschiedene lokale Partner.Abb. 5 Die Trägerschaft der Tech Prep Initiative im B<strong>und</strong>esstaat Ohio 5858 http://www.techprepohio.org/about/network.asp, 26.06.200726


Die in der folgenden Tabelle beispielhaft aufgelisteten Maßnahmen beziehen sich auf dieBerufsvorbereitung, welche im Rahmen der staatlich geförderten Tech Prep Programmeangeboten werden konnten. Diese Maßnahmen werden von einzelnen Schulen organisiert,sind auf deren Bedürfnisse abgestimmt, <strong>und</strong> variieren deshalb zwischen den Schulen.27


Tab. 2 Beispiele für Tech Prep Maßnahmen aus dem B<strong>und</strong>esstaat Ohio 59Career Exploration (Erk<strong>und</strong>ung, Ideenfindung)Titel Jahr Träger Kategorie SubkategorieMarketing and PartnershipDevelopment2005 North Central Prep Marketing PartnershipDevelopmentCareer ExplorationCareer Development für Schüler in der Middle School: Der „Reality Store“, Besuche von Career Centers für Schüler der 8.Klasse, “Rising Stars” Sommer Camps, <strong>Berufsorientierung</strong>stage an der eigenen Schule.Marketing and Partnership2005 Heart of Ohio Tech Marketing PartnershipCareer ExplorationDevelop-mentPrepDevelopmentDie Einrichtung war beteiligt an der Erstellung eines Tech Prep Werkzeugkastens für die Counselors der Middle School, Informationsbroschüren,Newsletter, Organisation von <strong>Berufsorientierung</strong>stagen <strong>und</strong> Sommer Camps, <strong>und</strong> Einsatz der IndividualCareer Plans (ICP’s) 60 (Anhang M)Marketing and PartnershipDevelopment2005 South East OhioTech PrepMarketing PartnershipDevelopmentCareer ExplorationSummer Career Exploration Camp in welchem die Schüler jeden Tag eine andere Technologie kennen lernen <strong>und</strong> ausprobieren,Videoproduktion <strong>zur</strong> Dokumentation des Summer Camps, Weiterbildung für Lehrer <strong>und</strong> Counselor, Zusammenstellungvon „Hands on Activities“ für die Schüler, Aktivitäten der Middle School Schüler mit den Primary School Schülern.College TransitionCollege Transition 2005 Lakeland Tech PrepVerschiedene Programme wurden initiiert um Schüler über Studienmöglichkeiten zu informieren, auf weiterführende Studienvorzubereiten <strong>und</strong> ihnen beim Übergang zum Studium am Lakeland <strong>und</strong> anderen Colleges zu helfen. Dazu gehört 1.die Nutzung eines Compass Placement Tests 61 , 2. kostenlose Summertutorials <strong>zur</strong> Wiederholdung von Lehrstoff, 3. ein Bildungs-<strong>und</strong> Karriereplan, 4. Richtlinien zum Erwerb von Credits, die auf eine Collegeausbildung angerechnet werden, 5. Involvierungin Ohio’s Course Applicability System (CAS) 62 , 6. die Einstellung eines Tech Prep College Admission Coordinators,der sich mit allen Schülern in Klasse 12 beschäftigt, <strong>und</strong> 7. die Vergabe von mindestens sechs $ 500 Stipendien fürdas Lakeland College.Transition Strategies2005 Miami Valley TechPrepEs gibt eine Kooperation mit dem Sinclair Community College, welches allen Tech Prep Absolventen die kompletten Studiengebührenerlässt. Den Schülern stehen zahlreiche Informationen über Weiterbildungsmöglichkeiten <strong>zur</strong> Verfügung,einschließlich der Information wo nach der High School Berufsberatung stattfindet, College Touren, Audits in verschiedenenColleges, Compass Placement Tests, College Transition Student Workbook, in welchem alle Kurse aufgelistet werden<strong>und</strong> eine Übersicht über bereits Erreichtes <strong>und</strong> noch Geplantes möglich ist.College Transition 2005 Ohio Valley TechPrepInformation über verschiedene Colleges, Besuch des Rio Grande Community Colleges, Sommer Stipendien für SommerCollege Programme (Kurse dort kosten dann nur $ 12 für die Semesterst<strong>und</strong>e), ein Stipendium für jedes Konsortium deracht Schuldistrikte.College TransitionStrategies2005 Workforce DevelopmentCouncilDas Konsortium hat eine Partnerschaft mit Bowling Green State University (BGSU) Firelands, Clyde High School, EHOVECareer Center, Sandusky High School, Sentinel Career Center, <strong>und</strong> dem Technology Center and Terra Community College.Verschiedene Informationsmaterialien wurden auf Gr<strong>und</strong>lage der ISO9000 Norm entwickelt. Studenten die sich fürdas Tech Prep Secondary Program einschreiben sind automatisch auch am Community College eingeschrieben <strong>und</strong> nehmendort bereits an Kursen teil. Es werden ACT Compass Placement Tests mit einem umfangreichen Förderunterricht, umSchüler auf College Programme vorzubereiten, angeboten. Etwa 85% der Schüler setzen ihre Ausbildungen im Anschlussan die High School an einem Community College fort.59 http://www.techprepohio.org/consortia/bestpractices02.asp?BPID=15, 26.06.2007; Weitere Beispiele unterhttp://www.techprepohio.org/about/spotlight_programs.asp, 30.05.2007; http://www.ohiocareerdev.org/,30.05.2007, http://www.ohiociad.com/Logon.asp , 30.05.2007 (Passwort geschützt);http://www.acrnetwork.org/Default.aspx, 30.05.2007; http://www.vocopher.com/, 30.05.2007;http://www.ocis.org/, 30.05.2007 (Passwort geschützt) (mehr Maßnahmen im Anhang K & L)60 http://www.ohiocareerdev.org/ICP-CP.htm, 26.05.200761 Mit Hilfe des Tests soll heraus gef<strong>und</strong>en werden, ob die Schüler ausreichende Kenntnisse für das Studium am College besitzen.Die Testergebnisse sind gleichzeitig Indikator für das benötigte oder anzustrebende nächste Kursniveau.62 Das Online Programm ermöglicht es Informationen über den Kurstransfer an andere Colleges <strong>und</strong> in andere Studienprogrammesowie die Äquivalenz von verschiedenen Programmen zu sammeln. https://oh.transfer.org/cas/index.jsp,26.05.200728


Jedes Tech Prep Konsortium bietet ähnliche Maßnahmen. Dabei variiert die Summe derStipendien, die Voraussetzungen für ein Stipendium, die Anzahl der Stipendien, die Verbindung<strong>und</strong> Kooperation mit einem oder mehreren Community Colleges (Von 4-JahresColleges werden die Vorleistungen in der Regel nicht anerkannt.), die Anzahl des Beratungspersonals,Dauer <strong>und</strong> Inhalt der Sommer Camps, schließlich die Anzahl der Schülerdie keine akademischen Kurse wiederholen müssen <strong>und</strong> direkt nach der High School aufein College überwechseln.Weitere School-to-Work Maßnahmen sind:Cooperative Education steht für ein Modell, bei welchem Schüler Kurse in der Schule besuchen,die auf einen bestimmten beruflichen Zweig vorbereiten <strong>und</strong> dann jeweils entwedereinen halben Tag, ganze Tage, oder mehrere Wochen in einem Unternehmen arbeiten.Dieses Programm muss eng mit der Schule oder dem College abgestimmt <strong>und</strong> vomSchulpersonal begleitet werden. Generell können solche Maßnahmen auf die Bedürfnisseeinzelner Schüler zugeschnitten werden.School-Based Enterprises sind Unternehmen innerhalb der Schulen, wie z.B. Autowerkstätten,Geschäfte, Bauunternehmen, Verlage, Kinderbetreuung, oder Güterproduktion,in welchen die Schüler selbständig arbeiten. Parallel dazu vermitteln entsprechende beruflicheKurse das nötige Hintergr<strong>und</strong>wissen. In diesen Unternehmen wird das reale Arbeitslebenrecht genau wieder gespiegelt, so dass dabei auch verschiedene Arbeitstugendenvermittelt werden.Work Shadowing bedeutet, dass die Schüler vor allem beobachtend am Arbeitsprozessteilnehmen, dabei aber auch Gelegenheit <strong>zur</strong> aktiven Teilnahme <strong>und</strong> zum Gespräch mitden Arbeitern/Angestellten haben. Work Shadowing kann als individuelle Schülerinitiativegefördert werden, aber auch Bestandteil des School Curriculums sein. Die Dauer variiertmeist zwischen einem halben Tag <strong>und</strong> zwei Wochen.Clinical Training wird vor allem für Ges<strong>und</strong>heitsberufe angeboten. Schüler <strong>und</strong> Studentenbesuchen zunächst mehrere Einstiegskurse, die zum Teil an den schulischen Einrichtungenangeboten werden. Parallel dazu bzw. im Anschluss daran sind die Teilnehmer inverschiedenen Positionen in der Praxis tätig. Außerdem müssen Lizenzen <strong>zur</strong> Ausübungvieler Tätigkeiten erworben werden. Nahezu alle Ausbildungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen folgendieser Norm.Compacts and Collaboratives sind Kooperationen zwischen mehreren Schulen <strong>und</strong> zahlreichenUnternehmen. Ein Beispiel dafür ist die Boston Compact Initiative 63 , bestehendaus 7 Schulen <strong>und</strong> 60 Unternehmen in Boston, Massachusetts. Während Schüler mehrüber die Arbeit in Privatunternehmen lernen können, ist der Einblick in Anforderungender Arbeitswelt auch für Lehrer sehr hilfreich. Aus dieser Kooperation heraus sind zahlreicheandere Initiativen entstanden. Eine weitere beispielgebende Maßnahme ist das KalamazooValley Education for Employment Consortium 64 , an welchem 9 Schulbezirke,die lokalen Community Colleges <strong>und</strong> mehr als 100 Unternehmen beteiligt sind. Das Kon-63 http://www.bostonpic.org/compact/bostoncompact.pdf, 30.05.200764 http://kresa.schoolwires.com/105710619131148840/site/default.asp, 30.5.200729


sortium bietet Berufsberatung, Mentorenprogramme <strong>und</strong> Betriebspraktika 65 . Die Kooperationsprogrammevariieren stark. Bedingung für einen höheren Bildungsabschluss ist,dass für mindestens zwei Jahre Kurse an der High School <strong>und</strong> für zwei weitere Jahre Kursean einer höheren Bildungseinrichtung absolviert worden sind. Darüber hinaus gibt esauch Kooperationen, die nach zwei High School Jahren weitere 4 Jahre an höheren Bildungseinrichtungenerfordern. Andere Programme beginnen bereits in der 9. Klasse 66 .Business Partnerships (Partnerschaften mit Unternehmen) sind individuelle Initiativen, wiezum Beispiel die Gruppe Partners in Education, welche aus Industrievertretern, Schulen,<strong>und</strong> freiwilligen Mitgliedern der Community besteht. Die Gruppe verschickte einen Fragebogenan Unternehmen in ihrer Region <strong>und</strong> erfasste inwieweit diese Unternehmen bereitwären mit Schulen im Rahmen der Berufsvorbereitung der Schüler zusammen zu arbeiten(Anhang J). Der daraus entstandene Leitfaden steht Schulen <strong>zur</strong> individuellen Planung<strong>und</strong> Gestaltung der Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Berufsberatung <strong>zur</strong> Verfügung. 67JobCorps ist ein landesweites Programm für benachteiligte Jugendliche im Alter von 16-24Jahren. Private Unternehmen, staatliche Behörden <strong>und</strong> Gewerkschaften rekrutieren jungeErwachsene für diese Trainingsmaßnahmen <strong>und</strong> vermitteln die Auszubildenden anschließendin den Arbeitsmarkt. Während der Ausbildung erhalten die Teilnehmer eine Ausbildungsvergütung,die Kosten für Unterkunft, Verpflegung, <strong>und</strong> einfache medizinische Versorgungabdeckt. Auch nach der Ausbildung haben die Teilnehmer noch bis zu 12 MonateAnspruch auf Berufsberatung <strong>und</strong>-betreuung. Es gibt derzeit 122 JobCorps Centers 68 in 48 Staaten. Berufsausbildungen werdenin mehr als 100 Berufen angeboten. Im Rahmen der Ausbildung können auch praktischeArbeitserfahrungen gesammelt werden. Auszubildende bestimmen selbst das Tempoihrer Ausbildung <strong>und</strong> können bis zu zwei Jahre in der Einrichtung bleiben.4.3 Gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen/Policies1.3.1. Carl D. Perkins ActDas wichtigste Gesetz im Bereich der Berufsbildung ist der Carl D. Perkins Act. 69 DieBegriffe Career Guidance <strong>und</strong> Academic Counselling werden darin definiert. Im Wesentlichenverbirgt sich dahinter die berufliche Beratung <strong>und</strong> Lenkung. Aus dem Gesetz gehthervor, dass Schüler/Studenten/Auszubildende <strong>und</strong> Eltern Zugang zu Informationen erhaltensollen, die der <strong>Berufsorientierung</strong> dienen <strong>und</strong> die Planung einer beruflichen Laufbahnunterstützen. Dies schließt auch Informationen über verschiedene Berufe bzw. Karriereoptionensowie die finanzielle Unterstützung für weiterführende Studien zum Erwerbeines Associate oder Bachelor Abschlusses ein. 7065 Office of Technology Assessment, 199566 Hershey, Silverberg, Owens, & Hulsey, 199867 Tudor, Kaiser, Schumm, & Rode, 199568 http://jobcorps.dol.gov/, 26.06.200769 http://www.ed.gov/offices/OVAE/CTE/legis.html, 26.06.200770 Public Law 109-270-Aug. 2, 2006 Carl Perkins Act Section 3, S. 68630


