Themenheft zu Rechtsextremismus und Jugendgewalt

II. Formierung der Braunzone
5. Inhalte/ Themen
Der Rechtsextremismus in Deutschland ist
ideologisch zerstritten: Neonazis streben
die Schaffung eines totalitären Führerstaates
auf rassistischer Grundlage an. Aus
ihrer Sicht ist das deutsche Volk höherwertig
und deshalb vor "rassisch minderwertigen"
Ausländern oder Juden zu schützen.
Verhindert werden muss nach ihrer Ansicht
vor allem eine Vermischung der verschiedenen
Rassen. Die rechtsextremistischen
Parteien vertreten im Gegensatz zu dem
rassistischen Schwerpunkt der Neonazis
eher eine nationalistische Position. Ihnen
gilt die Nation als oberstes Prinzip, was
indirekt eine Abwertung der Menschenund
Bürgerrechte zur Folge hat. Damit streben
sie nach einem autoritären Staat, in
dem die freiheitliche demokratische
Grundordnung beseitigt wäre.
Allerdings spielt die Frage nach dem Nationalsozialismus
im Umfeld des Zweiten
Weltkrieges – auch bei den Neonazis – eine
immer geringere Rolle bei der politischen
Überzeugungsarbeit. Er taucht kaum noch
als Modell einer künftigen politischen Ordnung
auf. Rechtsextremisten motivieren
ihre Anhänger durch Aktionen und nicht
mehr durch Theorien. Das Problem des
Rechtsextremismus war und ist das mangelnde
intellektuelle Niveau. Rechtsextremistische
Erscheinungen sind nicht allein
mit historischen Deutungen zu erklären.
Zwar bedienen sich rechtsextreme Grup-
16 Geradeaus und dann rechts...