Ausgabe April 2004 - qs- nrw
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Editorial 98<br />
Kammerinformationen 99<br />
Von der 15. Kammerversammlung 99<br />
Novellierte Weiterbildungsordnung verabschiedet 99<br />
Dr. Borchmann:<br />
Ärztemangel in Brandenburger Krankenhäusern – eine Bestandsaufnahme 101<br />
Diskussion zum Thema „Ärztemangel“ und zur Gesundheitspolitik 102<br />
Die ÄSQR informiert: Bilddokumentation in der digitalen Projektionsradiographie 104<br />
Fraktion Hausärzte BDA ruft auf: Hausärzte aller Praxen – vereinigt Euch! 105<br />
Wahlaufruf der Fraktion „Freier Arztberuf“ (FAB) 106<br />
Kammerwahl <strong>2004</strong> – Hartmannbund-Liste 108<br />
Liste Notärzte Land Brandenburg 112<br />
Kammerwahl <strong>2004</strong> – Marburger Bund 113<br />
An der LÄKB erfolgreich abgeschlossene Weiterbildung 117<br />
Gesundheitspolitik 118<br />
Die Polizei warnt: Vorsicht Diebe! 118<br />
Verein Suchtmedizinischer Schwerpunktpraxen:<br />
Arbeitsgruppe Brandenburg gegründet 119<br />
Immer häufiger Tatort: Arztpraxen 120<br />
Landesdelegiertenversammlung des Hartmannbundes in Kloster Zinna 121<br />
Psychologische Betreuung Krebskranker in Akutkrankenhäusern<br />
in Potsdam und Frankfurt 122<br />
Fortbildung 124<br />
Angebot der Akademie für ärztliche Fortbildung 124<br />
Jahrestagung für Kinderheilkunde und Jugendmedizin in Cottbus 125<br />
2. Neuruppiner Anästhesie-Symposium 125<br />
Epidemiologie und Ätiologie des Lungenkarzinoms 126<br />
Dr. Kalz: Ärztliche Fortbildung und das Gesetz zur Modernisierung<br />
der Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) 127<br />
KVBB informiert 129<br />
Landesgesundheitsamt 130<br />
Aktuell 128/131<br />
Schreibende Ärzte treffen sich:<br />
Grundstein für Landesverband Brandenburg gelegt 131<br />
Rezensiert 132<br />
Personalia 134<br />
Tagungen und Kongresse 134<br />
Kalendarium 136<br />
Stellenangebote/Kleinanzeigen<br />
107/113/119/123/U2/U3<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
97
Editorial<br />
Ist der Arztberuf noch ein freier Beruf ?<br />
Liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen!<br />
„Als es mir schlecht ging,<br />
fluchte ich und hörte eine Stimme,<br />
die sprach: Sei still,<br />
es könnte schlimmer kommen!<br />
Ich war still und<br />
es kam schlimmer.“<br />
unbekannter Verfasser<br />
Zwei meiner Kinder studieren trotz langer familiärer Diskussionen Medizin.<br />
Aus ihren Erzählungen und Berichten kann ich am Ende des<br />
Berufslebens noch einmal den Anfang miterleben. Der einst unbewusste<br />
Erziehungsprozess zum Arzt wird nun an den Kindern bewusster<br />
wahrgenommen. Es ist schon spannend, wie bereits in der Vorklinik<br />
ärztliches Denken vorbereitet wird. Leider scheint diese<br />
Erziehung auch submissive Elemente zu enthalten, die den angehenden<br />
Arzt mit dem unerschütterlichen Glauben versehen, dass die Menschen<br />
wohlwollend und die Obrigkeiten weise sind. Dieser Teil der Erziehung<br />
muss Ärzte gegenüber Zumutungen der Berufsausübung, der<br />
Vorgesetzten und der Obrigkeit sehr stark desensibilisieren. So ertragen<br />
sie Bedingungen weitgehend klaglos, die in anderen Berufen zu<br />
erheblichem Protest und Widerstand führen würden.<br />
Stellen Sie sich vor, die Metallarbeiter müssten per Gesetz zwei Wochenstunden<br />
länger arbeiten. Wie wäre die Reaktion der IG Metall?<br />
Schleichende Einnahmekürzungen durch nicht aktualisierte Gebührenordnungen<br />
und (in den zurückliegenden Jahren) steigende Arztzahlen<br />
haben die Ärzte – vielleicht infolge eines langen Gewöhnungsprozesses<br />
– meist stillschweigend hingenommen.<br />
Das GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) – als noch relativ akzeptables<br />
Gesetz von Ärztevertretern angesehen – hat neben anderem auch<br />
eine Arbeitszeitverlängerung gebracht. Die im GMG fixierte Fortbildungspflicht<br />
von 50 Stunden pro Jahr verlängert die Arbeitszeit der<br />
Ärzte um mindestens eine Stunde pro Woche, wenn die Wegezeiten<br />
unberücksichtigt bleiben. Unter Berücksichtigung der Wegezeiten sind<br />
zwei bis drei Stunden pro Woche anzusetzen. Die Kosten der Fortbildung<br />
in Form von Teilnahmegebühren, Fahrt- und Nebenkosten werden<br />
mit Selbstverständlichkeit nicht erstattet – von wem auch? –, sondern<br />
von den Ärzten selbst getragen, kürzen also die Einnahmen.<br />
Wenn auch Fortbildung immer Teil des Berufes war und auch freiwillig<br />
geleistet wurde, so war doch damals – vor langer Zeit – zumindest der<br />
Inflationsausgleich der Einnahmen garantiert.<br />
Eine weitere subtile Form der Einnahmekürzung dürfte für jene Ärzte<br />
wirksam werden, die in „abgelegenen“, also nicht-attraktiven Regionen<br />
tapfer ihre Patienten versorgt haben und bei Praxisschließung<br />
ohne Nachfolger einen herben Verlust erleben.<br />
Es ist ein Verdienst der rot-grünen Regierung, den „besserverdienenden<br />
Rentner“ kreiert zu haben, der auch nach Abschluss des Berufslebens<br />
seine Solidarität unter Beweis stellen darf. Alle Ärzte, die vom Versorgungswerk<br />
ihre Altersversorgung beziehen und nicht privat<br />
versichert sind, werden über erhöhte Zuzahlungen zur gesetzlichen<br />
Krankenversicherung Einnahmen verlieren und das, obwohl es sich bei<br />
den Leistungen der Versorgungswerke um BfA-rentenersetzende Bezüge<br />
und nicht um Zusatzrenten (z. B. Betriebsrenten) handelt.<br />
Alles – ohne merkliche Reaktionen! Das kann nur das Resultat einer<br />
sehr wirksamen, unbewussten Erziehung sein.<br />
Ich erinnere mich allerdings noch an die KV-Einführungskurse<br />
1991/92 – da wurde von den system-neuen „Ostärzten“ die große<br />
Zahl gesetzlicher Krankenversicherungen kritisiert. Die indignierte Antwort<br />
des „Westreferenten“: Das gegliederte System der gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen hat sich seit Jahrzehnten bewährt! Nun, nach<br />
gut zehn Jahren, ist die Zahl dieser gesetzlichen Krankenversicherungen<br />
merklich gesunken. Offensichtlich bewährte sich ihre Vielzahl<br />
doch nicht so sehr, wobei das vom Ministerium für Gesundheit und soziale<br />
Sicherung erlassene Verbot (!), neue gesetzliche Krankenversicherungen<br />
zu gründen, und die Förderung von Fusionen die Zahl<br />
weiter reduzieren wird.<br />
Es bedarf wohl besonderer Ereignisse, um Distanz zu tradierten Strukturen<br />
zu gewinnen und über deren Sinnhaftigkeit nachzudenken. Vielleicht<br />
wäre es doch angemessen, das so vertraute Vertragsarztsystem<br />
und seine fortschreitende Umwandlung in eine Behörde in Frage zu<br />
stellen. Die Macht der Gesundheitspolitiker beruht sehr wesentlich auf<br />
der Fesselung der Ärztevertretungen als Körperschaften öffentlichen<br />
Rechts – die Landesärztekammern unterliegen der Rechtsaufsicht ihrer<br />
Landesministerien – und auf der Bindung fast aller niedergelassenen<br />
Ärzte – der Vertragsärzte – in ein kaum mehr überschaubares System<br />
aus Gesetzen, Ordnungen, Verordnungen und Vorschriften.<br />
Die immer wiederholte und erfolgreiche Teilung der Ärzte in im Streit<br />
liegende Gruppierungen bleibt hier unberücksichtigt. Zweifellos hat<br />
dieses Vertragsarztsystem – wie das gegliederte System der gesetzlichen<br />
Krankenversicherungen – Jahrzehnte funktioniert. Wird es aber<br />
auch morgen noch funktionieren?<br />
Dass die Allianz aus Gesetzgeber und gesetzlichen Krankenversicherungen<br />
– wobei letztere die Rolle von Erfüllungsgehilfen inne haben<br />
oder als Treuhänder des Gesetzgebers und der Patienten (Sie bemerken<br />
den Interessenkonflikt?) anzusehen sind und zur Zeit keinesfalls als<br />
selbstständige Wirtschaftsunternehmen agieren – Einfluss auf die Gesundheitsversorgung<br />
haben will, ist verständlich.<br />
Dass diese Allianz kein Eigeninteresse verfolgt und nur dem Wohl der<br />
Versicherten verpflichtet ist, dürfte nicht garantiert sein. Vielleicht sollten<br />
wir uns die unbewussten Anteile unserer Berufserziehung bewusst<br />
machen und den Status schweigender Lämmer aufgeben, bevor wir im<br />
Bundesanzeiger lesen:<br />
Anordnung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung<br />
Alle Organisationen, Gesellschaften, Mannschaften, Gruppen und Zirkel<br />
von Ärztinnen und Ärzten sind mit sofortiger Wirkung aufgelöst.<br />
Eine Organisation, Gesellschaft, Mannschaft, Gruppe oder ein Zirkel<br />
wird hiermit definiert als regelmäßige Zusammenkunft von drei oder<br />
mehr Ärztinnen und Ärzten.<br />
Allen Organisationen, Gesellschaften, Mannschaften, Gruppen und<br />
Zirkeln ist es verboten, ohne Wissen und Genehmigung des Ministeriums<br />
für Gesundheit und soziale Sicherung tätig zu sein.<br />
Die Genehmigung für Neugründungen kann im Ministerium für Gesundheit<br />
und soziale Sicherung eingeholt werden.<br />
PS: Die Anordnung des Ministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung ist<br />