Bezüglich der Berufsinformationen legt das Gesetz fest, dass die B<strong>und</strong>esstaaten eine Institutionfür die Erstellung <strong>und</strong> Distribution von Informationsmaterial autorisieren sollen.Diese Institution soll sowohl über Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten informieren alsauch über berufliche Perspektiven in so genannten nicht-traditionellen Bereichen. 71 DerGesetzesabschnitt legt weiterhin fest, dass sowohl allgemein bildende Lehrer als auch Berufsschullehrer,Hochschullehrer, Administratoren <strong>und</strong> Berufsberater mit dem erforderlichenWissen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Berufsinformationsmaterial ausgestattet werden sollen, umEltern <strong>und</strong> Schüler, insbesondere diejenigen mit besonderen Ansprüchen <strong>und</strong> Bedürfnissen,informieren zu können. Diese Informationen betreffen mögliche Berufspfade, Aus<strong>und</strong>Weiterbildungsmöglichkeiten, Bildungsfinanzierung <strong>und</strong> Arbeitsmarktanforderungenbezüglich am Arbeitsmarkt gefragter Berufe <strong>und</strong> Berufe in nicht-traditionellen Bereichen,einschließlich der Berufe <strong>und</strong> Bereiche, die einen Bachelor Abschluss erfordern. In Absatz5 wird weiterhin darauf verwiesen, dass die Koordination <strong>und</strong> Kommunikation zwischenAdministratoren <strong>und</strong> Programmplanern auf staatlicher, b<strong>und</strong>esstaatlicher <strong>und</strong> lokaler E-bene verbessert werden sollte, um Überschneidungen von Maßnahmen zu verhindern <strong>und</strong>die umfangreiche Nutzung von Informationen <strong>und</strong> Daten zu gewährleisten. Absatz 6 beziehtsich auf die Notwendigkeit der Evaluierung <strong>und</strong> des Feedbacks von Empfängern derBeratungsleistung <strong>und</strong> die kontinuierliche qualitative Verbesserung der Informationsmaterialien.In Absatz 7 ist festgelegt, dass Berufsinformationsmaterialen zu verschiedenenWirtschaftssektoren <strong>und</strong> dem dort jeweils verfügbaren bzw. benötigten Arbeitskräftepotential<strong>zur</strong> Verfügung stehen sollen. 72Sektion 122 im Carl D. Perkins Act ist der Erstellung von Plänen zu berufsvorbereitenden<strong>und</strong> berufsbildenden Maßnahmen auf b<strong>und</strong>esstaatlicher Ebene gewidmet. Hierin wird unteranderem festgelegt, dass auch Eltern, Schüler, Vertreter der einzelnen TechPrep Konsortien<strong>und</strong> Colleges, der Industrie, der Gewerkschaften <strong>und</strong> der Communities in denPlanungsprozess einbezogen werden sollen. Weiterhin müssen die Pläne darlegen, wie Berufsbildungin der High School <strong>und</strong> weiterführende Studien miteinander verknüpft werden,so dass Schülern ein fließender Übergang zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen<strong>und</strong> Bildungsabschlüssen ermöglicht wird. Schüler sollen die Möglichkeit habenbereits während ihres High School Aufenthaltes an Programmen von höheren Bildungseinrichtungenteilzunehmen (Dual/Concurrent Enrollment), wobei die dort erworbenenCredits auf spätere Studien angerechnet werden können. Geplante Kurse müssen zu einemvon der Industrie anerkannten Abschluss, einem Associate oder einem Bachelor führen.Es wird weiterhin erwartet, dass die Agenturen in ihren Plänen darlegen, wie dieseKooperationen zwischen High Schools <strong>und</strong> höheren Bildungseinrichtungen etabliert werdenkönnen. Besonders hervorgehoben wird im Carl D. Perkins Act die Bedeutung derakademischen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, um klar zu stellen, dass Berufsbildung nicht in einerSackgasse enden muss, sondern jederzeit alle Türen für jedwede Weiterbildung offenlässt. Die lokalen Agenturen sind angehalten Erfahrungen bzw. Best Practices zu verbreiten,um die qualitative Verbesserung von Programmen zu fördern. Einmal jährlich sollen71 Als nicht traditionelle Berufe werden Beschäftigungen von Männern in typischen Frauenberufen and vice versa bezeichnet.72 Public Law 109-270-Aug. 2, 2006 Carl Perkins Act Section 118, S. 713-714 (c 1-7)31


Career <strong>und</strong> Technical Education Programs evaluiert werden. 73 Die enge Vernetzung vonberuflicher Bildung <strong>und</strong> akademischer Bildung wird erneut aufgegriffen in Sektion 124über die Finanzierung von Bildungsmaßnahmen. Landesweit sollen Verträge zwischenBerufsbildungsinstitutionen, die den Erwerb von Associate Degrees anbieten <strong>und</strong> PostsecondaryBildungseinrichtungen, die den Bachelorabschluss anbieten, abgeschlossen werden.741.3.2. School-to-Work Opportunities Act1994 wurde der School-to-Work Opportunities Act erlassen <strong>und</strong> damit Gelder für verschiedeneAusbildungsprogramme, die Schülern den Übergang von der Schule in den Beruferleichtern sollten, <strong>zur</strong> Verfügung gestellt. High Schools <strong>und</strong> Community Collegeskonnten Kooperationsprogramme mit Industriepartnern entwickeln, in welchen akademische<strong>und</strong> berufliche Ausbildung verknüpft wurden. Im Gesetz wurde erstmalig der Begriffder „Career Majors“ eingeführt, womit eine Reihe von Kursen, die für ein bestimmtes Berufsfeldqualifizieren, zusammengeschlossen wurde. Diese Idee findet sich seit dem in allenGesetzen wieder <strong>und</strong> wurde in verschiedenen Maßnahmen umgesetzt. In Bezug aufBerufsberatung <strong>und</strong> Berufsvorbereitung legt der School-to-Work Opportunities Act fest,dass damit spätestens in der 7. Klasse begonnen werden sollte. Die Wahl eines beruflichenSchwerpunktes in den Career Majors sollte in der 11. Klasse erfolgen. Das Gesetz unterstütztweiterhin die Etablierung verschiedener Ausbildungsmodelle. 751.3.3. National Career Development Guidelines 76Die National Career Development Guidelines (NCDG), erstmalig 1989 herausgegebenvom National Occupational Information Coordinating Committee (NOICC)77, sind einLeitfaden für die Kompetenzmessung in berufsvorbereitenden Maßnahmen. In denNCDG sind auch Strategien für die Einführung von Career Development Programmenfür Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene formuliert. Sie bilden die Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklungvon Career Guidance Programmen in den B<strong>und</strong>esstaaten <strong>und</strong> deren Bildungseinrichtungen<strong>und</strong> legen die erwarteten Outcomes in der Gr<strong>und</strong>schule, Mittelschule, Sek<strong>und</strong>arstufe<strong>und</strong> der Erwachsenenbildung fest. Kompetenzen, die jeweils erworben werden sollten,sind darin spezifiziert. Drei generelle Bereiche stehen <strong>zur</strong> Evaluation <strong>zur</strong> Verfügung:Selbsterkenntnis, Identifikation von beruflichen Interessen <strong>und</strong> Bildungsinteressen, <strong>und</strong>Laufbahnplanung. Weiterhin sind notwendige Qualifikationen für Berufsberater <strong>und</strong> dieAusstattung von Berufsberatungszentren vorgeschrieben. Die Guidelines dienen als Maßgabefür eine nationale Standardisierung im Bereich Career Guidance. Career GuidanceProgramme können nach deren Richtlinien evaluiert werden. Die Guidelines beinhalten73 Public Law 109-270-Aug. 2, 2006 Carl Perkins Act Section 122, p 719-12074 Public Law 109-270-Aug. 2, 2006 Carl Perkins Act Section 124, p 72675 http://www.doleta.gov/SGA/sga/97-018sga.htm, 03.05.200776 Siehe Anhang G77 Miller, Goodman, & Collison (1991)32


auch eine Auflistung der Career Guidance Maßnahmen in den verschiedenen Schulstufen,Kompetenzindikatoren sowie Empfehlungen <strong>und</strong> Vorschläge für Aktivitäten. 78• Elementarstufe: Schüler sollen sich der großen Auswahl an Berufen bewusst werden<strong>und</strong> zum nachdenken über die eigene Berufswahl angeregt werden. Schüler sollen lernensich selbst zu erkennen, ihre Vorlieben <strong>und</strong> Abneigungen, Interessen <strong>und</strong> auchVeränderungen von Prioritäten wahrzunehmen.• Mittelstufe: Schüler sollen die Möglichkeit haben verschiedene Berufe/Karrieren kennenzu lernen. Dabei sollten sie erkennen inwieweit ihre eigenen Fähigkeiten <strong>und</strong> Bedürfnissenach einem bestimmten Lebensstil mit möglichen Karrierewegen kompatibelsind.• High School: Schüler sollen Kompetenzen erwerben, die ihnen die Fächerwahl hinsichtlichihrer Berufswahl erleichtern.1.3.4. Secretary’s Commission on Achieving Necessary Skills (SCANS) 79Die staatliche Kommission hat eine Rahmenwerk etabliert, welches Standards für verschiedeneBerufe beschreibt. Es besteht aus zwei Teilen: 1. Gr<strong>und</strong>legende Fertigkeiten(z.B. Denkfähigkeiten) <strong>und</strong> 2. Arbeitsbezogene Kompetenzen (z.B. Technologie). Die Listehilft bei der Berufsplanung ist aber auch ein Leitfaden für Arbeitgeber bei der Erstellungvon Job Anzeigen. Obgleich diese Übersicht 1992 aufgestellt wurde, wird sie heuteimmer noch genutzt.1.3.5. National Standards for School Counseling Programme 80Die Guidelines sind in drei Teilbereiche untergliedert: 1. Bildungslaufbahn, 2. beruflicheEntwicklung, <strong>und</strong> 3. persönliche/soziale Entwicklung. Im Teil über die berufliche Entwicklungsind die folgenden drei Kompetenzen gelistet:Standard A. Schüler lernen sich über die Arbeitswelt zu informieren <strong>und</strong> die Kenntnisse inRelation zu eigenen Interessen zu setzen, um eine informierte Entscheidung über die beruflicheLaufbahn zu treffenStandard B. Die Schüler wenden Strategien an, die sie langfristig zum Erfolg <strong>und</strong> <strong>zur</strong>Selbsterfüllung führen.Standard C. Studenten verstehen die Interdependenz zwischen persönlichen Eigenschaften,Bildung <strong>und</strong> Ausbildung <strong>und</strong> der Arbeitswelt.1.3.6. High Growth Job InitiativeIm Rahmen dieser von George W. Bush initiierten Maßnahme wurden 14 Industriesektorenidentifiziert, welche hohe Wachstumsraten verzeichnen oder in größerem Umfangtechnologischen Veränderungen unterliegen. Dazu gehören: Verarbeitende Industrie,78 Beispiele befinden sich in Abschnitt 679 Secretary’s Commission on Achieving Necessary Skills (SCANS), 1991; http://wdr.doleta.gov/SCANS/, 26.06.200780 http://www.schoolcounselor.org/content.asp?contentid=134, 26.06.2007 (Siehe Anhang H)33


Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt, Automobilindustrie, Biotechnologie, Bauwesen, Energiewirtschaft,Finanzdienstleistungen, Geospatial Technology, Ges<strong>und</strong>heitswesen, Homeland Security(Polizei <strong>und</strong> Sicherheitsdienst), Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie, Computertechnologie, Einzelhandel<strong>und</strong> Transportwesen. Für diese Sektoren wurden Gelder <strong>zur</strong> Verbesserung derAus- <strong>und</strong> Weiterbildung, aber auch <strong>zur</strong> Verbesserung der Informationen über Berufsbilder,<strong>zur</strong> Verfügung gestellt. Ziel der zahlreichen Investitionen ist es, ausreichend Nachwuchsauszubilden, Kompetenzmodelle <strong>und</strong> Karrierepfade zu entwickeln, vorhandeneAusbildungen im Rahmen von Lehrausbildungen <strong>und</strong> Programmen an Community Collegeszu verbessern, den Zugang für Arbeitnehmer zu ermöglichen, die bisher in anderenWirtschaftszweigen beschäftigt waren, Strategien für die Weiterqualifizierung vorhandenerArbeitskräfte zu entwickeln <strong>und</strong> kleine Betriebe stärker in diese Maßnahmen einzubeziehen.8181 http://www.doleta.gov/BRG/JobTrainInitiative/, 30.03.200734


3. Berufberatungs- <strong>und</strong> Berufsvorbereitungsmaßnahmen4.4 DefinitionenIn den USA wird seit den frühen 50er Jahren nicht mehr von Berufsberatung (OccupationalGuidance), sondern von Karriereberatung (Career Guidance) gesprochen. Da sichdie Bezeichnung „Occupational Guidance“ sehr stark auf die Lenkung des Einzelnen hinzu einem bestimmten Beruf bezog <strong>und</strong> damit nicht unbedingt die persönlichen Entwicklungspotenzialeberücksichtigte 82 , hat die National Vocational Guidance Association 1951die Bezeichnung geändert. Die Qualität der Beratung hatte sich weg von einer reinen Instrumentalisierungder Beratung zugunsten der Interessen der Arbeitgeber <strong>und</strong> des Marktes<strong>und</strong> hin zu den Bedürfnissen des Einzelnen entwickelt. Die neue Definition trug dieserWerteverschiebung Rechnung.Die Identifikation des Selbstkonzeptes, sowie Unterstützung bei der Analyse eigener Fähigkeiten<strong>und</strong> Fertigkeiten, der Selbsterkenntnis <strong>und</strong> Selbstannahme, stehen nun im Vordergr<strong>und</strong>.Die dieser neuen Ausrichtung zugr<strong>und</strong>e liegende Philosophie ist die, dass derEinzelne zunächst eine klare Vorstellung von seinen persönlichen Eigenschaften, Zielen,Werten, Interessen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten entwickeln sollte, um auf dieser Gr<strong>und</strong>lageeine berufsorientierende Bildungsentscheidung <strong>und</strong> später eine Berufswahl, treffen zukönnen. Damit widerspricht die neue Definition nicht der ursprünglichen, sondern erweitertdiese <strong>und</strong> rückt die individuellen Bedürfnisse stärker in den Vordergr<strong>und</strong>. CareerGuidance bezieht sich auf die gesamte Lebensspanne <strong>und</strong> beinhaltet verschiedene Programme,welche Teilnehmern helfen sollen notwendige Fähigkeiten, z.B. in den BereichenKarriereplanung, Jobsuche, Durchsetzungsvermögen <strong>und</strong> Selbstbewusstsein, Frustrationsmanagement,Stressreduzierung, <strong>und</strong> Entscheidungsfindung zu erwerben. 83Career Education beinhaltet systematische Programme <strong>zur</strong> beruflichen Vorbereitung.Darin können Tests <strong>zur</strong> Erkennung der eigenen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten enthaltensein, aber auch verschiedene Maßnahmen um Schüler <strong>und</strong> Studenten an die Arbeitsweltheran zu führen. 84 Career Education wird als ein kontinuierlicher Prozess verstanden,kann bereits im Kindergarten beginnen, sollte strategisch ausgerichtet sein <strong>und</strong> kontinuierlichüber verschiedene Klassenstufen hinweg in den Unterricht implementiert werden, umlangfristig <strong>und</strong> nachhaltig auf berufliche Veränderungen <strong>und</strong> Neuorientierungen vorzubereiten.Die Begriffe „Career Advising“ <strong>und</strong> „Career Counseling“ werden oft synonym verwendet,obgleich sie sich auf unterschiedliche Tätigkeiten beziehen. Gordon (2006) hat diese Unterschiedeherausgearbeitet <strong>und</strong> die beiden Begriffe in einer Tabelle gegenüber gestellt(Anhang B).82 Herr & Cramer, 199683 Herr & Cramer, 199284 Gray & Herr, 199835


