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Vorhaben IIc – Solare Strahlungsenergie 35<br />
Im Folgenden wird abgeschätzt, wie sich die jährliche Absenkung der Systempreise zukünftig<br />
entwickeln könnte, wenn vom heutigen Stand der Modulpreise die lernkurventheoretische Modulpreissenkung<br />
(sowie BOS-Preissenkungen) fortgeschrieben wird. Die Ergebnisse werden der<br />
aktuellen Basisdegression von 11,4 % pro Jahr im Rahmen des Zubaukorridors gegenübergestellt<br />
und bewertet. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Lernkurvenfortschritt<br />
auf Basis der heutigen Modulpreise fortgeschrieben wird. Diese liegen jedoch<br />
bereits deutlich unterhalb der Lernkurve (vgl. Anhang A.3.1), womit die fortschreitende<br />
Preissenkung unterhalb der Lernkurve als sehr ambitioniertes Szenario betrachtet werden<br />
muss. Bewusst außer Acht gelassen wird an dieser Stelle der Eigenverbrauch, da dieser<br />
die Ergebnisse überlagern würde. Darüber hinaus muss derzeit damit gerechnet werden, dass<br />
zukünftig auch für selbstverbrauchten Strom aus PV-Anlagen Letztverbraucherabgaben zu entrichten<br />
sein werden (EEG-Umlage bzw. Netzentgelte), so dass keine Eigenverbrauchsanreize<br />
mehr bestehen werden. Darüber hinaus wird näherungsweise gleichgesetzt, dass die Degression<br />
eine Systempreissenkung in gleicher Relation erfordert.<br />
Für die Prognose der zukünftigen Entwicklung der Modulpreise wird mit einer Lernrate von 18 %<br />
gerechnet, die sich an der in der Vergangenheit beobachteten Lernrate für kristalline PV-Module<br />
von ca. 15 bis 20 % orientiert 8 . Die Prognose der zukünftigen weltweiten PV-Marktentwicklung<br />
entspricht einem Szenario mit einer mittleren Wachstumsrate 9 . Für die Module lässt sich auf<br />
Basis dieser Lernkurvenabschätzung eine zukünftige mittlere Preissenkung von 6 % pro Jahr<br />
ableiten. Bei den BOS-Kosten wird bei kleinen Dachanlagen von einer zukünftigen Reduzierung<br />
von 3 % p.a. und bei Freiflächenanlagen von 4 % p.a. ausgegangen. Insgesamt ergeben sich<br />
damit mittlere jährliche Senkungen der Systempreise in der Größenordnung von 4 % p.a. (kleine<br />
Dachanlagen) bzw. 5 bis 6 % p.a. (Freiflächenanlagen). An diesen Zahlen wird bereits ersichtlich,<br />
dass die heutige Basisdegression deutlich höhere Preissenkungen erfordert, als diese nach<br />
der Lernkurventheorie zu erwarten sind. Das Auseinanderklaffen der aufgrund der Basisdegression<br />
von 11,4 % p.a. erforderlichen Preissenkungen und der theoretisch im ambitionierten Fall<br />
nach der Lernkurve möglichen Preissenkungen ist in Abbildung 25 dargestellt. In der linken Hälfte<br />
des Diagramms sind die jährlichen Werte dargestellt. Die Abbildung zeigt, dass die erforderlichen<br />
Preissenkungen entlang der jährlichen Basisdegression von 11,4 % deutlich höher sind,<br />
als die nach der Lernkurve möglichen Preissenkungen in der Theorie erlauben. In der rechten<br />
Diagrammhälfte ergänzt ist die kumulierte Differenz zwischen den theoretisch nach der Lernkurve<br />
möglichen Preissenkungen und der nach der Basisdegression erforderlichen Preissenkung<br />
(durchgezogene rote bzw. blaue Linie). Eine Halbierung der Basisdegression hat zur Folge,<br />
dass die relative Differenz zwischen theoretischem Systempreis entlang der Lernkurve und erforderlicher<br />
Preissenkung nach der verminderten Basisdegression geringer ausfällt und damit<br />
die Wirtschaftlichkeit von Neuanlagen weniger stark beschneidet.<br />
8<br />
9<br />
Das Lernkurvenkonzept stellt eine Beziehung zwischen der zukünftigen Kostenentwicklung und der<br />
kumulierten Produktionsmenge her. Eine Lernrate von 18 % bedeutet eine Reduzierung der Kosten<br />
um 18 % bei Verdopplung der Produktionsmenge.<br />
Gemitteltes Szenario aus den Szenarien „business as usual“ sowie „policy driven“ des EPIA Market<br />
Outlook [6].