05.11.2012 Aufrufe

BESCHEINIGUNG DER NICHT-EIGNUNG - Deutsche Gesellschaft ...

BESCHEINIGUNG DER NICHT-EIGNUNG - Deutsche Gesellschaft ...

BESCHEINIGUNG DER NICHT-EIGNUNG - Deutsche Gesellschaft ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ANHANG 3<br />

Schwangerschaft und Offshore-Arbeit<br />

Der Zweck der ärztlichen Empfehlung der DGMM ist der Schutz sowohl der<br />

Beschäftigten als auch der Arbeitgeber vor vorhersehbaren medizinischen<br />

Notfällen, die an einem isolierten Ort auftreten können. Die DGMM betont, dass<br />

eine Schwangerschaft keine Erkrankung ist, sondern ein normaler körperlicher<br />

Zustand. Es ist dennoch erforderlich, alle gesundheitlichen Risiken abzuwägen, die<br />

einer schwangeren Beschäftigten in der Offshore-Umgebung begegnen können.<br />

Der Arbeitgeber einer Beschäftigen, die während ihrer Schwangerschaft offshore<br />

arbeiten möchte, sollte eine Risikobewertung durchführen und die Ergebnisse mit<br />

der Beschäftigten diskutieren. Auf der Basis der Einschätzung dieses Risikos sollte<br />

eine Entscheidung über die Eignung zur Offshore-Arbeit während der<br />

Schwangerschaft schriftlich festgehalten werden.<br />

Faktoren, die zur Risikobewertung der Arbeitsumgebung in Betracht<br />

gezogen werden müssen:<br />

Die Abgelegenheit der Offshore-Anlagen bedeutet, dass die Arbeitnehmerinnen<br />

keinen unmittelbaren Zugriff auf Krankenhauseinrichtungen der Gynäkologie und<br />

Geburtshilfe haben. Dies ist ein Unterschied im Vergleich zu den Gegebenheiten<br />

bei Landarbeitsplätzen. Das bedeutet auch, dass die längere Vorlaufzeit, die ein<br />

Helikoptereinsatz zum Transport zu einem Krankenhaus an Land erfordert, die<br />

Risiken nur vergrößern wird. Bei rauem Wetter ist es möglich, dass Offshore-<br />

Anlagen für einige Tage isoliert sind. Dies erhöht die Risiken nochmals.<br />

Gynäkologische Notfallsituationen wie z.B. Abort oder Frühgeburt können auf einer<br />

Offshore-Anlage nicht beherrscht werden und würden das Leben der Patientin<br />

gefährden. Das größte Risiko im Zusammenhang mit dem Helikopter-Transfer<br />

sind, neben Lärm und Vibrationen, Notfälle während des Fluges, speziell<br />

Notwasserungen, die die Schwangere und ihr Kind ernsthaft gefährden können.<br />

Allein schon „normale“ Symptome im Zusammenhang mit einer frühen<br />

Schwangerschaft, wie Übelkeit und Erbrechen, können zu einer Nichteignung für<br />

die Offshore-Arbeit führen. Symptome der späten Schwangerschaft, wie Müdigkeit<br />

und verminderte Mobilität, sind ebenfalls ein signifikantes Sicherheitsrisiko. Daher<br />

wird empfohlen, den schwangeren Mitarbeiterinnen die Problematik zu erläutern<br />

und sie in der Regel nicht für die Offshore-Arbeit zuzulassen. Ausnahmen müssen<br />

schriftlich begründet werden und das Einverständnis der Schwangeren, des<br />

Offshore-Arztes (Betriebsarztes) und des Unternehmers finden.<br />

Faktoren, die bei einer Risikobewertung von Schwangerschaften<br />

berücksichtigt werden sollten:<br />

- gynäkologische Anamnese, insbesondere alle Hinweise auf extrauterine<br />

Gravidität, Hyperemesis, Präeklampsie, vorzeitige Wehentätigkeit oder<br />

schwangerschaftsinduzierten Diabetes<br />

Ärztliche Eignungsuntersuchungen bei Arbeitnehmern<br />

auf Offshore-Windenergieanlagen und Plattformen DGMM e.V. 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!