Career Advising: Viele Professoren <strong>und</strong> Lehrer fungieren als Berater/“Advisor“, besitzenaber keinen formalen Bildungsabschluss dafür. Sie unterstützen die Schüler oder Studentenvor allem bei der Suche <strong>und</strong> Verarbeitung von Informationen über mögliche Karrierewege.Durch gezielte Fragen <strong>und</strong> das Bereitstellen von Informationen fördern sie dieEntwicklung analytischer Fähigkeiten. 85 Ziel der Beratung ist meist der erfolgreiche Abschlussdes Studiums. 86Career Counseling: Dies wird normalerweise von speziell dafür ausgebildeten Counselorsangeboten, welche durch Gespräche <strong>und</strong> Tests dazu beitragen, dass die Klienten ihre Interessen,Fähigkeiten, Fertigkeiten, Neigungen etc. ergründen <strong>und</strong> lernen, ihre beruflichenAspirationen darauf abzustimmen. Counselors helfen weiterhin bei der Vorbereitung aufBewerbungsgespräche <strong>und</strong> unterstützen, wenn emotionale Probleme das Studium erschwerenoder behindern, Stipendien oder Kredite für die Zeit des Studiums benötigtwerden oder aktive Hilfe bei der Vermittlung in einen Arbeitsplatz gesucht wird. Ein neuerBegriff dafür ist auch Career Coaching. 87 Hansen (1997) hat das Konzept erweitert indemnicht nur die berufliche Welt, sondern auch die private Lebenswelt in den Prozessder Beratung mit einbezogen wird. Er nennt dies integrative Lebensplanung. EinigeCounselors haben sich darauf spezialisiert <strong>und</strong> bezeichnen sich als Life Coach.Career Development bezieht sich auf die Entwicklung von Berufsidentität <strong>und</strong> Selbsterkennung,Selbstbewusstsein in Bezug auf die eigene Arbeit <strong>und</strong> die Fähigkeit zu planen. 88Es wird auch interpretiert als der Prozess des lebenslangen Lernens <strong>und</strong> der beruflichenindividuellen Entfaltung. Verschiedene Institutionen sind involviert. Die Counselors beratenindividuell <strong>und</strong> führen verschiedene Assessment Tests durch. Lehrer entwickeln UnterrichtsCurricula, die das Thema Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Berufslaufbahnplanung beinhalten.Die Career Center stellen Informationsmaterial über verschiedene Berufe <strong>und</strong> Unternehmenbereit. Das Churchill Career Development Modell in der Anlage C verdeutlichtdie Aufgabenbereiche.4.5 Geschichtliche Entwicklung der Berufsberatung <strong>und</strong> Berufsvorbereitungin den USAFrank Parson war der erste Amerikaner, welcher sich für die Etablierung einer Berufsberatungeinsetzte. Er arbeitete in Boston <strong>und</strong> war besorgt, dass junge Leute keine Anlaufstellehatten, um sich beraten zu lassen <strong>und</strong> häufig als billige Arbeitskräfte ausgenutztwurden. 1909 schreibt Parson sein Verständnis von Career Counseling nieder. Darin enthaltenist die Analyse individueller Interessen <strong>und</strong> Fähigkeiten, die Beratung über verschiedeneBerufe <strong>und</strong> die Betreuung bei Problemen. Seit dem hat sich die Idee des CareerCounseling weitläufig durchgesetzt, so dass dieser Service nun bereits im Kindergartenangeboten werden kann. Die erste nationale Konferenz zum Thema Career Guidance85 Butler, 199586 Gordon, 200687 Gordon, 200688 Herr & Cramer, 199236


fand dank Parson 1910 in Boston statt. In der Zeit von 1900 bis 1940 wuchs das Interessean der Evaluierung <strong>und</strong> Messbarkeit des Beratungserfolges. Das Ziel war rein instrumentellerNatur. Es sollten Klassifizierungen von Gruppenmerkmalen gef<strong>und</strong>en werden, umfeststellen zu können, wer sich gut für den Einsatz beim Militär oder in bestimmten Industriezweigeneignen würde. Verschiedene amerikanische Wissenschaftler entwickeltenTests, die teilweise auch heute noch <strong>zur</strong> Erfassung von beruflichen Fähigkeiten <strong>und</strong> Interessenheran gezogen werden. Zu nennen sind hier vor allem die Arbeiten von LewisTerman, Louis Thurstone, Arthur Otis, Robert Woodworth <strong>und</strong> Clark Hull. Auch in denGesetzen, die das Thema Berufsbildung betreffen wird das Thema Career Guidance behandelt.89 1939 wurde erstmals das Dictionary of Occupational Titles 90 veröffentlicht. Seitmehr als 40 Jahren werden Theorien zum Thema Career Development als lebenslangeAufgabe entwickelt. Viele Maßnahmen wurden in Gr<strong>und</strong>-, Mittel- <strong>und</strong> High Schools umgesetzt.Unter der Regierung Nixons entstand das so genannte Career Education Movement,in welchem sich viele prominente Counselor für die Etablierung von berufsvorbereitendenProgrammen einsetzten. Ziel dieser Maßnahmen war das Bekanntmachen derSchüler mit verschiedenen Berufen <strong>und</strong> möglichen Karrierewegen, das Erlernen von SoftSkills, wie Entscheidungen treffen zu können, das Erlernen erster berufsspezifischer Fertigkeiten<strong>und</strong> die Entwicklung der Selbstwahrnehmung. Hoyt (1977, S. 5) definierte CareerEducation folgendermaßen:Career education is an effort aimed at refocusing American education and the actionsof the broader community in ways that will help individuals acquire and utilizethe knowledge, skills, and attitudes necessary for each to make work a meaningful,productive and satisfying part of his or her way of living.[Career Education ist der Versuch sowohl Schulbildung als auch Maßnahmen innerhalbder Community so aufeinander abzustimmen, dass die oder der EinzelneWissen, Fertigkeiten <strong>und</strong> Einstellungen erwirbt, die zu einer bedeutungsvollen <strong>und</strong>zufrieden stellenden Arbeit <strong>und</strong> Lebensweise beitragen.]Seit dem hat sich die Career Guidance Bewegung stetig weiter entwickelt. Es gibt b<strong>und</strong>esstaatlicheProgramme <strong>zur</strong> Unterstützung von berufsvorbereitenden <strong>und</strong> berufsberatendenMaßnahmen <strong>und</strong> Institutionen. Berufsvorbereitung findet in den Schulen statt. Die Universitätenbieten Spezialisierungen im Bereich Career Counseling <strong>und</strong> die Nutzung modernerTechnologien an, insbesondere von Computerprogrammen, die die <strong>Berufsorientierung</strong><strong>und</strong> Karriereplanung unterstützen, hat zugenommen. Der Bereich der Beratung <strong>und</strong>Betreuung wurde zunehmend professionalisiert. Während zunächst der funktionale Nutzenfür die Wirtschaft im Vordergr<strong>und</strong> stand, ist die Beratung heute vor allem auf die Bedürfnissedes Einzelnen ausgerichtet <strong>und</strong> nutzt häufig verschiedene psychologische Testverfahren.Außerdem beschäftigen sich Career Counselors mit individuellen psychologi-89 Siehe Kapitel 2.390 Siehe Kapitel 3.337


schen Problemen, die die Berufswahl <strong>und</strong> Berufsausübung erschweren können. Dazu gehörenunter anderem Probleme mit abweichendem Verhalten <strong>und</strong> soziale Probleme. 914.6 Die Institutionalisierung der Berufsberatung <strong>und</strong> BerufsvorbereitungZahlreiche Institutionen sind heute in die Berufsberatung <strong>und</strong> Berufsvorbereitung involviert.Auf staatlicher Ebene stellt das National Occupational Information CoordinatingCommittee (NOICC) Berufs- <strong>und</strong> Arbeitsmarktinformationen <strong>zur</strong> Verfügung. Es ist fürdie Vernetzung verschiedener Agenturen zuständig, die Informationsmaterial erstellen<strong>und</strong> verteilen <strong>und</strong> stellt Gelder für den Aufbau von Distributionssystemen <strong>zur</strong> Verfügung.In den Schulen gibt es Career Ressource Centers (CRC), welche häufig über eine großeAuswahl an Testverfahren, Assessments <strong>und</strong> Berufsinformationsmaterial verfügen. WeitereInstitutionen, die sich ebenfalls mit der Erstellung von Informationsmaterialien sowieder Herausgabe von Standards beschäftigen sind: Das U.S. Department of Education, dasOffice of Vocational and Adult Education (OVAE), das Federal Interagency Committee<strong>und</strong> das State Occupational Information Coordinating Committees (SOICC). Die LaborMarket Information Division (LMI) stellt wichtige Arbeitsmarktinformationen innerhalbihres B<strong>und</strong>esstaates zusammen.BerufsinformationssystemeEines der wichtigsten Bücher in der Berufsberatung ist noch immer das Dictionnary ofOccupational Titles (DOT) ,92 welches online abrufbar ist. Täglich werden neue Jobs kreiert<strong>und</strong> andere obsolet. Der Guide for Occupational Exploration (GOE) 93 ist eine Publikationdes United States Employment Services (USES) 94 <strong>und</strong> enthält eine Übersicht überBerufe, die in 12 Interessenfelder aufgeteilt sind. Dazu gehören die Bereiche:Kunst/Kultur, Wissenschaft, Pflanzen <strong>und</strong> Tiere, Homeland Security, Mechanik, Industrie,Wirtschaft, Verkauf, Unterkunft, Humanitäre Hilfe, Leadership <strong>und</strong> physische Darstellung.Das Gliederungssystem enthält 66 Berufs- bzw. Arbeitsgruppen <strong>und</strong> 348 Untergruppen.Für jede Beschäftigungsgruppe werden die folgenden Fragen beantwortet:• Welche Art von Arbeit würdest Du ausführen?• Welche Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten sind dafür notwendig?• Wie kannst Du herausfinden, ob Dir diese Arbeit Spaß machen würde <strong>und</strong> ob Du dienötigen Fertigkeiten dazu erlernen könntest?• Wie kannst Du Dich auf diese Arbeit vorbereiten? Wie kannst Du den Einstieg in diesenArbeitsbereich finden?• Was solltest Du außerdem über diese Arbeit wissen?91 Drummond & Ryan, 199592 http://www.occupationalclassifcations-titles.net, 30.05.200793 Ludden, Shatkin, & Farr, 200194 http://www.uses.doleta.gov/, 30.05.200738


In der Beschreibung ist auch eine Liste mit DOT Codes enthalten. Das System wurdeentwickelt als ein Instrument für Arbeitssuchende, die damit selbständig passende Berufesuchen können.Das Standard Occupational Classification Manual (SOC) 95 ordnet alle Berufe des DOT’snach 22 Arbeitbereichen <strong>und</strong> 60 Hauptgruppen. Außerdem ist es in vier Niveaus gegliedert(Division, Major Group, Minor Group, Unit Group). Das System ist aufgr<strong>und</strong> seinerkomplizierten Unterteilung weniger <strong>zur</strong> selbständigen Nutzung geeignet. Counselor nutzendas System um ihre Informationsmaterialien zu kategorisieren. Das OccupationalOutlook Handbook ist ebenfalls nach diesem System organisiert.Das Standard Industrial Classification Manual (SIC) 96 <strong>und</strong> das daraus hervorgegangeneNorth American Industry Classification System (NAICS) 97 klassifiziert Unternehmennach ihren Aktivitäten, Produkten oder Serviceleistungen. Es gibt 10 Kategorien: Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Fischerei,Bergbau, Bauwirtschaft, Manufacturing, Transport,Kommunikation, Energie/Gas/Sanitär, Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel, Finanzwirtschaft/Versicherung/RealEstate, Serviceindustrie <strong>und</strong> Öffentliche Verwaltung. DieseEinteilung ermöglicht vor allem einen Überblick über Jobs in verschiedenen Bereichen,die ähnliche oder gleiche Qualifikationen erfordern. Die Employment and Training AdministrationSection im U.S. Department of Labor publiziert außerdem den Guide forOccupational Exploration.Das Occupational Statistics Program 98 vom Bureau of Labor Statistics 99 informiert überdie Anzahl benötigter Arbeitskräfte in verschiedenen Sektoren. Es wird vor allem genutzt,um den Bedarf an Arbeitskräften zu prognostizieren. Das Programm enthält sieben Kategorien:Management <strong>und</strong> Administration, professionelle Berufe/semiprofessionelle/technischeBerufe, Verkauf, Bürogehilfen- and Assistenzberufe, Service,Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Fischerei, <strong>und</strong> Produktion/Baugewerbe/Operative-, Instandhaltungs-<strong>und</strong> materialwirtschaftliche Berufe. Mit Hilfe der statistischen Informationenkönnen Berufsberater auf Arbeitsmarkttrends <strong>und</strong> den künftig zu erwartenden Bedarfaufmerksam machen. Daneben werden das Occupational Outlook Quarterly 100 , OccupationalProjections and Training Data 101 , das Occupational Employment Statistics SurveyOperations Manual <strong>und</strong> das Occupational Employment Statistics Dictionary of Occupations102 heraus gegeben.Seit 1790 wird außerdem alle 10 Jahre ein nationaler Census auf der Basis von Haushaltenerhoben. Auf dessen Gr<strong>und</strong>lage wird eine Klassifizierung von Unternehmen <strong>und</strong> Berufenvorgenommen. Darin enthalten sind ca. 20.000 Industrien <strong>und</strong> ca. 30.000 Berufstitel. Die95 http://www.bls.gov/soc/, 30.05.200796 http://www.census.gov/epcd/www/sic.html, 30.05.200797 http://www.census.gov/epcd/www/naics.html, 30.05.200798 http://www.bls.gov/OES/, 30.05.200799 http://www.dol.gov/dol/topic/statistics/index.htm, 30.05.2007100 http://www.bls.gov/opub/ooq/ooqhome.htm, 30.05.2007101 http://www.bls.gov/emp/optd/home.htm, 30.05.2007102 http://www.workforce.az.gov/admin/uploadedPublications/1024_Occupational_Dictionary.pdf, 30.05.200739


Census Statistik ermöglicht einen Überblick über die Demographie der Bevölkerung, Anzahlvon Beschäftigten nach Berufen, Berufsverläufe <strong>und</strong> Berufspläne, sowie Weiterbildungsvorhaben.Die Industriesektoren werden nach dem SIC klassifiziert.Das United States Office of Education hat außerdem eine 15 Cluster Taxonomy 103 entwickelt,welche vor allem in den 70er <strong>und</strong> 80er Jahren genutzt wurde <strong>und</strong> häufig als Gr<strong>und</strong>lagefür die Entwicklung von Informationsmaterial dient. Jedes Cluster enthält eine Berufshierarchie,welche, beginnend mit den ungelernten Berufen, alle nächst höher qualifiziertenBerufe listet. Die 15 Cluster sind: Business and Office, Marketing <strong>und</strong> Distribution,Kommunikation <strong>und</strong> Medien, Baugewerbe, Produktion, Transport, Agribusiness <strong>und</strong> natürlicheRessourcen, Marine Science, Umwelt, Verwaltung, Ges<strong>und</strong>heitswesen, Freizeit<strong>und</strong> Hotellerie, Personal Services, Schöne Künste <strong>und</strong> Humanities, sowie Consumer andHomemaking Education. Kritisch an diesem System ist, dass viele Berufe verschiedenenKlassifizierungen zugeordnet werden könnten.Das Career Occupational Preference System (COPS) 104 Interest Inventory besteht aus 168Einheiten anhand derer das Interesse an bestimmten beruflichen Aufgaben <strong>und</strong> Aktivitätenin Übereinstimmung mit 14 Career Clustern erfasst werden kann. Jedes Cluster ist aufdas High School <strong>und</strong> College Curriculum abgestimmt, ebenso wie auf aktuellere Berufsinformationen.Das COPS System beruht auf einem „hands-on“ Ansatz <strong>zur</strong> Career Exploration.Darin enthalten sind Arbeitsblätter <strong>zur</strong> Bildungsplanung <strong>und</strong> eine Liste von Aktivitätsvorschlägen.Weitere Klassifikationssysteme, die teilweise in der Berufsberatung genutzt werden, sinddas Klassifikationssystem von Roe (1957), Holland 105 , die World of Work Map, welche dieeinzelnen Cluster auflistet 106 , das Minnesota Occupational Classification System III 107 <strong>und</strong>das Cubic Classification System. 108 Isaacson <strong>und</strong> Brown (1997) haben eine ausführlicheÜbersicht zu den Klassikationssystemen <strong>und</strong> deren Entstehungsgeschichte zusammengestellt.Eine Klassifizierung nach Status <strong>und</strong> Prestige wurde von Parker <strong>und</strong> Chan (1988) entwickelt.Die Autoren fanden heraus, dass Berufe mit hohen Bedarfserwartungen ein hohesPrestige aufwiesen. Die Top Ten in ihrer Liste erforderten alle einen höheren College Abschluss.Parker <strong>und</strong> Chan’s Schlussfolgerungen sind jedoch nicht auf die aktuelle Situationanwendbar, da viele der am Markt gesuchten Berufe nicht unbedingt ein hohes Prestigeaufweisen <strong>und</strong> eben deshalb von wenigen erlernt werden.Das größte Online Portal in den USA <strong>zur</strong> Berufsinformation ist America’s Career Kit(ACK). Es enthält Informationen über Jobs, Gehälter <strong>und</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten.Das Berufsinformationssystem wird gemeinschaftlich vom Staat <strong>und</strong> den ein-103 www.edcountability.net/downloads/CTE_Classification_Notes1.doc, 30.05.2007104 http://www.edits.net/cops.html, 30.05.2007105 Gottfredson, Holland, & Ogawa, 1982, 1996106 Hanson, 1974; Prediger, Swaney, & Mau, 1993107 Dawis, Dohm, Lofquist, Chartrand, & Due, 1987108 D’Costa & Winefordner, 196940


