04.11.2012 Aufrufe

HM 2008-03.indd - Häusermagazin

HM 2008-03.indd - Häusermagazin

HM 2008-03.indd - Häusermagazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gefahr im Boden?<br />

Schadstoffgutachten kann zu den Werbungskosten zählen<br />

Sieht sich der Eigentümer eines<br />

Grundstücks gezwungen,<br />

durch ein aufwändiges Schadstoffgutachten<br />

die Bodenbeschaffenheit<br />

des Geländes überprüfen zu<br />

lassen, so können die Kosten dafür<br />

steuerlich geltend gemacht werden.<br />

Zumindest dann, wenn eine<br />

künftige Vermietung bzw. Veräußerung<br />

des Grundstücks geplant<br />

ist und Klarheit über mögliche Gefahren<br />

bzw. die Notwendigkeit von<br />

Sanierungsmaßnahmen geschaffen<br />

werden soll. So haben es nach<br />

Auskunft des Infodienstes Recht<br />

und Steuern der LBS die höchsten<br />

Finanzrichter festgestellt.<br />

(Bundesfinanzhof, AZ IX R 2/05)<br />

Energiesparmaßnahmen am Haus – wer soll zahlen<br />

Jeder zweite Deutsche spricht<br />

sich dafür aus, dass Mieter und<br />

Eigentümer von Immobilien die<br />

Kosten für energetische Modernisierungsmaß-<br />

nahmen gemeinsam<br />

tragen. Das ergab jetzt eine repräsentative<br />

Emnid-Umfrage im Auftrag<br />

der BHW Bausparkasse.<br />

Die Bundesregierung plant für<br />

Hauseigentümer umfangreiche<br />

Auflagen zur Senkung des Heizenergieverbrauchs.<br />

Für die oft kostspieligenModernisierungsmaßnahmen<br />

müssen zunächst die Vermieter<br />

aufkommen. Doch vom<br />

besseren Wohnklima – durch Wärmedämmung,<br />

Erneuerung der<br />

Heizungsanlage oder der Fenster<br />

– profitieren auch die Mieter.<br />

In einer aktuellen Emnid-Umfrage<br />

der Bausparkasse BHW wurden<br />

Mieter und Vermieter befragt,<br />

wer nun die Kosten tragen soll.<br />

„Der Hausbesitzer alleine“, antworteten<br />

42 Prozent der Befragten,<br />

lediglich 3,4 Prozent sehen<br />

nur den Mieter in der Pflicht. Die<br />

mit 50,2 Prozent knappe Mehrheit<br />

der Deutschen plädiert jedoch dafür,<br />

dass Mieter und Vermieter die<br />

Modernisierungskosten gemeinsam<br />

tragen. Für Rüdiger Grimmert<br />

von der BHW Bausparkasse ist das<br />

eine folgerichtige Lösung. Schließlich<br />

würden beide Parteien gewinnen,<br />

Bund und Länder zudem<br />

gute Förderungen anbieten. „Während<br />

Mieter zum Beispiel geringere<br />

Heizkosten zahlen, steigern Ei-<br />

gentümer den Wert und damit die<br />

langfristige Attraktivität ihrer Immobilie“,<br />

konstatiert Grimmert.<br />

FINANZEN & RECHT<br />

Der Fall: Das Grundstück hatte in<br />

rund 50 Jahren eine wechselvolle<br />

Geschichte hinter sich, unter anderem<br />

war es an einen Kfz-Zubehörhandel<br />

und an ein Fachgeschäft<br />

für Kleinkrafträder, Rasenmäher<br />

und Sägen vermietet gewesen. Als<br />

der Eigentümer die Immobilie verkaufen<br />

wollte, gab er ein Schadstoffgutachten<br />

in Auftrag, das<br />

rund 25.000 Euro kostete. Das Finanzamt<br />

sperrte sich dagegen, diese<br />

Ausgaben als Werbungskosten<br />

aus Vermietung und Verpachtung<br />

anzuerkennen. Es liege kein direkter<br />

Zusammenhang mit dem Mietverhältnis<br />

vor, argumentierten die<br />

Beamten. Außerdem seien Aufwendungen<br />

für Grund und Boden<br />

grundsätzlich keine sofort abzugsfähigen<br />

Werbungskosten.<br />

Das Urteil: Der Bundesfinanzhof<br />

ließ keine Zweifel, dass er die Sache<br />

anders sah als die Finanzbehörden.<br />

Es handle sich bei dem Schadstoffgutachten<br />

klar um Werbungskosten,<br />

die vom Fiskus anzuerkennen<br />

seien. Schließlich gehöre im konkreten<br />

Fall nicht nur das Gebäude<br />

selbst, sondern auch der Grund<br />

und Boden untrennbar zum vermieteten<br />

Objekt. Der Eigentümer<br />

habe von einer Belastung des Untergrundes<br />

ausgehen müssen, die<br />

im Zusammenhang mit der jahrelangen<br />

Vermietung stand.<br />

(LBS)<br />

Informationen zu Fördermöglichkeiten<br />

finden Interessierte unter<br />

www.bhw.de/content/Rechner/<br />

FoerderRatgeber/<br />

www.haeusermagazin.de HÄUSERMAGAZIN 03.<strong>2008</strong> | 27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!