15.00 Uhr - LOUISe Magazin Bad Homburg
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Die Aktionen zum 20. Jubiläum sind mit dem böhmischen<br />
Frühschoppen nicht erschöpft. Im Museum im<br />
Gotischen Haus läuft noch bis zum 28. August die Ausstellung<br />
mit Zeichnungen des in Marienbad geborenen<br />
Karikaturisten Louis Rauwolf sowie Skulpturen und Gemälden<br />
zeitgenössischer Marienbader Künstler (siehe<br />
Ausstellungen). Zum Laternenfest werden das Jugendblasorchester<br />
und die Majoretten aus Marienbad erwartet,<br />
die beim Festumzug am 3. September mitmarschieren<br />
und tags darauf ein Konzert auf dem Kurhausplatz<br />
geben werden. Und im September findet ein zweites<br />
Festwochenende statt – in Mariánské Lázně.<br />
S P E c i A L<br />
Marienbad / Mariánské Lázně<br />
Welch ein Reichtum an Heilquellen! In der nächsten<br />
Umgebung Marienbads sprudeln mehr als 100, in der<br />
Stadt selbst etwa vier Dutzend. Viele von ihnen haben<br />
die gleichen Heilanzeigen wie die <strong>Bad</strong> <strong>Homburg</strong>er Brunnen.<br />
Mariánské Lázně, nur 15 Kilometer von der Grenze<br />
zur Bundesrepublik entfernt und <strong>15.00</strong>0 Einwohner<br />
zählend, ist das jüngste Heilbad im westböhmischen Bäderdreieck,<br />
zu dem Karlsbad und Franzensbad gehören.<br />
1808 baute Stift-Tepl-Arzt Dr. Johann Josef Nehr die<br />
ersten <strong>Bad</strong>ehäuser auf dem Sumpfgelände. Abt Reitenberger<br />
(ab 1813) förderte die Pläne und setzte einen<br />
Teil des Klostervermögens dafür ein. Er ließ die Sümpfe<br />
trocken- und Parks anlegen sowie weitere Kurgebäude<br />
errichten. 1818 erhielt Marienbad seinen Namen, 1865<br />
die Stadtrechte.<br />
Viele berühmte Gäste suchten Erholung und Heilung<br />
in Marienbad. Der über 70-jährige Goethe entbrannte<br />
hier in unerfüllter Liebe zu der 17-jährigen Ulrike von<br />
Levetzow – was in der berühmten „Marienbader Elegie“<br />
mündete. Chopin,Wagner, Tolstoi, Kafka, Nietzsche und<br />
Freud sind weitere unvergessene Namen, deren Träger<br />
in dem Heilbad kurten. Der englische König Edward<br />
VII. gab dem Kurleben ab 1901 gleich neun Mal blaublütigen<br />
Glanz.<br />
Nach dem 2. Weltkrieg schickte das kommunistische Regime<br />
Arbeiter zur Kur in die verstaatlichten <strong>Bad</strong>ehäuser.<br />
Erst mit der Wende 1989 wurde Marienbad wieder für<br />
ausländische Gäste geöffnet. Inzwischen sind die herrlichen<br />
alten Gebäude restauriert und strahlen in prachtvollem<br />
Glanz.<br />
www.marianske-lazne.info/de<br />
Louise 8 / 2011 | 13