zelnen B<strong>und</strong>esstaaten getragen <strong>und</strong> vom Department of Labor finanziert. Das System bestehtaus vier Online Portalen 109 : America’s Job Bank (AJB) 110 , America’s Career Infonet(ACINet) 111 , America’s Learning eXchange (ALX) 112 , <strong>und</strong> America’s Service Locator(ASL) 113 . Ein weiteres Internetportal des U.S. Department of Labor informiert über verschiedeneKarrierewege <strong>und</strong> richtet sich an Schüler, Eltern <strong>und</strong> Career Advisor .114 Außerdemgibt es die Programme CHOICES, Guidance Information System (GIS), <strong>und</strong>DISCOVER. ONET ist ein Computerprogramm, welches vom Department of Laborentwickelt wurde <strong>und</strong> Jobs nach Kompetenzen <strong>und</strong> Fertigkeiten kategorisiert. AmericasJob Bank 115 <strong>und</strong> Career One Stop 116 bieten eine Übersicht über Jobangebote <strong>und</strong> Jobgesuche.Das Ohio Career Information System 117 informiert über verschiedene Berufe, Aus- <strong>und</strong>Weiterbildungsmöglichkeiten, sowie generelle Informationen <strong>zur</strong> Bewerbung, Rechtenvon Arbeitnehmern <strong>und</strong> Informationen <strong>zur</strong> beruflichen Um- oder Neuorientierung. Eskann außerdem ein individuelles Interessenportfolio erstellt <strong>und</strong> gespeichert werden. DasOnline Portal kann auch für die Kursplanung genutzt werden. 118Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an Programmen, die den High Schools <strong>zur</strong> Verfügung stehen,z.B. das Programm Metroguide, ein New Yorker Programm, welches über verschiedeneBerufe, den dazu nötigen Bildungsweg <strong>und</strong> deren Bedarf am New Yorker Arbeitsmarktinformiert. 119Neben zahlreichen Internetinformationsprogrammen sind auch Videos über Berufe entstanden,die meist in den Career Centers <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden. Auch Wissenschaftsmuseenwie das Cosi in Columbus, Ohio, informieren mit Ausstellungen <strong>und</strong> Filmenüber Berufe.109 Office of Inspector General, 2001110 http://www.ajb.org, 25.05.2007111 http://www.alx.org, 25.05.2007112 http://www.alx.org, 25.05.2007113 http://www.servicelocator.org, 25.05.2007114 http://www.careervoyages.gov/, 25.05.2007115 http://www.ajb.dni.us/http://www.ajb.dni.us/, 25.05.2007116 http://www.careeronestop.org/TRAINING/TrainingEduHome.asp, 25.07.2007117 http://www.ocis.org/, 25.07.2007118 http://www.ocis.org/portfolio.htm, 25.07.2007119 The University of the State of New York, 199141


4. Konkrete Berufsvorbereitungsmaßnahmen vom Kindergartenbis zum College 1204.1 Konzeptualisierungen des Übergangs von Schule zu Beruf mitdem Schwerpunkt der Arbeitserfahrung im LernprozessIn der Entwicklungspsychologie wurden verschiedene Theorien über die phasenweise E-tablierung einer beruflichen Vorstellung <strong>und</strong> der Umsetzung einer beruflichen Laufbahnentwickelt. Eine häufig von Career Counselors verwendete Theorie ist Super’s VocationalLife Stage Theorie. 121 In bestimmten Lebensphasen sollte der Einzelne demzufolge verschiedeneberufliche Entwicklungsaufgaben meistern. Super schlägt fünf Lebensphasenvor:1. Wachstum (0-14 Jahre)Phantasie (4-10 Jahre)Interesse (11-14 Jahre)Kapazitätsentwicklung (13-14)2. Explorationsphase (15 – 24 Jahre)Richtungsorientierung (15-17 Jahre)Übergang (18-21 Jahre)Versuch (22-24 Jahre)3. Etablierungsphase (25-44 Jahre)Versuch (25-30 Jahre)Stabilisierung (31-44 Jahre)4. Rückgang (ab 65 Jahre)Rückzugsprozess (67-70)Ruhestand (ab 71)Die Einteilung der beruflichen Orientierung in diese vier Phasen ist auch heute noch relevant.Nicht berücksichtigt wurde hier die Phase der beruflichen Neuorientierung, welchesich in der Lebensphase 35 bis 55 Jahre befindet.Das Office of Technology Assessment of the U.S. Congress (1995) hat ein Modell entwickelt,welches die Phasen der Berufsvorbereitung beginnend mit der Gr<strong>und</strong>schule abKlasse 1 darstellt. Die Grafik zeigt verschiedene Phasen der Erkenntnisgewinnung <strong>und</strong>mögliche Institutionalisierungen der Berufsvorbereitung. In der Praxis gibt es zahlreiche120 Cunanan & Maddy-Bernstein, 1997; Cunanan & Maddy-Bernstein, 1997b; Dare & Maddy-Bernstein, 1999; Goldberger &Aloni, 1996; Hamilton & Hamilton, 1994; Maddy-Bernstein & Cunanan, 1995; Martinez, Matias & Maddy-Bernstein,1999; The University of the State of New York, 1991121 Miller, 1985; Super & Bohn, 197042


Varianten dieses Modells. Wichtig ist der frühe Beginn der <strong>Berufsorientierung</strong> <strong>und</strong> Berufsvorbereitung,welche das arbeitsbezogene Lernen in der High School mit einbeziehen.Abb. 6 Verschiedene Arten des arbeitsbezogenen Lernens im Verlauf der Schulbildung <strong>und</strong>beruflichen Ausbildung 122Career Development ist ein lebenslanger Prozess <strong>und</strong> beinhaltet sowohl die Allgemeinbildungals auch Berufliche Bildung <strong>und</strong> Arbeit. Bei der Entwicklung eines schulinternen CareerDevelopment Programms ist es deshalb wichtig, dass die einzelnen Maßnahmen inden Klassenstufen aufeinander aufbauen.Herr123 hat Lernprozesse benannt, die systematisch Bestandteil des Unterrichts seinkönnten um vor allem die Jugendlichen, welche keine Bachelor oder Master Abschlüsseam College anstreben, frühzeitig an Berufe heran zu führen. Damit hat er eine Gr<strong>und</strong>lagefür die spätere Entwicklung der National Career Development Guidelines geschaffen.• Schüler sollten in der Gr<strong>und</strong>schule das Verständnis entwickeln, dass in der Schule lernenihre Arbeit ist <strong>und</strong> das ihr Arbeitsverhalten, das sie hier entwickeln, später im Berufsehr wichtig sein wird. Außerdem sollten Gr<strong>und</strong>schüler eine positive Einstellungsich selbst gegenüber <strong>und</strong> gegenüber den Möglichkeiten entwickeln, die sie im Lebenwahrnehmen können. Sie sollten weiterhin ein Gefühl für ihre Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertig-122 Eine ähnliche Grafik von Howard, Warner, & Loyd (2002) zeigt den Prozess der Karriereplanung <strong>und</strong> listet entsprechendeAktivitäten, die in den einzelnen Phasen durchgeführt werden können. (siehe Anhang E) Im Anhang befindet sichauch eine Übersicht einzelner berufsvorbereitender Aktivitäten die in den verschiedenen Phasen durchgeführt werdenkönnen.123 1995, S. 97-10243


keiten entwickeln. Informationen über verschiedene Berufe sind in erster Linie dazugedacht, den Schülern aufzuzeigen wie viele Möglichkeiten sie haben• In der Mittelschule sollten Schüler über verschiedene Studiengänge <strong>und</strong> Berufsausbildungeninformiert werden. Außerdem sollte auf Zusammenhänge zwischen theoretischemWissen <strong>und</strong> konkretem Arbeitskontext verwiesen werden• Die Berufsvorbereitung, welche bereits im Kindergarten beginnen kann, sollte Schülernhelfen eigene berufliche Pläne zu entwickeln, sowie sich selbst kennen <strong>und</strong> einschätzenzu lernen• Berufsvorbereitung sollte unmittelbar in akademische Fächer integriert werden umSchülern die Anwendbarkeit des erworbenen Wissens zu verdeutlichen• Die Einrichtung eigenständiger Schulzweige innerhalb einer High School (Career A-cademies), die berufsorientierend sind, sollte gefördert werden. Hierbei können auchEltern <strong>und</strong> die umliegende Community miteinbezogen werden. Diese Schulzweigekönnen dazu beitragen, dass Schüler durch praktische Anwendungen lernen <strong>und</strong>durch Arbeitserfolge zu schulischem Lernen motiviert werden• Leistungsstandards sollten weiter entwickelt werden• Engagement in der Community sollte als Bedingung für den High School Abschlusseingefordert werden• In der Schule sollten aber nicht nur technische Fertigkeiten vermittelt werden, sondernauch verschiedene Sprachen, Führungsverhalten, soziales Verhalten, Wissen überkulturelle Unterschiede, nationale Geschichte sowie politische <strong>und</strong> ökonomische Systemeder Handelspartner der USA• Die Schule sollte auch Life Skills vermitteln, wie z.B. eine gute Arbeitsmoral, Interaktionmit öffentlichen Verwaltungen, die Suche nach einem Arbeitsplatz, Verhalten beider Arbeit, Arbeit im Team, Verfassen von Bewerbungen <strong>und</strong> das Befolgen von Instruktionensowie die bewusste Suche nach einer bedeutungsvollen Arbeit. Eigenschaftenwie Pünktlichkeit, Akzeptanz konstruktiver Kritik <strong>und</strong> Supervision, Ehrlichkeit<strong>und</strong> Selbstdisziplin können entwickelt werden, wenn Schüler die Schule als ihreArbeit konzeptionalisieren. Praktika, Lehrausbildungen <strong>und</strong> Kooperationen mit Betrieben<strong>zur</strong> praktischen Ausbildung können <strong>zur</strong> Heranbildung dieses Bewusstseinsförderlich seinTiedeman and O’Hara (1963) weisen darauf hin, dass Eltern, Berufsberater <strong>und</strong> LehrerKindern vermitteln sollten, dass deren Berufswahl nichts Endgültiges ist, sondern stattdessensei zu erwarten, dass verschiedene Karrieren im Laufe eines Lebens verfolgt werden,die verschiedene Qualifikationen erfordern. <strong>Berufsorientierung</strong> ist heute häufig einProzess der mehrfach im Leben durchlaufen wird. Gr<strong>und</strong>lage für die Gestaltung von Berufsberatungsprozessenist unter anderem die Förderung der Fähigkeit <strong>zur</strong> biographischenPlanung <strong>und</strong> Selbstgestaltung, welche ein hohes Maß an Selbstreflexivität <strong>und</strong> Selbstakzeptanzerfordert. Der Einzelne muss befähigt werden, sich <strong>und</strong> seine beruflichen Optionenrealistisch einschätzen zu können, neue Ziele zu setzen, einen entsprechenden Bildungs-/Weiterbildungsplanzu entwickeln <strong>und</strong> umzusetzen <strong>und</strong> Erwartungen <strong>und</strong> Realitätin Bezug auf die eigene Lebensvorstellung <strong>und</strong> Lebensgestaltung aufeinander abstimmenzu können.44


ckeln, <strong>und</strong> sich berufliche Ziele an den Wahrnehmungen der Eltern orientieren. Um alleSchüler gleichermaßen frühzeitig auf eine Bandbreite von Berufen einzustimmen, empfehlenBobo, Hildreth, <strong>und</strong> Durodoye (1998), dass bereits im Kindergarten Berufsinformationenvermittelt werden sollten <strong>und</strong> gleichzeitig darauf geachtet werden muss, dass geradeauch Kinder von Immigranten oder Kinder aus einem niedrigen sozioökonomischem Milieuauf verschiedene Berufe <strong>und</strong> Karrierewege aufmerksam gemacht werden. 130 In den Informationensollten Frauen <strong>und</strong> Männer gleichermaßen als Stellvertreter verschiedenerBerufe gewählt werden. Wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Eltern, da diese dengrößten Einfluss auf die <strong>Berufsorientierung</strong> ihrer Kinder haben. In der Mittelstufe solltendie Berufsinformationen auf die Interessen der Schüler abgestimmt sein. Hilfreich in der<strong>Berufsorientierung</strong> sind in dieser Phase Firmenbesuche <strong>und</strong> Mentorenprogramme. Karrieretageoder Berufstage in der Schule können dazu genutzt werden Eltern, Schüler, Vertreterder Gemeinden <strong>und</strong> ortsansässigen Unternehmen zusammen zu führen. Viele dieserEntwicklungsziele <strong>und</strong> Aufgaben befinden sich in den ASCA National Standards forSchool Counseling Programs. 131Career Development Maßnahmen können innerhalb der High Schools <strong>und</strong> anderenSchultypen angeboten, aber auch von außen herein getragen werden. Die Career TechnologyCenter haben häufig sogenannte Outreach Programme entwickelt <strong>und</strong> bieten CareerEducation <strong>und</strong> Career Development Maßnahmen in den High Schools ihres VocationalDistricts an, um auf diese Weise Schüler für ihre Programme zu gewinnen. Ein Beispielfür ein umfangreiches Career Development Curriculum, welches sich über alle Klassenstufenerstreckt <strong>und</strong> von den Butler Technology and Career Development Schools 132 inOhio entwickelt wurde, befindet sich in Anhang D.Best Practices• Mitglieder der Community kommen an einem Tag in die Schule, bringen ein Arbeitsgerätmit, erklären das Gerät, ihre Tätigkeit <strong>und</strong> welche theoretischen Kenntnisse dafürerforderlich sind (modifiziert auch mit Betriebsfahrzeugen möglich). Die Schülersollen sich mit drei Berufen intensiv beschäftigen, Interviews durchführen <strong>und</strong> ihreErgebnisse anschließend im Englisch Unterricht vorstellen• Nutzung von Werkzeugen, Puzzles, Spielen, <strong>und</strong> Spielzeug um über Berufe zu sprechen• Kartenmaterial kann dazu dienen einen Überblick über Unternehmen in der Regionzu gewinnen <strong>und</strong> über die dort auszuübenden Berufe zu sprechen• Gespräche <strong>und</strong> Demonstrationen zum Thema Wetter können zu Gesprächen überwetterabhängige Berufe führen• Ab Klasse 4 können Diskussionen über Lifestyles <strong>und</strong> Career Cluster geführt werden.(Anhang P-1)130 Berufsinformationen für Kinder befinden sich beispielsweise in The Children’s Occupational Outlook Handbook(Schwartz & Wolfgang, 1995), Children’s Dictionnary of Occupations, Kaleidoscope of Careers <strong>und</strong> im Career ExplorationWorkbook (Center on Education & Work).131 Campbell & Dahir, 1997; Department of Labor, 1998132 http://www.butlertech.org/, 27.06.200746


