Handlungsempfehlungen des Bayerischen Integrationsrates ...

Geschäftsstelle des Integrationsbeauftragten
der Bayerischen Staatsregierung (IntB)
Martin Neumeyer, MdL
2.3. Ausbildung – Duales System
2.3.1. Duale Ausbildung
Die entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung ist die Ausbildungsreife.
Eine besondere Verantwortung dafür tragen Schule, Elternhaus und Betroffene. Eine besondere
Verzahnung von Schulen, Eltern, Betroffenen, Wirtschaft und Bundesagentur für Arbeit
ist notwendig, um noch nicht ausbildungsreife Jugendliche im Übergangssystem zu fördern
und später auch während der Ausbildung zu unterstützen.
Die Unternehmen selbst sind in der Pflicht, interkulturelle Aspekte in die eigene Personalpolitik
zu integrieren. Studien zur beruflichen Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund
19 belegen, dass gerade bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen diese seltener
berücksichtig werden, als Jugendliche ohne Migrationshintergrund 20 . Aufgrund der demografischen
Entwicklung werden Unternehmer in Zukunft verstärkt Jugendliche mit Migrationshintergrund
einstellen. Hierfür gibt es bereits Angebote (z. B. ausbildungsbegleitende Hilfen
(abH)), die es auszubauen gilt.
2.3.2. Berufsschule
Für Jugendliche mit Migrationshintergrund, die sich in einer Berufsvorbereitungs-, Berufsintegrations-
oder Eingliederungsklasse befinden, ist eine berufsbezogene Sprachförderung für
den Berufseinstieg von großer Bedeutung. Generelle Sprachkenntnisse, wie sie über die
Schule vermittelt werden, reichen für die Ausbildung und die anschließende Ausübung eines
Berufes meistens nicht aus. Des Weiteren sind in der Lehreraus-, fort- und Weiterbildung
verpflichtende Module zur interkulturellen Schulungen bzw. Deutsch als Zweitsprache erstrebenswert.
19 Siehe unter anderem http://library.fes.de/pdf-files/wiso/06687.pdf und http://gaebler.info/hamburg/ulme-1.pdf
20 Siehe auch http://www.dji.de/bibs/564_13314_Schulabsolventenstudie_3.pdf
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