vorerst fiktiv und ein Plagiat. Ich bitte die Autorin Joanne K. Rowling um<br />
Nachsicht.<br />
Ihr Manfred Kalz<br />
98 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerinformationen<br />
Brisanz lag über der 15. Kammerversammlung der 4. Legislaturperiode am 13. März im Hotel Berliner Ring. Die Kammerdelegierten<br />
hatten über die Weiterbildungsordnung für das Land Brandenburg zu befinden, die im Mai 2003 als<br />
Muster-Weiterbildungsordnung vom 106. Deutschen Ärztetag in Köln verabschiedet worden war und seither noch immer<br />
landauf, landab für genügend Gesprächsstoff gesorgt hatte. „Deutschland schaut auf Brandenburg“, machte der<br />
Präsident Dr. Udo Wolter den Delegierten die Bedeutung des Tages in seiner Begrüßung bewusst, denn nach Hamburg<br />
und Berlin nahm sich mit Brandenburg erst die dritte Kammerversammlung in Deutschland das Werk Punkt für Punkt vor.<br />
Die nicht einfache Aufgabe wurde in wohltuender Sachlichkeit, auf saubere Art und mit Erfolg gelöst, sodass nach mehrstündiger<br />
Diskussion und ebenso langem Prozedere nur eine Gegenstimme übrig blieb. Zwei Delegierte hatten sich bei<br />
der Endabstimmung enthalten, die große Mehrheit stimmte für die novellierte Weiterbildungsordnung.<br />
Begonnen hatte der lange Samstag mit einer aktuellen Stunde zum Thema „Ärztemangel in der stationären Versorgung“,<br />
in der als Gast Dr. Dieter Borchmann, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg, zu den Ergebnissen<br />
einer aktuellen Krankenhausbefragung im Lande sprach. Daran an schloss sich eine zum Teil hitzige gesundheitspolitische<br />
Diskussion, in der wiederholt eine größere Geschlossenheit der ärztlichen Bünde und schließlich eine Ärzte-Gewerkschaft<br />
gefordert wurden.<br />
Von der 15 . Kammerversammlung<br />
Novellierte Weiterbildungsordnung verabschiedet<br />
Gegen 16.30 Uhr war es am Samstag, dem<br />
13. März, auf der Kammerversammlung im<br />
Hotel Berliner Ring endlich so weit: Über die<br />
in einigen Punkten gegenüber der Muster-<br />
Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer<br />
novellierte Weiterbildungsordnung<br />
für die Ärzte des Landes Brandenburg kam<br />
es zur Endabstimmung. Das Ergebnis fiel –<br />
wie vom Vorstand erhofft – recht deutlich<br />
aus. Mit nur einer Gegenstimme, bei zwei<br />
Enthaltungen, wurde die neue Weiterbildungsordnung<br />
angenommen. Vorangegangen<br />
war eine mehrstündige Diskussion –<br />
konzentriert und sicher geleitet vom Präsidenten<br />
Dr. Udo Wolter. Zahlreiche Einzelpunkte<br />
und Anträge waren in erfreulich fairer<br />
und wenig aufgeregter Atmosphäre<br />
„abgearbeitet“ worden.<br />
In seinen einleitenden Worten zur „Dauerbaustelle“<br />
Muster-Weiterbildungsordnung<br />
Souverän leitete der Präsident Dr. Wolter (rechts) die Mammutsitzung.<br />
Endabstimmung zur Weiterbildungsordnung<br />
hatte Dr. Wolter noch einmal erinnert, dass<br />
„alles, was wir heute entscheiden, im Blickpunkt<br />
Deutschlands“ stehe. Er sprach seine<br />
Hoffnung aus, möglichst nah an der<br />
Bundes-Weiterbildungsordnung zu<br />
bleiben, schließlich hätten vier Vorstandskollegen<br />
in Köln im Mai 2003<br />
dazu „ja“ gesagt. Ungeachtet dessen<br />
habe aber jeder Kammerdelegierte<br />
das Recht, Einfluss zu nehmen.<br />
Jeweils drei Minuten für Rede und<br />
Gegenrede, zudem ein Rederecht<br />
auch für Nicht-Kammermitglieder,<br />
wurden ohne Gegenstimme akzeptiert.<br />
Nur wenig Diskussionsstoff<br />
gab der Paragrafenteil her, der mit<br />
zwei Enthaltungen angenommen<br />
wurde.<br />
Der von Dr. Grätsch eingebrachte Antrag<br />
einer sechsmonatigen Pflichtweiterbildung<br />
Chirurgie für Hausärzte fand eine deutliche<br />
Mehrheit.<br />
Erwartungsgemäß<br />
sehr<br />
ausführlich<br />
und zum Teil<br />
auch kontrovers<br />
wurde<br />
der Weg<br />
zum neuen<br />
Facharzt für<br />
Innere und<br />
Allgemeinmedizin<br />
diskutiert.<br />
Vor allem ältere<br />
Kollegen<br />
warnten Dr. Dietmar Grätsch<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
99
Kammerinformationen<br />
vor dem hohen Prüfungsaufwand. Rainer<br />
Bartsch: „Die Mehrheit ist über 50. Und die<br />
wollen Sie alle in die Prüfung schicken?!“ Dr.<br />
Böhm wandte ein, es sei Sache des Prüfungsvorsitzenden,<br />
wie er das Prüfungsgespräch<br />
gestalte. Dr. Wolter ergänzte, auf eine Prüfung<br />
könne nicht verzichtet werden. Die Weiterbildungsordnung<br />
lege fest, dass die Erlangung<br />
einer jeden Bezeichnung eine Prüfung<br />
voraussetze. Aber man wolle den älteren<br />
Kollegen durchaus mit Prüfungsgesprächen<br />
in größerer Runde entgegenkommen. Dr.<br />
Grätsch daraufhin: „Dieser Kompromiss ist<br />
annehmbar.“<br />
Fachärzte für Allgemeinmedizin und Fachärzte<br />
für Innere Medizin können innerhalb<br />
Rainer Bartsch stimmte als einziger gegen die<br />
novellierte Weiterbildungsordnung.<br />
einer Frist von drei Jahren die neue Bezeichnung<br />
Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin<br />
nach Prüfung erlangen, wenn sie zuvor<br />
mindestens fünf Jahre lang hauptberuflich<br />
hausärztlich in eigener Praxis oder einer Einrichtung<br />
gemäß § 311 SGB V tätig gewesen<br />
sind. Auf das Anerkennungsverfahren finden<br />
die Paragrafen 12 bis 16 Anwendung. Dieser<br />
Vorschlag des Vorstandes, von Dr. Wolter<br />
vorgetragen, wurde bei vier Gegenstimmen<br />
und einigen Enthaltungen schließlich angenommen.<br />
Damit war die Haupthürde zur Verabschiedung<br />
einer novellierten Weiterbildungsordnung<br />
genommen.<br />
Dr. Rainer Neubart, Vorsitzender des Prüfungsausschusses<br />
Geriatrie, plädierte als<br />
Gast der Kammerversammlung für einen<br />
Verbleib der Schwerpunkt-Weiterbildung<br />
Geriatrie. Der entsprechende Antrag, gestellt<br />
von Bernd Sykura, wurde mit 22 gegen 13<br />
Stimmen bei 9 Enthaltungen angenommen.<br />
Auch Präsident Dr. Wolter hatte sich für „die<br />
Fortschreibung einer bewährten Bezeichnung“<br />
ausgesprochen.<br />
Nachdem alle weiteren Anträge mit Rede,<br />
Gegenrede und Abstimmung abgearbeitet<br />
worden waren, konnte die Weiterbildungsordnung<br />
– wie im Vorspann dieses Artikels<br />
bereits genannt – mit der Schlussabstimmung<br />
verabschiedet werden.<br />
Schließlich wurde noch eine Ergänzung<br />
zu einem Beschluss der 14. Kammerversammlung<br />
angenommen. Dort war in der Berufsordnung<br />
die Bezeichnung „ärztlicher<br />
Dr. Rainer Neubart plädierte erfolgreich für die<br />
Schwerpunkt-Weiterbildung Geriatrie.<br />
Notfalldienst“ in „ambulanter ärztlicher Bereitschaftsdienst“<br />
geändert worden. Um nicht<br />
in Widerspruch zu der aktuellen Bezeichnung<br />
im Heilberufsgesetz zu geraten, wurde<br />
vorgeschlagen, den Begriff Bereitschaftsdienst<br />
durch die Klammerbezeichnung<br />
„(Notfalldienst)“ zu ergänzen. Diesem Vorschlag<br />
folgten die Delegierten ohne Gegenstimme.<br />
Dies war die letzte Kammerversammlung der<br />
4. Legislaturperiode. Präsident Dr. Udo Wolter<br />
dankte allen Kammerdelegierten für ihre<br />
engagierte Mitarbeit, besonders jenen Kollegen,<br />
die nicht wieder kandidieren und<br />
wünschte ihnen alles Gute.<br />
Hans-Albrecht Kühne<br />
Blumen für Dipl.-Betriebswirtin Gundula Urban vom Präsidenten Dr.<br />
Udo Wolter – ein kleines Dankeschön für viele Jahre gute Zusammenarbeit<br />
auf dem Gebiet der Weiterbildung, das sie als Referatsleiter<br />
stets umsichtig geleitet hatte. Dr. Wolter: „Nur wenige Mitarbeiter<br />
der Landesärztekammer sind unter den Ärzten so bekannt<br />
„Wir wollen Ford fahren...“<br />
„Ich kann Sie nicht alle zu Millionären machen“, hatte Gesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt auf der Eröffnung des 106. Deutschen Ärztetages im<br />
Mai 2003 gesagt und mit dieser sicher gar nicht so bös’ gemeinten Formulierung<br />
gehörig ins Fettnäpfchen bei den anwesenden (und nicht anwesenden!)<br />
Ärzten getreten. Seither ist das Verhältnis Ministerin – Ärzte<br />
noch ein bisschen schwieriger geworden.<br />
Hätte Frau Schmidt nun einen Spion zur Kammerversammlung ins Vander-Valk-Hotel<br />
entsandt, so wäre der gewiss fündig geworden und hätte<br />
ihr eine neue ungeheuerliche Ärzte-Forderung, sprich „Munition im Krieg<br />
mit den Ärzten“ hinterbringen können. Unmittelbar nach der Pause ließ<br />
Präsident Dr. Udo Wolter nämlich laut und deutlich diesen frommen<br />
Wunsch durch den Saal schallen: „Wir wollen Ford fahren!“ Und noch einmal,<br />
noch energischer, noch dringlicher: „Wir wollen Ford fahren!“<br />
Wie denn – das von einem eingefleischten Audi-Fan, mag mancher denken<br />
oder gedacht haben, der die Treue des Präsidenten zu seinem schon<br />
einigermaßen betagten „Untersatz“ kennt. Aber gesagt ist gesagt. Die<br />
Worte klingen noch in meinen Ohren. Oder habe ich sie orthografisch<br />
nicht ganz korrekt wiedergegeben?<br />
(hak)<br />
