Demokratische Sozialisten im Oder-Spree-Kreis an der Seite der ...
Demokratische Sozialisten im Oder-Spree-Kreis an der Seite der ...
Demokratische Sozialisten im Oder-Spree-Kreis an der Seite der ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
14 Wi<strong>der</strong>spruch 3/2003 Wi<strong>der</strong>spruch 3/2003 15<br />
. . . . Kein Krieg gegen Irak ! . . . . . Kein Krieg gegen Irak! . . . .<br />
. . . . Kein Krieg gegen Irak ! . . . . . Kein Krieg gegen Irak! . . . .<br />
Foto: www.arbeiterfotografi e.com<br />
Aus <strong>der</strong> Rede von Friedrich Schorlemmer<br />
Nicht alle haben den Golf von Tongking und all die <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />
Kriegslügen schon vergessen.<br />
… Uns verbindet die Sorge um die Opfer<br />
des Krieges. Uns verbindet die Gegnerschaft<br />
zur Schreckensherrschaft Saddam Husseins.<br />
Uns verbindet die For<strong>der</strong>ung nach dessen<br />
Abrüstung mit Massenvernichtungswaffen<br />
und die For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Ächtung aller<br />
Massenvernichtungsmittel, <strong>der</strong>en Entwicklung,<br />
Besitz und Einsatz – gleichgültig<br />
durch wen. Uns verbindet die Erfahrung einer<br />
Politik in <strong>der</strong> KSZE, als m<strong>an</strong> Strukturen<br />
Gemeinsamer Sicherheit aufbaute, statt sich<br />
<strong>im</strong> Schwarz-Weiß-Denken und Gut-Böse-<br />
Denken festzufahren und tot zu rüsten.<br />
Fundamentalistisches Denken ist politikuntaugliches<br />
Entwe<strong>der</strong>-<strong>O<strong>der</strong></strong>-Denken. Es<br />
ist demokratischer Staaten unwürdig. Und<br />
auch das Lügen, Tricksen und Täuschen<br />
sollte m<strong>an</strong> Saddam Hussein überlassen und<br />
sich nicht am propag<strong>an</strong>distischen Falschspiel<br />
beteiligen. Nicht alle haben den Golf von<br />
Tongking und all die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kriegslügen<br />
schon vergessen.<br />
Nun sucht sich die Bush-Administration<br />
eine „Koalition <strong>der</strong> Willigen, <strong>der</strong> Kriegswilligen“<br />
– und sei es eine Koalition <strong>der</strong> Willfährigen.<br />
Dem setzen wir eine Völkerkoalition<br />
<strong>der</strong> Unwilligen, <strong>der</strong> Kriegsunwilligen und<br />
<strong>der</strong> beharrlichen Friedenswilligen entgegen.<br />
Die Völker sind in großer Mehrheit gegen<br />
eine kriegerische Lösung des Irak-Konflikts.<br />
Und die Regierungen sollten auf ihre wachen<br />
Völker hören. Sol<strong>an</strong>ge noch irgendeine Aussicht<br />
auf zivile Konfliktregelung bleibt, muss<br />
sie gesucht werden, muss sie konsequent<br />
ausgeschöpft werden!<br />
… Worum geht es den USA <strong>im</strong> Kampf<br />
gegen den Diktator? Geht es um Abrüstung,<br />
Reg<strong>im</strong>ewechsel, Massenvernichtungsmittel,<br />
Menschenrechte, Demokratie und Anti-<br />
Terror-Kampf? Warum vermeidet Präsident<br />
Bush so geflissentlich das Wort „Öl“?<br />
Es geht offenbar auch um die „neue<br />
Weltordnung“ von Vater und Sohn Bush.<br />
Dazu ordnet die Weltmacht die Welt neu<br />
Foto: www.arbeiterfotografi e.com<br />
und sucht sich wenige, die ihr willfährig<br />
folgen. Aber die multipolare Welt wird sich<br />
nicht unilateral beherrschen lassen. Und es<br />
muss uns darum gehen, nicht über die musl<strong>im</strong>ische<br />
Welt zu gewinnen, son<strong>der</strong>n sie zu<br />
