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Demokratische Sozialisten im Oder-Spree-Kreis an der Seite der ...

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sind, Wahlen erfolgreich zu bestreiten. Wir<br />

sollten aber auch nicht unterschätzen, dass<br />

wir zum Beispiel in <strong>der</strong> neugegründeten<br />

Gemeinde Schwielowsee nur 5 Prozent <strong>der</strong><br />

St<strong>im</strong>men erreichen konnten. Wir sollten uns<br />

also we<strong>der</strong> über- noch unterschätzen. Euch<br />

liegt mit <strong>der</strong> Cottbuser Erklärung und den<br />

<strong>an</strong>gefügten „Kommunalpolitischen Grundsätzen“<br />

ein politischer Rahmen für unseren<br />

Kommunalwahlkampf zur Beschlussfassung<br />

vor. Das soll die Grundlage dafür sein, dass<br />

in Abst<strong>im</strong>mung mit den <strong>Kreis</strong>verbänden in<br />

den kommenden Wochen regionale Beratungen<br />

stattfinden. Auf diesen Beratungen<br />

sollen sowohl inhaltliche als auch personelle<br />

Abst<strong>im</strong>mungen erfolgen. (…)<br />

Fazit trotz aller auftretenden Probleme<br />

bleibt: Unser kommunales Engagement<br />

hat sich gelohnt. Ohne das Agieren unserer<br />

Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker<br />

würden solche Fragen <strong>der</strong> kommunalen<br />

Daseinsfürsorge wie Wasser und<br />

Abwasser, Abfallentsorgung, ÖPNV, Schulentwicklungspläne,<br />

kommunale Unternehmen<br />

und vieles <strong>an</strong><strong>der</strong>e mehr nicht so intensiv<br />

auch öffentlich debattiert werden. Auch die<br />

Neudefinition von sogen<strong>an</strong>nten Freiwilligenbeziehungsweise<br />

Pflichtaufgaben und <strong>der</strong>en<br />

Fin<strong>an</strong>zierung wir durch die PDS mitbest<strong>im</strong>mt.<br />

Nebenbei bemerkt: Bevor über eine<br />

Kürzung von Kommunalhaushalten durch<br />

Zur Situation <strong>der</strong> br<strong>an</strong>denburgischen L<strong>an</strong>dwirtschaft – Agrarbericht 2003<br />

Agrarpolitik muß begrenzte natürliche<br />

Bedingungen Br<strong>an</strong>denburgs beachten<br />

Die Unternehmensstruktur <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>denburger<br />

L<strong>an</strong>dwirtschaft ist seit Mitte <strong>der</strong> 90iger<br />

Jahre weitgehend stabil. Es gibt kaum Insolvenzen.<br />

Im Trend <strong>der</strong> verg<strong>an</strong>genen Jahre ist<br />

die Zahl <strong>der</strong> Betriebe unter 50 ha rückläufig<br />

(sie bewirtschaften ohnehin nur 4 Prozent<br />

<strong>der</strong> l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen Nutzfläche)<br />

und hat <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Betriebe in <strong>der</strong> Gruppe<br />

200 bis 500 ha zugenommen. Mehr als 50<br />

Prozent <strong>der</strong> l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen Nutzfläche<br />

die L<strong>an</strong>desregierung nachgedacht wird, ist<br />

die L<strong>an</strong>desregierung in <strong>der</strong> Pflicht endlich<br />

Entscheidungen zu treffen, die die Einnahmesituation<br />

<strong>der</strong> Kommunen nachhaltig<br />

verbessern können. Wenn zum Beispiel seit<br />

mehr als <strong>an</strong><strong>der</strong>thalb Jahren durch Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzungen<br />

von CDU und SPD verhin<strong>der</strong>t<br />

wird, dass kommunale Unternehmen auch<br />

außerhalb des Gemeindegebietes tätig sein<br />

können, wird dadurch kommunale H<strong>an</strong>dlungsfähigkeit<br />

begrenzt. Wenn verhin<strong>der</strong>t<br />

wird, dass Haushalts- und Vergaberecht in einem<br />

L<strong>an</strong>desvergabegesetz zusammengeführt<br />

werden, d<strong>an</strong>n erschwert das die kommunale<br />

H<strong>an</strong>dlungsfähigkeit. Das Regelwerk des<br />

Kommunalrechtes zielt auf einen Zust<strong>an</strong>d<br />

<strong>der</strong> Kommunen vor 20 Jahren in <strong>der</strong> Bundesrepublik.<br />