wie Sie, Frau Urban. Sie waren immer der gute Geist der Weiterbildung und haben manchen aufgeregten Prüfling vorzüglich getröstet.“ Auf der 15. Kammerversammlung<br />
assistierte Frau Urban, unterstützt von Frau Kwijas, noch einmal aufmerksam bei der Novellierung der Weiterbildungsordnung und jeder<br />
konnte erleben, wie eingespielt und reibungslos die Zusammenarbeit mit dem Präsidenten klappte. Am 1. März ist Gundula Urban in den Ruhestand getreten.<br />
100 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerinformationen<br />
Nächste Kammerversammlung<br />
(konstituierende<br />
Kammerversammlung):<br />
am 12. Juni <strong>2004</strong><br />
im Hotel Berliner Ring<br />
Rangsdorf/Dahlewitz.<br />
Dr. Steffen König<br />
Dr. Roger Kirchner<br />
Die Weiterbildungsordnung erforderte<br />
viel Aufmerksamkeit.<br />
Eine der vielen Abstimmungen zur Weiterbildungsordnung.<br />
Fotos: Kühne<br />
Dr. Richter<br />
Dr. Dieter Borchmann:<br />
Ärztemangel in Brandenburger Krankenhäusern –<br />
eine Bestandsaufnahme<br />
In einer „aktuellen Stunde“ zu Beginn der<br />
15. Kammerversammlung sprach Dr. Dieter<br />
Borchmann, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft<br />
Brandenburg,<br />
zum „Ärztemangel in Brandenburger<br />
Krankenhäusern“. Seine „Bestandsaufnahme“,<br />
gestützt auf Ergebnisse einer aktuellen<br />
Umfrage unter den 51 Krankenhäusern<br />
des Landes, zeigte, dass mit dem<br />
Einsatz ausländischer Ärzte zwar hier<br />
und da eine Verbesserung der Situation<br />
erreicht worden sei, aber, so Dr. Borchmann<br />
deutlich, „dieser Weg kann nicht der<br />
Schlüssel sein“.<br />
Eingangs definierte der LKB-Geschäftsführer<br />
den Begriff Ärztemangel als „das Fehlen<br />
(nicht besetzbare Stellen) von Ärztinnen und<br />
Ärzten in Krankenhäusern, die zur Aufrechterhaltung<br />
des Versorgungsauftrages gemäß<br />
dem Brandenburger Krankenhausplan unter<br />
besonderer Beachtung<br />
• der Einhaltung medizinischer Leitlinien und<br />
Qualitätsstandards,<br />
• der Einhaltung der Arbeitszeitgesetze und<br />
des Arbeitsschutzes,<br />
• der Weiterbildung<br />
benötigt werden“.<br />
Dr. Borchmann beklagte, dass die Schere<br />
zwischen „Budgetdeckel“ und „Tarif“ immer<br />
größer werde. 2003 waren 180 freie Arztstellen<br />
in Krankenhäusern des Landes Brandenburg<br />
gemeldet worden. Nach der neuesten<br />
Umfrage reduzierte sich diese Zahl auf<br />
99 (38 Fachärzte, 61 Weiterbildungsassistenten).<br />
Über 70 Ausländer seien den Krankenhäusern<br />
„zugeführt worden, vorwiegend<br />
Polen, Russen und Slowaken“. Im Klinikum<br />
Dr. Dieter Borchmann: Das Holen von Ausländern<br />
kann nicht der Königsweg zur Beseitigung des<br />
Ärztemangels in Krankenhäusern des Landes<br />
Brandenburg sein.<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
101
Kammerinformationen<br />
Ministerialrat Schmidt zeigte in seinem Vortrag<br />
auf, dass im Jahre 2002 aus immerhin 34 verschiedenen<br />
Staaten Ärzte nach Brandenburg gekommen<br />
waren. 2002 wurden 8, 2003 wurden<br />
14 Approbationen erteilt. Die Berufserlaubnis erhielten<br />
Ärzte aus so genannten Drittstaaten 2002<br />
insgesamt 105-mal und 2003 sogar 191-mal.<br />
Fotos: Kühne<br />
Schwedt seien gegenwärtig allein 21 ausländische<br />
Ärzte angestellt.<br />
Von den 51 Krankenhäusern des Landes antworteten<br />
20 auf die Fragen der Studie, 18<br />
meldeten Ärztemangel. 17 gaben das Vergütungsgefälle<br />
West-Ost als Hauptursache<br />
dafür an, als zweitwichtigsten Grund nannten<br />
sie eine unterentwickelte Infrastruktur.<br />
Deutlich geworden sei bei der Befragung<br />
aber auch: die materielle Krankenhausausstattung<br />
werde keineswegs als Ursache für<br />
den Ärztemangel angesehen.<br />
Angesichts des Einfrierens von Weihnachtsgeld,<br />
des Nichtzahlens von Urlaubsgeld, dem<br />
Aussetzen der Tariflöhne werde klar, dass in<br />
vielen Brandenburger Krankenhäusern „noch<br />
weniger gezahlt wird als offiziell verkündet“.<br />
Und, so Borchmanns Schlussfolgerung, unter<br />
diesen Bedingungen sei das Holen von Ausländern<br />
eine „völlig falsche Geschichte“. Dieser<br />
Weg könne nicht der Schlüssel zur Beseitigung<br />
des Ärztemangels sein.<br />
Alle Krankenhäuser begrüßten die Abschaffung<br />
des AiP-lers, forderten aber gleichzeitig<br />
eine „Ausfinanzierung der Personalkosten<br />
und Zuschläge für strukturschwache Regionen“.<br />
Nach einer Hochrechnung, so der LKB-<br />
Geschäftsführer, würden insgesamt 600 Ärzte<br />
(Vollkräfte) zusätzlich und für deren Finanzierung<br />
rund 39 Millionen Euro gebraucht.<br />
Wer solle das bezahlen?<br />
Da sich auch die Ausbildungskapazitäten allmählich<br />
abbauten, werde offensichtlich, dass<br />
diesem Prozess politisch gegengesteuert werden<br />
müsse.<br />
Dr. Borchmann machte deutlich, dass der<br />
personelle Versorgungsgrad in Brandenburg<br />
schon der niedrigste in Deutschland sei. In<br />
Brandenburg kämen 157,9 Vollkräfte je 100<br />
belegte Betten. Der Deutschland-Durchschnitt<br />
liege bei 182,9. Auch bei den Ärzten (20,8<br />
Vollkräfte je 100 belegte Betten) und im Pflegedienst<br />
(68,3 Vollkräfte) sei Brandenburg<br />
das Schlusslicht.<br />
Trotz der bedenklichen Situation erwarte Dr.<br />
Borchmann nicht, „dass wir Krankenhausschließungen<br />
in Größenordnungen erleben<br />
werden“. Die Mehrheit der Häuser sei „gut<br />
aufgestellt“. Viel weniger als 51 Krankenhäuser,<br />
das ginge nicht, weil dann die Versorgung<br />
in der Fläche und die Qualität der medizinischen<br />
Versorgung gefährdet wären.<br />
Und er machte auf das Bundesland Schleswig-Holstein<br />
aufmerksam, ebenfalls ein<br />
„Flächenland“, mit nur 2,3 Millionen, das<br />
noch fast 100 Häuser vorhalte.<br />
Dennoch, etwa die Hälfte der Häuser im Land<br />
Brandenburg, so befürchtet Borchmann, werde<br />
ihre Kosten „nicht decken können“. Der<br />
Ärztemangel als Thema wird deshalb wohl<br />
noch lange aktuell bleiben... (hak)<br />
Diskussion zum Thema „Ärztemangel“ und zur Gesundheitspolitik<br />
Einheit der Ärzteschaft und ihrer Bünde angemahnt –<br />
Ärztegewerkschaft gefordert<br />
Hoch schlugen die Diskussionswogen in der<br />
aktuellen Stunde zum Ärztemangel, nachdem<br />
Dr. Borchmann und Ministerialrat<br />
Schmidt ihre Vorträge gehalten hatten. Tenor<br />
vieler Meinungsäußerungen: Die Ärzteschaft<br />
und ihre Interessenvertretungen dürfen<br />
sich nicht gegeneinander ausspielen<br />
lassen. Viel Beifall erhielt Dipl.-Med. Rainer<br />
Hanisch, der die Schaffung einer Ärztegewerkschaft<br />
forderte.<br />
Dr. Jürgen Fischer bezeichnete es als „Skandal,<br />
deutsche Kollegen, die hier ausgebildet<br />
wurden, nicht halten zu können“ und statt<br />
dessen Leute aus aller Welt anzuheuern.<br />
Während Dr. Borchmann forderte „Wir müssen<br />
weg vom BAT in den Krankenhäusern“,<br />
weil der keine leistungsgerechte Zahlung ermögliche,<br />
hielt Dr. Udo Wolter dem entgegen,<br />
zur Zeit gäbe es leider „noch nichts Besseres<br />
als den BAT“. Der Marburger Bund sei<br />
strikt gegen Notlagentarife und wolle eigene<br />
Arzttarife aushandeln. Die Krankenhäuser<br />
seien „schon lange keine Durchlauferhitzer<br />
mehr“. Dr. Wolters Urteil, drei Vergütungsstufen<br />
im BAT seien viel zu wenig, konnte auch<br />
Dr. Borchmann folgen: „Wir brauchen Verträge,<br />
die Leistungsträger entsprechend zu<br />
vergüten.“ Und Dr. Peter Wagner konnte sich<br />
den Zusatz nicht verkneifen: „ver.di scheint<br />
verzichtbar zu sein!“.<br />
Dr. Fischer bemängelte, dass für eine leistungsgerechte<br />
Vergütung noch kein Modell<br />
existiere. „Und wenn das Gesamtvolumen<br />
nicht größer wird, brauchen wir über Umverteilung<br />
nicht zu reden.“ Dr. Erwin Böhm verglich<br />
die Situation mit einem Hühnerhof, auf<br />
dem aber keine Körner mehr zu finden seien.<br />
Die Ärzte sollten sich nicht wie Hähne aufeinander<br />
hetzen lassen, sondern die angehen,<br />
die die Körner verteilen. Wäre die Regierung<br />
ein Privatunternehmen, so Böhm,<br />
müsste sie Konkurs anmelden. Dipl.-Med.<br />
Rainer Hanisch beklagte, der Berufsstand der<br />
Ärzte werde systematisch demontiert. Er<br />
fragte, weshalb kein Landesförderprogramm<br />
für Ärzte möglich sei, wenn man sehe, für<br />
welch dubiose Projekte die Landesregierung<br />
in letzter Zeit gleich Millionen von Euro zum<br />
Fenster hinausgeschmissen habe. Er kritisierte<br />
die Höhe der jüngst veröffentlichten Gehälter<br />
der Krankenkassenvorstände.<br />
Dr. Erwin Böhm: Ärzte sollten sich nicht wie Hähne<br />
aufeinander hetzen lassen, sondern die angehen,<br />
die die Körner verteilen...<br />
Dr. Wagner stellte fest: „Das Schlimmste ist<br />
unsere Uneinigkeit.“ Und er malte ein Bild:<br />
„Wenn wir es schaffen würden, alle ärztlichen<br />
Bünde zu vereinen und zu sagen: Bis zu<br />
dieser Stelle, Politik, und keinen Schritt weiter!<br />
Dann wären wir eine geballte Macht!“<br />
