18.11.2014 Aufrufe

Test - KTM Adventure R / Teil1

Sie ist das Tourbike der Redaktion – auch 2014 haben wir die Gelegenheit genutzt und uns die KTM Adventure R 1190 geschnappt. Vier Wochen hat uns der Wüstendampfer begleitet und unseren Redakteuren wieder ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Der „leichte“ Zweizylinder ist im Segment der Reiseenduros ohne Zweifel das geländegängigste Motorrad, das es derzeit auf dem Markt gibt. Wir haben daher die Adventure R mit Stollenpneus bewaffnet, um genau herauszufinden, wie weit man mit diesem Bike gehen kann. In dieser Ausgabe widmen wir uns jedoch voll und ganz der verbauten Technik des Hightech-Tourers...

Sie ist das Tourbike der Redaktion – auch 2014 haben wir die Gelegenheit genutzt und uns die KTM Adventure R 1190 geschnappt. Vier Wochen hat uns der Wüstendampfer begleitet und unseren Redakteuren wieder ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Der „leichte“ Zweizylinder ist im Segment der Reiseenduros ohne Zweifel das geländegängigste Motorrad, das es derzeit auf dem Markt gibt. Wir haben daher die Adventure R mit Stollenpneus bewaffnet, um genau herauszufinden, wie weit man mit diesem Bike gehen kann. In dieser Ausgabe widmen wir uns jedoch voll und ganz der verbauten Technik des Hightech-Tourers...

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Das V2 Triebwerk mit 1195ccm und 150 PS sicher<br />

umschlossen vom serienmäßigen Stahl-Sturzbügel<br />

Druckstufendämpfung<br />

kann mittels Einstellschraube<br />

verändert werden<br />

...auch die Zugstufendämpfung<br />

kann mittels Einstellschraube<br />

verändert werden<br />

Kommen wir zum Herzstück der <strong>Adventure</strong>, dem bärenstarken V2-Motor mit<br />

1195 ccm Hubraum und einer Spitzenleistung von 150 PS bei 9500 U/min und<br />

125 Nm Drehmoment bei 7500 U/min. Bereits diese Zahlen lassen erahnen,<br />

was der Zweizylinder auf dem Kasten hat! Nämlich Power in jeder Lebenslage,<br />

die ebenso für lange Touren als auch für die sportliche Fahrweise geeignet ist.<br />

Das Triebwerk basiert auf dem Motor von <strong>KTM</strong>s Superbike RC8 und kommt mit<br />

extrem ausgereifter Technik daher. Ausschlaggebende Gründe für die hervorragende<br />

Performance des V-Twins mit 75-Grad-Zylinderwinkel sind die hochmodernen<br />

Vierventil-Zylinderköpfe mit Doppelzündung, strömungsgünstigen<br />

Kanälen sowie Schlepphebeltrieb über DLC-beschichtete Schlepphebel und je<br />

zwei obenliegende Nockenwellen. Das gute Ansprechverhalten des Motors<br />

kommt nicht von irgendwoher, es ist das perfekte Zusammenspiel verschiedenster<br />

Faktoren. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Kolben, die mit Formel-<br />

1-Technik versehen sind. Die Kasten-in-Kasten-Struktur der Kolben bewirkt<br />

höchste Belastbarkeit trotz extrem flacher und leichter Bauart. Ein netter Nebeneffekt,<br />

die Motorvibrationen werden so ebenfalls minimiert und das freut<br />

den Tourenfahrer. Apropos Doppelzündung, diese steuert die beiden unterschiedlich<br />

großen Zündkerzen je Zylinderkopf unabhängig voneinander jederzeit<br />

mit der größtmöglichen Effizienz, damit wird ein optimal gesteuerter Verbrennungsablauf<br />

erreicht. Im Klartext heißt das, bessere Dosierbarkeit, weniger<br />

Verbrauch und geringere Emissionen. Zum guten Lastwechselverhalten des<br />

Motors trägt die Massenverteilung der Kurbelwelle samt Lichtmaschinenrotor<br />

bei, denn die Form der Kurbelwangen bewirkt einen verlustarmen Lauf des Kurbeltriebs,<br />

ergo eine bessere Laufkultur. Wer es gern einmal sportlich angehen<br />

lässt, was mit der <strong>Adventure</strong> R definitiv kein Problem ist, der dürfte sich über<br />

die perfekt funktionierende Antihopping-Kupplung freuen. Diese öffnet, wenn<br />

das Motorrückdrehmoment zu hoch wird, und verhindert effizient lästiges Hinterradstempeln<br />

beim scharfen Anbremsen. Zudem wird die Handkraft beim<br />

Kuppeln reduziert. Im Prinzip reicht ein Finger vollkommen aus, um die Kupplung<br />

zu betätigen. Äußerst lobenswert, wie wir finden, denn das schont Kraft<br />

auf langen Touren oder beim Gelände-Einsatz. Der einmalige Mix aus hochwertigen<br />

