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Schon wieder Spitze! »Beste Gesamtleistung« der Oper Frankfurt in ...

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E d i t o r i a l<br />

Als neuer Generalmusikdirektor <strong>der</strong> <strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong> freue ich mich zunächst auf e<strong>in</strong>e<br />

fruchtbare Zukunft mit e<strong>in</strong>em wirklich großartigen und e<strong>in</strong>er langen, erfolgreichen<br />

Tradition verpflichteten Orchester. Die <strong>Frankfurt</strong>er <strong>Oper</strong> steht seit Jahrzehnten aber<br />

auch für <strong>in</strong>novatives Musiktheater. Hier setzten Regiegrößen wie Ruth Berghaus,<br />

Hans Neuenfels, Harry Kupfer, Christoph Marthaler und Herbert Wernicke Maßstäbe<br />

e<strong>in</strong>er neuen Ästhetik <strong>der</strong> Inszenierung; ihnen folgten <strong>in</strong> den letzten Jahren Christof<br />

Loy, Claus Guth, Richard Jones und Keith Warner – um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen. Das<br />

Haus selbst weist e<strong>in</strong>e glänzende Bilanz auf. Unser Publikum – kritisch und begeisterungsfähig<br />

zugleich – hat dies möglich gemacht, und ihm fühle ich mich auf<br />

ganzer L<strong>in</strong>ie verpflichtet.<br />

<strong>Schon</strong> während <strong>der</strong> zurückliegenden Jahre me<strong>in</strong>es Generalmusikdirektorats am<br />

Gran Teatre del Liceu <strong>in</strong> Barcelona habe ich immer <strong>wie<strong>der</strong></strong> aktiv Anteil an den <strong>Frankfurt</strong>er<br />

Spielplänen genommen. Unvergessen ist die wun<strong>der</strong>bare Zusammenarbeit<br />

mit Christof Nel und dem <strong>Frankfurt</strong>er Museumsorchester bei <strong>der</strong> Produktion von<br />

Die Frau ohne Schatten, die die größten Auszeichnungen bekommen hat. Gerne<br />

denke ich auch zurück an Pique Dame und Tiefland – zwei weitere Premieren, für<br />

die ich an me<strong>in</strong>em neuen Haus als musikalischer Leiter verantwortlich war.<br />

Me<strong>in</strong>e erste Spielzeit könnte – was me<strong>in</strong>e eigenen Premieren betrifft – kaum<br />

gegensätzlicher se<strong>in</strong>, das empf<strong>in</strong>de ich als sehr spannend. E<strong>in</strong>e Tragödie und e<strong>in</strong>e<br />

Komödie stehen auf me<strong>in</strong>em Programm. Ich beg<strong>in</strong>ne mit e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> ungeheuerlichsten<br />

Tragödien <strong>der</strong> Neuzeit. Shakespeares tiefer Blick <strong>in</strong> die psychischen<br />

Abgründe e<strong>in</strong>es vom Wahns<strong>in</strong>n ergriffenen Individuums setzt <strong>der</strong> Komponist Aribert<br />

Reimann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e geradezu kosmische Klangimag<strong>in</strong>ation um. Aus e<strong>in</strong>em tiefen<br />

Streicherakkord, <strong>der</strong> am Anfang des Werkes das tragische Geschehen bereits<br />

vorzeichnet und es <strong>in</strong> beständig größer werdenden Schw<strong>in</strong>gungen bis zum explodierenden<br />

Kulm<strong>in</strong>ationspunkt vorantreibt, werden am Ende, <strong>in</strong> den letzten Sätzen<br />

des unendlich leidenden Lear, entsteigende, aufsteigende Flageolett-Töne, Schattenklänge,<br />

die den wie Hiob <strong>wie<strong>der</strong></strong> aufgerichteten Helden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue, vielleicht<br />

bessere Welt geleiten.<br />

Am 25. Januar 2009 gleiten wir dann <strong>in</strong> die operettenhafte Wiener Welt <strong>der</strong><br />

sechziger Jahre des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts: Arabella. Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal<br />

zeigen sich <strong>in</strong> diesem fröhlichen Genrebild <strong>der</strong> alten Donaumonarchie<br />

auf dem Höhepunkt ihrer fruchtbaren Allianz. Das Thema <strong>der</strong> Arabella ist e<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung<br />

des Dichters. Es ist die wun<strong>der</strong>same Geschichte e<strong>in</strong>es bezaubernden Mädchens,<br />

das »zu tief <strong>in</strong> gewisse Lebensd<strong>in</strong>ge h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gesehen hat, e<strong>in</strong> wenig versehrt<br />

ist von Zynismus und von Resignation – und bereit, e<strong>in</strong>e öde Vernunftehe e<strong>in</strong>zugehen<br />

… und für die sich auf e<strong>in</strong>mal <strong>der</strong> unwahrsche<strong>in</strong>lichste Freier präsentiert«.<br />

Auch me<strong>in</strong> erstes Museumskonzert zeigt die Lust auf Gegensätzliches. Ich werde<br />

Brahms’ Deutsches Requiem mit Wolfgang Rihms vier Orchesterstücken Das Lesen<br />

<strong>der</strong> Schrift verzahnen. Diese Klangbil<strong>der</strong> umkreisen nicht nur die Heilige Schrift,<br />

son<strong>der</strong>n das Phänomen Schrift und <strong>der</strong>en Dechiffrierung selbst.<br />

Bei aller Arbeit bleibt die Neugier auf Sie, verehrtes Publikum, auf me<strong>in</strong>e neue<br />

Wirkungsstätte und natürlich auf die alte Kunststadt <strong>Frankfurt</strong>, die zu e<strong>in</strong>er großen<br />

und durch Toleranz und Freundlichkeit charakterisierten europäischen Metropole<br />

geworden ist.<br />

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Lear<br />

Aribert Reimann<br />

Piero – Ende <strong>der</strong> Nacht<br />

Jens Joneleit<br />

Lucia di Lammermoor<br />

Gaetano Donizetti<br />

Norma (konzertant)<br />

V<strong>in</strong>cenzo Bell<strong>in</strong>i<br />

E<strong>in</strong> Maskenball<br />

Giuseppe Verdi<br />

Tosca<br />

Giacomo Pucc<strong>in</strong>i<br />

Die Zauberflöte<br />

Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Fidelio<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Lie<strong>der</strong>abend<br />

Anne Sofie von Otter<br />

<strong>Oper</strong> Studio<br />

<strong>Oper</strong> für K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

Im Ensemble<br />

Christiane Karg<br />

BlickpunktE<br />

Pressestimmen<br />

Service/<br />

Impressum<br />

Ihr<br />

Sebastian Weigle

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