• Interview mit den Eltern oder Verwandten über deren Berufe• Identifikation von Berufen, mit denen man in Kontakt kommt• Aktivitäten, die das Planen üben. Dazu sollten vor allem relevante Berufsinformationen<strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden, z.B. anhand der Typologie von Holland (1984)• In der 7. Klasse wird das Video „Your Future: Planning Through Career Exploration“gezeigt. Anschließend füllen die Schüler ein Planungsquizz aus, dessen Ergebnisse indas „Career Portfolio“ einfließen• Das Handbuch „Planning for Life, College, and Careers“ sowie der Film “Your Interest:Related to Work Activities” werden in der 8. Klasse besprochen• Schüler der 8. Klasse füllen den Differential Aptitude Test (DAT) 136 aus• Jeder Schüler bekommt ein Career Pathway Buch, das auch ein 10-minütiges Videoenthält• Unter dem Motto „Putting Your Best Foot Forward“ findet für Schüler der 7. <strong>und</strong> 8.Klasse ein Informationstag über Karrierewege für Frauen in typischen Männerberufen<strong>und</strong> vice versa statt• Studenten beschäftigen sich mit der Rolle bestimmter Berufe in der Gesellschaft (AnlageP-6)• Schüler üben „Soft Skills“, z.B. das aktive Zuhören (Anlage P-7)• Die Schüler lernen sich mit Emotionen, ihren Ursachen <strong>und</strong> Auswirkungen auseinanderzu setzen (Anhang P-8)Eine weit verbreitete Maßnahme ist die Erstellung eines Career Portfolios, welches individuellePräferenzen <strong>und</strong> Fähigkeiten gegenüberstellt <strong>und</strong> die berufliche Laufbahn- <strong>und</strong> Lebensplanungunterstützt. Dafür sammeln Schüler Informationen über ihren Lernstil, eigeneKompetenzen, berufliche Interessen <strong>und</strong> die Erwartungen der Eltern. Diese Datenwerden selbständig ausgewertet <strong>und</strong> daraus schlussfolgernd werden mögliche beruflicheLaufbahnen erschlossen. Lehrer können <strong>zur</strong> Unterstützung dieses Prozesses verschiedeneMethoden einsetzen, wie z.B. Mindmapping oder Gruppendiskussionen. Im eigentlichenPortfolio stehen dann die Stärken <strong>und</strong> Schwächen beim Lernen, akademische sowie Ausbildungsinteressen,soziale Interessen <strong>und</strong> unmittelbare sowie zukünftige Ziele (siehe AnhangM).4.4 High SchoolDie letzten Schuljahre werden für die Berufsvorbereitung <strong>und</strong> die Berufswahlentscheidunggenutzt. Für die Schüler ist es wichtig, sich mit verschiedenen Berufsbildern intensivbeschäftigen zu können, um auf der Basis detaillierter Informationen <strong>und</strong> erster Arbeitserfahrungeneine bewusste Berufswahl treffen <strong>und</strong> längerfristig planen zu können. UmSchülern eine interessengerechte Ausbildung zu ermöglichen, ist die flexible Gestaltungder berufsvorbereitenden Maßnahmen <strong>und</strong> der Berufsberatung notwendig. Da die letztenJahre der High School auch darüber entscheiden, ob Schüler das College besuchen bzw.welche Art von College sie besuchen werden, wird der Vorbereitung auf verschiedene136 http://www.shrm.org/testing/products/PsychCorp/DAT.asp, 26.07.200748


Schuldatenbank gespeichert• Schüler nehmen an einem Career Awareness Workshop teil• Tutorien für Schüler mit Lern- oder Orientierungsproblemen• School-Based Enterprises: Postamt, Plätzchenfabrik <strong>und</strong> -verkauf, TV News Programm,Kiosk, AAA (American Automobile Association) Büro mit Reisevermittlung<strong>und</strong> Reiseproduktverkauf, Friseur, Kosmetik, Kinderbetreuung• Tutoring Programs• Career Days• Field Trips in Firmen• Besuche von Vertretern verschiedener Berufe in verschiedenen Kursen• Schuleigenes Career Center (Berufsinformationsbüro), welches an zwei Abenden inder Woche geöffnet ist <strong>und</strong> Eltern <strong>und</strong> Schülern offen steht• Durchführung von bis zu 25 Career Awareness Seminaren in welchen Schüler vor allemauch über nicht-traditionelle Berufe informiert werden• Career Counselor trifft sich einmal jährlich mit den Eltern. Eltern können die Softwareausprobieren <strong>und</strong> sich über Finanzierungsmöglichkeiten verschiedener Bildungswegeinformieren• Schüler bekommen die Aufgabe eine Hausarbeit über ein Berufsbild zu schreiben.Lehrer unterstützen die Recherche <strong>und</strong> begleiten Schüler ins Career Center• Schulinterne oder auch überregionale Career Fairs oder School-to-work Expos bietendie Möglichkeit, sich über verschiedene Berufe <strong>und</strong> Unternehmen zu informieren• Summer Institute ist eine Maßnahme, bei welcher Schüler in den Sommerferien an einerberuflichen Orientierungswoche in ihrer High School teilnehmen; Bestandteil desProgramms sind unter anderem Besuche bei verschiedenen Unternehmen, häufig dortwo ehemalige Schüler arbeiten• High Schools etablieren Patenschaften mit Unternehmen. Voluntäre aus den Unternehmenstehen als Mentoren für Schüler <strong>zur</strong> Verfügung, halten Vorträge in der Schule,führen Schülergruppen durch das Unternehmen. New York Telephone stellt beispielsweiseverschiedene Sommerjobs besonders für benachteiligte Jugendliche <strong>zur</strong>Verfügung. Aus solchen Patenschaften entstehen auch Sponsorship Beziehungen.Von den Unternehmen bereitgestellte Gelder werden für die Anschaffung modernerComputertechnologie verwendet oder für Career Education Angebote (z.B. Ausflügein Unternehmen)• Schüler erhalten von der 4. bis <strong>zur</strong> 12. Klasse einen Career Outlook, eine Publikationdie Berufs- <strong>und</strong> Arbeitsmarktinformationen bezüglich des B<strong>und</strong>esstaates enthält• Der Comprehensive Test of Basic Skills (CTBS) 139 wird einmal im Jahr von den Schülernausgefüllt, um deren Fortschritt nach zu verfolgen• Von der 7.-12. Klasse nehmen die Schüler jedes Frühjahr an einer individuellen oderGruppen-Counseling Sitzung teil <strong>und</strong> planen ihre Kurse für das nächste Jahr• Projekt WISE (National Science Fo<strong>und</strong>ation) finanziert Programme für Schülerinnender High School an der University of Stony Brook, Brookhaven National Laboratory,139 http://www.acsu.k12.vt.us/sclrpt97/CTBSCORS.html, 03.05.300750


Cold Spring Habor Laboratory. Jede Schülerin verbringt einen Tag im Monat an einerder Institutionen. Jeden Sommer sind die Schülerinnen involviert in einen 14tägigenWissenschaftskurs. Außerdem nehmen die Teilnehmerinnen an Workshops for SkillTraining and Counseling for College teil 140• Die Schüler füllen die Employability Skills Checklist aus. (Anhang P-28)• Die Schüler erhalten einen Career Passport. Dieser enthält eine Beschreibung desSchulprofils, der Anforderungen für die Graduierung, des Kursniveaus <strong>und</strong> der Kursgewichtungim Abschlusszeugnis, der Teilnahme an Advanced Placement and HonorsCourses, der derzeitigen Kursbelegung <strong>und</strong> der Testergebnisse (ACT 141 /SAT 142 ). Außerdementhält er einen Lebenslauf des Schülers <strong>und</strong> ein Career Essay. Das CareerEssay besteht aus einer Beschreibung der Berufsinteressen, eine Beschreibung möglicherWege um diese Interessen zu verfolgen <strong>und</strong> eine Karriere zu planen als auch dieBeschreibung der Gründe für die Wahl dieses Karriereweges. Des weiteren soll vomSchüler beschrieben werden, welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Karriereplaneserwartet werden <strong>und</strong> wie man damit umgehen könnte. In einem nächsten Abschnittsoll ein College Essay 143 geschrieben werden. Dem Passport können Referenzbriefe,Auszeichnungen, eine Liste der eigenen Kompetenzen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Zertifikate<strong>und</strong> das High School Transcript (Zeugnis) beigefügt werden.• Kurs zum Thema Life Planning durchführen (Anhang P-1)• Die Schüler absolvieren das Programm „Future Builders“ (Anhang P-9)• Die Schüler beschäftigen sich mit traditionellen <strong>und</strong> nicht-traditionellen Berufen (AnhangP-13)Best Practices Klasse 8 <strong>und</strong> 9• Industrial Techology Exploratory Kurs (Klasse 8)• Die Schüler schreiben einen Vier-Jahresplan <strong>und</strong> sprechen einmal jährlich mit demCounselor darüber. (Anhang P-11)• In der 9. Klasse wird das Thema <strong>Berufsorientierung</strong> in den Englisch Unterricht eingebaut.Die Schüler füllen eine Career Area Interest Checklist aus <strong>und</strong> schreiben Reden<strong>und</strong> Hausarbeiten über Berufe, die für sie von Interesse sind.• Die Schüler interviewen Menschen mit verschiedenen Berufen (Anlage P-2)• Schüler absolvieren die Tests „Explore“ <strong>und</strong> „Learning Style Inventory“ (Klasse 9)• Besuch aller Career Cluster, die vom Vocational Technical Center angeboten werden(Klasse 8-9)• Die Schüler füllen das Kuder Assessment 144 online aus. Das System erlaubt ein regel-140 Farmer, 1997141 Der ACT ist ein USA weit genutzter Einstufungstest, der für die Bewerbung an Colleges benötigt wird. Getestet werdenKenntnisse in Englisch, Mathematik, Lesen, <strong>und</strong> Naturwissenschaften. Neben Multiple Choice Fragen enthält er auchdie Aufgabe Essays zu schreiben.142 Der SAT Test ist ebenfalls ein USA weit genutzter Einstufungstest, der für die Bewerbung an Colleges erforderlich ist.Getestet werden Critical Thinking Skills in Mathematik, Lesen <strong>und</strong> Schreiben. Er besteht hauptsächlich aus MultipleChoice Fragen <strong>und</strong> dauert 3,75 St<strong>und</strong>en.143 http://www.commonapp.org, 27.06.07144 http://www.kuder.com, 26.06.200751


mäßiges updaten <strong>und</strong> damit die Kontrolle über die Berufsvorbereitung <strong>und</strong> Karriereplanungfür Schüler <strong>und</strong> Counselor.Best Practices Klasse 10• In der 10. Klasse absolvieren die Schüler die General Aptitude Test Battery (GATB) 145 ,um sich über ihre Stärken <strong>und</strong> Schwächen klar zu werden <strong>und</strong> ihren Fähigkeiten <strong>und</strong>Interessen entsprechende Berufe identifizieren zu können. (Anhang P-18)• Die Schüler sollen an drei verschiedenen Assessments teilnehmen (Self-DirectedSearch Form R, Meyers Briggs, 10th Grade Wisconsin Student Assessment)• „You Can Be What You Want To Be“ Aktivität der American Vocational Associationkann durchgeführt werden, um Interessen besser einschätzen zu können• Am Ende der 10. Klasse lernen die Schüler wie sie sich über Studiengänge <strong>und</strong> Universitäten/Collegesmit Hilfe des College Kataloges informieren können• Schüler absolvieren Probeinterviews• Eltern <strong>und</strong> Schüler sind zu einem Career Workshop eingeladen, der über die neuestenTrends <strong>und</strong> Arbeitsmarktentwicklungen informiert• Schüler verbringen eine St<strong>und</strong>e in zwei Career Clustern• Schüler absolvieren einen Career Planning Course• Schüler beschäftigen sich mit ihrer Wunschlaufbahn <strong>und</strong> wie ein Leben in ihremWunschberuf aussehen könnte• Die Schüler denken darüber nach, welche ihrer Fre<strong>und</strong>e bei der Suche nach einemAusbildungsplatz, einer Firma bzw. einem geeigneten Beruf behilflich sein könnten(Anhang P-17)• Besuch eines Career Camps in welchem die Schüler meist ein Career Technology Centerbesuchen <strong>und</strong> dort mit den verschiedenen Angeboten der Career Cluster vertrautwerden. Sie können verschiedene Dinge ausprobieren <strong>und</strong> sich mit Lehrern <strong>und</strong> Schülernin den Programmen unterhalten• Die Schüler lernen Berufsinformationen richtig zu interpretieren. (Anhang P-22)• Die Schüler beschäftigen sich mit am Arbeitsplatz geforderten Eigenschaften. (AnhangP-24)• Die Schüler lernen ihren Bildungsstand selbständig einzuschätzenBest Practices Klasse 11• Conflict Meditation Program Schüler helfen anderen Schülern bei Disziplinproblemen• Schüler können den Preliminary Scholastic Aptitude Test (PSAT) 146 absolvieren, umsich auf künftige standardisierte Tests vorzubereiten <strong>und</strong> die Ergebnisse für Bewerbungenan Universitäten/Colleges zu nutzen145 http://www.applicanttesting.com/pdf/confirmGATB.pdf, 03.05.2007146 http://www.collegeboard.com/student/testing/psat/about.html, 06.05.200752


• Die Schüler verbringen einige St<strong>und</strong>en im Job Shadowing• Schüler nehmen an Service Learning Aktivitäten teil (Klasse 11-12)• Jährliche Workshops <strong>zur</strong> Vorbereitung auf die standardisierten Tests (Klasse 11-12)• Teilnahme am Dual Credit Program, in welchem High School Schüler am CollegeKurse besuchen <strong>und</strong> diese auf ihren High School Abschluss anrechnen lassen können(Klasse 11-12)• 8-wöchiges Programm <strong>zur</strong> Vorbereitung auf das College Studium (Klasse 11-12)• Senior-to-Senior Konferenz bringt Schüler der 12. Klasse <strong>und</strong> ehemalige Schüler zusammenzum Gedanken- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch• Die Schüler sammeln Informationen über CollegesBest Practices Klasse 12• Die Schüler nehmen am ACT Test 147 teil. Dessen Ergebnisse geben Auskunft über dieMöglichkeit sich an höheren Bildungseinrichtungen einschreiben zu können• School-to-Apprenticeship Programs beinhalten häufig, dass Schüler einen Teil der 12.Klasse bereits in einem Unternehmen verbringen <strong>und</strong> von diesem nach Beendigungder High School als Lehrlinge in einen regulären Apprenticeship übernommen werden.Unternehmen, die dies umgesetzt haben sind z.B. Transit Authority and Long IslandRailroad in New York• Die Schüler besuchen Workshops, in denen sie mit einem Counselor ihre Career Portfoliosevaluieren, standardisierte Tests <strong>zur</strong> Karriereplanung durchführen <strong>und</strong> die Kursein weiteren Ausbildungsprogrammen planen. Außerdem werden die Schulergebnissebesprochen <strong>und</strong> Möglichkeiten für Stipendien <strong>und</strong> Bankkredite sowie andere Finanzierungsmöglichkeiteneruiert. Die Schüler erhalten eine Checkliste, die ihnen hilftalles nötige für einen erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf oder zunächstin die nächst höhere Bildungseinrichtung zu planen• Die Schüler absolvieren den ASVAB Test 148• Die Schüler informieren sich selbständig über verschiedene Unternehmen• Die Schüler beschäftigen sich mit dem Thema „arbeiten gehen“ <strong>und</strong> sprechen überverschiedene Standpunkte4.5 CollegeAn Amerikanischen Colleges fungieren die Professoren in der Regel auch als so genannteAdvisor <strong>und</strong> sind damit in die Karriereplanung ihrer Studenten eingeb<strong>und</strong>en. In erster Liniebezieht sich die Beratungsfunktion auf die Kurswahl der Studenten, welche sich allerdingsunmittelbar an Karrierezielen orientieren sollte. Der Service von Counselors wird anCommunity Colleges häufig nicht in Anspruch genommen 149 . Verschiedene Colleges bie-147 http://www.act.org/aap/, 06.06.2007148 http://www.asvabprogram.com/, 23.05.2007149 Grubb, 1996b53


