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Pfarrbrief St. Felizitas Advent 2014
Pfarrbrief St. Felizitas Advent 2014
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Die Fusion? Zueinander finden!<br />
Für unseren <strong>Kirchen</strong>chor in Seppenrade gäbe es im<br />
Hinblick auf die Fusion der beiden <strong>Kirchen</strong>gemeinden<br />
St. Dionysius und St. Felizitas eine schnelle und einfache<br />
Antwort: NEIN!<br />
Warum NEIN? Aus dem einfachen Grund, weil die <strong>Kirchen</strong>chöre<br />
der <strong>Kirchen</strong> St. Dionysius, St. Felizitas und auch St.<br />
Ludger weiterhin als solche bestehen bleiben. Das macht<br />
auch Sinn, braucht doch jede Kirche ihren Chor, der zur festlichen<br />
Gestaltung der Gottesdienste beiträgt.<br />
Doch so einfach können wir es uns mit unserer Antwort<br />
nicht machen, denn das Thema dieses ersten gemeinsamen<br />
Pfarrbriefes heißt ja „Zueinander finden“ und eben nicht<br />
„Die Fusion“.<br />
Ein NEIN wäre wohl eine vorschnelle Antwort.<br />
„Zueinander finden“ bedeutet nämlich mehr als die<br />
- zwangsweise - Zusammenlegung von Gruppierungen.<br />
„Zueinander finden“ setzt voraus, dass man einander zunächst<br />
einmal sucht.<br />
Begeben wir uns also auf die Suche nach den Sängerinnen<br />
und Sängern „da unten“ in Lüdinghausen: Wir werden<br />
wahrscheinlich rasch feststellen, dass sie auch gerne – singen!<br />
Und dass es mehr Frauen als Männer sind, dass es mehr<br />
ältere als jüngere Chormitglieder gibt, dass Einige Noten lesen<br />
können, Andere nicht, dass Einige regelmäßig zur Probe<br />
kommen, Andere nur ab und zu, dass es insgesamt recht<br />
gesellige Menschen sind, die ihren Glauben gerne durch<br />
das Singen im <strong>Kirchen</strong>chor bezeugen – kurzum: dass sie uns<br />
eigentlich ziemlich ähnlich sind!<br />
Diese Erkenntnis kann es uns doch nur leicht machen, mit<br />
JA zu antworten. Lasst uns zueinander finden – in gemeinsamen<br />
Chorprojekten, im gegenseitigen Besuch der Konzerte,<br />
vielleicht im „Ausleihen“ von Sängerinnen oder Sängern,<br />
wenn mal Not am Mann oder der Frau ist, beim gemeinsamen<br />
Einstudieren neuer Literatur, bei der Werbung<br />
für neue Sängerinnen und Sänger…!<br />
Es gibt so viele Gemeinsamkeiten und wenig, was uns<br />
trennt. Das größte Hindernis scheint mir die räumliche<br />
Distanz zu sein.<br />
Gut, dass es Autos gibt...<br />
| Ingrid Kortendieck<br />
Schriftführerin<br />
<strong>Kirchen</strong>chor St. Dionysius Seppenrade<br />
Fusion - ein Wort<br />
Fusion - ein Wort, das in aller Munde ist und nicht nur<br />
unsere Gemeinde betrifft.<br />
Bei uns im Chor wird es sehr widersprüchlich diskutiert. Bei<br />
den einen höre ich den Tenor heraus: wir müssen zusammen<br />
wachsen. Andere sträuben sich mit Händen und Füßen<br />
dagegen. Dabei finde ich erschreckend, welch aggressive<br />
Note dabei mitschwingt. Wo ist da das Christliche, wo ist da<br />
Offenheit und Toleranz, wo kann da ein Miteinander werden?<br />
Ist es einfach die große Angst vor Veränderung und<br />
das Festhaltenwollen an Vergangenem?<br />
Ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Ich denke, dass eine<br />
Weigerung nichts bringt. Wir können das als Gemeindemitglieder<br />
nicht entscheiden, so sind die Strukturen in der<br />
Kirche nicht.<br />
Also ist es besser, positiv aufeinander zuzugehen und den<br />
Menschen in den Mittelpunkt zu rücken. Wir sind alle<br />
Lüdinghauser. Wenn das Zusammenleben zweier Gemeinden<br />
nicht funktioniert, wie soll es dann in der Welt<br />
funktionieren? Vielleicht können wir hier ein kleines Beispiel<br />
für ein friedliches Miteinander setzen und wirklich<br />
zusammen wachsen, zusammen beten, zusammen singen,<br />
zusammen Gemeinde leben. Das ist mein Wunsch für die<br />
Fusion.<br />
| Roswitha Nohn<br />
Vorsitzende <strong>Kirchen</strong>chor St. Ludger<br />
ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 11