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Quantensprung in der sozialen Absicherung für Unternehmer

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BETRIEBSNACHFOLGE<br />

Serie Betriebsnachfolge - Teil 2/6<br />

E<br />

<strong>in</strong> Unternehmen zu führen<br />

heißt an <strong>der</strong> Spitze hervorragende<br />

Führungsqualitäten<br />

zu bewiesen, wie Kreativität, Mut<br />

zu Neuem, Durchsetzungsvermögen,<br />

Optimismus, Beharrlichkeit<br />

und Begeisterungsfähigkeit. Jede<br />

erfolgreiche Organisation entwickelt<br />

ihre spezifischen Rout<strong>in</strong>en,<br />

selbsttragenden Abläufe, kurzum<br />

e<strong>in</strong>e selbstorganisierte Kont<strong>in</strong>uität,<br />

die das pflegt, was e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

erfolgreich gemacht<br />

hat. Ob das ausreicht, um die künftigen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zu bewältigen,<br />

bleibt fraglich.<br />

Je<strong>der</strong> Nachfolger, (Sohn, Tochter)<br />

hat es schwer, se<strong>in</strong>en eigenständigen<br />

Weg im Unternehmen zu f<strong>in</strong>den und<br />

zu gehen. Die Nähe des Seniorchefs,<br />

se<strong>in</strong>e treffsichere Entscheidungsfähigkeit<br />

<strong>in</strong> wichtigen unternehmerischen<br />

Belangen und se<strong>in</strong> umfassen<strong>der</strong><br />

Machtanspruch prägten die Zusammenarbeit<br />

mit den bisherigen<br />

MitarbeiterInnen. Die alten MitarbeiterInnen<br />

folgen dem alten Chef/<strong>in</strong>.<br />

An<strong>der</strong>erseits ist es <strong>für</strong> NachfolgerInnen<br />

dadurch sehr anspruchsvoll,<br />

e<strong>in</strong>en Freiraum <strong>für</strong> eigenständiges<br />

Denken, Fühlen und Handeln zu f<strong>in</strong>den.<br />

Nachfolgen ist e<strong>in</strong> Akt <strong>der</strong> Emanzipation,<br />

<strong>der</strong> Selbstbefreiung. Es geht<br />

darum, dass <strong>der</strong> Junior die eigene<br />

Identität f<strong>in</strong>det!<br />

Bewahren < > verän<strong>der</strong>n<br />

Es s<strong>in</strong>d die ständigen Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen<br />

zwischen dem Versuch,<br />

e<strong>in</strong> eigenes Selbstverständnis <strong>der</strong><br />

Funktion und des ganzen Unternehmens<br />

zu formulieren und an<strong>der</strong>erseits<br />

das "Firmentypische" zu bewah-<br />

16 DIE WIRTSCHAFT Freitag, 5. Oktober 2007<br />

ren! Dieser Wi<strong>der</strong>streit vollzieht sich<br />

nicht nur zwischen Senior und Junior,<br />

son<strong>der</strong>n auch im Senior und im<br />

Junior. Wie weit ist es dem Vater möglich,<br />

gehen zu lassen und auszuhalten?<br />

Wann muss an die Spielregel er<strong>in</strong>nert<br />

werden: "Nicht <strong>in</strong> die Schuhe<br />

des Vaters h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>wachsen, son<strong>der</strong>n<br />

<strong>in</strong> die eigenen!"<br />

Verän<strong>der</strong>ung vorprogrammiert<br />

Normen, Regeln, Verhaltensweisen<br />

än<strong>der</strong>n sich durch den Nachfolger.<br />

In manchen Fällen fühlt sich die<br />

ältere Generation <strong>in</strong> ihrem Selbstkon-<br />

zept <strong>in</strong> Frage gestellt. Die Än<strong>der</strong>ungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

ist zu groß/o<strong>der</strong> es<br />

ist die falsche Reihenfolge/Richtung.<br />

Dies führt zu Justament-Positionen,<br />

die ke<strong>in</strong>er rationalen Argumentation<br />

mehr zugänglich s<strong>in</strong>d. In <strong>der</strong><br />

Hitze des Gefechtes fehlen dann die<br />

E<strong>in</strong>sichten, die Sackgassen s<strong>in</strong>d vorprogrammiert.<br />

