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INDIVIDUUM UND MASSENSCHICKSAL – ein Seth-Buch

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les, was man messen, wiegen oder zählen kann,<br />

Substanzielles, Materie, mehr nicht. M<strong>ein</strong> Leitspruch<br />

wäre eher: „Ich fühle, also bin ich!“<br />

Um zur Intuition zurückzugelangen, müssen wir<br />

also über das Denken hinauswachsen. Wir<br />

müssen wieder Herr und Meister über unseren<br />

Denkapparat werden. Gegenwärtig mag es ersch<strong>ein</strong>en,<br />

als denke es <strong>ein</strong>fach in uns, wir haben<br />

die Kontrolle darüber, ob wir denken wollen oder<br />

nicht, verloren. Unser Gehirn ist vergleichbar<br />

<strong>ein</strong>em Laufwerk, welches ständig zählt, ohne<br />

Ende, es rattert <strong>ein</strong>fach drauflos. Die Kunst nun<br />

ist, dieses Rattern für kurze oder längere Zeit<br />

unterbrechen zu können, denn gleich dahinter<br />

befindet sich unsere Intuition mit all ihren Fähigkeiten<br />

wie eben Telepathie, Hellsicht u. v. m.<br />

Das Denken dient hauptsächlich dazu, uns zu<br />

verstecken, uns nicht so zu zeigen, wie wir wirklich<br />

sind. Und weshalb wir nicht möchten, dass<br />

uns die anderen so sehen, wie wir wirklich sind,<br />

nicht möchten, dass die anderen uns durchschauen,<br />

das überlasse ich Dir ...<br />

Wir müssen wieder<br />

transparent werden<br />

Wer also möchte, dass die anderen für ihn<br />

„durchsichtig“ werden, muss zuerst selbst transparent<br />

s<strong>ein</strong>. Was aber heisst „transparent“? Es<br />

heisst: ehrlich, offen, authentisch und frei von<br />

jeglichen selbstsüchtigen Motivationen zu s<strong>ein</strong>.<br />

Spätestens hier bemerkst Du, weshalb die meisten<br />

Menschen es vorziehen, lieber nicht intuitiv<br />

s<strong>ein</strong> zu wollen. Erst wenn D<strong>ein</strong> Bewussts<strong>ein</strong> klar<br />

ist, kannst Du auch andere klar wahrnehmen. Es<br />

ist vergleichbar mit <strong>ein</strong>er Brille, je nachdem, wie<br />

sie gefärbt oder beschmutzt ist, nimmst Du die<br />

Welt vor D<strong>ein</strong>er Brille wahr. Hast Du rote Gläser,<br />

ersch<strong>ein</strong>t die Welt vornehmlich in Rot, hast Du<br />

grüne, dann grün, bei blauen blau und so weiter<br />

... So verhält es sich auch mit festgelegten M<strong>ein</strong>ungen<br />

und Ansichten, mit persönlichen Einstellungen,<br />

Vorstellungen, Konzepten und Standpunkten,<br />

alles färbt auf D<strong>ein</strong>e klare Sicht ab.<br />

Ungetrübtes Sehen oder, im Kontext der Intuition<br />

gesprochen, Schauen lässt sich am klarsten<br />

durch glasklare Gläser, durch <strong>ein</strong> glasklares<br />

Bewussts<strong>ein</strong> bewerkstelligen. Ist eigentlich logisch,<br />

nicht? Am vorteilhaftesten wäre es natürlich,<br />

wir könnten die Brille(n) <strong>–</strong> manche tragen<br />

ganz viele über<strong>ein</strong>ander <strong>–</strong> für gewisse Momente<br />

