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Sieben Fragen an...?! Sieben Fragen an Franz Wiedenlübbert Erster Vorsitzender der St. Johanni-Schützenbruderschaft in Seppenrade, 1. Kompanie Was hat Sie motiviert, erster Vorsitzender der 1. Kompanie der St. Johanni-Schützenbruderschaft Seppenrade zu werden? Meine Motivation liegt im Leben in der Gemeinschaft. Seit meinem 15. Lebensjahr habe ich in verschiedenen Vereinen im Vorstand mitgewirkt. In der Schützenbruderschaft ist das Miteinander von Jung und Alt besonders ausgeprägt. Die Förderung des Schießsports liegt mir ebenso am Herzen, wie der Zusammenhalt zwischen den Jungjägern, den Altjägern, den Grenadieren, der Handstockkompanie, den Offizieren und Vorstand. Ganz wichtig sind für mich die gemeinsamen Veranstaltungen wie das Schützenfest und das Bataillonsschießen, jährliche Höhepunkte im Vereinsleben in Seppenrade. Hier beteiligen sich alle Kompanien von der I., II., III., und IV. der St. Johanni-Schützenbruderschaft, alles selbständige Vereine. Schon im Jahre 1949 haben unsere Väter hierfür die Weichen gestellt. Diesen Gemeinschaftsgedanken gilt es zu bewahren und auszubauen. Wo sehen Sie die Verbindung zwischen der Schützenbruderschaft St. Johanni und unserer katholischen Gemeinde St. Dionysius? Nach alten Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern von Seppenrade bestanden schon im 15. Jahrhundert (1426) in Seppenrade zwei Schützenbruderschaften, und zwar die Bruderschaft „Beate Mariae Semper Virgine“ und die „St. Johanni-Schützenbruderschaft“. Ergänzend hierzu steht in unserer Satzung: Bis auf den heutigen Tag werden von der St. Johanni-Schützenbruderschaft gemäß alter Tradition für die Bürger in christlicher Verantwortung – Sitten und Bräuche gewahrt, die Geselligkeit, der Frohsinn, die Kameradschaft und die Gemeinschaft aller Stände und Berufe gepflegt. Was gefällt Ihnen besonders am Gemeindeleben St. Dionysius in Seppenrade? Hier fallen mir spontan die vielen Aktivitäten der einzelnen kirchlichen Vereine und Gruppen ein: angefangen mit der Dorfranderholung, über die KAB, das Jugendzeltlager von Kolping, den Altennachmittag, das Treffen der Alleinstehenden, die Musikgruppen und Chöre bis zur Arbeit in der Gemeindebücherei, um nur einige zu nennen. Das Don-Bosco- Haus muss auch in Zukunft weiterhin Anziehungspunkt für unser Gemeindeleben sein. 14 ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 Vor einiger Zeit war in den Medien zu lesen, dass in Werl ein Muslim Schützenkönig geworden ist. Doch der Dachverband machte Ärger – die Satzung sieht keine Muslime vor. Wie denken Sie bzw. der Verein über diese Diskussion? Die Reaktion dieses Dachverbandes ist für mich unverständlich. Zumal in unserer heutigen Gesellschaft überall im Sport, Politik und Kirche Bürger mit Migrationshintergrund voll integriert sind. Auch dieser Schützenbruder gehört dem Vorstand der Schützen an. Christ sein bedeutet für mich auch, tolerant sein. Wir gehören keinem Dachverband an und werden dieses auch nicht anstreben. Gibt es etwas, was Sie sich von der Pfarrgemeinde St. Dionysius in Bezug auf die Schützenbruderschaft wünschen? Ich hoffe, dass sich unsere Pfarrgemeinde auch nach der Fusion im Hinblick auf unsere Schützenfestmessen, Kranzniederlegungen am Ehrenmal und Prozessionen weiterhin flexibel zeigt. Wenn Sie auf die Jahre zurückblicken: Welches Ereignis ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben? Neben dem jährlichen Schützenfest, welches immer wieder ein Höhepunkt in Seppenrade darstellt, ist das Fest der Vereine im Jahre 2000 mit dem grandiosen Umzug ein unvergessenes Ereignis gewesen. Eine Frage zur anstehenden Fusion von „St. Dionysius – St. Felizitas“: Gibt es bei Ihnen Ängste, Sorgen, Vorfreude oder gar schon Erfahrungen mit gemeinsamen Aktivitäten? Leider sind diese Fusionen nicht aufzuhalten. Dafür ist unsere „Amtskirche“ in der Vergangenheit und auch zukünftig nicht bereit notwendige Veränderungen herbeizuführen, wie z.B. die Abschaffung des Zölibats und die Ökumene zu intensivieren. Auch der Umgang mit Fehlern (aktuell kritisiert Kurienerzbischof Georg Gänswein die Presse im Limburger Fall) ist nicht professionell. Vor Ort hege ich die Hoffnung, dass die Bürgernähe nicht abnimmt und die Seelsorge nicht darunter leidet. Auch die Diskussionen um die wiederholte Änderung der Messzeiten bereitet mit Sorge.