Technikzutaten erlaubt extrem lange Service-Intervalle von 15.000 Kilometern.<br />

Beim Stichwort „Gelände“ kommt sicherlich schnell die Frage auf, ob das mit<br />

so einem Boliden überhaupt machbar ist! Die <strong>KTM</strong> <strong>Adventure</strong> R ist im Vergleich<br />

zur Konkurrenz deutlich leichter und vor allem schmaler gebaut. Das Leergewicht<br />

liegt bei „nur“ 217 Kilogramm, was im Bereich der Reiseenduros als<br />

„leicht“ zu bezeichnen ist. Vollgetankt liegt das Gewicht bei 235 Kilogramm,<br />

damit zählt die „R“ zu den leichtesten Bikes ihrer Klasse! <strong>KTM</strong> setzt hier auf<br />

konsequenten Leichtbau, so zum Beispiel beim Chrommolybdänstahl-Gitterrohrrahmen<br />

aus dünnwandigem Chrommolybdän-Edelstahl. Dieser wiegt gerade<br />

einmal 9,8 Kilogramm, besitzt höchste Schweißstandards, hat eine hochwertige<br />

Oberflächenbeschichtung und trägt in der Summe zum niedrigen Gesamtgewicht<br />

bei. Doch was braucht es noch, außer einem „Fliegengewicht“,<br />

um im Gelände unterwegs sein zu können? Richtig, ein gutes Fahrwerk! Die<br />

Fahrdynamik wird stark von den verbauten Federelementen beeinflusst. Im Falle<br />

der „R“ kommt eine stabile WP-Upside-Down-Telegabel mit 48 mm Innenrohrdurchmesser<br />

und ein WP-Federbein zum Einsatz. Dank vielfacher Einstellmöglichkeiten<br />

und einem Federweg von jeweils 220 Millimetern ermöglicht<br />

das Fahrwerk eine optimale Anpassung an den individuellen Einsatzzweck. Die<br />

Gabel kann mittels zweier Einstellschrauben in Zug- und Druckstufendämpfung<br />

angepasst werden. Selbiges geht natürlich auch am Federbein, wobei<br />

sich die Federvorspannung kinderleicht mit Hilfe eines Handrades verändern<br />

lässt. Allgemein kann man das Fahrwerk ohne größere Mühen an den Beladungszustand<br />

anpassen. Das schont die Nerven des Piloten, vor allem wenn<br />

die Sozia fürs Kofferpacken zuständig ist. Da weiß man ja nie so genau, welche<br />

Mengen an Gepäck der fahrbare Untersatz bewegen muss!<br />

WP Upside-Down-Gabel bietet<br />

genügend Reserven für<br />

den harten Offroadeinsatz<br />

Handbetrieb – hier<br />

lässt sich das Federbein<br />

in windeseile anpassen<br />

Das Bremssystem<br />

von Bosch regelt<br />

auch in Schräglage<br />

Und wenn die Masse einmal in Schwung gekommen ist, muss sie natürlich<br />

auch standesgemäß verzögert werden! Dazu setzt man im Hause <strong>KTM</strong> auf präzise<br />

Dosierbarkeit von Brembo. Vorn ankern zwei schwimmend gelagerte<br />

320-mm-Bremsscheiben mit radial verschraubten Vierkolben-Bremssätteln.<br />

Hinten fließt die Bremsenergie in eine groß dimensionierte Scheibe mit 268<br />

mm Durchmesser. Und nicht zu vergessen: Alles unterstützt von der MSC (Motorcycle<br />

Stability Control) mit Bosch 9ME C-ABS. Das sogenannte C-ABS für<br />

Combined ABS ist ein Bestandteil des umfassenden<br />

Bosch-MSC-Assistenzpakets. Es ist das erste<br />

schräglagenabhängig regelnde Kurven-ABS der<br />

Welt, das das Wegrutschen der Räder beim Bremsvorgang<br />

in Schräglage innerhalb der physikalischen<br />

Grenzen verhindern kann. Speziell für den Offroad-<br />

Einsatz einstellbar, regelt es dann nur noch am Vorderrad.<br />

Das Hinterrad wird nicht mehr über das ABS-<br />

System geregelt und kann nach Bedarf blockiert<br />

werden – Voraussetzung für engagiertes Offroadfahren<br />

und gezielt gesetzte Slides. Wer es braucht, der<br />

2 – zwei schwimmend gelagerte 320<br />

mm Bremsscheiben sorgen für optimale<br />

Verzögerung vorn<br />

5<br />

MCE<br />

Dezember '14

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