Beratung und Begleitung von Senioren mit Sehverlust - Deutsche ...
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körperliche <strong>und</strong> geistige Aktivitäten nicht mehr ausgeführt werden können. Die<br />
Alzheimer Gesellschaft weist darauf hin, dass durch „körperliche Aktivität“ <strong>und</strong><br />
„geistige Regsamkeit“ einer Demenzerkrankung vorgebeugt werden kann 5 . Das heißt<br />
also, dass Menschen <strong>mit</strong> einem <strong>Sehverlust</strong> im Alter auf Hilfe, Unterstützung <strong>und</strong> die<br />
nötige Aufbereitung <strong>von</strong> Informationen (Großschrift, Daisy-Format 6 , Vorlesesystem 7<br />
etc.) angewiesen sind, da<strong>mit</strong> auch sie körperlich <strong>und</strong> geistig rege bleiben können, um<br />
so einer Demenzerkrankung vorzubeugen <strong>und</strong> einem schnelleren körperlichen<br />
Abbau entgegenzuwirken.<br />
Menschen, die einen <strong>Sehverlust</strong> erleiden, erleben häufig auch Schwierigkeiten im<br />
sozialen Umfeld. Ist die Sehfähigkeit so stark eingeschränkt, dass man keine<br />
Gesichter mehr erkennen kann oder nur noch die Umrisse, dann heißt das, dass<br />
man die Nachbarn oder Bekannten auf der Straße nicht mehr erkennen kann <strong>und</strong><br />
wenn man angesprochen wird, nicht weiß, wer es ist. Dadurch können<br />
Missverständnisse <strong>und</strong> Unstimmigkeiten entstehen. Gerade in ländlichen Gegenden<br />
erleben die Betroffenen das sehr häufig als unangenehm <strong>und</strong> wissen nicht recht, wie<br />
sie <strong>mit</strong> der Situation umgehen sollen. Es besteht auch eine Hemmung, offen <strong>mit</strong> dem<br />
<strong>Sehverlust</strong> umzugehen <strong>und</strong> den Nachbarn <strong>und</strong> Bekannten offen zu sagen, dass man<br />
sie nicht mehr erkennen kann. Auch innerhalb der Familie kann es zu<br />
Schwierigkeiten <strong>und</strong> Herausforderungen kommen. Wenn z. B. die Ehefrau ausfällt,<br />
weil sie den Herd nicht mehr bedienen kann oder der Ehemann nicht mehr<br />
Autofahren kann, dann sind das nicht nur für den Betroffenen Einschränkungen,<br />
sondern die ganze Familie muss sich <strong>mit</strong> den Auswirkungen des <strong>Sehverlust</strong>s<br />
auseinandersetzen. Sehr häufig ist ein <strong>Sehverlust</strong> auch <strong>mit</strong> depressiven<br />
Verstimmungen verb<strong>und</strong>en, weil der Verlust des Sehens als sehr gravierend <strong>und</strong><br />
bedrohlich erlebt wird. Vor allem die Angst, dass die Augen noch schlechter werden<br />
können <strong>und</strong> eine vollständige Erblindung eintreten könnte, ist sehr groß. Mitunter ist<br />
5 vgl. http://www.deutsche-alzheimer.de/index.php?id=202, Stand 30.1.2013<br />
6 „DAISY ist der Name eines weltweiten Standards für navigierbare, zugängliche Multimedia-<br />
Dokumente. Die Abkürzung DAISY steht für Digital Accessible Information System.“ (Quelle:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Accessible_Information_System, Stand 10.9.2013).<br />
7 Man unterscheidet zwischen offenen <strong>und</strong> geschlossenen Vorlesesystemen: Geschlossene<br />
Lesesysteme, sind in der Regel Scanner, die den Text einscannen <strong>und</strong> dann vorlesen. Hierbei gibt<br />
es verschiedene Modelle, es gibt welche, die die Bücher speichern <strong>und</strong> über die Menü-Tastatur<br />
kann man jederzeit wieder auf die Bücher zurückgreifen oder es gibt welche, die können nur die<br />
jeweilige Seite, die gescannt wurde, vorlesen. Ein offenes Lesesystem besteht aus einem PC,<br />
einer Texterkennungseinheit <strong>und</strong> einer Vorlesesoftware. Durch die Texterfassung <strong>mit</strong> einer Kamera<br />
können beliebige Vorlagen erkannt werden <strong>und</strong> per Sprachausgabe oder Braillezeile ausgegeben<br />
werden.<br />
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