102 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerinformationen<br />
Konzentrierte Mienen - während der Diskussion zum Ärztemangel.<br />
Dr. Ralph Schürer richtete an Ministerialrat<br />
Schmidt die Anfrage, ob die Landesregierung<br />
konkrete Bestrebungen zur Lohnangleichung<br />
Ost - West unternommen habe, aber<br />
Schmidt sah sich als Verwaltungsbeamter<br />
außer Stande, die Frage zu beantworten. Dr.<br />
Wolter ergänzte in diesem Zusammenhang:<br />
Es gebe kein einziges Anzeichen für solche<br />
Bestrebungen. Er verwies auf die völlig überalterte<br />
GOÄ und den<br />
Umstand, dass die<br />
Landesärztekammer<br />
die billigste Verwaltung<br />
der Welt sei.<br />
Eine Verwaltung, die<br />
für den Staat arbeite,<br />
die Aufgaben für die<br />
Landesregierung erfülle,<br />
ohne auch nur<br />
einen Cent dafür zu<br />
erhalten. Und zum<br />
Thema Verstöße gegen<br />
das Arbeitszeitgesetz<br />
sagte Dr.<br />
Wolter, an Oberregierungsrat<br />
Becke und<br />
Ministerialrat Schmidt<br />
gewandt, man werde<br />
„notfalls gerichtlich dafür sorgen, dass die<br />
Gewerbeaufsichtsämter die Arbeitszeiten in<br />
Krankenhäusern mit Notlagentarifen überprüfen“.<br />
Dr. Renate Schuster fragte MR Schmidt, ob es<br />
richtig sei, dass die Kenntnisstandprüfungen<br />
für Ärzte der Beitrittsstaaten ausgesetzt seien.<br />
MR Schmidt bestätigte dies. EU-Bürger könnten<br />
die Approbation beantragen, und Ärzte<br />
Dr. Peter Wagner: „ver.di scheint verzichtbar zu<br />
sein."<br />
aus den Beitrittsländern hätten einen „gleichwertigen<br />
Kenntnisstand“, was Dr. Böhm indes<br />
in einem Zwischenruf bezweifelte.<br />
Dr. Wolter lenkte die Diskussion zum Ausgangspunkt<br />
zurück: „Unser Thema sind nicht<br />
ausländische Ärzte. Wir brauchen mehr<br />
Geld für deutsche Ärzte.“<br />
Vizepräsidentin Elke Köhler berichtete von<br />
einem Treffen mit Gesundheitsministerin<br />
In einer Kammerversammlungspause: Pressekonferenz zum Ärztemangel<br />
In einer Pause der Kammerversammlung fand eine Pressekonferenz zum Thema Ärztemangel in der stationären Versorgung statt, auf der Dr. Wolter<br />
deutlich machte, eine sinnvolle Integration von ausländischen Ärzten sei nur möglich, „wenn wir ausreichend Personal dafür haben“. In vielen<br />
Krankenhäusern würden Defizite neuer Kollegen durch zusätzliche Arbeit deutscher Ärzte kompensiert. Diese Kompensationskraft sei aber irgendwann<br />
erschöpft, und man dürfte nicht zulassen, dass noch mehr deutsche Ärzte deswegen weggingen. Mit Dr. Dieter Borchmann und<br />
Vizepräsidentin Elke Köhler machte er den Journalisten deutlich, dass „einfach zu wenig Geld im System“ sei. Die Deckelung des Budgets führe<br />
dazu, dass den Ärzten in Brandenburg nicht, wie behauptet, 92 % vom Westlohn gezahlt werden, sondern lediglich rund 80 %. Fotos: Kühne<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
103
Kammerinformationen<br />
Schmidt, in der sie das Tarifgefälle Ost –<br />
West als Hauptgrund für den Ärztemangel<br />
hierzulande angesprochen habe. Die Wiedergabe<br />
von Schmidts Antwort, die paar Prozente<br />
wären doch nicht der Rede wert, rief<br />
unter den sich verhöhnt fühlenden Kammerdelegierten<br />
ablehnendes Gelächter hervor.<br />
Dr. Böhm sagte, dass eigentliche Problem seien<br />
die ausufernden Schreibarbeiten. Nach<br />
20 Minuten sei er fertig mit einer kleinen<br />
OP und nach einer Stunde fertig mit den Nerven<br />
– wegen der Schreibarbeiten. Er appelliere,<br />
die Kammerversammlungen zum Gremium<br />
aller Verbünde zu machen.<br />
Dr. Matthias Jäger berichtete von katastrophalen<br />
Zuständen in der Zusammenarbeit mit<br />
einigen Kollegen aus Osteuropa, die kein Telefonat<br />
führen und keine Dokumentation erledigen<br />
könnten. Kommerzielle Büros böten die<br />
Leute an und kassierten für die Vermittlung<br />
Will eine Ärztegewerkschaft: Dipl.-Med. Rainer<br />
Hanisch.<br />
Kopfgebühren. Die Kollegen aus Osteuropa<br />
seien kein adäquater Ersatz. Und er stellte<br />
die Frage in den Raum: „Würden Sie sich<br />
von solch einem Team behandeln lassen?!“<br />
Facharzt Rainer Bartsch fragte, woher denn<br />
die geforderten zusätzlichen Finanzmittel für<br />
den stationären Bereich kommen sollen? Aus<br />
dem ambulanten Bereich? Das wäre der Zusammenbruch<br />
für diesen Bereich. Dr. Wolter<br />
warf ein, es gebe noch reichlich Geld im Gesundheitssystem<br />
und verwies auf die über<br />
300 Krankenkassen in Deutschland mit Geschäftsführer-Gehältern<br />
von 100.000 bis<br />
200.000 Euro im Jahr.<br />
Dipl.-Med. Rainer Hanisch stellte den Antrag<br />
auf Gründung einer Ärzte-Gewerkschaft, die<br />
uneingeschränkt für die Interessen der Ärzteschaft<br />
kämpfen könne und erhielt dafür lang<br />
anhaltendes zustimmendes Klopfen aus der<br />
Versammlung.<br />
(hak)<br />
Die ÄSQR informiert:<br />
Bilddokumentationen in der digitalen Projektionsradiographie<br />
Mit der zunehmenden Digitalisierung der<br />
Röntgendiagnostik kommt es gehäuft zu<br />
Problemen bei der Weitergabe von Röntgenaufnahmen.<br />
Aus diesem Grund weisen wir<br />
noch einmal auf die rechtlichen Grundlagen<br />
zur Übertragung hin.<br />
Im § 28 der Röntgenverordnung (RöV)<br />
vom 08. 01. 1987, zuletzt geändert am<br />
18. 06. 2002, wird auf die Weitergabepflicht<br />
von Aufzeichnungen und Bildern zur Weiterbehandlung<br />
an den ärztlichen Kollegen hingewiesen.<br />
Im Allgemeinen gibt es kaum<br />
Probleme. Nur selten kam es zur Verweigerung<br />
der Herausgabe von Dokumentationen<br />
zur Röntgenuntersuchung. Eine Doppeluntersuchung<br />
und damit eine unnötige Strahlenexposition<br />
der Patienten ohne rechfertigende<br />
Indikation war hier die Folge. Die Weitergabepraxis<br />
von Röntgenaufnahmen bei digitalen<br />
Aufnahmearbeitsplätzen führte jedoch in<br />
letzter Zeit zu erheblichen Missstimmungen.<br />
Der Grund sind die unterschiedlichen Medienformen<br />
und deren Lesbarkeit sowie die<br />
qualitative Eignung zur Befundung. Die möglichen<br />
Aufzeichnungsmedien in der digitalen<br />
Projektionsradiographie sind digitale Datenträger<br />
(CD, DVD usw.), Filme und Papier.<br />
Häufig kam es vor, dass dem weiterbehandelnden<br />
Arzt ein Papierbild ausgehändigt<br />
wurde oder ein Laserfilm, auf dem das Röntgenbild<br />
extrem verkleinert dargestellt war.<br />
Die Option eines digitalen Datenträger wird<br />
zwar angeboten, kann aber oft nicht genutzt<br />
werden, da die notwendige Betrachtungstechnik<br />
fehlt.<br />
Es ist jedoch entsprechend § 28 Abs. 6 RöV<br />
nicht entscheidend, welche Dokumentationsform<br />
vom Betreiber der Röntgeneinrichtung<br />
angeboten wird, sondern welche vom weiterbehandelnden<br />
Arzt als für ihn brauchbar angesehen<br />
wird. Das Wissen über die ungenügende<br />
Qualität von Papierbildern ist zwar<br />
durchaus vorhanden, da aber keine gesetzlichen<br />
Regelungen vorhanden waren, gab es<br />
keine Mittel, dieser Praxis entgegen zu wirken.<br />
Die neue Qualitätssicherungs-Richtlinie (QS-<br />
RL), erschienen 20. November 2003, legt<br />
nunmehr fest, welche Anforderungen an ein<br />
befundrelevantes Röntgenbild zu stellen sind.<br />
Im Abschnitt 7. „nicht-transparente Dokumentationsmedien“<br />
wird die Weitergabe eines<br />
Papierprints als befundrelevantes Medium<br />
ausgeschlossen. Auch zur Archivierung<br />
sind diese nicht geeignet.<br />
Es sind ebenso konkrete Forderungen an<br />
Röntgenbilder enthalten, welche auf Film dokumentiert<br />
werden. So darf die Verkleinerung<br />
des Röntgenbildes maximal 70 % des<br />
Originalbildes betragen.<br />
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass ein<br />
diagnoserelevantes Bild auf Laserfilm in entsprechender<br />
Größe oder auf elektronischem<br />
Datenträger vorliegen muss. Welches Medium<br />
weiterzuleiten ist, bestimmt jener Arzt,<br />
der den Patienten weiterbehandelt und zu<br />
diesem Zweck die Röntgenaufnahme<br />
benötigt.<br />
Doz. Dr. med. habil. C.-P. Muth<br />
Vorsitzender der ÄSQR<br />
745 Infarkte täglich<br />
In Deutschland erleiden Tag für Tag etwa<br />
745 Menschen einen Herzinfarkt. Etwa die<br />
Hälfte der Betroffenen stirbt daran. Unwissen,<br />
die Vorboten eines Infarktes zu erkennen,<br />
trägt entscheidend zu dieser erschreckenden<br />
Bilanz bei. Das ergab eine<br />
Studie, die im Auftrag der medizinischen<br />
Klinik (Kardiologie, Angiologie, Pneumologie)<br />
der Charité durchgeführt worden war.<br />
Krebsgefahr durch HET<br />
In einem Zeitraum von zehn Jahren erkrankten<br />
in Deutschland 127 000 Frauen<br />
wegen HET (Hormon-Ersatztherapie) zusätzlich<br />
an Krebs, sagte Eberhard Greiser<br />
vom Bremer Institut für Präventionsforschung<br />
– bei insgesamt 460 000 Brustkrebs-Neudiagnosen.<br />
Durch ein Malheur<br />
in der Druckerei...<br />
...wurden in der März-<strong>Ausgabe</strong> des Brandenburgischen<br />
