Handlungsempfehlungen des Bayerischen Integrationsrates ...

Geschäftsstelle des Integrationsbeauftragten
der Bayerischen Staatsregierung (IntB)
Martin Neumeyer, MdL
Glossar
Nachqualifizierung:
Unter Nachqualifizierung werden die Qualifizierungsangebote verstanden, die auf das Ablegen
einer Abschlussprüfung (gemäß BBiG § 37) vorbereiten, der sogenannten „Externenprüfung“.
Teilnehmende sind Personen (mit und ohne Migrationshintergrund) ohne formale Qualifikation
in dem entsprechenden Beruf als auch An- und Ungelernte mit einschlägigen Erfahrungen
im jeweiligen Berufsfeld. Nachqualifizierungen führen zu einem formalen Berufsabschluss.
Dies zielt also in unserem Fall auf Ausbildungsabbrecher. Hierfür gibt es schon eine
Vielzahl von Angeboten, die zwar noch ausgebaut werden könnten aber jetzt schon im Instrumentarium
des SGB verankert sind.
Anpassungsqualifizierung:
Zielgruppe von Anpassungsqualifizierungen sind Personen mit formalen Qualifikationen, die
im Aus- oder Inland erworben wurden und die Anforderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt
nicht (mehr) vollständig erfüllen. Im Zusammenhang mit der Anerkennung von im Ausland
erworbenen Qualifikationen wird auch von Anpassungsmaßnahmen gesprochen. Der
Begriff ist auf EU-Anerkennungsrichtlinien zurückzuführen (seit Oktober 2007 gilt die RL
2005/36/EG). Wenn Ausbildungsinhalte differieren, besteht die Möglichkeit, durch das erfolgreiche
Absolvieren einer Anpassungsqualifizierung eine volle Anerkennung der ausländischen
Qualifikation zu erreichen. Im Rahmen des Anerkennungsverfahrens wird zunächst
eine Teilanerkennung ausgesprochen, die mit einer Anpassungsmaßnahme in Form eines
Lehrgangs oder eines Praktikums verknüpft wird. Mit der Absolvierung wird eine volle Anerkennung
und damit eine Formalisierung des Berufsabschlusses erworben, ohne erneutes
Ablegen einer Prüfung.
Brückenmaßnahmen:
Bei „Brückenmaßnahme“ handelt es sich um einen Sammelbegriff. Darunter werden alle
Maßnahmen gefasst, die für Menschen mit Migrationshintergrund eine „Brückenfunktion“
zum Arbeitsmarkt einnehmen, also den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern bzw. ermöglichen.
16