Hammer Straße - lola - Das Magazin für Düsseldorf

Interview
Seit wann wohnen Sie in Düsseldorf?
Kubo Ich bin im September 2007 nach Düsseldorf gekommen,
also lebe ich inzwischen seit 2 ½ Jahren hier.
Wo lebten Sie in Japan, wie groß ist die Stadt, wie
viele Einwohner?
Kubo Ich habe in Tokio gelebt, der größten Stadt Japans
mit 13 Millionen Einwohnern.
Hatten Sie bestimmte Erwartungen bevor Sie hierher
kamen oder bereits andere Erfahrungen im Ausland?
Kubo Ich wurde in den USA geboren, wo die Familie aufgrund
der Arbeit meines Vaters lebte. Als ich vier Jahre alt
war, gingen wir zurück nach Japan. Als ich 16 Jahre alt war,
ging meine Familie für zwei Jahre nach Sydney, Australien.
Für Kikkoman habe ich acht Jahre in Tokio gearbeitet,
bevor ich nach Düsseldorf entsendet wurde. Deutschland
war für mich ein völlig unbekanntes Land, aber ich habe
es als Möglichkeit genutzt, eine neue Kultur kennenzulernen.
Ich dachte, ich könnte mehr Bier vertragen!
Was war Ihr erster Eindruck in dieser Stadt?
Kubo Als ich während einer Geschäftsreise das erste Mal
in Düsseldorf war, habe ich mich in der Stadt gleich sehr
wohl gefühlt. Es gibt so viele Parks und Bäume, die Menschen
genießen es, am Rhein spazieren zu gehen. Ich
habe das Gefühl, dass die Zeit hier langsamer vergeht als
in Tokio und die Menschen hier ihr Leben genießen. Und
es hat mich sehr überrascht, dass esso viele Geschäfte mit
japanischen und asiatischen Lebensmitteln gibt – fast so
wie in den Supermärkten in Japan.
Haben Sie viel Kontakt mit Düsseldorfern?
Kubo Ich hatte in Tokio oft Kontakt mit den Kollegen in
Düsseldorf, aber nur geschäftlich. Ich hatte keine privaten
Kontakte zu Düsseldorfern, bevor ich hierher gezogen
bin.
Erlebten Sie eine Art Kulturschock, als Sie hierher
kamen?
Kubo Ich bin schockiert darüber, wie preisgünstig das Bier
hier ist.
Sales und Marketing Manager bei Kikkoman
Was kam Ihnen am befremdlichsten vor?
Kubo Es ist nicht befremdlich, sondern eigentlich nett,
dass die Leute hier ihre Hunde in die Geschäfte und sogar
in manche Restaurants mitnehmen dürfen. Ich denke,
dass die Deutschen sich besser um ihre Haustiere
kümmern.
Gibt es etwas, was Sie hier an Ihre Heimat erinnert?
Kubo Es gibt ja hier die Immermannstraße mit vielen japanischen
Restaurant und Geschäften. Wenn ich dort die
vielen Japaner sehe, fühle ich mich, als wäre ich in Japan.
Was vermissen Sie hier am meisten?
Kubo Es gibt einige Buchhandlungen mit japanischen Büchern
und Magazinen, aber sie sind sehr teuer. Deshalb
versuche ich, so viele japanische Bücher wie möglich aus
Japan mit hierher zu bringen. Manchmal vermisse ich japanische
Fernsehprogramme, auch wenn ich aufgezeichnete
Sendungen im Internet anschauen kann.
Was haben Sie hier lieb gewonnen?
Kubo Es gefällt mir sehr, zum Essen und Trinken draußen
zu sitzen, das machen die meisten Leute in Japan nicht.
Was würden Sie Ihren Freunden/Verwandten in
Düsseldorf zeigen, wenn Sie Besuch aus der Heimat
bekommen?
Kubo Ich würde sie gerne in ein Brauereihaus mitnehmen,
damit sie dort die Atmosphäre und das Bier und das Essen
genießen können.
Essen Sie die deutsche Küche? Gibt es etwas, das Sie
nicht essen oder trinken würden?
Kubo Ich mag deutsches Essen, vor allem Wurst. Currywurst
habe ich das erste Mal in Deutschland kennengelernt,
der Geschmack ist für Japaner unbekannt. Außerdem
mag ich deutschen Wein und deutsches Bier.
Allerdings gehe ich nicht so oft auswärts essen.
Haben Sie Unterschiede im Humor entdeckt?
Kubo Die japanische Sprache hat ihren ganz eigenen Charakter.
Es gibt so viele unterschiedliche Buchstabenkombinationen,
dass die Japaner es lieben, daraus eine Vielzahl
an Witzen und Scherzen zu machen.
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lola