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Themenheft zu Rechtsextremismus und Jugendgewalt

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III. "Eine Mordskameradschaft"<br />

ne(n) (Anerkennung im) Job, es fehlt in der<br />

Konsequenz die sie bew<strong>und</strong>ernde Frau hinter<br />

dem heimischen Herd etc.)?<br />

Werden sie deswegen brutal <strong>und</strong> gewalttätig<br />

gegenüber Schwächeren, um sich <strong>und</strong><br />

anderen <strong>zu</strong> zeigen, dass sie stark sind,<br />

Macht haben <strong>und</strong> ein guter Beschützer für<br />

die hilflose Frau sind, die sie durch dieses<br />

Gewaltgeprotze <strong>zu</strong> gewinnen suchen?<br />

Wie sich diese Theorien dann konkret<br />

äußern zeigen folgende drei Beispiele, die<br />

je für einen Begründungsansatz stehen:<br />

1. "<strong>Rechtsextremismus</strong> ist eine politische<br />

Erscheinung <strong>und</strong> nicht das Ergebnis verfehlter<br />

Erziehung. Zentrales <strong>und</strong> dringendes<br />

Problem im politischen Bereich ist die<br />

Sicherung der Gr<strong>und</strong>rechte ohne Wenn<br />

<strong>und</strong> Aber.<br />

Eine unmissverständliche <strong>und</strong> durch nichts<br />

relativierte Verurteilung der Gewalttaten<br />

durch Politiker <strong>und</strong> politische Organisationen<br />

<strong>und</strong> andere Personen <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Kräfte ist mehr als notwendig.<br />

Die Praxis, mit dem Hinweis auf existierende<br />

soziale Probleme den Fremdenhass <strong>zu</strong><br />

relativieren, ob gewollt oder nicht, bedeutet<br />

eine Förderung des Fremdenhasses. Das<br />

staatliche Gewaltmonopol ist hier aufgerufen,<br />

sich mit ganzer Kraft gegen die Gewalttäter<br />

ein<strong>zu</strong>setzen <strong>und</strong> die <strong>zu</strong>nehmend um<br />

sich greifenden rechtsradikalen Organisationen<br />

als terroristische Vereinigungen <strong>zu</strong><br />

verfolgen. In der Öffentlichkeit dürfen<br />

rechtsextremistische Verbrechen nicht als<br />

Kavaliersdelikte oder Jugendsünden<br />

betrachtet werden."<br />

2. "Erfolg <strong>und</strong> Misserfolg des <strong>zu</strong>künftigen<br />

Lebens erscheinen angesichts wachsender<br />

Individualisierungstendenzen in unserer<br />

Gesellschaft allein von individuell erfolgreicher<br />

Leistung bzw. individuellem Versagen<br />

abhängig. Trotz der gewonnenen Freiräume<br />

entsteht der Zwang, sich selbst durchsetzen<br />

<strong>zu</strong> müssen, nach dem Motto: "Der Stärkere<br />

setzt sich durch!" Erst die Überlegenheit<br />

über andere verdeutlicht die eigene<br />

Stärke. Gewalt ist die brutalste Version, die<br />

eigene Sicherheit <strong>und</strong> Überlegenheit <strong>zu</strong><br />

verteidigen."<br />

3. "Gewalt hat bei diesen Jugendlichen<br />

einen Gr<strong>und</strong>. Sie zeichnet sie als Kämpfer<br />

gegen das Unrecht aus, sie wollen als<br />

Beschützer dastehen. Gewalt ist notwendig,<br />

32 Geradeaus <strong>und</strong> dann rechts...

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