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Demokratische Sozialisten im Oder-Spree-Kreis an der Seite der ...

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10 Wi<strong>der</strong>spruch 3/2003 Wi<strong>der</strong>spruch 3/2003 11<br />

. . . . Kein Krieg gegen Irak ! . . . . . Kein Krieg gegen Irak! . . . .<br />

. . . . Kein Krieg gegen Irak ! . . . . . Kein Krieg gegen Irak! . . . .<br />

Foto: www.arbeiterfotografi e.com<br />

Demo „Nein zum Krieg gegen den Irak“ am 15. 2.<br />

Auszüge aus <strong>der</strong> Rede von Peter Sod<strong>an</strong>n, Schauspieler, auf <strong>der</strong> Ablusskundgebung<br />

Jedes Jahr am 1. Juni um 12 Uhr<br />

… Wie wäre es, wenn am 1. Juni, am Tag<br />

des Kindes – denn es geht um unsere Zukunft,<br />

und unsere Kin<strong>der</strong> sind die Zukunft<br />

–, wie wäre es also, wenn am 1. Juni jedes<br />

Jahr aufs neue je<strong>der</strong> Bürger dieses L<strong>an</strong>des<br />

pünktlich um 12 Uhr seine Wohnung o<strong>der</strong><br />

seinen Arbeitsplatz (es ist sowieso Mittagspause)<br />

verlässt und auf die Straße geht und<br />

eine halbe Stunde l<strong>an</strong>g mit all den <strong>an</strong><strong>der</strong>en,<br />

die d<strong>an</strong>n mit ihm auf <strong>der</strong> Straße sind, über<br />

einen Ged<strong>an</strong>ken redet und diskutiert, <strong>der</strong> da<br />

lautet: Wenn m<strong>an</strong> darauf verzichtet, Feinde<br />

in Freunde zu verw<strong>an</strong>deln, gerät m<strong>an</strong> in die<br />

Gefahr, Freunde in Feinde zu verw<strong>an</strong>deln.<br />

Das wäre doch ein Ereignis in dieser<br />

Republik. Ich weiß natürlich, dass das ein<br />

utopischer Vorschlag ist. Aber lasst uns doch<br />

damit in Deutschl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gen ! Wenn ich<br />

die vielen Menschen hier, sehe; hätte das<br />

Zukunft. Der Tag des Kindes am 1. Juni<br />

wäre sehr gut dafür geeignet. Und wer keine<br />

Träume hat, <strong>der</strong> ist kein Realist. Wenn wir,<br />

auf <strong>der</strong> Straße stehend, mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> reden,<br />

wissen wir, wer wirklich für den Frieden ist,<br />

denn die in den Häusern bleiben … So hätten<br />

wir eine Ch<strong>an</strong>ce genau zu erkennen, wer<br />

für was ist. D<strong>an</strong>n wüssten wir auch, ob wir<br />

die falsche Regierung gewählt haben o<strong>der</strong><br />

die richtige.<br />

Wenn ich jetzt sage, es geht ums Erdöl, es<br />

geht um die Macht – das weiß ich und das<br />

wissen Sie. Aber was nützt es uns. Vielleicht<br />

müssen verschiedne Zusammenhänge <strong>im</strong>mer<br />

wie<strong>der</strong> auf ihre Wurzeln zurückgeführt werden.<br />

Vielleicht liegt die Ursache des Übels in<br />

diesem kleinen Vierzeiler verborgen:<br />

Armer M<strong>an</strong>n und reicher M<strong>an</strong>n<br />

St<strong>an</strong>den da und sah’n sich <strong>an</strong>.<br />

Und <strong>der</strong> arme sagte bleich,<br />

wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.<br />

Ich k<strong>an</strong>n mich noch <strong>an</strong> die Zeit erinnern,<br />

da haben wir gegen den Vietnamkrieg demonstriert.<br />

In dieser Zeit habe ich als jun-<br />

Foto: www.arbeiterfotografi e.com<br />

ger Schauspieler den Galilei gespielt und am<br />

Ende <strong>der</strong> Vorstellung <strong>im</strong>mer einen Ged<strong>an</strong>ken<br />

von Brecht zitiert: Das Gedächtnis <strong>der</strong><br />

Menschheit für erduldete Leiden ist erstaunlich<br />

kurz. Ihre Vorstellungsgabe für kommende<br />

Leiden ist, fast noch geringer. Der<br />

Regen von gestern macht uns nicht nass, sagen<br />

viele. Lasst uns das tausend Mal Gesagte<br />

<strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> sagen, damit es nicht einmal<br />

zu wenig gesagt wurde ! Lasst uns die<br />

Warnungen erneuern, und wenn sie schon<br />

wie Asche in unserem Mund sind ! Denn <strong>der</strong><br />

Menschheit drohen Kriege, gegen welche die<br />

verg<strong>an</strong>genen wie armselige Versuche sind,<br />

und sie werden kommen ohne jeden Zweifel,<br />

wenn denen, die sie in aller Öffentlichkeit,<br />

vorbereiten, nicht die Hände zerschlagen<br />

werden.<br />

Und wenn wir das heute nicht nur zum<br />

tausendsten, son<strong>der</strong>n zum millionsten Mal,<br />

sagen – wir müssen es <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> sagen,<br />

weil eines Tages dieser Protest nicht mehr<br />

<strong>im</strong> Dröhnen <strong>der</strong> Flugzeuge untergehen<br />

wird, auch wenn es noch nicht heute ist. Es<br />

könnte sein, dass die Kriegsmaschine nicht<br />

mehr aufzuhalten ist. Aber jede Demonstration<br />

dringt in die Seele des Volkes ein. Und<br />

diese Seele ist das Wichtigste, was wir haben.<br />

Heute sind wir viele, morgen werden wir<br />

mehr sein. Ich weiß, was Krieg bedeutet. Ich<br />

habe meinen Vater <strong>im</strong> Krieg verloren. Und<br />

ich möchte nicht, dass irgendein Kind auf<br />

dieser Welt, we<strong>der</strong> <strong>im</strong> Irak noch in Amerika,<br />

seinen Vater je wie<strong>der</strong> <strong>im</strong> Krieg verliert.<br />

Foto: Gregor Wiedem<strong>an</strong>n, Bad Saarow<br />

Fotos: Peter Hochmuth, Woltersdorf<br />

. . . . . . Von deutschem Boden soll Frieden ausgehen ! . . . . . .<br />

. . . . . . Von deutschem Boden soll Frieden ausgehen ! . . . . . .

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