ten Counseling Kurse an, um Studenten die Möglichkeit zu geben in der Gruppe Selbsteinschätzungenvorzunehmen, persönliche Interessen, Fähigkeiten <strong>und</strong> Werte zu identifizieren<strong>und</strong> über berufliche Alternativen nachzudenken. Andere Colleges bieten zu Beginneines Studiums in einem bestimmten Bereich Orientierungskurse an, in denen die Studentenmit den verschiedenen Berufen in ihrem Sektor bekannt gemacht werden. Ziel dieserKurse ist in der Regel, dass Studenten mit den Serviceleistungen des Counseling Centersvertraut gemacht <strong>und</strong> dazu ermutigt werden, dieses zu nutzen.4.6 Unterrichtsgestaltungsmethoden 150Um berufsvorbereitende Inhalte mit akademischen Inhalten zu verknüpfen bestehen verschiedeneUnterrichtsgestaltungsmethoden:• Infusion Unabhängige technische oder akademische Module oder Anwendungen werdenin einen bestehenden Kurs eingefügt <strong>und</strong> sorgen für zusätzliches Kontextwissen.Die Methode wird genutzt, wenn an einem Defizit gearbeitet wird, etwas bereits Gelernteswiederholt werden soll, um auf ein neues Thema vorzubereiten oder um daraufhinzuweisen, wie etwas bereits gelerntes im täglichen Leben nützlich ist. Infusion beziehtsich sowohl auf die Implementierung akademischen Wissens in einen praktischenKurs als auch die Implementierung praktischen Wissens in einen theoretischenKurs. Es kann interdisziplinär vermittelt werden, in einzelnen Kursen oder auch imRahmen einer größeren schulinternen Initiative. Beispiel: Am Colby Community Collegein Kansas konnten Studenten zwar Essays in Englisch schreiben <strong>und</strong> lernten wieman Texte strukturiert, dieses Wissen wurde aber nicht in berufsvorbereitenden Kursenangewendet. Die Schüler waren nicht in der Lage Geschäftsberichte oder wirtschaftlicheAnalysen zu schreiben. Lehrer verschiedener Fächer haben schließlich einengemeinsamen Lehrplan entwickelt <strong>und</strong> ihre Unterrichtsinhalte miteinander verknüpft.Angehende Krankenschwestern am Imperial Valley College in Californiaschreiben im Englisch Unterricht Patientenbetreuungspläne <strong>und</strong> klinische Fallstudien.Am Chattahoochee Technical Institute in Georgia schreiben Studenten elektronischeLaboratoriumsberichte <strong>und</strong> am George Wallace Community College in Alabama Autohandbücher.Die Vermittlung interpersoneller Fähigkeiten findet entweder in Fächernwie Psychologie oder Kommunikation statt, kann aber auch in eigenständigenKursen wie Human Relations at the Workplace, Group Process, Interpersonal Effectivenessoder Individual and Group Behavior in Organizations vermittelt werden.Am Southwestern Technical College in Minnesota lernen die Studenten etwas über dieindividuelle Entwicklung des Arbeiters, Interpersonal Development for Team Membershipsowie Career Planning and Development. Der Kurs basiert vor allem auf denindividuellen Erfahrungen der Schüler.• Hybrid Courses verbinden berufsvorbereitende Domänen mit akademischen <strong>Konzepte</strong>ninnerhalb eines Kurses durch das Hinzufügen von angepasstem Hintergr<strong>und</strong>wissen,zusätzlichen Materialien <strong>und</strong> dem Vermitteln weiterer Fähigkeiten. Die Kursekönnen eher allgemeiner Natur oder auch speziell auf bestimmte Berufszweige abgestimmtsein. Oft hängt der Erfolg eines solchen Kurses stark vom einzelnen Lehrer ab<strong>und</strong> Kurse können nicht weiter geführt werden, wenn dieser die Schule verlässt.150 Badway & Grubb, 1997; Bragg & Hamm, 1996; Heinemann, DeFalco, & Smelkinson, 199154


Beispiel: Am Merritt Community College in Kalifornien hat ein Lehrender einen EnglischKurs so gestaltet, dass er insbesondere für Studenten, die für medizinische Berufeeingeschrieben waren, interessant war. Die Studenten lernten verschiedene Artenvon Aufsätzen zu schreiben, in welchen sie moralische, ethische <strong>und</strong> ökonomischeFragen r<strong>und</strong> um die Ges<strong>und</strong>heitsreformvorschläge von 1994-1995 bearbeiteten.Am Illinois Central College kooperierten der Mathematiklehrer <strong>und</strong> der Technologielehrer,so dass das mathematische Wissen direkt in der Werkstatt bzw. im Labor <strong>zur</strong>Anwendung kam. Andere angewande Naturwissenschaftskurse sind z.B. Biologie fürmedizinische Berufe am Normandale Community College in Minnesota, AngewandtePhysik für Röntgentechnologie am Vista College in Kalifornien, Umweltingenierwissenschaften,eine Kombination aus Chemie <strong>und</strong> Ingenieurwissenschaften am MoheganCommunity College in Connecticut, Technisches Schreiben für Berufe im BereichUmweltwissenschaft am Albuquerque Technical College <strong>und</strong> angewandte Mathematikkursefür die verschiedensten Berufe.• Linked oder Cluster Courses Studenten nehmen an mehreren aufeinander aufbauendenoder miteinander verb<strong>und</strong>enen Kursen in einem Semester teil. In allen geht esentweder um ein gemeinsames Thema, einen bestimmten Berufszweig oder ein bestimmtesEntwicklungsniveau. Cluster können sehr flexibel gestaltet werden, so dassz.B. wenn zusätzliche Zeit in einer Sequenz benötigt wird, diese von anderen Sequenzenoder Kursen abgezweigt werden kann. Cluster sollten von mehreren Lehrern zusammengeplant werden. Beispiel: Am Monroe Community College in New Yorkwerden im Literaturunterricht Texte r<strong>und</strong> um das Thema Geld gelesen <strong>und</strong> verknüpftmit Betriebswirtschaftslehre. Die Studenten beschäftigen sich mit der sozialen Dimensionwirtschaftlichen Verhaltens, wirtschaftlichen Werten <strong>und</strong> diskutieren über ökonomischeAspekte im Leben jedes Einzelnen. Sie analysieren Gewinn <strong>und</strong> Strategie in„King Rat“ von Clavell (1993) <strong>und</strong> vergleichen die Aussagen verschiedener Autorenzum Thema „Was ist Geld?“.Ein anderes sehr ambitioniertes Projekt entstand in Zusammenarbeit zwischen demDutchess Community College in New York <strong>und</strong> IBM. Es wurde ein 30 Wochen <strong>und</strong>32 Unit (Semesterwochenst<strong>und</strong>en) umfassendes Cluster entwickelt das zum Erwerbder Hälfte der erforderlichen Kreditpunkte für ein Associate Degree führt. IBM wardaran interessiert die Gr<strong>und</strong>lagenausbildung potentieller zukünftiger Mitarbeiter zuverbessern <strong>und</strong> den Studenten mehr Problemlösungsfähigkeiten zu vermitteln. DasCluster umfasst St<strong>und</strong>en in Englisch, Mathematik, Wirtschaft, Computeranwendung,Physik <strong>und</strong> Chemie <strong>und</strong> basiert auf arbeitsrelevanten Anwendungen. Der Ansporn fürdie Entwicklung des Clusters waren zuvor eingegangene Klagen über die un<strong>zur</strong>eichendepraxisorientierte Ausbildung der Studenten.Simulationen, indenen die Arbeitssituation möglichst realitätsnah nachgestellt <strong>und</strong> praktiziert wird,sind ein weiteres Beispiel. Am College of DuPage in Illinois werden im Rahmen einesBusiness Simulation Projektes 7 Kurse in Betriebswirtschaft, Marketing <strong>und</strong> Managementverknüpft. Die Studenten formen entsprechende Abteilungen in einem hypothetischenUnternehmen. Die Simulation soll Studenten helfen die Abhängigkeit <strong>und</strong> Interaktionder einzelnen Abteilungen zu verstehen <strong>und</strong> wie das System als Ganzesfunktioniert. Die Studenten arbeiten in Teams <strong>und</strong> kommunizieren mit den verschiedenenAbteilungen.• Capstone Projekte sind Projekte, mit welchen die Studenten ihr Studium abschließen.Sie sind eigene Studienprogramme, in welchen Kommunikationsfähigkeiten, Mathematikkenntnisse,technische <strong>und</strong> produktive Fähigkeiten benötigt werden. Diese Pro-55


jekte sind sehr umfangreiche <strong>und</strong> komplexe an der Realität der Arbeitswelt orientierteAktivitäten, bei welchen die Schüler planen, ausführen <strong>und</strong> einschätzen was sie bearbeiten.Am Columbus State Community College in Ohio arbeiten Studenten in MicrocomputerTechnology in Kleingruppen an der Evaluierung von Hard- <strong>und</strong> Softwarelösungenfür ein Start-up Unternehmen, entwickeln die entsprechenden Formulare,K<strong>und</strong>enpräsentation, Datenbanken <strong>und</strong> Abrufprozesse, die das Unternehmen benötigenwürde. Für den Abschluss des Projektes müssen die Studenten Interviews mitFirmenmitgliedern <strong>und</strong> Außenstehenden durchführen um Informationen über dieFirma zu sammeln, den Management Plan des Unternehmens evaluieren <strong>und</strong> eine Alternativeerstellen, eine Simulation der Unternehmensdatenbank, ein Spreadsheat <strong>und</strong>andere funktionale Systeme erstellen <strong>und</strong> schließlich abschließend eine ausführlichePräsentation im Seminar geben.Für die Ausbildungim Bereich Industrial Technology arbeiten die Studenten des Sinclair Community Collegesin Ohio in Teams <strong>und</strong> entwickeln ein Unternehmenskonzept für eine Firma, die504.000 Radzylinder im Jahr herstellt. Dazu muss ein Bericht geschrieben werden,welcher eine technische Gr<strong>und</strong>risskarte über die Firmengebäude enthält, eine Beschreibungder Materialbeschaffung <strong>und</strong> des Operation Managements, Kostenvoranschläge<strong>und</strong> Prognoserechnungen für die nächste Dekade, Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnungenmit Kalkulation der Arbeitskosten pro Schicht <strong>und</strong> pro Jahr, jährlicheGehaltskosten, geschätzte Materialkosten für die fertigen Produkte <strong>und</strong> Ausschuss, eineListe der notwendigen Maschinen <strong>und</strong> Kostenvoranschläge für die St<strong>und</strong>enlöhne,Distributionsmechanismen <strong>und</strong> –kosten, Ausrüstung <strong>und</strong> Installation, Instrumente derQualitätskontrolle, Aufbau einzelner Unternehmenszweige, Flow Charts der Unternehmensprozesse,ein Unternehmenslayout <strong>und</strong> die Kalkulation der Stückkosten. AmEnde des Semesters simulieren die Studenten einen Bericht vor der Unternehmensleitungdes Produktionsunternehmens.• Work-Based Learning: Theoretisches Lernen in der Schule wird mit praktischen Anwendungenverknüpft. Arbeitserfahrungen werden durch verschiedene Schulaufgabenergänzt.Das La GuardiaCommunity College in New York hat ein mehrstufiges Co-op Education Programmentwickelt, welches alle Studenten für 12 Wochen durchlaufen müssen. Für 15 bis 40St<strong>und</strong>en die Woche sind sie in Unternehmen <strong>und</strong> besuchen parallel dazu ein Seminar,welches theoretische Aufgabenstellungen mit der praktischen Anwendung am Arbeitsplatzverknüpft. Vor der Platzierung in einem Praktikum muss zunächst ein CoopPrep Seminar besucht werden, in welchem die Studenten lernen, wie man sich füreinen Job bewirbt, wie man sich bei einem Jobinterview verhält sowie Arbeitsnormen<strong>und</strong> Fertigkeiten, die für ihre Platzierung notwendig sind. Danach durchlaufen dieStudenten drei verschiedene Praktika <strong>und</strong> parallel dazu stattfindende Seminare. Daszweite Seminar zum Thema „Understanding Critical Issues at Work“ zielt auf dasVerständnis von Corporate Culture, Organisationsformen, Leadership Styles, <strong>und</strong>Corporate Ethics. Spezielle Arbeitsaufgaben im Unternehmen beziehen sich auf dieAnalyse der Teamarbeit, Macht- <strong>und</strong> Autoritätsverhältnisse, Corporate Values <strong>und</strong> e-thische Dilemmas. Das dritte Seminar beschäftigt sich mit beruflichen Herausforderungen,formellem <strong>und</strong> informellem Lernen, Berufsinformationsquellen <strong>und</strong> der Nutzungpersönlicher <strong>und</strong> professioneller Netzwerke. Die Studenten lernen wie sie sichberuflich weiterentwickeln <strong>und</strong> in der Unternehmenshierarchie aufsteigen können,Strategien für den Umgang mit schwierigen Situationen, die Beobachtung von Schlüsselfiguren<strong>und</strong> wie sie Feedback über ihre Stärken <strong>und</strong> Schwächen erhalten. Ein abschließendesSeminar beschäftigt sich mit der Anwendung theoretischen Wissens im56


jeweiligen Berufsfeld. Beispiele für Arbeitsaufgaben in diesem Seminar sind: ImSchwerpunkt Buchhaltung analysieren die Studenten die Informationsweitergabe ineinem Unternehmen; in Food Service Management kritisieren die Studenten die Mechanismender Personalwahl <strong>und</strong> Supervision; in Liberal Arts untersuchen die Studentendie Auswirkungen der Technologienutzung in der modernen Gesellschaft.Spielerisch Karriere planenVerschiedene Autoren haben Lehrmaterialien <strong>zur</strong> <strong>Berufsorientierung</strong> für Schüler verschiedenerKlassenstufen entwickelt, z.B. Arbeitsblätter, Spiele, psychologische Tests. Zielist auch hier, dass die Schüler Berufsziele mit den eigenen Fähigkeiten <strong>und</strong> der eigenenPersönlichkeit abzustimmen lernen <strong>und</strong> gezielt High School Kurse auswählen können, diezu realistischen Karrieren führen 151 . Kirk <strong>und</strong> Kirk (1995) entwickelten eine Anleitung mitverschiedenen Spielen zum Thema Karriereplanung <strong>und</strong> Arbeitswelt. Die Spiele adressierendie folgenden Laufbahnthemen:• Career Motivation: generelles Interesse an Berufsplanung soll geweckt werden• Career Development: Verständnisaufbau für Berufswahltheorien <strong>und</strong> biografischePlanung• Career Dynamics: Kennenlernen verschiedener beruflicher Domänen• Career Climate: Kennenlernen von führenden amerikanischen Unternehmen• Career Promotion: Erlernen von Fähigkeiten der Selbsteinschätzung <strong>und</strong> Abschätzungvon möglichen Berufswegen• Career Management: Erlernen von Möglichkeiten der individuellen <strong>und</strong> organisationsinternenKarriereplanung <strong>und</strong> -gestaltungMiller <strong>und</strong> Knippers (1992) entwickelten eine modifizierte Variante von Jeopardy <strong>zur</strong> beruflichenOrientierung.The Real Game 152 ist ein Spiel, welches in allen Klassenstufen eingesetzt werden kann, beginnendmit der 3. Klasse. Es steht in verschiedenen Sprachen online <strong>zur</strong> Verfügung. DieSchüler schlüpfen dabei in einer Berufsrolle. Sie erhalten eine Anleitung mit notwendigenAnschaffungen/Ausgaben wie Auto, Haus, Urlaub. Die Schüler lernen im Rahmen diesesSpiels nicht nur mit vorhandenen finanziellen Resourcen umzugehen, sondern auch dasSchreiben eines Lebenslaufs sowie den Umgang mit Bewerbungen, dem Verlust des Jobs<strong>und</strong> der beruflichen Neuorientierung.Career Explorers ist ein Brettspiel, welches im Unterricht verwendet werden kann <strong>und</strong>dazu dient einen Überblick über mögliche Karrierewege zu bekommen. Ziel des Spiels fürinsgesamt bis zu 6 Teilnehmern ist es sich so viele Fertigkeiten anzueignen, dass man einenbestimmten Beruf ausüben kann.151 Baughman & Kindell, 1995152 http://www.realgame.com/, 27.06.200757


