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3 - Hessischer Rundfunk

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Mi, 13.07.<br />

21.30 Uhr<br />

Thomas Harlan<br />

Veit<br />

Regie: Bernhard Jugel<br />

BR 2011 / 56 Min.<br />

»Ich bin der Sohn meiner Eltern. Das ist eine Kata-<br />

strophe. Die hat mich bestimmt.« Diese Aussage<br />

von Thomas Harlan, Sohn von Veit Harlan, dem<br />

Regisseur des antisemitischen Films Jud Süss,<br />

fasst kurz und prägnant zusammen, was ihn sein<br />

Leben lang bewegte, was ihn quälte: unendliche<br />

Schuld und Scham für die Taten seines Vaters.<br />

Bis zu seinem Tod, im Oktober 2010, hat Thomas<br />

Harlan immer aufs Neue versucht, sich dieses<br />

Erbes zu entledigen, es analysierend abzustreifen,<br />

es von sich zu weisen. Wenige Monate vor seinem<br />

Tod diktierte er in nur fünf Tagen einen letzten Brief<br />

an den Vater: »Sage nicht, es könne niemand die<br />

Verantwortung für die Taten eines Dritten übernehmen.<br />

Es kann. Sage, Vater, sage nicht, es könne nie-<br />

mand die Verantwortung für die Taten eines Dritten<br />

übernehmen, der selbst keine Verantwortung für<br />

seine Taten zu haben denkt. Es kann.« Thomas<br />

Harlans Veit ist ein Vermächtnis, ein Klagegesang,<br />

ein Lamento, aber nicht ohne den Wunsch nach<br />

Versöhnung: »Verzeih, dass ich Dich vergessen<br />

hatte, dass ich Dir meine Treue entzog und meine<br />

Sohnesliebe, dass ich an Dir entlang ging, als<br />

seiest Du nur eine Landschaft, ein Abgrund, als<br />

hätte ich verhüten wollen, in ihn zu stürzen, in Dir<br />

umzukommen. Ich bin in Dir umgekommen.«<br />

Mit Thomas Thieme.<br />

/ Thomas Harlan (1929-2010) Autor und Filmemacher,<br />

u.a. 1984: »Wundkanal. Hinrichtung für vier Stimmen«,<br />

»Rosa«.<br />

Sa, 16.07.<br />

18.05 Uhr<br />

ARD Radio Tatort<br />

Wolfgang Zander<br />

Dreizehn<br />

Regie: Wolfgang Rindfleisch<br />

Musik: Frank Merfort & Richard Veenstra<br />

rbb 2011 / 54 Min.<br />

In seinem Büro in luftiger Höhe am Potsdamer Platz<br />

schmiedet Bauunternehmer Siegmar Reimann<br />

Pläne. Er will Häuser in der Tokioter Straße im<br />

alternativen Stadtbezirk Kreuzberg luxussanieren<br />

und teuer verkaufen. Ein lukratives und aussichtsreiches<br />

Geschäft, seit auch in Berlin die Immobilien-<br />

preise steigen. Die Häuser Tokioter 9, 11, 15 und 17<br />

gehören Reimann bereits, der Kinderladen, das<br />

kleine Café und der türkische Gemüsehändler sind<br />

bereits vertrieben. Die Subunternehmen warten<br />

auf den Baubeginn. Doch das Haus mittendrin, die<br />

Nummer 13, die letzte Kommune in der Straße,<br />

weigert sich hartnäckig zu verkaufen. Als eines<br />

Nachts Reimanns Mercedes ausbrennt und im<br />

Kofferraum eine bis zur Unkenntlichkeit verkohlte<br />

Leiche gefunden wird, fällt der Verdacht natürlich<br />

sofort auf die Bewohner der Tokioter 13.<br />

Mit Eva Kryll, Alexander Khuon u.v.a.<br />

/ Wolfgang Zander, geboren 1949, studierte in Leipzig<br />

Theaterwissenschaft, Politikwissenschaft und<br />

Literatur, schreibt Hörspiele und Theaterstücke.<br />

Download: www.radiotatort.ard.de<br />

Auch als Podcast erhältlich!<br />

12 / Hörspiel Hörspiel<br />

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