Ärzteblattes die Fotos –<br />
trotz ordentlicher Vorlagen – auf den Seiten<br />
73, 76, 78, 79, 80, 87 und 88 leider<br />
nicht in der gewohnten Qualität wiedergegeben.<br />
Wir bitten diesen technischen<br />
Fehler zu entschuldigen.<br />
104 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerwahl<br />
Fraktion Hausärzte BDA ruft auf:<br />
Hausärzte aller Praxen – vereinigt Euch!<br />
Mit diesem Slogan appellieren wir an alle<br />
Hausärzte unseres Landes, an der anstehenden<br />
Kammerwahl teilzunehmen und für<br />
die Hausärzteliste zu votieren.<br />
Die letzte Kammerversammlung der bisherigen<br />
Legislaturperiode – am 13. 3. <strong>2004</strong> –<br />
war berufspolitisch gekennzeichnet von der<br />
Einmütigkeit, das Gesamtinteresse unseres<br />
Berufsstandes – über alle Gruppeninteressen<br />
und Berufsverbände hinweg – im Auge zu<br />
behalten.<br />
Hauptthema dieser letzten Kammerversammlung<br />
war die Novellierung der neuen<br />
Facharzt-Weiterbildungsordnung für das<br />
Land Brandenburg.<br />
Schwerpunkt für uns alle, insbesondere für<br />
die Allgemeinmediziner und hausärztlichen<br />
Internisten, war die Zusammenlegung beider<br />
Fachgebiete hinsichtlich der Weiterbildung<br />
zum Facharzt für Innere/Allgemeinmedizin<br />
(Hausarzt). Kontroverse und emotional geladene<br />
Diskussionen gingen dieser medizinhistorischen<br />
Entscheidung auf dem Ärztetag<br />
in Rostock und Köln voraus. Gewichtige<br />
Gründe für Vorbehalte gab es von beiden<br />
Seiten. Nunmehr ist ein Kompromiss gefunden,<br />
der bei gutem Willen für alle tragbar ist<br />
– und dem Grundanliegen Rechnung trägt,<br />
eine qualitativ hohe hausärztliche Versorgung<br />
unserer Patienten für die Zukunft zu sichern.<br />
Ab Veröffentlichung im gesetzlich bestimmten<br />
Mitteilungsblatt wird es auch im Land<br />
Brandenburg eine<br />
5-jährige hausärztliche<br />
Facharzt-Weiterbildung<br />
zum Facharzt<br />
für Innere/Allgemeinmedizin<br />
geben. Wer<br />
sich bei Inkrafttreten<br />
dieser neuen Weiterbildungsordnung<br />
in<br />
der Weiterbildung<br />
nach den Festlegungen<br />
der Weiterbildungsordnung<br />
vom<br />
20. Juni 1992 befindet,<br />
kann diesen Weiterbildungsweg bis<br />
spätestens 31. März 2005 beenden.<br />
Die neue Weiterbildung zum Facharzt für Innere<br />
und Allgemeinmedizin gliedert sich in :<br />
3 Jahre Basisweiterbildung (Common trunk)<br />
- davon obligatorisch 2 Jahre in der stationären<br />
internistischen Patientenversorgung<br />
2 Jahre in der ambulanten hausärztlichen<br />
Versorgung<br />
- davon können 6 Monate Chirurgie (auch 3<br />
Monatsabschnitte) angerechnet werden<br />
und 80 Stunden Kurs-Weiterbildung (Psychosomatische<br />
Grundversorgung)<br />
Wir betrachten es als Erfolg unserer Fraktion<br />
in der letzten Kammerversammlung,<br />
dass unser Änderungsantrag auf 6 Monate<br />
Pflichtweiterbildung Chirurgie mit großer<br />
Mehrheit angenommen wurde. Damit ist<br />
sichergestellt, dass der künftige Hausarzt<br />
neben einer verlängerten internistisch-stationären<br />
Weiterbildung (2 statt 1 Jahr) auch<br />
eine angemessene chirurgische Weiterbildung<br />
erhält, die auch ambulant abgeleistet<br />
werden kann.<br />
Wir sind uns darüber im klaren, dass damit<br />
noch immer nicht der bewährte Standard<br />
der FA-Weiterbildung Allgemeinmedizin der<br />
Vorwendezeit mit Gliederung der Weiterbildung<br />
auch in den kleinen Fächern hergestellt<br />
ist. Aber wir haben einen bedeutenden Meilenstein<br />
erreicht. Bei der Umsetzung der neuen<br />
Weiterbildung und der nicht unproblematischen<br />
Übergangsbestimmungen gibt es für<br />
die Ärztekammer, für unsere Fraktion und für<br />
alle Hausärzte noch viel zu tun.<br />
Plattform für unsere berufspolitische Arbeit<br />
ist unser Berufsverband der Hausärzte BDA.<br />
Die letzte Aktivtagung formulierte berufspolitisch<br />
hinsichtlich der Kammerwahl folgende<br />
Ziele:<br />
- Erhalt der Freiberuflichkeit unseres Berufsstandes.<br />
- Solidarität aller Ärzte im Kampf gegen politische<br />
Willkür und Allmacht der Krankenkassen.<br />
- Umsetzung der Novellierung der neuen<br />
Weiterbildungsordnung.<br />
- Unterstützung der Weiterbildung zum<br />
Facharzt Innere und Allgemeinmedizin.<br />
- Bereitstellung von Weiterbildungsstellen<br />
und deren finanzielle Förderung durch KV,<br />
Krankenkassen und Ärztekammer (auch<br />
für die Kinderärzte).<br />
- Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung<br />
– besonders auf dem Lande.<br />
- Entbürokratisierung der hausärztlichen<br />
Tätigkeit.<br />
- Gegen eine unentgeltliche Eintreibung der<br />
Praxisgebühr.<br />
- Für Erleichterungen in der staatlich verordneten<br />
zertifizierten Fortbildung und für dezentrale,<br />
unkomplizierte und kostengünstige<br />
Fortbildungs-Möglichkeiten.<br />
Unsere berufspolitische Plattform ist breit genug<br />
und offen für alle Hausärzte – auch für<br />
unsere Kollegen Kinderärzte und hausärztliche<br />
Internisten.<br />
Wir haben eine ausgesuchte und zahlenmäßig<br />
starke Mannschaft für die Kammerwahl.<br />
Die Hausärztefraktion wird sich verjüngen –<br />
sicher auch verstärken<br />
mit Ihrer Stimme für den Wahlvorschlag<br />
Nr. 9 – Liste der Hausärzte - BDA<br />
Sechs der 23 Wahlkandidaten der Hausärzte BDA nahmen an der jüngsten Kammerversammlung teil.<br />
Foto: Hans-Albrecht Kühne<br />
Dr. Grätsch<br />
für die Fraktion Hausärzte - BDA<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
105
Kammerwahl<br />
Wahlaufruf der Fraktion „Freier Arztberuf“ ( FAB)<br />
Dr. Stephan Alder<br />
Leiter der Liste FAB<br />
zur Wahlperiode <strong>2004</strong>-2008<br />
Großbeerenstr. 139, 14482 Potsdam<br />
Tel: 0331-7487207<br />
E-Mail: dr.alder@t-online.de<br />
Wir sind eine Liste von niedergelassenen<br />
und stationär tätigen Ärzten aus dem Land<br />
Brandenburg, unabhängig von Parteien<br />
und Verbänden.<br />
Wir vertreten das Prinzip der freien Arztwahl<br />
durch die Patienten. Hierfür ist das<br />
Prinzip der Freiberuflichkeit grundlegend.<br />
Wer sind wir?<br />
Wir setzen uns aus stationär arbeitenden<br />
Kollegen und aus Freiberuflern zusammen.<br />
Wir repräsentieren, wie Sie in der Übersicht<br />
sehen können, ein breites Spektrum ärztlicher<br />
Tätigkeitsfelder.<br />
Politisch ist zu vermitteln, dass das Gesundheitswesen<br />
als ein Wirtschaftsfaktor und nicht<br />
nur als Kostenbereich für Krankenversicherungen<br />
zu betrachten ist.<br />
Als Grundhaltung für unser ärztliches Tun<br />
formulieren wir: „Qualität und Selbstbewusstsein“.<br />
Damit sind Kompetenz, Autonomie<br />
und Kollegialität mitgedacht.<br />
Wir bereiten uns auf die neue Legislaturperiode<br />
<strong>2004</strong>-2008 vor.<br />
Die Hauptarbeit wird in den Ausschüssen geleistet,<br />
die zuständig sind für:<br />
1. Berufsordnung<br />
2. Schlichtung<br />
3. Satzung<br />
4. Haushalt<br />
5. Qualitätssicherung<br />
6. Gebührenordnung<br />
7. Stationäre Versorgung<br />
8. Ambulante Versorgung<br />
9. Weiterbildung<br />
10. Widerspruch<br />
11. Psychosoziale Versorgung.<br />
12. Die Akademie für ärztliche Fortbildung,<br />
die Ethik-Kommission und die vielen Prüfungskommissionen<br />
sind weitere Betätigungsfelder,<br />
die nicht nur von Delegierten<br />
unserer Landesärztekammer ausgefüllt<br />
werden.<br />
Als landesweite Aktivität gilt die Arbeit auf<br />
dem Deutschen Ärztetag, die jedes Jahr einmal<br />
stattfindet.<br />
>> Die Wahl zur neuen Kammerversammlung<br />
erfolgt durch Sie und uns bis 28. 04. 04.<br />
Sind wir gewählt, können wir für die nächsten<br />
4 Jahre als Delegierte der neuen Ärztekammer<br />
Brandenburg berufspolitisch wirksam<br />
werden.<br />
Unsere berufspolitischen Ziele sind:<br />
1. Qualitätssicherung und Honorargerechtigkeit<br />
– auch für die neuen Bundesländer!<br />
2. stabile Kammerbeiträge und Transparenz<br />
bei den <strong>Ausgabe</strong>n wie Einnahmen.<br />
Name, Vorname Fachbereich Ort<br />
1. Dr. Alder, Stephan Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie, Potsdam, niedergelassen<br />
Psychoanalyse<br />
2. Dr. Berthold, Frank Labormedizin, Mikrobiologie Frankfurt/Oder, niedergelassen, GmbH<br />
3. Dr. Ulrich, Klaus Allgemeinmedizin, Goyatz, niedergelassen<br />
4. Dipl.-Med. Buse, Andrea Arbeitsmedizin Cottbus, angestellt<br />
5. Dr. Loesch, Wolfgang Allgemeinmedizin, Psychotherapeutische Medizin Potsdam, niedergelassen<br />
6. Dr. Banusch, Wilfried Allgemeinmedizin Vetschau, niedergelassen<br />
7. Dr. Zahradka, Wolfgang Pathologie Neuruppin niedergelassen<br />
8. Dr. Obst, Marianne Anästhesie, ambulantes Operieren Cottbus niedergelassen<br />
9. Fiebig, Adolf Allgemeinmedizin Müncheberg, niedergelassen<br />
10. Mereck, Hannelore Allgemeinmedizin Peitz, niedergelassen<br />
11. Dr. Scheerer, Sigmar Allgemeinmedizin, Psychotherapeutische Medizin Heinersdorf, niedergelassen<br />
