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Vorhaben IIc – Solare Strahlungsenergie 9<br />
mit 3,3 GW neu installierter Leistung gegenüber 2011 (ca. 1,8 GW Neuinstallationen) einen<br />
enormen Anstieg um rund 75 % gegeben hat. Für 2014 wird mit einem Anstieg auf ca. 5,5 GW<br />
gerechnet [16].<br />
Die MENA-Region (Middle East & North Africa) wird in den kommenden Jahren voraussichtlich<br />
die installierte PV-Leistung deutlich steigern. Während 2012 nur ca. 0,1 GW PV-Leistung installiert<br />
wurden, wird für 2015 ein jährlicher PV-Zubau von ca. 3,5 GW erwartet [29]. Einer der Ursachen<br />
für dieses vorausgesagte Wachstum ist neben der Einführung verschiedener politischer<br />
Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien in 18 der 21 MENA Länder auch die Tatsache,<br />
dass ölproduzierende MENA-Länder (wie z.B. Saudi-Arabien oder Kuwait) zwischenzeitlich die<br />
sogenannte Öl-Preis-Parität erreicht haben. Während Rohöl momentan für 110 US Dollar pro<br />
Barrel verkauft werden kann, erhalten Ölproduzenten für die Stromerzeugung aufgrund des<br />
staatlich regulierten Strompreises nur 90 US Dollar pro Barrel [30]. Um ihre Profite aus den Ölexporten<br />
maximieren zu können, haben diese sonnenreichen Länder, in denen hauptsächlich<br />
mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas Strom produziert wird, deswegen ein großes Interesse<br />
daran, weniger Öl für die Stromerzeugung einsetzen zu müssen.<br />
2.4.2 Angebotsseite<br />
Produktionskapazitäten und -mengen auf dem Weltmarkt und in Deutschland<br />
Im Folgenden werden die Produktionskapazitäten und -menge der Solarbranche untersucht. Da<br />
waferbasierte Silizium Solarzellen die dominierende Technologie in der Photovoltaik sind, liegt<br />
der Fokus im folgenden Abschnitt auf der waferbasierten Produktion. Bei der anschließenden<br />
Betrachtung der Zellen- und Modulproduktion wird jedoch auch auf Dünnschichtmodule eingegangen.<br />
Polysilizium<br />
Polysilizium ist der zentrale Rohstoff für die Photovoltaik- und Elektroindustrie, wobei die PV-<br />
Industrie mit ca. 80-90 % der gesamten Polysiliziumnachfrage der größte Abnehmer und damit<br />
der Haupttreiber der Polysiliziumproduktion ist [31]. Bedingt durch die steigenden Wirkungsgrade<br />
der Solarzellen und der höheren Materialeffizienz der Waferprozesse wird der Polysiliziumbedarf<br />
mit einer geringeren Steigerungsrate wachsen als der PV-Markt. Momentan benötigen<br />
Solarzellenhersteller im weltweiten Durchschnitt knapp 6 Gramm Polysilizium pro Watt, für 2014<br />
kann von ca. 5,7 Gramm ausgegangen werden [32] [33]. Das bedeutet mit der zu erwartenden<br />
weltweiten Nachfrage von ca. 35 GW in 2013 und 42 GW in 2014 (siehe auch Kapitel 2.4.1) einen<br />
Polysiliziumbedarf von ca. 220.000 t in 2013 und ca. 245.000 t in 2014 1 .<br />
Massive Überkapazitäten - 2012 waren die globalen Produktionskapazitäten mit durchschnittlich<br />
ca. 360.000 t [34] annähernd doppelt so hoch wie der Bedarf – bedingten eine heftigen<br />
Preisverfall in 2011 und 2012 (vgl. auch Kapitel 3.1). Die hochgerechneten Produktionskapazitäten<br />
für 2013 variieren je nach Quelle zwischen 290.000 t [35] und 410.000 t [36]. Die<br />
Produktion von Polysilizium lag 2011 bei knapp 255.000 t und ist 2012 um 7% auf etwa<br />
235.000 t zurückgegangen [31], [37].<br />
1 Berücksichtigt sind dabei der relativ stabile Bedarf der Elektroindustrie (2013: ca. 30.000 t), der mit ca.<br />
5 % pro Jahr wächst ([32], [35]) und der knapp zehnprozentige Anteil der Dünnschichttechnologie an der<br />
PV-Nachfrage.