<strong>ein</strong>fach ablegen. Das Ziel ist jedoch, <strong>ein</strong>mal abgelegt,<br />

sie nicht wieder aufzusetzen. Viele Menschen,<br />

die glauben, sie hätten ihre Brillen abge-<br />

legt, haben sie in Wahrheit nur gegen andere,<br />

neue Brillen <strong>ein</strong>getauscht. Ja, auch dann sieht<br />

alles anders aus, und man könnte m<strong>ein</strong>en, erwacht<br />

zu s<strong>ein</strong>, klar zu sehen, weil man <strong>ein</strong>e<br />

ganz neue Sicht der Dinge hat, aber dabei handelt<br />

es sich in den meisten Fällen um <strong>ein</strong>en<br />

Trugschluss. Deshalb hat die Arbeit an sich<br />

selbst niemals <strong>ein</strong> Ende, zumindest solange wir<br />

noch Bewussts<strong>ein</strong> sind. Wenn wir <strong>ein</strong>mal den<br />

Zustand erreicht haben, nicht mehr Bewussts<strong>ein</strong><br />

zu s<strong>ein</strong>, sondern <strong>ein</strong>es zu haben, welches wir<br />

beliebig nützen können oder nicht, dann sieht es<br />

natürlich anders aus. Jedoch möchte ich hier<br />

nicht weiterfahren, da wir ja nicht über Erleuchtung<br />

reden wollen, sondern über Intuition. Nun<br />

gut, Du hast Dich bestimmt schon bemüht, die<br />

<strong>ein</strong>e oder andere Tugend zu entwickeln ... Liebe<br />

vielleicht oder Hingabe, Demut oder Vergebung,<br />

Bescheidenheit oder Barmherzigkeit ... Um jedoch<br />

echte Spiritualität und <strong>ein</strong>en tiefen Grad an<br />

Intuition zu erlangen, braucht es <strong>ein</strong>e Tugend,<br />

über die nur ganz wenige Menschen verfügen:<br />

Mut.<br />

Weshalb Mut<br />

die wichtigste Tugend ist<br />

Liebe trägt <strong>ein</strong> jeder Mensch in s<strong>ein</strong>em Herzen,<br />

das ist nicht das Problem, aber den Mut, sie<br />

auch konsequent zu leben, den hat fast k<strong>ein</strong>er.<br />

Und so ist es auch mit allen anderen Tugenden,<br />

wir alle hätten sie, bloss sie zu leben trauen wir<br />

uns leider nicht. Sporadisch ja, so hin und wieder<br />

ja, aber konsequent ...? Doch erst beim konsequenten<br />

Leben von Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit<br />

und Liebe ist Mut erforderlich. Dann, wenn es<br />

darum geht, gewisse Eigenvorteile zu verlieren,<br />

dann erst ist wirklicher Mut erforderlich. Es<br />

heisst ja nicht umsonst, dass das beste Rezept,<br />

um alle Freunde zu verlieren, Ehrlichkeit heisst.<br />

Es braucht Mut, um in jeder Situation zu sich<br />

selbst zu stehen, es braucht Mut, um s<strong>ein</strong>e Fehler<br />

<strong>ein</strong>zugestehen, es braucht Mut, um s<strong>ein</strong>e<br />

wahre Motivation zu erkennen, es braucht Mut,<br />

n<strong>ein</strong> zu sagen, es braucht Mut, andere so zu<br />

lassen, wie sie sind, und es braucht Mut, das<br />

Leben so zu bejahen, wie es ist. Nicht bejahen<br />

im Sinne von akzeptieren, das wäre zu wenig,<br />

sondern im Sinne von es zu lieben! Es zu lieben<br />

mit all s<strong>ein</strong>en Kriegen, s<strong>ein</strong>em Leid und s<strong>ein</strong>em<br />

Schmerz, mit all s<strong>ein</strong>en Schicksalsschlägen und<br />

Herausforderungen, <strong>ein</strong>fach mit allem, was es<br />

b<strong>ein</strong>haltet. Und es braucht Mut, ehrlich zu s<strong>ein</strong>,<br />

wenn es Dich D<strong>ein</strong>en Job kosten könnte oder<br />

wenn es Dich ans Hungertuch bringen würde<br />

24 LICHTWELLE / August 2004

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