12. Dipl.-Med. Klawitter, Christina Allgemeinmedizin Linum, niedergelassen<br />
13. Dr. Bästlein, Martin Neurologie und Psychiatrie Eberswalde, angestellt<br />
14. Dr. Schacht, Axel Neurologie Frankfurt/ Oder, angestellt<br />
15. Lee, Kang-Hyeb Allgemeinmedizin, Psychotherapie Potsdam, niedergelassen<br />
16. Dr. Lorenz, Liesbeth Allgemeinmedizin, Psychotherapie Potsdam, niedergelassen<br />
17. Dr. Jäger, Matthias Anästhesie, Intensivmedizin Frankfurt/ Oder, angestellt<br />
18. Dr. Joseph, Franz-Detlef Orthopädie, Physikalische und Rehabilitative Angermünde, ambulant<br />
Medizin, Rheumatologie, Chiropraktiker<br />
19. Dr. Beutling, Detlef Chirurg, Unfallchirurgie, Handchirurgie Fürstenwalde, niedergelassen<br />
20. Dr. Heuer, Dorothea Pathologie Brandenburg, niedergelassen<br />
21. Dr. Scheerer, Bettina Allgemeinmedizin Frankfurt/Oder, Weiterbildungsassistentin<br />
22. Dr. Demmig, Anita Innere Medizin – Angiologie Dahlwitz-Hoppegarten, niedergelassen<br />
23. Dr. Felgendreher, Detlef Allgemeinmedizin, Chirotherapie Falkenhagen, niedergelassen<br />
106 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerwahl<br />
3. Qualitätssicherung verbunden mit Demokratie<br />
im Krankenhaus.<br />
4. Abbau der Bürokratie. Wir müssen wieder<br />
mehr als Ärzte arbeiten können und nicht<br />
als Bürokraten (gilt besonders für den Klinikbereich).<br />
Die Dokumentation unseres<br />
ärztlichen Tuns ist nötig. Wir dokumentieren<br />
aber nicht für die Krankenkassen.<br />
5. Umsetzung des EuGH-Urteil zum Arbeitszeitgesetz.<br />
Wir unterstützen ausdrücklich<br />
das EuGH-Urteil in Verbindung<br />
mit dem erforderlichen Mehr an<br />
Personal und einem angemessenem Verdienst.<br />
Eine 60-70-Stunden-Arbeitswoche<br />
für Ärzte kann nicht hingenommen<br />
werden.<br />
6. Widerstand gegen die unangemessene<br />
Macht der Krankenkassen.<br />
Unser Aufruf ist: Melden Sie sich zur Wahl!<br />
Bleiben Sie oder werden Sie politisch aktiv!<br />
Wählen Sie am besten uns!<br />
Ihre Kollegen vom FAB (<strong>2004</strong>-2008)<br />
Fraktion Freier Arztberuf – einige der Kandidaten als Teilnehmer der 15. Kammerversammlung.<br />
Foto: Hans-Albrecht Kühne<br />
Anzeige<br />
53.<br />
Neuer Veranstaltungsort:<br />
bcc Berliner Congress Center<br />
am Alexanderplatz<br />
In Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer,<br />
der Ärztekammer Berlin und der Charité<br />
Kongressleitung: Univ.-Prof. Dr. Reinhard Gotzen,<br />
Prof. Dr. Waltraut Kruse, Dr. Günther Jonitz, Gerd G. Fischer<br />
Partner: Hartmannbund e. V., BDI e. V., KV Berlin<br />
Kongressthemen: Kardiologie: Herzrhythmusstörungen,<br />
Herzinsuffizienz, Hypertonie, Kardiologische<br />
Prävention/Rehabilitation, Homocystein, Nephrologie,<br />
Pneumologie, DMP, Hämatologie/Internistische Onkologie,<br />
Nahrungsmittelallergie, Allgemeinmedizin, Integrierte<br />
Versorgung/Rheumatoide Arthritis, Arzneimitteltherapie im<br />
Alter, Anti-Aging, Kinder/Jugendliche und ihr Hausarzt,<br />
Practical skills: Kleine Chirurgie in der Praxis, Impfrefresher,<br />
Homöopathie, Umweltmedizin, Risiko-Management,<br />
Gesprächsführung, Praxisabgabe/Ärztliche Niederlassung,<br />
IGeL-Leistungen, Internet: Nutzen für den Arzt, Arzthaftung,<br />
Karriereplanung-Karrieremöglichkeiten, PJ im Ausland<br />
Quickinform: Kardiologie, Diabetes mellitus, Rheumatologie<br />
<strong>2004</strong><br />
3.– 5. Mai<br />
Kurse: Ärztlicher Notfalldienst, Ösophago-Gastro-Duodenoskopie<br />
und Kolonoskopien, Praxisorientierte Sonographie-<br />
Refresherkurse, Akupunktur Grundkurs, Ultraschall zur<br />
Diagnostik der tiefen Extremitäten, Venenthrombose, Kardiopulmonale<br />
Reanimation, Endosonographie in der Gastroenterologie,<br />
Langzeit-EKG, Lungenfunktion<br />
Weitere Veranstaltungen: 37. Deutscher zahnärztlicher Fortbildungskongress,<br />
33. Pflegefachtagung (DBfK), 12. Physiotherapie<br />
Forum (ZVK), MTA-Fortbildung (DVTA),<br />
Arzthelferinnen-Fortbildung (BdA), Arzt-Patienten-Forum<br />
Zertifizierte Fortbildung / AIP-anerkannt<br />
Stand: Januar <strong>2004</strong> (Änderungen vorbehalten)<br />
Veranstalter: Kongressgesellschaft für Ärztliche Fortbildung e. V., Berlin – MEDICA Deutsche Gesellschaft zur Förderung der<br />
Medizinischen Diagnostik e. V., Stuttgart – Messe Düsseldorf GmbH, Düsseldorf<br />
Programmanforderung und Auskunft:<br />
MedCongress GmbH<br />
Postfach 70 01 49, 70571 Stuttgart<br />
Telefon: 07 11/72 0712-0, Telefax: -29<br />
E-Mail: info@deutscher-aerztekongress.de<br />
Internet: www.deutscher-aerztekongress.de<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
107
Kammerwahl<br />
Aufruf zur Kammerwahl<br />
Der Hartmannbund ist der einzige Verband, der ohne Unterschied die Interessen<br />
aller Ärzte vertritt.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass dieser Verband mit einer großen Fraktion die Politik<br />
der Ärztekammer mitbestimmt.<br />
Entsprechend dem Anspruch des freien Zusammenschlusses von Ärztinnen und Ärzten<br />
als Hartmannbund-Verband der Ärzte Deutschlands treten wir ein für<br />
• die Erhaltung der Freiberuflichkeit der Ärzte.<br />
• den Erhalt unserer Selbstverwaltung, denn Ärzte wissen im Gegensatz zu Politikern, dass man Gesundheit<br />
und Lebenserwartung nicht beschließen kann, Krankheiten orientieren sich nicht an der finanziellen Lage der Krankenkassen.<br />
• Zusammenarbeit im stationären und ambulanten Bereich zum Nutzen der Patienten.<br />
• die Rücknahme der Praxisgebühr.<br />
• identische Mehrwertsteuer für Arzneimittel wie für Lebensmittel. Arzneimittel sind Mittel für das Leben –<br />
keine Sanierung der Staatskosten auf den Rücken der Kranken.<br />
• die Ablehnung von Einzelverträgen.<br />
• die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes in den Kliniken.<br />
Die ständige physische und psychische Ausbeutung der Kollegen muss durch Schaffung neuer Planstellen ein Ende haben.<br />
• den Abbau von Bürokratie. Der Arzt braucht seine Zeit für seine Patienten!<br />
• die Gleichstellung der Ärzte im gesamten Deutschland durch eine einheitliche GOÄ.<br />
• die Belange unserer Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand.<br />
• ein stärkeres Mitspracherecht der Ärztekammer bei berufspolitischen Entscheidungen im Land Brandenburg.<br />
Auf der Hartmannbund-Liste kandidieren kritische, motivierte und berufspolitisch<br />
erfahrene Ärztinnen und Ärzte.<br />
Wir schaffen echte Solidarität unter den Ärzten.<br />
WÄHLEN SIE DARUM DIE LISTE DES HARTMANNBUNDES!<br />
Liebe Kolleginnen,<br />
liebe Kollegen,<br />
in diesen Tagen werden Sie die Unterlagen<br />
zur Wahl der Delegierten für die 5. Legislaturperiode<br />
der Kammerversammlung erhalten.<br />
Ich wäre ein schlechter Streiter für den „Hartmannbund“,<br />
wenn ich Sie nicht auffordern<br />
würde, der Liste des Hartmannbundes Ihre<br />
Stimme zu geben.<br />
Das neue Programm des Hartmannbundes<br />
zur Kammerwahl und die Kandidaten zur<br />
Kammerversammlung werden in diesem Heft<br />
4/<strong>2004</strong> des Brandenburgischen Ärzteblattes<br />
veröffentlicht.<br />
Der Hartmannbund steht für eine geschlossene<br />
Ärzteschaft! Das Schlimmste, was uns allen<br />
drohen kann, ist die von der Politik vorgesehene<br />
Fragmentierung in Haus- und Fachärzte.<br />
Es wäre katastrophal, wenn diese Spaltung<br />
gelänge. Nur gemeinsam können Fachärzte<br />
und Hausärzte eine qualifizierte Versorgung<br />
unserer Patienten garantieren.<br />
Darum ist die Wahl einer starken Vertretung<br />
aller Ärzte ohne Partikularinteressen wichtig.<br />
Diese starke Vertretung ist der Hartmannbund.<br />
Entscheiden Sie sich für eine demokratiefähige<br />
Gruppe, die ihre Konsensfähigkeit in<br />
der hervorragenden Zusammenarbeit in der<br />
letzten Legislaturperiode bewiesen hat. Die<br />
Kombination eines klinischen Facharztes und<br />
einer Allgemeinmedizinerin an der Spitze der<br />
Brandenburgischen Ärzteschaft hat insbesondere<br />
eine große Ausstrahlung auf Landesregierung,<br />
KVBB und andere Gremien unseres<br />
Landes.<br />
Es ist wichtig, dass diese Kontinuität gewahrt<br />
bleibt. Sie haben dazu mit der Wahl die<br />
Chance – nutzen Sie sie! Wählen Sie bitte die<br />
Hartmannbund-Liste, verschaffen Sie dieser<br />
Liste bitte möglichst viele Stimmen. Eine erneute<br />
schlagkräftige Fraktion des Hartmannbundes<br />
in der neuen Kammerversammlung<br />
braucht jede Stimme – braucht Ihre Stimme.<br />
Auch wenn Sie nicht Mitglied im Hartmannbund<br />
sind, können Sie natürlich diese Liste<br />
wählen; denn der Hartmannbund ist der Verband<br />
aller Ärzte.<br />
Der Hartmannbund als größter Ärzteverband<br />
mit einer 100-jährigen Tradition ist das Bindeglied<br />
zwischen Klinik und Praxis. Er fördert<br />
die Kollegialität und die Kooperation innerhalb<br />
der Ärzteschaft. Das ist eine Tradition,<br />
der wir uns verbunden fühlen!<br />
Wählen Sie bitte und unterstützen Sie daher<br />