… ein Impuls aus den Gemeindeversammlungen BibelTeilen – ein Bibelgespräch beim Kaffeetrinken?! Zu vierzehn Gemeindeversammlungen haben wir vom Seelsorge-Team im Laufe der vergangenen sechzehn Monate eingeladen und rund 650 Gemeindemitglieder sind diesen Einladungen gefolgt. Viele verschiedene Themen wurden von ihnen in unsere Gesprächsrunden hineingebracht, von denen eines häufig angeregt wurde: Welche Möglichkeiten gibt es, um miteinander in den Austausch über unseren Glauben zu kommen – ohne dass ständig ein Hauptamtlicher oder eine Hauptamtliche dabei sein muss?! Hierzu haben wir die Möglichkeit des BibelTeilens vorgeschlagen. An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit ergreifen, um Ihnen diese Art von „Glaubensgesprächen“ näher zu erläutern und Hilfestellungen anzubieten. BibelTeilen ist eine Form, um sich mit Menschen über einen Schrifttext auszutauschen und über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Eine Person aus der Gruppe leitet die Schritte des BibelTeilens an und alle sind eingeladen, sich ins Gespräch einzubringen. Die klassischen sieben Schritte möchte ich kurz vorstellen: 1. Zu Beginn spricht jemand ein kurzes Gebet. 2. Gemeinsam wird der ausgewählte Bibeltext vorgelesen, z.B. jede/r einen Satz oder kurzen Abschnitt. 3. In einem Moment der Stille sucht jede/r ein Wort oder einen Satz aus dem Text, von dem sie/er sich persönlich angesprochen, herausgefordert, angefragt fühlt und liest dieses Wort bzw. den Satz laut vor. Daran schließt sich nach jeder Person eine kurze Pause ein. Nachdem alle Worte und Sätze ausgesprochen wurden, liest jemand den ganzen Text noch einmal vor. 4. Für eine vorgegebene Zeit werden alle still und lassen Gott zu sich sprechen. 5. Nun tauscht die Gruppe sich über die zuvor genannten Worte und Sätze aus. Warum fühle ich mich davon angesprochen, herausgefordert, angefragt,…? 6. Wer Gottes Wort hört und Gottes Ansprache für sich wahrnimmt, will das Gehörte in sein Leben umsetzen. Das bedeutet, von dem Text wird der Blick auf die Realität der Welt und das soziale Umfeld der Gemeinschaft gewendet: Was ist hier konkret dran? Wo nehmen wir unsere Sendung durch Christus wahr? Aus dem Geist der Schrift heraus wird miteinander geschaut, was an sozialer Aktion oder kirchlichem Engagement jetzt gerade notwendig und gefordert ist, ganz konkret: Wer tut was mit wem bis wann? 7. Jemand spricht ein kurzes Gebet und es kann gemeinsam das Vaterunser gesprochen werden. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass es nicht um biblisches Wissen oder um das Klären einer grundsätzlichen Bedeutung des Textes, sondern um ein Gespräch mit Gott – um eine Gottes-Erfahrung geht. Es geht darum, zu erspüren, was Gott mir und uns jetzt durch diesen Text sagen will. Im Text spricht Christus selbst zu uns. Die Erfahrung zeigt: Wir müssen nicht erst einen bestimmten Grad an Vertrautheit erreichen und uns als Gemeinschaft fühlen, um dann miteinander das BibelTeilen feiern zu können. Nein, es ist Christus, der im BibelTeilen durch seinen Geist Gemeinschaft stiftet zwischen denen, die sich auf IHN einlassen. Es gibt sehr viele verschiedene Wege des BibelTeilens. Die bekannteste ist das BibelTeilen in sieben Schritten, wie es in Südafrika entwickelt wurde und weltweite Verbreitung fand. Das BibelTeilen ist einfach, aber nicht simpel. Es muss richtig verstanden und gefeiert werden, damit es sich zu einem spirituellen Instrument des Gemeindeaufbaus und der Kirchwerdung entwickeln kann. Denn hier wird schon praktiziert und gelebt, was unser Ziel und Gottes Traum ist: Eine Kirche der Beteiligung aller, die sich geleitet vom Geist Christi zu den Menschen gesandt weiß und so am Aufbau des Reiches Gottes mitwirkt. Das Bischöfliche Generalvikariat Münster hat 9 Wege des BibelTeilens auf einem kleinen Leporello zusammengestellt: - BibelTeilen in sieben Schritten (klassisch) - Das Wort Gottes stärkt uns und fordert uns heraus - In die Tiefe gehen - Gemeinsam laut lesen - Das Wort Gottes als Lebensspiegel - BibelTeilen als Deuten der Zeichen der Zeit - Relecture als Geistliche Evaluation (nach Lk 24) - Christus in seinem Wort ist immer Beginn und Mitte - Sich vom Wort Gottes auf verschiedene Art und Weise ansprechen lassen Dieses Leporello können wir für Sie beim Generalvikariat bestellen und wir sind gerne bereit, Sie anfangs beim BibelTeilen zu begleiten. Sprechen Sie uns einfach an, wir freuen uns! Die Bildung solcher Gemeinschaften (in der Familie, Nachbarschaft, im Freundes- oder Bekanntenkreis) könnte doch ein guter Einstieg in die Adventszeit oder in das neue Jahr 2015 sein?! – Und dabei kann auch eine Tasse Kaffee getrunken werden… Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Adventszeit, ein ruhiges Weihnachtsfest und eine gesegnete Weihnachtszeit! | | Nicole Menzel, Pastoralassistentin ST. FELIZITAS LÜDINGHAUSEN UND ST. DIONYSIUS SEPPENRADE | Nr.1 | 2014 /15 15
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