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Schon wieder Spitze! »Beste Gesamtleistung« der Oper Frankfurt in ...

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I m E n s e m b l e<br />

Christiane K arg<br />

Sopran<br />

Fe<strong>in</strong>ste Nuancen<br />

entwickeln<br />

Zur Künstler<strong>in</strong><br />

Sei es bei den Salzburger Festspielen, an <strong>der</strong> Hamburgischen Staatsoper<br />

o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Komischen <strong>Oper</strong> <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>: Stets schlägt ihr e<strong>in</strong>e Welle<br />

<strong>der</strong> Begeisterung und Sympathie entgegen. Erst kürzlich erhielt sie beim<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> Musik Festival den För<strong>der</strong>preis für junge Sänger.<br />

Christiane Karg, die seit Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Saison 2008/09 zum Ensemble<br />

<strong>der</strong> <strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong> zählt, verfügt nicht nur über e<strong>in</strong>e außergewöhnliche<br />

stimmlich-darstellerische Begabung, son<strong>der</strong>n auch über e<strong>in</strong>e ebenso<br />

selbstbewusste wie erfrischend unprätentiöse Ausstrahlungskraft.<br />

Die Sänger<strong>in</strong>, 1980 <strong>in</strong> Feuchtwangen geboren, stammt aus e<strong>in</strong>er<br />

alte<strong>in</strong>gesessenen Konditoren-Familie. Der Vater, e<strong>in</strong> leidenschaftlicher<br />

<strong>Oper</strong>nfan, nahm sie bereits im Alter von 11 Jahren mit nach Bayreuth:<br />

»Ich war h<strong>in</strong>gerissen vom Gesamte<strong>in</strong>druck, von <strong>der</strong> Musik, den Kostümen,<br />

dem Licht, <strong>der</strong> Aktion auf <strong>der</strong> Bühne«, berichtet sie. Der Entschluss,<br />

»so etwas« später auch machen zu wollen, fiel bereits damals.<br />

Diese Begeisterung für die <strong>Oper</strong> als Produkt e<strong>in</strong>es großen Kollektivs<br />

hält bis heute an: »Für mich ist es wichtig, dass e<strong>in</strong>e Geschichte glaubhaft<br />

und nachvollziehbar erzählt wird, deshalb muss man beim S<strong>in</strong>gen<br />

auch schon mal e<strong>in</strong> Risiko e<strong>in</strong>gehen, damit es zur größtmöglichen Intensität<br />

des Ausdrucks kommt«, erläutert sie. Ängstliches Bemühen um<br />

bloße technische Perfektion könne da schnell <strong>in</strong> Kälte umschlagen. Als<br />

e<strong>in</strong>es ihrer Idole <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht nennt sie Maria Callas: »Ihr g<strong>in</strong>g es<br />

stets um die rückhaltlose H<strong>in</strong>gabe bei <strong>der</strong> Gestaltung e<strong>in</strong>es Charakters.«<br />

Den Liedgesang, dem sie sich beson<strong>der</strong>s verpflichtet fühlt, betrachtet<br />

Christiane Karg dabei als hervorragende Schulung, fe<strong>in</strong>ste Nuancen zu<br />

entwickeln.<br />

Die Art und Weise, wie die Sopranist<strong>in</strong> über ihre Arbeit spricht, macht<br />

deutlich, dass sie sehr genau weiß, was sie tut und was sie will. Klare<br />

Vorstellungen erwartet sie aber auch vom Regisseur: »Er sollte Facetten<br />

und Eigenschaften <strong>in</strong> mir entdecken, über die ich mir selbst gar nicht<br />

bewusst b<strong>in</strong>«, dann werde die Arbeit richtig spannend. Bei Dirigenten<br />

bevorzugt sie jene mit weichen Dirigierbewegungen – »weil sich diese<br />

sofort <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er eigenen Stimme wi<strong>der</strong>spiegeln.«<br />

In <strong>Frankfurt</strong> freut sie sich schon sehr auf Susanna <strong>in</strong> Mozarts Figaro.<br />

Vor allem die Rezitative liegen ihr am Herzen. »Natürlich müssen die Arien<br />

ihre ganze blühende Schönheit entfalten, aber <strong>in</strong> den Rezitativen kann<br />

man sehr viel Persönlichkeit, Witz und emotionale Wendigkeit zeigen,<br />

deshalb müssen die beson<strong>der</strong>s gearbeitet werden.« Die kommende<br />

Zeit am Ma<strong>in</strong> will sie voll und ganz ausschöpfen: »Ich empf<strong>in</strong>de dieses<br />

Engagement als Auszeichnung.«<br />

Andreas Skipis<br />

Ch r i stian e K arg s<strong>in</strong>gt 2008 / 09 als neues Ensemblemitglied <strong>der</strong> <strong>Oper</strong> <strong>Frankfurt</strong> u. a. Papagena <strong>in</strong> Die Zauberflöte, Flora<br />

<strong>in</strong> The Turn of the Screw, Livia <strong>in</strong> Glanerts Caligula, Musetta <strong>in</strong> La Bohème und Susanna <strong>in</strong> Mozarts Figaro. Abgesehen von ihrer<br />

Auszeichnung beim Schleswig-Holste<strong>in</strong>-Musikfestival 2008 erhielt sie dieses Jahr e<strong>in</strong>en Son<strong>der</strong>preis beim Internationalen Gesangswettbewerb<br />

Francisco Viñas <strong>in</strong> Barcelona und wurde Preisträger<strong>in</strong> beim <strong>in</strong>ternationalen Gesangswettbewerb Neue Stimmen<br />

2007 <strong>in</strong> Gütersloh. Als Mitglied des Internationalen <strong>Oper</strong>nstudios <strong>der</strong> Hamburgischen Staatsoper sang sie 2007/08 u. a.<br />

Papagena, Fraarte <strong>in</strong> Händels Radamisto sowie die Titelpartie von Cavallis La Calisto. Zudem gastierte sie an <strong>der</strong> Komischen<br />

<strong>Oper</strong> Berl<strong>in</strong> als Musetta <strong>in</strong> Homokis Neu<strong>in</strong>szenierung von La Bohéme. Bei den Salzburger Festspielen 2006 bestach die u. a. am<br />

Mozarteum ausgebildete Sopranist<strong>in</strong> als Melia (Apollo und Hyaz<strong>in</strong>th) und Weltgeist (Schuldigkeit des Ersten Gebots).<br />

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