Das Leben in den Kommunen hat<br />

sich aber radikal verän<strong>der</strong>t. Deshalb ist eine<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kommunalgesetzgebung<br />

dringend erfor<strong>der</strong>lich und in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

vor allem eine Flexibilisierung des<br />

kommunalen Entscheidungsrechtes. Damit<br />

verbunden ist natürlich eine politische Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für die PDS, da Interessenlagen<br />

<strong>der</strong> Kommunen sehr verschieden sind. Das<br />

alles ist auch Ausdruck dafür, dass wir als<br />

PDS in eine neue Entwicklungsetappe eingetreten<br />

sind. Und dieser Tatsache müssen wir<br />

uns stellen. (…)<br />

Quelle: Pressedienst 08/03<br />

dungsbedarfes verdeutlicht allerdings, dass<br />

<strong>der</strong> Umf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> <strong>im</strong> Durchschnitt <strong>der</strong> Jahre<br />

1996 bis 2001 jährlich neu begonnenen Ausbildungsverhältnisse<br />

in den l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen<br />

„Kern-Berufen nur etwa die Hälfte<br />

des für die Zeit nach 2007 prognostizierten<br />

Fachkräftebedarfes abdeckt. Unverkennbar<br />

sind die Fortschritte bei <strong>der</strong> Ertrags- und<br />

Leistungsentwicklung. Bei <strong>der</strong> Milchleistung<br />

best<strong>im</strong>men die neuen Län<strong>der</strong> inzwischen<br />

das nationale Leistungsniveau. Die Durchschnittsleistung<br />

beträgt 7 796 kg. Unbestreitbar<br />

ist auch die positive Ertragsentwicklung<br />

<strong>im</strong> Pfl<strong>an</strong>zenbau, wenn gleich infolge <strong>der</strong> begrenzenden<br />

Wirkung <strong>der</strong> natürlichen St<strong>an</strong>dortbedingungen<br />

in Br<strong>an</strong>denburg (Bodenverhältnisse,<br />

Kl<strong>im</strong>a) weniger gravierend.<br />

Probleme bei <strong>der</strong> Veredelungswirtschaft<br />

Die tierische Veredelungswirtschaft spielt<br />

in Br<strong>an</strong>denburg wie in allen neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

eine viel zu geringe Rolle. Die<br />

Rin<strong>der</strong>- und Schafbestände haben sich in<br />

2002 gegenüber dem Vorjahr abermals verringert.<br />

Lediglich die Schweinebestände sind<br />

geringfügig gewachsen und erreichten in<br />

etwa das Niveau von 1999. Die neuen Län<strong>der</strong><br />

verfügen zwar über etwa ein Drittel <strong>der</strong> LF<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik, erbringen jedoch nicht<br />

einmal 13 Prozent <strong>der</strong> tierischen Erzeugung<br />

<strong>der</strong> deutschen L<strong>an</strong>dwirtschaft. Ein Anteil<br />

von 22 Prozent wäre erfor<strong>der</strong>lich, wenn die<br />

Versorgung aus dem „eigenen Aufkommen“<br />

erfolgen sollte. Mit dem Viehbesatz von<br />

weniger als 0,5 GVE/ha LF liegt die br<strong>an</strong>denburgische<br />

L<strong>an</strong>dwirtschaft ziemlich am<br />

Ende <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>. Wenn m<strong>an</strong> bedenkt,<br />

dass die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen<br />

<strong>im</strong> Marktfrucht<strong>an</strong>bau allein<br />

durch die ungünstigen natürlichen Produktionsbedingungen<br />

begrenzt ist und sich diese<br />

Situation <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> EU-Osterweiterung<br />

weiter verschlechtern wird, d<strong>an</strong>n muss dieser<br />

Umst<strong>an</strong>d bedenklich st<strong>im</strong>men. Wenn wir<br />

hier bestehen wollen, d<strong>an</strong>n müssen wir den<br />

Verarbeitungsgrad unserer Agrarprodukte<br />

erhöhen, also unsere pfl<strong>an</strong>zlichen Rohstof-<br />

Wi<strong>der</strong>spruch 3/2003 7<br />

werden von Betrieben mit mehr als 1 000 ha<br />

bewirtschaftet. Der starke Personalabbau <strong>der</strong><br />

90-iger Jahre in <strong>der</strong> L<strong>an</strong>dwirtschaft Br<strong>an</strong>denburgs<br />

hat sich deutlich verl<strong>an</strong>gsamt, so<br />

dass gegenwärtig von einer gewissen Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Arbeitskräftesituation gesprochen<br />

werden k<strong>an</strong>n. In <strong>der</strong> l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen<br />