Pädagogisches ArbeitsmaterialEs gibt viele Handreichungen, Berichte, Videos, CD ROM, Spiele <strong>und</strong> Arbeitsblätter, diesich mit dem Thema der Career Education beschäftigen. Darin werden die verschiedenstenThemen behandelt. Auch Videos <strong>und</strong> Spiele stehen <strong>zur</strong> Verfügung. In einem Teil derMethodenbaukästen geht es um die Entwicklung von Life Skills, wie z.B. der Umgang mitGeld, das Planen von Vorhaben, <strong>und</strong> die realistische Selbsteinschätzung. In verschiedenenSchritten sollen die Schüler lernen ihre weitere berufliche Laufbahn zu planen. Fragen derFinanzierung von Bildung sowie der Vereinbarkeit von Familie, Beruf <strong>und</strong> Bildung, möglicherberuflicher Wege einschließlich der Möglichkeit ein eigenes Unternehmen zu gründensind maßgebend in den Manuals, die im Unterricht eingesetzt werden können. AndereMaterialien bieten Anleitungen für konkrete Workbased Learning Aktivitäten, Variantender Unterrichtsgestaltung in den akademischen Fächern unter Einbeziehung von CareerThemen <strong>und</strong> zahlreiche Berichte über Aktivitäten, die einzelne Schulen durchgeführthaben. Im den verschiedenen Anhängen des Dokumentes sind einige Beispiele. In derBibliographie sind Sammelwerke gelistet, die wiederum Listen über die große Anzahl der<strong>zur</strong> Verfügung stehenden Materialien enthalten. 1534.7 Qualitätsstandards <strong>und</strong> QualitätssicherungCareer Counseling ist eine Spezialisierung im Studiengang “Counseling” <strong>und</strong> wird i.d.R.von speziell dafür ausgebildeten Beratern durchgeführt. Aufgr<strong>und</strong> der beruflichen Spezialisierung,die auch auf die Bedeutung der Beratung hinweist, sind Qualitätsstandards entwickeltworden, die <strong>zur</strong> Evaluierung der Beratung herangezogen werden (AmericanCounseling Association, 2001, Council for Accreditation of Counseling and Related EducationalPrograms, 1996, National Occupational Information Coordination Committee(NOICC), 1996). Die NCDA Quality Guidelines sind sehr detailliert <strong>und</strong> beinhalten nahezualle Aspekte, die den Bereich Berufsvorbereitung betreffen. 154 Richtlinien wurdenentwickelt für Informationsliteratur, Computerinformationssysteme, die Erstellung <strong>und</strong>Evaluierung von Informationsfilmen <strong>und</strong> Softwareprogrammen <strong>zur</strong> Karriereplanung.153 Farr & Christophersen, 1991; Dare & Maddy-Bernstein, 1999154 http://www.ncda.org, 26.06.200758


5. SchlusswortDie gesetzlichen <strong>und</strong> administrativen Weichen für einen fließenden <strong>und</strong> rationalen Übergangvon der Schule in den Beruf sind gestellt. Career Guidance <strong>und</strong> Career CounselingMaßnahmen ermöglichen es dem Einzelnen, sich individuell auf diesen Übergang <strong>und</strong> denerfolgreichen Eintritt ins Berufsleben vorzubereiten. Trotzdem schließt immer noch eingroßer Prozentsatz der High School Absolventen keine weitere Ausbildung bzw. keinCollege Studium ab. Eine der wichtigsten Fragen für viele junge Erwachsene ist deshalb:Does Education pay off?Der Wert von Bildung <strong>und</strong> Ausbildung wird in den USA sehr stark am zu erwartendenGehalt gemessen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e stehen zahlreiche Gehaltsinformationen <strong>zur</strong> Verfügung.Da Gehälter in vielen Ausbildungsberufen deutlich über den Gehältern für Absolventenvieler Bachelor Studiengänge liegen, wird dies häufig als Anreizargument für technischeAusbildungen verwendet. Dies ist auch deshalb so wichtig, weil viele Studententrotz verfügbarer finanzieller Hilfen, hohe Beträge in ihre Ausbildung investieren müssen,ohne wirklich abschätzen zu können, ob sich die Investitionen langfristig lohnen werden.Ein ähnlich kritisches Thema stellt die Gleichberechtigung der Frauen in den USA dar.Seit dem Inkrafttreten des Federal Title IX 1972 - einem Gesetz <strong>zur</strong> Gleichberechtigungder Geschlechter - hat sich wenig an der Geschlechterverteilung in einzelnen Berufszweigengeändert. Während 1977 nur 14% der Frauen in traditionellen Männerberufen gearbeitethaben, waren es 2005 15%. Im Report des National Women’s Law Centers wirdaufgeführt, dass die befragten jungen Frauen ihre Berufswahl für typische Frauenberufedamit begründeten, dass ihnen bei der Berufsberatung von Männerberufen abgeratenwurde <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> von sexueller Belästigung. Die finanziellen Folgen dieser Einseitigkeitin der Geschlechterverteilung sind erheblich. Das höchste Durchschnittsgehalt für typischeFrauenberufe (Ges<strong>und</strong>heitsberufe) ist niedriger als das niedrigste Durchschnittsgehaltfür traditionelle Männerberufe (Landwirtschaft). 155Aus diesen beiden Problembereichen ergeben sich wichtige Aufgaben für die Berufsvorbereitung<strong>und</strong> Berufsberatung in den USA. Maßnahmen, die die reflexive Auseinandersetzungmit traditionellen <strong>und</strong> nicht-traditionellen Berufen für Frauen <strong>und</strong> Männer fördernals auch Maßnahmen, die dem Aufbau einer beruflichen Identität dienen, erscheinen unterden gegebenen Bedingungen als besonders wichtig. Besondere Aufmerksamkeit verdientdie Gruppe der Jugendlichen, die keinen College Abschluss anstrebt oder zumindest inder High School wenig Interesse an reinen akademischen Fächern zeigt. Eine Stärke desSystems in den USA ist, dass trotz geringer akademischer Begabung auch Berufsausbildung<strong>und</strong> berufsvorbereitende Maßnahmen akademische Module enthalten bzw. akademischeInhalte in Kombination mit arbeitsrelevantem Wissen vermitteln, um so die Studierfähigkeitder Teilnehmer zu unterstützen. Auch wenn die Betonung der akademischenQualität von Ausbildung nicht notwendigerweise dazu beitragen wird, dass die Teilnehmereines Tages ein Studium aufnehmen, so unterstützt es doch die Einsicht in die Be-155 Washington State Workforce Training and Education Coordinating Board, 1998, University of Central Florida59


deutung theoretischer Gr<strong>und</strong>lagen für die eigene Arbeit <strong>und</strong> die Bereitschaft zum lebenslangenLernen.Die Stärke der U.S. amerikanischen Bildungsangebote liegt darin, dass dem Einzelnenzahlreiche Wahlmöglichkeiten <strong>zur</strong> Verfügung stehen <strong>und</strong> das System insgesamt keine Altersvorgabenfestlegt. Der Einzelne wird (zumindest in der Theorie) seiner ganz persönlichenSituation entsprechend betreut, beraten <strong>und</strong> versorgt, vorausgesetzt er besitzt die I-nitiativbereitschaft <strong>und</strong> Eigenverantwortung sich diese Unterstützung zu suchen <strong>und</strong> inAnspruch zu nehmen. Vom philosophischem Ansatz her ist das System auf den Einzelnen<strong>und</strong> seine Bedürfnisse ausgerichtet <strong>und</strong> nicht auf das Bildungssystem oder die Anforderungender Arbeitgeber. Trotzdem spielen in einem vom Wettbewerb gesteuerten Bildungs-<strong>und</strong> Ausbildungssystem Marktmechanismen eine wichtige Rolle. Das Ausbildungsangebotals auch das Beratungsangebot orientieren sich an Markterfordernissen. CareerTech Center <strong>und</strong> Technical Colleges werben mit Vermittlungsquoten oder garantierensogar eine Beschäftigung im Anschluss an die Ausbildung. Es gibt auch TechnicalColleges, die den kostenlosen Besuch weiterer Kurse versprechen sollte ein Absolvent imAnschluss an seine Ausbildung keinen Job finden. Der Wettbewerb unter den Schulen garantiert,dass sich die Ausbildungen sehr stark an den Markterfordernissen orientieren <strong>und</strong>fördert die enge Kooperation zwischen schulischen Berufsausbildungseinrichtungen <strong>und</strong>Betrieben.Die zahlreichen in dieser Expertise beschriebenen Career Education <strong>und</strong> Career DevelopmentMaßnahmen unterstützen die Berufsvorbereitung, sind allerdings nur bedingtausschlaggebend für Berufswahl- <strong>und</strong> Bildungsentscheidungen. Familie, sozioökonomischerStatus, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> individuelle Lebenssituation sind häufig deutlich gewichtigereEinflussfaktoren bei der Berufswahl. Trotzdem sind die hier genannten Maßnahmen einwichtiger Beitrag <strong>zur</strong> Unterstützung der frühen Orientierung als auch <strong>zur</strong> Entwicklungverschiedener Kompetenzen, die für die Lebensplanung besonders relevant sind.60


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AnhangAnhang A69


Anhang B70


Anhang C71


Anhang D72


Anhang EQuelle: Howard, Warner, & Loyd (2002), S. 779


Anhang F80


15685


156156 http://www.okcareertech.org/guidance/CareerInfo/caf.htm, 26.06.200786


Anhang G88


The framework is organized into three domains, goals that support those domains, andindicators of mastery <strong>und</strong>er each goal. The indicators are further grouped by learningstage.Domains and GoalsDomains, goals and indicators organize the NCDG framework. The three domains: PersonalSocial Development (PS), Educational Achievement and Lifelong Learning (ED)and Career Management (CM) describe content. Under each domain are goals (eleven intotal). The goals define broad areas of career development competency.Indicators and Learning StagesUnder each goal in the framework are indicators of mastery that highlight the knowledgeand skills needed to achieve that goal. Each indicator is presented in three learning stagesderived from Bloom’s (1956) Taxonomy: knowledge acquisition, application and reflection.The stages describe learning competency. They are not tied to an individual’s age orlevel of education.Knowledge Acquisition (K). Youth and adults at the knowledge acquisition stage expandknowledge awareness and build comprehension. They can recall, recognize, describe,identify, clarify, discuss, explain, summarize, query, investigate and compile new informationabout the knowledge.Application (A). Youth and adults at the application stage apply acquired knowledge tosituations and to self. They seek out ways to use the knowledge. For example, they candemonstrate, employ, perform, illustrate and solve problems related to the knowledge.Reflection (R). Youth and adults at the reflection stage analyze, synthesize, judge, assessand evaluate knowledge in accord with their own goals, values and beliefs. They decidewhether or not to integrate the acquired knowledge into their ongoing response to situationsand adjust their behavior accordingly.Coding of the FrameworkThe NCDG framework has a simple coding system to identify domains, goals, indicatorsand learning stages. The coding system makes it easy for you to use the NCDG for programdevelopment and to track activities by goal, learning stage and indicator. However,you do not need to know or include the codes to use the NCDG framework.Domains:PS—Personal Social DevelopmentED—Educational Achievement and Lifelong LearningCM—Career Management89


Goals:Coded by domain and then numerically.For example, <strong>und</strong>er the Personal Social Development domain:Goal PS1: Develop <strong>und</strong>erstanding of yourself to build and maintain a positive selfconcept.Goal PS2: Develop positive interpersonal skills including respect for diversity.Indicators and Learning Stages:Coded by domain, goal, learning stage and then numerically.Learning Stages:K—Knowledge AcquisitionA—ApplicationR—ReflectionFor example, the second indicator <strong>und</strong>er the first goal of the Personal Social Developmentdomain:PS1.K2 Identify your abilities, strengths, skills, and talents.PS1.A2 Demonstrate use of your abilities, strengths, skills, and talents.PS1.R2 Assess the impact of your abilities, strengths, skills, and talents on your career development.Using the NCDG FrameworkThe NCDG framework is the fo<strong>und</strong>ation for all of the other NCDG materials. Considerthe following possibilities for using the framework:• Youth and adults can use the goals and indicators as an informal checklist to determineareas of competency and gaps that need attention.• Parents, guardians, spouses, or family members can use the framework to better <strong>und</strong>erstandhow to help someone with career development questions.• Teachers can use the framework to review their curriculum and existing lessons forcareer development connections.• Teachers can use the framework to write new lessons that enhance academic rigor byinfusing career development concepts.• Counselors, career practitioners and administrators can use the framework to reviewan existing career development program for students or adults to see what competenciesare covered and where the gaps are.• Counselors, career practitioners and administrators can use the framework to craftneeds assessments for youth and adults.• Counselors, career practitioners and administrators can use the framework to craft a90


new competency-based career development program for youth or adults.• Counselors, career practitioners and administrators can use the framework to developa program evaluation and accountability plan.• Counselors, career practitioners and media specialists can use the framework to reviewmaterials and resources on hand or those being considered for purchase.• The framework can serve as the basis for staff development workshops offered locally,statewide, or regionally (e.g., ACRN workshops).• The framework can inform the development of professional standards, accreditation,certification and legislation and policy at both the national and state levels.• Product developers can use the framework to target their materials to meet specificcareer development needs of potential customers.Technical Reference: Development of the NCDG FrameworkThe National Career Development Guidelines was first released in 1989 in a series ofhandbooks that contained the NCDG framework and strategies for implementing theNCDG with various populations (e.g., elementary students, high school students andadults). The National Occupational Information Coordinating Committee (NOICC), theState Occupational Information Coordinating Committees (SOICC's), national experts incareer development and leading career counseling and development professional organizationscollaborated in the NCDG project. Two resources played a key role in the developmentof the original NCDG: Career Development Education: A Program Approachfor Teachers and Counselors and BORN FREE Training Packets to Reduce Sex-roleStereotyping in Career Development: Elementary, Secondary and Postsecondary Levels.In 2003, OVAE contracted with DTI Associates, Inc. - A Haverstick Company (DTI) tomanage the National Training Support Center (NTSC) projects including the update andrevision of the National Career Development Guidelines framework. DTI charged a teamof three career development experts with the responsibility of writing the new NCDGframework. Early in their writing process they gathered input from a broad range of careerdevelopment practitioners. They used the original 1989 NCDG as the fo<strong>und</strong>ation forthe revision work. The writing team reviewed numerous other career developmentframeworks (e.g., the Canadian Blueprint for Life Work Designs, those from several statesand the American School Counselor Association's National Standards for School CounselingPrograms) for content and organization. DTI also convened a work group that includedrepresentatives from America's Career Resource Network (ACRN), counseloreducators, state departments of education, national associations, practitioners, career developmentexperts and OVAE. The work group provided ideas and input throughout thedevelopment process.From July 2003 - June 2004 the writing team sought feedback from the career developmentcommunity through e-mail broadcasts, ACRN website postings, discussion groups,and presentations at national conferences (e.g., National Career Development Association[NCDA], American School Counselor Association [ASCA], National Employment CounselingAssociation [NECA], National Consortium of State Guidance Supervisors and As-91


sociation of Computer-Based Systems for Career Information [ACSCI] and ACRNgrantee meetings). The team incorporated many of the recommendations to create a firstdraft of the revised NCDG. It was circulated for review and comment. In total, this revision/commentprocess was repeated three times as the document was further refined.The NCDG framework was then validated through a rigorous set of "matching" procedures.DTI engaged five career development professionals and an evaluation consultant toperform eight exercises that included matching:• goals to domains;• all indicators to domains;• indicators to goals for each domain; and• indicators to learning stages for each domain.When three or more of the matchers placed an item differently than that fo<strong>und</strong> in theNCDG framework, that item was reviewed for clarity and utility. Adjustments were madeas appropriate. The matching exercise provided information to further refine the NCDGframework leading to the final version of the NCDG.Die Guidlines wurden entwickelt von: American Association for Counseling and Development,American School Counselor Association, American Vocational AssociationGuidance Division, Association of Computer-Based Systems for Career Information,Council of Chief State School Officers, National Association of State Career Development/GuidanceSupervisors, National Association of State Occupational InformationCounseling Committees, National Career Development Association.92