unsere Liste, rufen Sie Kollegen in Ihrem<br />
Wahlkreis an und bitten Sie sie, sich an der<br />
Wahl zu beteiligen, um die Kandidaten unserer<br />
Liste zu unterstützen.<br />
Die Landesärztekammer, das sind wir alle!<br />
Die Ärztekammer ist kein Verband oder irgendein<br />
Verein, sie ist nach der Destruktion<br />
der KV durch die Politik unsere eigentliche ureigene<br />
Selbstverwaltung, die unsere Interessen<br />
noch regeln kann. Das dürfen gerade wir<br />
uns nie mehr aus der Hand nehmen lassen! Es<br />
kommt auf jede Stimme an!<br />
Bitte wirken Sie, liebe Kollegin, und Sie, lieber<br />
Kollege mit, unserer Liste möglichst viele Stimmen<br />
zu verschaffen. Die Kandidatinnen und<br />
Kandidaten der Liste des Hartmannbundes<br />
sind erfahren in der Kammerarbeit, im Präsidium,<br />
in den Ausschüssen, in der Delegiertenversammlung<br />
und auf dem Deutschen Ärztetag.<br />
Ich rechne fest auf Ihre Unterstützung!<br />
Elke Köhler<br />
Vorsitzende des Hartmannbundes,<br />
Landesverband Brandenburg<br />
108 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerwahl/Kandidaten der Hartmannbund-Liste<br />
1. E. Köhler<br />
Allgemeinmedizin Jüterborg<br />
2. Dr. med. H. Pohle<br />
Allgemeinmedizin Rathenow<br />
3. Dipl.-Med. Rainer Hanisch<br />
Orthopädie Braunsdorf<br />
4. Dr. med. Horst Müller<br />
Internist i.R. Brandenburg<br />
5. MR Dr. med. P. Wagner<br />
Pädiatrie Stahnsdorf<br />
6. Dipl.-Med. W.-R. Weinmann<br />
Anästhesie KKH Belzig<br />
7. Dr. med. R. Musikowski<br />
Chirurgie Cottbus<br />
8. CA PD Dr. med. habil. Th. Erler<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
9. Dipl.-Med. I. Weinmann<br />
Gynäkologie Jüterborg<br />
10. Dr. med. H.-J. Helming<br />
Gynäkologie Belzig<br />
11. Dr. med. C. Müller<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Guben<br />
12. CA Dr. med. U. Fleck<br />
Allgemeinmedizin Jüterborg<br />
13. Dr. med. Hilger Müller<br />
Innere Medizin Potsdam<br />
14. CA PD Dr. med. R. Kreusch-Brinker<br />
Asklepios-Klinik Birkenwerder<br />
15. Dr. med. L. Höbold<br />
Urologie Luckenwalde<br />
16. Dr. med. G.-J. Fischer<br />
Neurologie/Psychiatrie Teltow<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
109
Kammerwahl/Kandidaten der Hartmannbund-Liste<br />
17. L. Kropius<br />
Allgemeinmedizin Jüterborg<br />
18. F. Pickert<br />
Psychotherap. Med. Frankfurt<br />
19. MR Dr. med. B. Findeis<br />
Neur./Psych. H. A. Lobetal<br />
20. S. Sittig<br />
Internist Wusterhausen/Dosse<br />
21. Dr. med. F. Hartmann<br />
Orthopädie Teltow<br />
22. Dipl.-Med. M. Düren<br />
Gynäkologie Strausberg<br />
23. Dr. med. Helga Gutschlag<br />
Innere Medizin Bergholz-Rehbrücke<br />
24. OÄ Dr. med. A. Wipfli-Funke<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
25. Dr. med. L.-U. Rau<br />
Allgemeinmedizin Rheinsberg<br />
26. Dipl.-Med. C. Hagenow<br />
Allgemeinmedizin Brandenburg<br />
27. MR Dr. med. W. Hessel<br />
Allgemeinmedizin Beeskow<br />
28. Dipl.-Med. V. Klingenhagen<br />
Neurologie/Psychiatrie Bernau<br />
29. Dr. med. F. Laag<br />
Gynäkologie Bad Liebenwerda<br />
30. Dipl.-Med. M. Schuster<br />
Transfusionsmedizin Frankfurt<br />
31. Dr. med. E. Lehmann<br />
Allgemeinmedizin Langerwisch<br />
32. Dr. med. H.-J. Lüdcke<br />
Dermatologie Potsdam<br />
110 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerwahl/Kandidaten der Hartmannbund-Liste<br />
33. Dipl.-Med. K. George<br />
Radiologie Lübben<br />
34. Dr. med. J. Neubauer<br />
Prakt. Arzt Sportmed. Potsdam<br />
35. T. Hold<br />
Allgemeinmedizin Bad Liebenwerda<br />
36. CA MR Dr. med. H.-J. Jaskulla<br />
Gynäkologie KKH Finsterwalde<br />
37. Dr. med. M. Thiel<br />
Allgemeinmedizin Glindow<br />
38. Dr. med. V. Heym<br />
Allgemeinmedizin Guben<br />
39. Dr. med. H. Wellmann<br />
Pädiatrie Eisenhüttenstadt<br />
Kammerwahl <strong>2004</strong><br />
Glauben Sie nicht auch, dass in die Ärztekammer eigentlich<br />
nur Kandidaten gewählt werden müssen,<br />
die sich allen Ärzten verpflichtet fühlen?<br />
Der Hartmannbund kennt keine Gruppeninteressen!<br />
Unsere Kandidaten kommen aus Klinik und Praxis!<br />
Von uns werden leitende Krankenhausärzte und Assistenten,<br />
Allgemeinärzte und Ruheständler gleichermaßen vertreten.<br />
Wir wollen einer innerärztlichen Konfrontation entgegenwirken!<br />
Nur so können wir das Ansehen des Ärzteberufes stärken!<br />
Daher:<br />
Hartmannbund-Liste<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
111
Kammerwahl<br />
Concordia vis parvae<br />
Liebe Frau Kollegin, lieber Herr Kollege,<br />
nach einem erfüllten Berufsleben genießen sie den wohlverdienten Ruhestand. Das heißt aber sicherlich nicht, dass Sie nun uninteressiert<br />
den berufspolitischen Fragen unseres Berufsstandes gegenüberstehen.<br />
Es hat sich vieles geändert und nicht alles ist gut. Gute ärztliche Traditionen, die Sie bewahrt haben, sind heute in Gefahr. Argwöhnisch<br />
betrachtet die Politik unsere Selbstverwaltung und unsere Altersversorgung. Mit Populismen und Denunziationen wird ein ehrbarer Berufsstand<br />
verhöhnt und beschädigt. Nach der Devise „Divide et impera“ versucht die Politik – nicht ohne Erfolg – Hausärzte, Fachärzte<br />
und Klinikärzte gegeneinander aufzubringen. Dies dürfen und können wir nicht zulassen.<br />
Der Marburger Bund und der Hartmannbund sind Garanten einer einigen Ärzteschaft. Unsere gemeinsame Politik wollen wir auch in den<br />
offiziellen Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung künftig fortsetzen.<br />
„... denn nur gemeinsam sind wir stark!“ (Hermann Hartmann, 13. September 1900)<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihre Elke Köhler, Landesvorsitzende HB Ihr Udo Wolter, Landesvorsitzender MB<br />
Kammerwahl Brandenburg <strong>2004</strong><br />
Liste Notärzte Land Brandenburg<br />
Viele dieser Probleme sind aufs Engste mit<br />
den Problemen der allgemeinen gesundheitspolitischen<br />
Entwicklung verbunden, deren<br />
Schönreden nicht verdecken kann, dass einer<br />
Reihe von Entscheidungsträgern offensichtlich<br />
der erforderliche Sachverstand fehlt. Wie<br />
könnte es sonst z. B. geschehen, dass trotz<br />
jahrzehntelanger intensiver und wiederholter<br />
Bemühungen unterschiedlicher Fachgremien<br />
der Länder und des Bundes der Rettungsdienst<br />
und damit auch der Notarztdienst entsprechend<br />
SGB V nicht mehr ist als eine<br />
Krankentransportleistung, abgerechnet bei<br />
den Krankenkassen unter „Fahrleistungen“.<br />
An diesem Beispiel offenbart sich nicht nur<br />
die „Wertschätzung“ der Rettungsmedizin<br />
durch die Politik, es zeigt auch auf, dass der<br />
Hebel, etwas zu bewegen, sowohl im Land<br />
Brandenburg als auch zentral angesetzt und<br />
von möglichst vielen geschultert werden<br />
muss. Die etablierten Notärzte-Gremien, wie<br />
die Arbeitsgemeinschaft in Brandenburg tätiger<br />
Notärzte e. V. (AGBrN) oder die Bundesvereinigung<br />
der Arbeitsgemeinschaften der<br />
Notärzte Deutschlands e. V. (BAND), sind<br />
dazu allein und auch satzungsgemäß ebenso<br />
nicht in der Lage wie andere medizinische<br />
Gremien.<br />
Es liegt deshalb nahe, auch und insbesondere<br />
die Möglichkeiten der Landesärztekammer<br />
zu nutzen, um gemeinsam mit den anderen<br />
Mitgliedern der Kammerversammlung unter<br />
Nutzung der rettungs- und notfallmedizinischen<br />
Fachkompetenz der Vertreter der Liste<br />
7 an der Lösung der aufgezeigten Probleme<br />
zu arbeiten.<br />
Dazu bitten wir um Ihre Stimme.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
unter den in Heft 3/<strong>2004</strong> des Brandenburgischen<br />
Ärzteblattes veröffentlichten 9<br />
Wahlvorschlägen zur Kammerwahl <strong>2004</strong> finden<br />
Sie mit Liste 7 „Notärzte Land Brandenburg“<br />
eine Gruppe von Ärztinnen und Ärzten,<br />
deren Ziel es ist, die Interessen jener Kolleginnen<br />
und Kollegen unterschiedlicher Fachrichtungen<br />
in der Kammer zu vertreten, die in der<br />
Rettungs- und Notfallmedizin selbst tätig oder<br />
die für die Organisation und Durchführung<br />
dieser Tätigkeit verantwortlich sind.<br />
Die Probleme der Rettungsmedizin sind allseits<br />
bekannt:<br />
- Hohe Ansprüche der Gesellschaft an die<br />
Leistungsfähigkeit der Rettungsmedizin.<br />
- Hohe körperliche und psychische Belastungen<br />
der Notärztinnen und Notärzte.<br />
- Zusätzliche Dienstbelastung neben den Klinikdiensten.<br />
- Zunehmende Verringerung der Anzahl der<br />
Notärztinnen und Notärzte und damit Verteilung<br />
der Dienste auf immer weniger<br />
Schultern.<br />
- Probleme der Abgrenzung des Notarztdienstes<br />
gegenüber dem kassenärztlichen<br />
Notfalldienst.<br />
- Probleme bei der Qualifizierung von<br />
Notärzten vor allen Dingen in kleineren<br />
Krankenhäusern.<br />
- Inadäquate Bezahlung der stressbelasteten<br />
Notarztdienste.<br />
Dr. med. Hartmut Handschak<br />
Am Elsterdamm 9<br />
