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Themenheft zu Rechtsextremismus und Jugendgewalt

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III. "Eine Mordskameradschaft"<br />

Bei Skinheads verbinden sich Aggressivität<br />

<strong>und</strong> Gewaltbereitschaft mit einer neonazistischen,<br />

insbesondere rassistischen Weltanschauung.<br />

Viele Jugendliche finden den<br />

Einstieg in das rechtsextremistische Milieu<br />

über die Musik der Skinheadszene <strong>und</strong> den<br />

Besuch von Konzertveranstaltungen.<br />

Schwerpunkte dieser Szene finden sich in<br />

den neuen Ländern, vor allem in Ost- <strong>und</strong><br />

Südthüringen, in Südbrandenburg <strong>und</strong><br />

Westsachsen sowie in Ballungsräumen <strong>und</strong><br />

Großstädten wie Frankfurt/ Oder <strong>und</strong> Berlin.<br />

Eine weitere Zunahme des Personenpotenzials<br />

ist vor allem in Sachsen-Anhalt,<br />

Thüringen <strong>und</strong> Berlin fest<strong>zu</strong>stellen. An einzelnen<br />

regionalen Brennpunkten gibt es<br />

inzwischen Bereiche (z.B. Jugendzentren), in<br />

denen Rechtsextremisten faktisch den Ton<br />

angeben. Rechtsextremisten sprechen in<br />

diesem Zusammenhang auch von "befreiten<br />

Zonen".<br />

In den alten Ländern besitzt die Skinheadszene<br />

im Allgäu (Bayern) überregionale<br />

Bedeutung. Auch in Baden-Württemberg,<br />

Hamburg <strong>und</strong> Niedersachsen existieren<br />

größere Skinheadszenen. Dabei ist es den<br />

international aktiven Skinhead-Bewegungen<br />

"Blood&Honour" <strong>und</strong> "Hammerskins"<br />

gelungen, ihren Einfluss in der strukturlosen<br />

deutschen Szene aus<strong>zu</strong>bauen. Allerdings<br />

ist die systematische Einbindung von<br />

Skinheads in rechtsextremistische Organisationen<br />

eine Ausnahme. Zwar versuchen<br />

NPD <strong>und</strong> JN Skinheads gezielt für ihre<br />

Zwecke <strong>zu</strong> vereinnahmen <strong>und</strong> für ihre Veranstaltungen<br />

<strong>zu</strong> mobilisieren, was insbesondere<br />

auf lokaler Ebene gelang. Skins<br />

missfällt dabei allerdings die Ideologisierung,<br />

die straffe Organisation bzw. auch die<br />

mangelnde Gewaltbereitschaft.<br />

Je weniger sie ihre Interessen <strong>und</strong> Probleme<br />

an die Politiker "nach oben" weiterleiten<br />

können, desto mehr richten sie die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Frustrationen <strong>und</strong> Aggressionen<br />

"nach unten" gegen konstruierte Sündenböcke.<br />

3. Fremde werden gemacht!<br />

Kai fiel auf, dass die rechten Parteien <strong>und</strong> die rechtsextremistische Agitation ständig entsprechende<br />

"Sündenböcke" präsentierten. Dabei spielen Vorurteile gegenüber Ausländern<br />

eine sehr große Rolle. Welche er nicht schon alle gehört hatte?<br />

24 Geradeaus <strong>und</strong> dann rechts...

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