INDIVIDUUM UND MASSENSCHICKSAL – ein Seth-Buch
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DELPHINKOMMUNIKATION<br />
von Graziella C. Blatter-Bianca<br />
Es gibt Schlüsselerlebnisse im Leben <strong>ein</strong>es jeden von uns. Schlüsselerlebnisse sind so <strong>ein</strong>prägend<br />
und nachhaltig, dass wir nicht anders können und wollen, als aus der Tiefe heraus erforschen, was<br />
uns da so in s<strong>ein</strong>en Bann zieht. Graziella Blatter lässt uns in ihrem Artikel miterleben, wie sie den<br />
„Weg der Delphine“ ging bis hin zur Erfahrung, dass der körperliche Kontakt mit den Delphinen<br />
nicht nötig ist, um ihre Botschaft zu empfangen, die da lautet: Das Leben mit <strong>ein</strong>em Delphinlächeln<br />
wahrnehmen ohne den Versuch, etwas zu verändern. Sowohl die Delphine sind irdisch und göttlich<br />
wie wir auch, wie die ganze Schöpfung auch. LICHTWELLE<br />
Schlüsselerlebnis<br />
Es war an <strong>ein</strong>em strahlenden Sommermorgen,<br />
ich war gerade dabei, mir <strong>ein</strong>en der Surfanzüge<br />
überzuziehen, während m<strong>ein</strong> Blick erwartungsvoll<br />
auf die Wasseroberfläche gerichtet blieb. Ich<br />
befand mich an <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Sandstrand ganz<br />
im Westen der hawaiianischen Insel Oahu in<br />
<strong>ein</strong>em Militärgebiet fernab von Hotels und Tourismus.<br />
Diese <strong>Buch</strong>t wird regelmässig von Delphinen<br />
besucht, welche sich hier von ihren nächtlichen<br />
Beutezügen in den Tiefen des Meeres erholen.<br />
Frühmorgens ersch<strong>ein</strong>en sie in kl<strong>ein</strong>en oder<br />
manchmal auch grösseren Gruppen, so genannten<br />
Delphinschulen, spielen, um sich danach,<br />
sanft in Kreisen schwimmend, unmittelbar unter<br />
der Wasseroberfläche von der anstrengenden<br />
Nacht zu erholen.<br />
Soeben hatte ich es endlich geschafft, mir den<br />
Reissverschluss m<strong>ein</strong>es engen Anzuges zuzuziehen,<br />
als ich sie sah. Es waren vier Delphine,<br />
ihre in der Sonne glänzenden Rückenflossen<br />
bewegten sich immer näher dem Strand zu.<br />
M<strong>ein</strong> Herz klopfte wie wild und <strong>ein</strong>e unbeschreibliche<br />
Freude stieg in mir auf. In Sekundenschnelle<br />
packte ich Taucherbrille und<br />
Schnorchel, um mich gleich darauf ins kühle<br />
Nass zu stürzen und dann <strong>–</strong> wieder bewusst<br />
langsam <strong>–</strong> in Richtung der vier faszinierenden<br />
Meeressäuger zu schwimmen Es kostete mich<br />
viel Beherrschung, nicht <strong>ein</strong>fach wild drauflos zu<br />
strampeln, aber dies, so wusste ich bereits aus<br />
Erfahrung, würde die geliebten Tiere irritieren<br />
und in ihrer wohlverdienten Ruhephase stören,<br />
was k<strong>ein</strong>eswegs m<strong>ein</strong>e Absicht war. Immer lauter<br />
klang ihr faszinierendes Pfeifton-Konzert in<br />
m<strong>ein</strong>en Ohren und m<strong>ein</strong> Puls raste entsprechend<br />
schneller, je näher sie kamen. Endlich<br />
befand sich <strong>ein</strong>er der vier Delphine in m<strong>ein</strong>em<br />
Sichtfeld und bewegte sich geradewegs auf<br />
mich zu, die anderen drei folgten. Schon blickte<br />
ich in <strong>ein</strong> neugieriges, um nicht zu sagen magisches<br />
Delphinauge. M<strong>ein</strong> Herz jubelte vor Freude.<br />
Während ich nun von den vier Tieren praktisch<br />
umringt war, begann ich gedanklich mit<br />
ihnen zu kommunizieren. Dies tat ich, indem ich<br />
mir vorstellte, m<strong>ein</strong> Gehirn wäre in Wirklichkeit<br />
<strong>ein</strong> Computer. Die Nachricht liess ich auf m<strong>ein</strong>em<br />
inneren Bildschirm ersch<strong>ein</strong>en, um anschliessend<br />
blitzschnell die entsprechende Taste<br />
„Nachricht senden“ zu betätigen. So erzählte<br />
ich ihnen auf spielerische Art und Weise, wie<br />
glücklich ich mich fühlte, sie wieder zu sehen,<br />
und dankte aus tiefstem Herzen für diese so<br />
wunderbare, tiefe Verbindung. Ich fühlte mich für<br />
<strong>ein</strong>en kurzen Moment zu Hause angekommen<br />
und liess mich, als wäre ich schwerelos, auf der<br />
Wasseroberfläche treiben, Arme und Hände fest<br />
auf dem Rücken verschränkt, es m<strong>ein</strong>en vier<br />
Freunden überlassend, wie nahe unser Körperkontakt<br />
stattfinden durfte. Als hiessen mich die<br />
Delphine in ihrer „Wohnung“ willkommen, so<br />
fühlte ich mich, und grosse Ehrfurcht und Demut<br />
stiegen in mir auf. Noch <strong>ein</strong>ige wenige Minuten<br />
dauerte unsere Begegnung, ihre kraftvollen Körper<br />
umkreisten mich schwungvoll, schwammen<br />
spielerisch vor mir, neben mir und unter mir<br />
durch, bevor sie sich allmählich von mir entfern-<br />
48 LICHTWELLE / August 2004