„Vertrauensleute" <strong>der</strong> Vorgänger<br />

sollen - wenn immer möglich - <strong>in</strong><br />

ihrer herausgehobenen Position belassen<br />

bleiben. Wichtig ist e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>deutigkeit<br />

des Übergebers, <strong>der</strong> klar<br />

vermitteln muss, mit wem künftig<br />

ausgekommen/zusammengearbeitet<br />

werden muss! Hier kann <strong>der</strong> Senior<br />

durch Mitarbeitergespräche viel po-<br />

SERIE<br />

BETRIEBSNACHFOLGE<br />

Betriebsnachfolge heißt auch<br />

F<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> eigenen Identität:<br />

E<strong>in</strong> Blick auf Familienunternehmen<br />

Durch Führungsnachfolge entsteht e<strong>in</strong>e große Unsicherheit sowohl beim Übergeber, beim<br />

Übernehmer als auch bei den Mitarbeitern - beson<strong>der</strong>s bei älteren, längerdienenden. Wie geht<br />

es weiter? - Ist me<strong>in</strong>e Existenz gesichert? - Halte ich es aus, b<strong>in</strong> ich gut genug <strong>für</strong> den Jungen?<br />

VON GERHARD HOLZER Unternehmensberater<br />

Tag<strong>der</strong> Betriebsnachfolge<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

18. Oktober2007<br />

14.00 -17.00 Uhr<br />

Wirtschaftskammer<br />

<strong>in</strong> Feldkirch<br />

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg lädt Sie zue<strong>in</strong>em<br />

kostenlosen Sprechtag zum Thema Betriebsnachfolge e<strong>in</strong>.<br />

Wie bei e<strong>in</strong>em „Tag <strong>der</strong> offenen Türe“ können Sie als Übergeber bzw.<br />

Übernehmer am 18. Oktober zw. 14.00 und 17.00 Uhr Gespräche mit<br />

Experten <strong>der</strong> verschiedenen Organisationen (Notar, Rechtsanwalt,<br />

Steuerberater, Bankberater, SVA etc.) führen.<br />

Ort: Wirtschaftskammer Vorarlberg, Feldkirch<br />

Infos und Anmeldung:<br />

www.wko.at/vlbg/betriebsnachfolge, 05522/305 -1155<br />

In Kooperation mit:<br />

sitiven E<strong>in</strong>fluss nehmen, dass gute<br />

Mitarbeiter im Unternehmen bleiben.<br />

Än<strong>der</strong>ungen nach <strong>der</strong> Methode -<br />

„Steter Tropfen höhlt den Ste<strong>in</strong>" - angehen<br />

und die Än<strong>der</strong>ungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

nicht zu schnell werden lassen!<br />

Der Übergabeprozess gel<strong>in</strong>gt besser,<br />

wenn die junge und die alte Generation:<br />

● vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> lernen wollen<br />

● sich gegenseitig zuhören,<br />

verstehen können ●sich gegenseitig<br />

beobachten können ●Gedanken und<br />

Ansichten reflektieren ● sich Feedback<br />

geben.<br />

Erfolgskriterien <strong>für</strong> effiziente<br />

Unternehmensführung nach<br />

<strong>der</strong> Übergabe<br />

● Klare Aufgabenverteilung<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Geschäftsleitung <strong>in</strong><br />

Bezug auf Funktionen, Aufgabenbereiche,<br />

Macht, E<strong>in</strong>fluss und Entscheidungskompetenz<br />

schaffen.<br />

● Konsens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Führungsetage<br />

<strong>in</strong> lebenswichtigen Fragen des<br />

Unternehmens erarbeiten.<br />

● Verb<strong>in</strong>dliche, klare Geschäftsordnungen,<br />

<strong>für</strong> z.B. Entscheidungs-<br />

und Abstimmungsverfahren<br />

● Anstellung von Familienmitglie<strong>der</strong>n<br />

im Unternehmen, die<br />

von <strong>der</strong> gesamten Geschäftsleitung<br />

akzeptiert werden.<br />

● Kuhhandel <strong>in</strong> wichtigen<br />

Fragen <strong>der</strong> Gestion vermeiden<br />

(„Wenn me<strong>in</strong> Sohn nicht <strong>in</strong> die Geschäftsführung<br />

e<strong>in</strong>treten kann, stimme<br />

ich <strong>der</strong> Investition e<strong>in</strong>er neuen<br />

Werkshalle nicht zu …").<br />

● Nur Gesellschafter, die im<br />

Unternehmen aktiv tätig s<strong>in</strong>d, greifen<br />

unmittelbar <strong>in</strong> das operative Geschehen<br />

e<strong>in</strong>.<br />

• Die Geschäftsführer kommunizieren<br />

regelmäßig mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

und f<strong>in</strong>den zu allen relevanten<br />

Grundsatzfragen jeweils tragfähige<br />

Kompromisse.

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