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b 04<br />

Denkmalpflegerische Ansprüche an die Fachwerkfassade<br />

Um dem nach der Wende zwischen Wernigerode, Halberstadt und Quedlinburg zentral<br />

in Deutschland gelegenen Tourismusmagnet für Musikinteressierte gerecht zu werden,<br />

wurde vor einigen Jahren begonnen, das Kloster im Sinne der Denkmalpflege zu erweitern<br />

und zu modernisieren. Dazu gehört auch die Sanierung der Räumlichkeiten im<br />

Torhaus, das durch seine exponierte Lage am Eingang der Klosteranlage und einen später<br />

ergänzten weithin sichtbaren Turm auf dem roten Zeltdach, im Wortsinn wegweisend ist.<br />

<strong>Hier</strong> sollten die Innenräume, die für unterschiedliche Nutzungen mehrfach provisorisch<br />

verändert worden waren, eine grundlegende, dem hochkarätigen Kulturort angemessene<br />

Neugestaltung erfahren. Dabei musste gemäß der Auflage der Denkmalpflege die Gebäudehülle,<br />

also auch die Fachwerkfassade mit dem braunen Holzständerwerk und den hell<br />

verputzten Lehmgefachen, erhalten werden. Genau hier in das erste Obergeschoss des<br />

Torhauses war eine repräsentative Gästesuite mit Wohn-, Schlaf- und Badezimmer vorzusehen.<br />

Weitere Gästezimmer sollten im Erdgeschoss des Torhauses und in dem vorhandenen<br />

Anbau entstehen.<br />

Das Wohnzimmer der Gästesuite<br />

nach der Fertigstellung<br />

Innendämmung mit natürlichen Baustoffen<br />

Natürlich war es daher nicht möglich, wie im Regelfall durch das Aufbringen einer Außendämmung<br />

die aktuellen Anforderungen an den Wärmeschutz zu erfüllen. <strong>Alter</strong>nativ wurde<br />

die unter bestimmten Voraussetzungen ebenso effiziente Innendämmung überdacht.<br />

Dabei natürlich zu sein in der Wahl der Wandkonstruktion und der Baustoffe, sollte dann<br />

auch die Antwort auf die Problemstellung sein. Zur Ausführung kam das Dämmsystem<br />

Thermolut des ostwestfälischen Unternehmens Schomburg GmbH, das auch für diese<br />

Bauaufgabe gemäß seiner Unternehmensphilosophie ein komplettes Baustoffsystem<br />

statt einzelner Produkte angeboten hatte. Das Prinzip von Thermolut beruht darauf, mit<br />

natürlichen Baustoffen wie Holzfaserdämmplatten sowie Unter- und Oberputzen aus<br />

Lehm die Dämmleistung der vorhandenen Außenwand, sei es aus natürlichen Ziegelmauerwerk,<br />

Holzfachwerk mit Lehmausfachungen oder anderen historischen Wandaufbauten<br />

zu verbessern. Wichtig ist dabei, dass die neu aufgebrachten Wandschichten diffusionsoffen<br />

und damit atmungsaktiv sind. Keinesfalls dürfen sie, wie es bei einer Innendämmung<br />

mit Dampfsperre der Fall wäre, den Verlauf der Wasserdampfdiffusion so nachteilig<br />

beeinflussen, dass es auf der Innenseite der Wand zu Tauwasserbildung kommen kann.<br />

Etwa 200 m² innenliegende Außenwandfläche wurden für die Sanierung der Räume mit<br />

60 bzw. 80 mm dicken Holzfaserdämmplatten und entsprechenden Unterputzen, abgestimmt<br />

auf die manuelle oder die maschinelle Verarbeitung, versehen. Die Innendämmung<br />

trägt in den Wintermonaten dazu bei, Heizenergie und damit Kosten zu sparen und<br />

im Sommer die noch kühlen Raumtemperaturen zu halten. Das Dämmsystem verbessert<br />

zudem Schall- und Brandschutz, das Raumklima bleibt natürlich, unbelastet und gesund.<br />

Die Bauausführung erfolgte durch die Bauunternehmung Sporleder & Hecker aus Quedlinburg.<br />

Die Nutzer der Gästezimmer im Torhaus haben einen komfortablen Rückzugsort<br />

erhalten. Alle Besucher von Kloster Michaelstein können sich an dem behutsam modernisierten<br />

Eingangsgebäude mit seiner traditionsreichen Bauweise erfreuen. Mit Hochgefühl<br />

dürften alle Musikliebhaber das Tor durchschreiten, denn – ab hier spielt die Musik.<br />

Britta Welker<br />

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