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Messung beruflicher Kompetenzen - Institut für Berufspädagogik

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5 Ergebnisse des Pilotprojektes KOMET<br />

Der Anspruch der Kompetenzdiagnostik ist es, berufliche Kompetenz und <strong>Kompetenzen</strong>twicklung<br />

nicht nur evaluativ zu bewerten oder auf die Stichhaltigkeit der<br />

berufspädagogischen Begründung zu achten, sondern mit psychometrischen Methoden<br />

nachzuweisen, dass auf der Basis des Kompetenzmodells Testaufgaben entwickelt werden<br />

können, mit denen Kompetenz und <strong>Kompetenzen</strong>twicklung gemessen werden kann. Dies gilt<br />

ebenso für das Messen <strong>beruflicher</strong> Identität und beruflichen Engagements. Erst dies ist die<br />

Voraussetzung für vergleichende Untersuchungen, die unabhängig von der subjektiven<br />

Bewertung und den Prüfungstraditionen der jeweiligen Berufe von Lehrern und Ausbildern<br />

vorgenommen werden kann. Dabei ist vor allem eine Schwierigkeit zu meistern, nämlich die<br />

Bewertung der von den Testpersonen (hier: von Auszubildenden) vorgelegten Lösungen zu<br />

den offenen Testaufgaben (Rating). Erst wenn die Bewertungen der Testergebnisse durch<br />

die Rater hinreichend dicht beieinander liegen, wenn also ein entsprechend hoher Wert für<br />

die Interraterreliabilität nachgewiesen werden kann, haben die Testaufgaben die Qualität<br />

eines Messinstrumentes. Die im KOMET-Projekt erreichten Werte liegen über den in der<br />

teststatistischen Literatur geforderten Werten. Schließlich lässt sich anhand eines multidimensionalen<br />

Analyseverfahrens nachweisen, welche empirische Qualität das pädagogisch<br />

begründete Kompetenzmodell mit seinen drei Kompetenzniveaus hat.<br />

Die psychometrische Analyse hat ergeben, dass mit dem Kompetenzmodell eine gute<br />

Grundlage zur differenzierten Erfassung <strong>beruflicher</strong> Kompetenz und <strong>Kompetenzen</strong>twicklung<br />

gegeben ist. Zugleich ist die psychometrische Forschung herausgefordert, eine ganze Reihe<br />

von grundlegenden Fragen zu untersuchen, die sich bei der Überführung des<br />

Kompetenzmodells in ein Messmodell stellen (Martens/Rost 2008).<br />

Das Testverfahren und die Testergebnisse müssen sich jedoch zuallererst als attraktiv und<br />

unterstützend für die Gestaltung <strong>beruflicher</strong> Lernprozesse erweisen. Zu einer Fülle von<br />

Fragen, die Lehrer/Ausbilder und Auszubildende bewegen, können umfangreiche Befunde<br />

vorgelegt werden, so z. B. zu den Fragen:<br />

- Wie attraktiv bewerten die Auszubildenden ihren Ausbildungsberuf?<br />

- Welches Kompetenzprofil und -niveau erreichen die einzelnen Auszubildenden?<br />

- Wie unterscheiden sich die Testleistungen von Testgruppen mit unterschiedlichen<br />

Personenmerkmalen?<br />

- Welche Ursachen sind für die Kompetenzunterschiede verantwortlich?<br />

- Wie fällt der Kompetenzzuwachs zwischen den Ausbildungsjahren aus?<br />

- Und vor allem: Mit welchen pädagogisch-didaktischen Maßnahmen können die<br />

<strong>Kompetenzen</strong>twicklung und das berufliche Engagement der Auszubildenden gefördert<br />

werden?<br />

Die beteiligten Schüler erhalten als ein Feedback zu ihren Testergebnissen ein<br />

Ergebnisblatt, dem sie entnehmen können, welches Kompetenzniveau sie erreicht haben<br />

und wie sich die Punktwerte auf die Kompetenz verteilen (Abb. 12) Die Lehrer erhalten<br />

Übersichten über die Testergebnisse, anhand derer sie Schlussfolgerungen über ihre<br />

Unterrichtsgestaltung ziehen können (Abb. 13).<br />

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