Pr<strong>im</strong>ärproduktion sind noch knapp<br />

38 000 Arbeitskräfte tätig. Eine Analyse des<br />

l<strong>an</strong>dwirtschaftlichen Fachkräfte- und Bilfe<br />

veredeln. Dazu gehört nicht zuletzt die<br />

Veredelung durch den Tiermagen. Insoweit<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Aussage <strong>im</strong> Koalitionsvertrag<br />

<strong>der</strong> rot-grünen Bundesregierung, die Viehbestände<br />

sollen in den neuen Län<strong>der</strong>n zu Lasten<br />

<strong>der</strong> Regionen mit zu hoher Viehdichte in<br />

den alten Bundeslän<strong>der</strong>n erhöht werden, nur<br />

begrüßen. Die Frage, auf welche Weise dies<br />

geschehen soll, bleibt jedoch unbe<strong>an</strong>twortet.<br />

Noch ein Wort zu den jüngsten<br />

EU-Vorschlägen zur Reform <strong>der</strong> GAP<br />

Das Reformprojekt bietet keine Gar<strong>an</strong>tien<br />

für eine zukunftsfähige und nachhaltige<br />

europäische L<strong>an</strong>dwirtschaft, die flächendeckend,<br />

d. h. auf allen Agrarst<strong>an</strong>dorten<br />

wirtschaftlich, sozial und ökologisch hochwertige<br />

Nahrungsmittel und Rohstoffe produziert.<br />

Die ostdeutschen L<strong>an</strong>dwirte würden<br />

durch eine Reihe von Maßnahmen, namentlich<br />

durch die gestaffelte Modulation <strong>der</strong><br />

Prämien, dem nur teilweisen Rückfluss <strong>der</strong><br />

gekürzten Mittel in die ländlichen Regionen<br />

und die ersatzlose Abschaffung <strong>der</strong> Roggenintervention,<br />

überproportional belastet. Der<br />

Vorschlag z. B. <strong>der</strong> ersatzlosen Streichung<br />

<strong>der</strong> Roggenintervention mit dem Wirtschaftsjahr<br />

2004/2005 hätte für die br<strong>an</strong>denburgische<br />

L<strong>an</strong>dwirtschaft Einkommensverluste<br />

zwischen 25 und 50 Millionen Euro<br />

zur Folge. In Br<strong>an</strong>denburg n<strong>im</strong>mt Roggen in<br />

einer Vielzahl von L<strong>an</strong>dkreisen mehr als ein<br />

Viertel <strong>der</strong> Ackerfläche und mehr als 50 Prozent<br />

<strong>der</strong> Getreidefläche ein. Sein wirtschaftlicher<br />

Stellenwert ist umso höher, je ungünstiger<br />

die natürlichen St<strong>an</strong>dortbedingungen<br />

sind: In <strong>der</strong> Uckermark und Märkisch-<strong>O<strong>der</strong></strong>l<strong>an</strong>d<br />

bis 20 Prozent <strong>der</strong> AF, <strong>im</strong> L<strong>an</strong>dkreis<br />

Dahme-<strong>Spree</strong> und Potsdam-Mittelmark über<br />

30 Prozent <strong>der</strong> AF. Deshalb sind wir für eine<br />

hinreichende Zeit zur Anpassung <strong>der</strong> betroffenen<br />

Agrarunternehmen – eine abrupte<br />

und kompensationslose Abschaffung <strong>der</strong><br />

Roggenintervention lehnen wir ab.<br />

Kornelia Wehl<strong>an</strong>, Sprecherin für Agrarpolitik<br />

und ländliche Entwicklung <strong>der</strong><br />

PDS-L<strong>an</strong>dtagsfraktion

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