Themenheft zu Rechtsextremismus und Jugendgewalt

II. Formierung der Braunzone
Endlich geschieht
hier mal was
interessantes!
danschläge von Rostock, Hoyerswerda,
Solingen und Mölln im Hinterkopf. Auch
er war damals mit seinen Eltern bei
der Lichterkette dabei, um zu zeigen,
dass er zu der Mehrheit der Bevölkerung
gehört, die einen derartigen
Umgang mit Menschen nicht akzeptiert.
Aber Kai glaubte, dass dieses Problem
längst erledigt war. Hatte er sich
getäuscht?
Kai setzte sich an den Computer und schaute im
Internet nach. Ein einfacher Suchbegriff unter
"Jugendgewalt" und "Rechtsextremismus" lies ihn
aufhorchen. Es kamen wirklich einige Informationen
zum Vorschein. Er stieß auf eine ungeahnte Zahl von Informationen über rechte
Parteien und "Initiativen gegen Rechts". Kai fand auch eine Liste des Bundeskriminalamtes.
Dort stand, dass allein von Januar bis März 1999 149 Angriffe gegen
Personen sowie neun Brandanschläge als ausländerfeindliche und rechtsextremistische
Ausschreitungen in Deutschland gezählt wurden. Kai war völlig baff. Er
konnte sich einfach nicht vorstellen, warum Menschen so etwas tun und was
dahinter steckt. Er ging der Sache auf die Spur.
1. Rechtsextremismus – was ist das?
Es fällt schwer zu beschreiben, was Rechtsextremismus
ist. Einen Grundkonsens gibt
es. Der beschreibt aber eher, was Rechtsextremismus
nicht ist: Es handelt sich hierbei
um keine geschlossene Ideologie mit
Denkmustern, die sich vernünftig begründen
lassen. Kern des Rechtsextremismus
ist ein rassistischer Nationalismus. Er steht
in Verbindung mit Elementen, die in der
Tendenz nicht auf Ungleichheit sondern auf
10 Geradeaus und dann rechts...