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Messung beruflicher Kompetenzen - Institut für Berufspädagogik

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Abb. 6: Zweidimensionales KOMET-Kompetenzmodell<br />

Bei der psychometrischen Analyse des Kompetenzmodells wird untersucht, ob und zu<br />

welchem Grad die Kompetenzdimensionen und ihre Komponenten miteinander<br />

zusammenhängen. Wenn z. B. unterschiedliche Komponenten und Kriterien einen zu hohen<br />

Zusammenhang untereinander aufweisen, müssen sie gegebenenfalls zusammengefasst<br />

werden, da sie dasselbe Kompetenzmerkmal messen. Aber auch in diesem Fall muss von<br />

Seiten der Anwender der Kompetenzmodelle entschieden werden, ob die normativ<br />

begründeten Kompetenzkomponenten in einem fach-/berufsdidaktischen Konzept bestehen<br />

bleiben sollen. Daher wird unterschieden zwischen normativ-didaktischen und deskriptivempirischen<br />

Kompetenzmodellen. Es gilt daher zu begründen und zu untersuchen, welche<br />

beruflichen <strong>Kompetenzen</strong> differenziert erfasst werden sollen und erfasst werden können.<br />

Kompetenzniveaumodelle erlauben die konkrete inhaltliche Beschreibung empirisch<br />

erfasster <strong>Kompetenzen</strong> auf verschiedenen Kompetenzniveaustufen: wie löst z. B. eine<br />

Fachkraft mit einer hohen Kompetenz oder einer niedrigen Kompetenz eine berufliche<br />

Aufgabe. Dabei sind vor allem die qualitativen Kompetenzunterschiede, die zwischen den<br />

Kompetenzniveaus bestehen, von Interesse. Sie sind zugleich repräsentiert durch<br />

quantitative Differenzen. Daher geht es bei der Bewertung der Testergebnisse um eine<br />

kriterienorientierte Interpretation der quantitativen Testergebnisse (Leistungswerte).8<br />

Bei der Auseinandersetzung mit Konzepten der Kompetenzmessung in der empirischen<br />

Bildungsforschung stößt man auf den Begriff der literacy. Anders als in der Didaktik der<br />

Naturwissenschaften hat literacy bisher noch keinen Einzug in die Berufspädagogik<br />

gefunden. Im Kontext der PISA-Untersuchung wurde zum Beispiel naturwissenschaftliche<br />

Grundbildung als literacy interpretiert. In Anlehnung an das von Bybee (1997) vorgelegte und<br />

vielfältig aufgegriffene Konzept der Untersuchung von aufeinander aufbauenden Literacy-<br />

Niveaus lassen sich auch für die berufliche Bildung unter Bezug auf den in Kap. 3 skizzierten<br />

Begründungsrahmen für ein Kompetenzmodell <strong>beruflicher</strong> Bildung vier entsprechende<br />

Kompetenzniveaus unterscheiden.<br />

8 Schecker und Parchmann weisen darauf hin, dass Kompetenzniveaus in der naturwissenschaftlichen Bildung<br />

auch als Kompetenzausprägungen interpretiert werden können (vgl. KOMET, Bd. 1, S. 78 f.).<br />

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