gewinnen. Das wird schwer. Aber es ist notwendig.<br />
Alles <strong>an</strong><strong>der</strong>e wäre eine Katastrophe<br />
für unsere g<strong>an</strong>ze Welt. Dabei steht unsere<br />
Freundschaft zu den Vereinigten Staaten außer<br />
Frage. Uns verbinden gemeinsame Werte<br />
und Zielvorstellungen. Wir vergessen nicht,<br />
was wir ihnen zu verd<strong>an</strong>ken haben. Wir<br />
stehen für das Amerika Abraham Lincolns,<br />
<strong>der</strong> gesagt hat: „Es gibt keinen ehrenwerten<br />
Weg, zu töten, keinen s<strong>an</strong>ften Weg, zu zerstören.<br />
Es gibt nichts Gutes am Krieg. Außer<br />
seinem Ende.“ Das sind g<strong>an</strong>z <strong>an</strong><strong>der</strong>e Töne<br />
als die von George W. Bush.<br />
Es wäre freilich besser, gar keinen Krieg zu<br />
beginnen und alles dafür zu tun, die Ursachen<br />
für Kriege <strong>an</strong>zupacken: entschlossen,<br />
mutig, hoffnungsvoll, geduldig. Und Massenvernichtungsmittel<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> nicht durch<br />
Krieg beseitigen, son<strong>der</strong>n nur durch kontrollierte<br />
Vernichtung. Deshalb sprechen wir uns<br />
für die Fortsetzung und Erweiterung <strong>der</strong> Arbeit<br />
<strong>der</strong> Inspekteure aus. Warum haben die<br />
Vereinigten Staaten ihre Erkenntnisse den Inspektoren<br />
nicht vollständig und rechtzeitig<br />
zur Verfügung gestellt. M<strong>an</strong> muss ihnen m<strong>an</strong>gelnde<br />
Zusammenarbeit mit den Inspektoren<br />
vorwerfen – nicht nur Saddam Hussein!<br />
Wir stehen für Kriegsprävention, nicht für<br />
einen Präventivkrieg. Wir stehen auf gegen<br />
Geostrategen <strong>der</strong> Überlegenheit und für eine<br />
weltweite Abrüstungsstrategie. Statt globalem<br />
Kampf brauchen wir globale Sicherheitsstrukturen<br />
mit verbindlichen Rechtsgrundlagen,<br />
mit <strong>der</strong> Stärke des Rechts statt des Rechts<br />
des Stärkeren. Wir stehen für die Grundprinzipien<br />
<strong>der</strong> UN-Charta. Sie gelten selbst<br />
d<strong>an</strong>n, wenn eine Mehrheit sich entschlösse,<br />
sie unter dem Druck <strong>der</strong> Großmacht zu brechen.<br />
Und deshalb stehen wir heute auch zur<br />
jetzigen deutschen Regierung.<br />
M<strong>an</strong> behauptet, dass die deutsche Regierung<br />
sich isoliert. Es ist vielmehr so, dass<br />
<strong>an</strong><strong>der</strong>e Regierungen sich vom Willen ihrer<br />
Völker isolieren. Kirchenführer aus Europa,<br />
den USA und dem Nahen Osten haben<br />
kürzlich unmissverständlich erklärt: „Als<br />
Menschen des Glaubens drängt uns die<br />
Liebe zu unserem Nächsten dazu, gegen<br />
Krieg Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d zu leisten und friedliche<br />
Konfliktlösungen zu suchen.<br />
Beten verpflichtet uns, Werkzeuge des<br />
Friedens zu sein. Wir appellieren <strong>an</strong> den<br />
Sicherheitsrat <strong>an</strong> den Grundsätzen <strong>der</strong> UN-<br />
Charta festzuhalten, die die legit<strong>im</strong>e Anwendung<br />
militärischer Gewalt eng begrenzen.“<br />
… Tun wir alles, was unserer Zivilisation<br />
würdig ist! Freilich wird m<strong>an</strong> nicht all jenen,<br />
Foto: Heinz Schnei<strong>der</strong>, Erkner<br />
. . . . . . Von deutschem Boden soll Frieden ausgehen ! . . . . . .<br />
. . . . . . Von deutschem Boden soll Frieden ausgehen ! . . . . . .