Anhang H93


Anhang IQuelle: Howard, Warner, & Loyd (2002), S. 1994


Anhang J95


Anhang KKomponenten exemplarischer Career Guidance <strong>und</strong> Counseling Programme 157A.)Career Guidance <strong>und</strong> Counseling Programm Plan1. Hilfe für Schüler1.1 Hilfe beim Sammeln von Informationen über sich selbst1.2 Kennenlernen von Weiterbildungsmöglichkeiten <strong>und</strong> verschiedenen Berufen/Karrierewegen1.3 Lifelong Career Planung, Vorbereitung des Übergangs von der Schule in den Beruf2. Bedürfnisse benachteiligter Jugendlicher3. Program Support ServiceB.)Kollaboration, Artikulation <strong>und</strong> Kommunikation1. Einbeziehen der Eltern/der Familie2. Einbeziehen der Lehrer/Mitarbeiter in das Career Guidance <strong>und</strong> Counseling Programm3. Intra- <strong>und</strong> Interagency Kollaboration4. Kollaboration mit UnternehmenC.) Institutionelle Unterstützung, Leadership, <strong>und</strong> Programm Evaluierung1. Institutionelle Unterstützung2. Einrichtungen3. Finanzen4. Guidance Personal Qualifikation5. Professional Development (Weiterbildung)6. Programm <strong>und</strong> Planungsevaluation7. Follow-up bei den Absolventen <strong>und</strong> Ausbildungsabbrechern157 Cunanan & Maddy-Bernstein, 199797


Anhang LBerufsvorbereitende Programme am Butler Tech in Ohio1. Commercial Arts2. Communications/Broadcasting3. Business Office Education (College Tech Prep)4. Cosmetology5. Criminal Justic6. Culinary Arts7. Early Childhood Education8. Firefighting Technology9. Auto Collision Technology10. Auto Technology (College Tech Prep)11. Carpentry12. Network Systems (College Tech Prep)13. Construction Electricity14. Precision Machining15. Power Equipment Technology16. Welding Technology17. Health Technology (College Tech Prep)18. Equine Science (im Butler Tech Natural Science Center)19. Veterinary Sciences (im Butler Tech Natural Science Center)Satelliten Programme 15820. Agricultural Education21. Biotechnology (College Tech Prep)22. Business and Management23. Cooperative Business Education24. Engineering Construction Fo<strong>und</strong>ations25. Engineering Design (College Tech Prep)26. Engineering Manufacturing Fo<strong>und</strong>ations158 Diese Programme werden nicht in den Räumen des Butler Tech, sondern in verschiedenen High Schools von Dozentendes Butler Tech durchgeführt.98


27. Engineering Manufacturing (College Tech Prep28. Engineering Technology Transportation29. Fairfield-Butler Tech Business Academy (College Tech Prep)30. Health Technology Fo<strong>und</strong>ations31. Interactive Media (College Tech Prep)32. Introduction to Commerical Arts33. Information Technology (College Tech Prep)34. Marketing (College Tech Prep)35. Network Systems (College Tech Prep)36. Programming and Software Development37. Teacher Academy99


Anhang MIndividual Academic & CareerPlanWhat's up with YOUR plan?Students who make the connection between their academic courseworkand future goals are more likely to graduate from high school, completepostsecondary education and succeed in the workplace.Take control! Your Individual Academic and Career Plan (IACP) portfoliois your planning tool for academic and career decision-making. It's all good.Go to Section 1 2 3 4 5 6 7IMPORTANT DIRECTIONSFile Name Before entering information, choose Save As from the File Menu then add your first initialand last name to the end of file name.Sample file name: IACP-JGreen In the Save in box, choose a destination such as a folder or a disk. This will allow you tocreate your own IACP document while preserving the original should it be needed later.Information EntryClick in the white table cells and text boxes to enter information.Web ResourcesThe Student Guide (www.ohiocareerdev.org/IACPStudent.htm) provides helpresources for IACP development.100


Individual Academic & Career PlanSection 1Personal InformationClick to the right of the red arrow to make entriesNameSchool DistrictPrevious SchoolDistrictCareer FieldsA career field is a group of occupations that share knowledge and skills required for success in getting a joband additional education.(Control-click the career field for more information)“X” the career fields that fit your career goals each yearGradesGrades8 9 10 11 12 8 9 10 11 12Agricultural & Environmental SystemsArts & CommunicationBusiness & Administrative ServicesConstruction TechnologiesEducation & TrainingFinanceGovernment & Public AdministrationEngineering & Science TechnologiesHealth ScienceHospitality & TourismHuman ServicesInformation TechnologyLaw & Public SafetyManufacturing TechnologiesMarketingTransportation SystemsMy career goals are: (Remember to include today’s date by month/year)101


Go to Section 1 2 3 4 5 6 7(Remember to include today’s date by month/year)What I like to do that supports my career goals:NameClasses at my high school most related to my career goals:My plans after high school to reach my career goals:Outside-of-school activities I need to reach my career goals:Degree, certification, license and/or specialized training I will need for my careergoals:Go to Section 1 2 3 4 5 6 7102


Educational PlannerNameCheck your school’s course catalog to develop your Educational Plannerbelow.- Double-click anywhere in the table below to make entries and to activate calculations- Type numbers and decimals ONLY for Credit>, Earned>, and Grade Point>- Post Secondary Enrollment Option (PSEO) and weighted courses are not calculated inthe Educational Planner- Minimum Ohio High School Graduation RequirementsGraduation Post-secondary Enrollment OptionRequirements Grade> 9th 10th 11th 12th Course Credit Grade PointEnglishClass Credit>Earned Credit>Grade Point>MathClass Credit>Earned Credit>Grade Point>ScienceClass Credit>Earned Credit>Grade Point>Social StudiesClass Credit>Earned Credit>Grade Point>HealthClass Credit>Earned Credit>Grade Point>P.E.Class Credit>Earned Credit> Credit Totals> 0Grade Point> GPA > #DIV/0!Required Credit Totals> 0 0 0 0 Dual EnrollmentElectives Course Credit Grade PointSpanish 1Class Credit>Earned Credit >Grade Point>Type elective here Class Credit>Earned Credit >Grade Point>Type elective here Class Credit>Earned Credit >Grade Point>Type elective here Class Credit>Earned Credit >Grade Point>Type elective here Class Credit>Earned Credit > Credit Totals> 0Grade Point> GPA> #DIV/0!Elective Credit Totals > 0 0 0 0All Credit Totals > 0 0 0 0 UNOFFICIAL RECORDOverall GPA > #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0! #DIV/0!103


Effective ElectivesCheck your school's course catalog for details about the electives available to you. Click here tosee typical electives required for admission to higher education.Go to Section 1 2 3 4 5 6 7Individual Academic & Career Plan Revised 6/1/06Section 2Assessment RecordName8 th Grade Achievement Test “x” the requirements metRequirements met: Results>Results>On Target for high school graduation and career goals? ( “x” the boxes)104


Remember you can use the Academic Help section of the IACP Student Guide9th Graduation Yes NoIf no, go to the10th Grade Improvement & Enrichment Plan (Section3)Grade Career Goals Yes No10th Graduation Yes No If no, go to the 11 th Improvement & Enrichment Plan (Section 3)Grade Career Goals Yes No11th Graduation Yes No If no, go to the Improvement & Enrichment Plan (Section 3)Grade Career Goals Yes No12th Graduation Yes No If no, go to the Improvement & Enrichment Plan (Section 3)Grade Career Goals Yes NoGo to Section 1 2 3 4 5 6 7105


Individual Academic & Career Plan Revised 6/1/06Section 3Improvement & Enrichment PlannerNameRemember you can use the Academic Help section of the IACP Student Guide9 th Grade -Back-Areas Needing ImprovementReadingImprovement PlanWill have 2 periods a week in the reading improvementlabEvaluation Date4/8/0610 th Grade -Back-Areas Needing ImprovementImprovement PlanEvaluation Date11 th Grade -Back-Areas Needing ImprovementImprovement PlanEvaluation Date106


12 th Grade -Back-Areas Needing ImprovementImprovement PlanEvaluation DateGo to Section 1 2 3 4 5 6 7107


Individual Academic & Career Plan Section 4 Revised 6/1/06Extracurricular Activity LogInclude sports, clubs, church activities, community service, work experience, etc.NameEXTRACURRICULAR ACTIVITYGRADELEVELLEADERSHIPAWARD108Go to Section 1 2 3 4 5 6 7


Individual Academic & Career Plan Section 5 Revised 6/1/06Enrichment and Work-based LearningNameEnter work-based experiences that are related to your career goal in the boxes below. Include anyexplanationnecessaryto identify the learning experience. Indicate the grade level and date by month/year with each entry.Exploration/Job Shadowing An event where the student observes a worker in an occupation of interestMentoring A formal relationship between a student or worker and a worksite role model who provides support andencouragementInternship A program where a student works for an employer for a specified period of time and learns about a particularoccupation, often unpaidService/Community Learning A student volunteer work/assistance program at an organization in thecommunityTech Prep A high school high tech program with credits that can be applied to an equivalent college programCareer and Technical Career or job training programs offered at a high school or a career centerApprenticeship Training A relationship between an employer and an employee during which the worker, orapprentice, learns a trade109


Career Fields Section 6A career field is an organizing and curricular tool grouping occupations and broad industriesthat share a f<strong>und</strong>amental base of knowledge and skills required for success in pursuingemployment and further study. The occupations in OCIS are clustered aro<strong>und</strong> thesecareer fields. -Back-Agricultural & Environmental SystemsIncludes technical- and professional-level careers in animal and crop production; agriculturalservices and engineering; food processing; horticulture; natural resource management;environmental services; and agricultural and environmental education, communicationsand research -Back-Arts & CommunicationIncludes technical- and professional-level careers related to the humanities and the performing,visual, literary, and media arts -Back-Business & Administrative ServicesThis field includes technical- and professional-level careers in business management,administrative support, human resources, and business administration which encompassplanning, organizing, directing and evaluating business functions essential to efficient andproductive business operations. Business, Management and Administrative Services careeropportunities are available in every sector of the economy-Back-Construction TechnologiesIncludes technical- and professional-level careers in designing, planning, managing, andbuilding and maintaining the built environment, including roadways and bridges and industrial,commercial, and residential facilities and buildings -Back-Education & TrainingIncludes technical- and professional-level careers in planning, managing, and providingeducation and training services and related learning support services -Back-Engineering & Science TechnologiesIncludes technical- and professional-level careers in (a) planning, managing, and providingscientific research and services such as laboratory and testing and research and developmentand (b) design, process and development services such as electrical engineering,industrial engineering, materials science, nanofabrication, fuel cell technology, androbotics -Back-FinanceIncludes technical- and professional-level careers in financial and investment planning,accounting, banking, insurance, real estate, and business financial management -Back-Government & Public AdministrationIncludes technical- and professional-level careers in national defense, foreign service,governance, revenue and taxation, regulation, and public administration at local, state,and federal levels -Back-Health Science110


Includes technical- and professional-level careers in planning, managing, and providingtherapeutic services, diagnostic services, health informatics, support services, and biotechnologyresearch and development-Back-Hospitality & TourismIncludes technical- and professional-level careers in the management, marketing, andoperations of restaurants and other food services, lodging, attractions, recreation events,and travel related services.-Back-Human ServicesIncludes technical- and professional-level careers related to families and human needswithin economic, political and social systems such as social services, counseling andmental health services, consumer services, and personal care services -Back-Information TechnologyIncludes technical- and professional-level careers in the design, development, supportand management of hardware, software, multimedia, and systems integration services.(Occupations where workers use computer systems or software, such as word processingsoftware, but do not design, develop, implement or support the system are not includedin this career field.) -Back-Law & Public SafetyIncludes technical- and professional-level careers in planning, managing, and providingjudicial, legal, public administration, public safety, and protective services and homelandsecurity including professional and technical support services in public planning, emergencymanagement planning, fire protection, emergency medical services, and the criminaljustice system -Back-Manufacturing TechnologiesIncludes technical- and professional-level careers in planning, managing and performingthe processing of materials into intermediate or final products and related professionaland technical support activities such as production planning and control, maintenance,and manufacturing/process engineering -Back-MarketingIncludes technical- and professional-level careers in planning, managing, and performingmarketing activities such as distribution, promotion, pricing, selling, financing, informationmanagement, and product/service management to reach organizational objectives -Back-Transportation Systems Includes technical- and professional-level careers in planning,management, and movement of people, materials, and goods by road, pipeline, air, rail,and water -Back-111


NameWorksheet Section 7Use the space below for career research reports, essays, additional notes, or to copy-paste information fromother sources112


Anhang Nlle: Howard, Warner, & Loyd (2002), S. 69QQue113


Anhang O.114


Anhang P-1Quelle: Rogala, J. A., Lambert, R., & Verhage, K. (1991-1992b)115


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Anhang P-2Quelle: Rogala, J. A., Lambert, R., & Verhage, K. (1991-1992b)123


Anhang P-3Quelle: Rogala, J. A., Lambert, R., & Verhage, K. (1991-1992)124


Anhang P-4125


Anhang P-5Quelle: Howard, Warner, & Loyd, 2002126


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Anlage P-6134


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Anlage P-10140


Anlage P-11141


Anlage P-12142


Anlage P-13Quelle: Rogala, J. A., Lambert, R., & Verhage, K. (1991-1992)143


Anlage P-14144


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Anlage P-15148


Anlage P-16149


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Anlage P-17151


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Anlage P-22160


Anlage P-23161


Anlage P-24Quelle: Rogala, J. A., Lambert, R., & Verhage, K. (1991-1992b)162


Anlage P-25163


Anlage P-26Quelle: Rogala, J. A., Lambert, R., & Verhage, K. (1991-1992b)164


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Quelle: Howard, Warner, & Loyd (2002), S. 35-36180


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Quelle: Howard, Warner, & Loyd (2002), S. 35-36189


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Quelle: Howard, Warner, & Loyd (2002), S. 45-49194

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