01968 Senftenberg, OT Brieske<br />
für die Vertreter des Wahlvorschlags 7<br />
Notärzte Land Brandenburg<br />
Vertragsarztzahlen<br />
in Brandenburg<br />
In der Februar-<strong>Ausgabe</strong> von „KV intern“ befasst<br />
sich der Leitartikel u. a. auch mit den Vertragsarztzahlen<br />
in Brandenburg. Zwischen<br />
1995 (3112 Vertragsärzte) und 2003 (3130<br />
Vertragsärzte) ist die Gesamtzahl nur geringen<br />
Schwankungen unterworfen. Gravierend<br />
jedoch ist die darin enthaltene Anzahl der<br />
Ärzte, die bereits 60 Jahre und älter sind.<br />
Waren es 1995 erst 231 „Oldies“, kletterte<br />
deren Anzahl über 1998 (396) und 200<br />
(584) auf inzwischen 828 Ärzte jenseits der<br />
60! Und ein Ende dieser besorgniserregenden<br />
Entwicklung ist nicht abzusehen.<br />
Verschärfend kommt hinzu: Brandenburg hat<br />
bundesweit die geringste Arztdichte. Ein Vertragsarzt<br />
hat in unserem Bundesland durchschnittlich<br />
821 Menschen medizinisch zu betreuen.<br />
Sachsen-Anhalt, Vorletzter in dieser<br />
Statistik, kommt auf 694 Menschen pro Vertragsarzt<br />
und ist damit wenigstens noch in der<br />
Nähe des Bundesdurchschnitts von 641 Einwohnern<br />
je Vertragsarzt.<br />
112 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerwahl<br />
Kammerwahl Brandenburg <strong>2004</strong><br />
Die Ziele des Marburger Bundes<br />
• Für mehr ärztliche Entscheidungsfreiheit im Dialog mit<br />
Verwaltungen, Kassenverbänden und Politik<br />
• Für vernünftige Weiterbildungsinhalte<br />
• Für die Qualitätssicherung in der Weiterbildung und<br />
den Schutz der Weiterzubildenden<br />
• Für die Anerkennung des Gesundheitswesens als<br />
Wachstumsbranche<br />
• Für die Honorierung des medizinischen Fortschritts<br />
• Für die Akzeptanz der Folgen der demografischen<br />
Entwicklung<br />
• Für sichere Arbeitsplätze mit gleicher Bezahlung in Ost<br />
und West<br />
• Für die Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes ohne<br />
Gehaltseinbußen<br />
• Für bessere Honorierung der Dienste zu ungünstigen<br />
Zeiten<br />
• Für die Einführung von Zeiterfassungsgeräten<br />
• Für innerärztliche Kollegialität und Fairness<br />
• Für die Unabhängigkeit der Ärzteversorgung von<br />
politischen Interessen<br />
• Für die Aufwertung des Arztberufes<br />
• Für die Entlastung ärztlicher Tätigkeit von übermäßiger<br />
Bürokratie: ein Krankenhaus ist kein papierverarbeitender<br />
Betrieb<br />
• Für die freie Selbstverwaltung der<br />
Ärzte<br />
• Gegen Lohndumping durch unbezahlte<br />
Überstunden<br />
• Gegen den Missbrauch von Ärzten als<br />
„Kostenfaktoren“<br />
• Gegen den Missbrauch unbezahlter<br />
Mehrarbeit als feste Budgetgröße<br />
• Gegen Kaputtsparen durch eine<br />
budgetversessene Politik<br />
• Gegen die Zerschlagung wohnortnaher<br />
Versorgungsstrukturen<br />
• Gegen die Überregulierung ärztlicher Berufstätigkeit<br />
• Gegen eine Polarisierung der Ärzteschaft<br />
• Gegen staatliche Gängelungspolitik<br />
• Gegen unerfüllbare Leistungskataloge in der<br />
Weiterbildung<br />
• Gegen Notlagentarifverträge<br />
• Gegen oktroyierte Arbeitszeitverkürzung<br />
• Keine DRG-Dokumentation zum Nulltarif<br />
• Wir wollen eine Medizin, die sich am Wohl der Kranken<br />
orientiert und nicht am Portemonnaie der Gesunden<br />
• Wir wollen nicht länger die Erfüllungsgehilfen verfehlter<br />
Gesundheitspolitik sein<br />
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Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
113
Kammerwahl/Liste Marburger Bund<br />
1. Dr. Udo Wolter<br />
Ruppiner Kliniken GmbH Neuruppin<br />
Dr. Udo Wolter:<br />
Ich trete dafür ein, dass bei dem<br />
deutlichen Ärztemangel in Brandenburg<br />
dieser nicht noch durch<br />
Notlagentarife verstärkt wird.<br />
Notlagentarife jetzt sind auch ein<br />
Zeichen einer Minderbewertung<br />
ärztlicher Leistungen.<br />
Unterstützen Sie deshalb die Liste<br />
8 Marburger Bund.<br />
2. Dr. Renate Schuster<br />
KH Märkisch Oderland GmbH<br />
Dr. Renate Schuster:<br />
Der MB als stärkste Fraktion der<br />
Kammerversammlung ist in allen<br />
Ausschüssen vertreten.<br />
Die Kammer als Selbstverwaltungsorgan<br />
der Ärzteschaft regelt<br />
die Belange aller Ärzte.<br />
Die Ausschüsse nehmen Aufgaben<br />
wahr wie Weiterbildung, Berufsrecht,<br />
Schlichtung, Haftungsfragen<br />
oder Altersversorgung -<br />
um nur einige zu nennen.<br />
3. Dr. Manfred Kalz<br />
Ruppiner Kliniken GmbH Neuruppin<br />
Dr. Manfred Kalz:<br />
Im Mittelpunkt steht für mich derzeit<br />
der Erhalt unserer Berufsfreiheit.<br />
Es muss verhindert werden,<br />
dass die ärztliche Berufsausübung<br />
in ein immer engeres Korsett<br />
staatlicher Vorgaben eingeschnürt<br />
wird.<br />
4. Dipl.-Med. Hubertus Kruse<br />
Kreis-KH Forst<br />
Dipl.-Med. Hubertus Kruse:<br />
Der Marburger Bund steht für einen<br />
soliden Kammerhaushalt mit<br />
stabilem Haushalt zur finanziellen<br />
Absicherung und Erhaltung<br />
der ärztlichen Selbstverwaltung<br />
im Land Brandenburg.<br />
5. Dr. Jürgen Fischer<br />
Johanniter-KH Treuenbrietzen<br />
Dr. Jürgen Fischer:<br />
Es müssen endlich gleiche Tarifverhältnisse<br />
zwischen alten und<br />
neuen Bundesländern geschaffen<br />
und die Arbeitsbedingungen in<br />
den Krankenhäusern verbessert<br />
werden. Dafür setzt sich der Marburger<br />
Bund mit ganzer Kraft ein.<br />
6. Wolfram Kamke<br />
Reha-Zentrum Spreewald<br />
7. Dr. Hartmut Prahtel<br />
Ruppiner Kliniken GmbH Neuruppin<br />
9. Dipl.-Med. Guido Salewski<br />
MDK Brandenburg<br />
Dipl.-Med. Guido Salewski:<br />
In Zeiten einer galoppierenden<br />
Inflation von Rentenreformen<br />
sehe ich die Gefahr des schwindenden<br />
Schutzes unseres ärztlichen<br />
Versorgungswerkes vor<br />
dem Zugriff zum Stopfen von<br />
Finanzlöchern in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung.<br />
10. Dr. Monika Koch-Engel<br />
Vertragsärztin in Saxdorf<br />
114 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerwahl/Liste Marburger Bund<br />
Dr. Ulrich Eggens:<br />
Im öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
und in der Sozialversicherung<br />
beschäftigte Ärzte benötigen in<br />
besonderem Maße eine starke<br />
Interessenvertretung, um sich als<br />
Kleingruppe oder gar „Einzelkämpfer“<br />
gegenüber großen Verwaltungseinheiten<br />
zu behaupten.<br />
Im Marburger Bund finden sie<br />
diesen Rückhalt.<br />
11. Dr. Ulrich Eggens<br />
LVA Brandenburg<br />
12. Dr. Dagmar Möbius<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
14. Dr. Steffen König<br />
KH Märkisch Oderland GmbH<br />
Dipl.-Med. Andrea Kruse:<br />
Der Marburger Bund engagiert<br />
sich für eine effektive notärztliche<br />
Versorgung im Flächenland<br />
Brandenburg auf hohem fachlichen<br />
Niveau und Optimierung<br />
des ärztlichen Managements.<br />
15. Dipl.-Med. Harald Wulsche<br />
Klinikum Uckermark Schwedt<br />
16. Dipl.-Med. Andrea Kruse<br />
Kreis-KH Forst<br />
17. Dr. Helmut Richter<br />
Rentner<br />
18. Dr. Sylvia Schache<br />
Vertragsärztin in Oranienburg<br />
19. Holger Marschner<br />
Rhön-Klinikum Frankfurt/Oder<br />
20. Dr. Matthias Redsch<br />
Med. Versorgungszentrum Nauen<br />
22. Dr. Georg Lehmann<br />
Nordbr.onkolog. Schwerpkt. Schwedt<br />
23. Dr. Joachim-Michael Engel<br />
Rheumaklinik Bad Liebenwerda<br />
24. Dr. Reinhard Erkens<br />
Klinikum Ernst-v.-Bergmann Potsdam<br />
25. Dr. Detlef Wegwerth<br />
Achenbach-KH Königs Wusterhausen<br />
26. Dr. Christian Boellert<br />
Rentner<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
115
Kammerwahl/Liste Marburger Bund<br />
29. Dr. Christoph Klumpp<br />
Spreewald-Klinik Lübben<br />
30. Dr. Cornelia Schmidt<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
31. Dr. Rolf Hauswald<br />
Elbe-Elster-Klinikum Elsterwerda<br />
32. Dr. Michael Hinkel<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
36. Dr. Thomas Klinkmann<br />
Klinikum Uckermark Schwedt<br />
37. Rolf Rahnefeld<br />
Elbe-Elster-Klinikum Elsterwerda<br />
38. Dr. Kai Seelig<br />
Klinikum Uckermark Schwedt<br />
39. Dr. Jens-Uwe Klavehn<br />
Stadtkrankenhaus Templin<br />
40. Dipl.-Med. Dieter Karcher<br />
Kreis-KH Prignitz<br />
41. Dr. Hans Willner<br />
Landesklinik Brandenburg<br />
45. Dr. Eckart Braasch<br />
Forßmann-KH Eberswalde<br />
Ergänzung Liste<br />
Marburger Bund:<br />
21. Dr. Jens Tokar<br />
Ruppiner Kliniken GmbH<br />
Neuruppin<br />
35. Dr. Dirk Kemmesies<br />
Humaine-Klinikum<br />
Bad Saarow<br />
44. Dr. Reimund Parsche<br />
Ruppiner Kliniken GmbH<br />
Neuruppin<br />
Von diesen Kandidaten<br />
stand uns kein Foto<br />
zur Verfügung!<br />
8. Dr. med. habil. Helge Steffen<br />
Humaine-Klinikum Bad Saarow<br />
27. Dipl.Med. Karsten Juncken<br />
Forßmann-KH Eberswalde<br />
28. Dr. Andrea Kretschmann<br />
Klinikum Ernst-v.-Bergmann<br />
Potsdam<br />
36. Dr. Thomas Klinkmann<br />
Klinikum Uckermark<br />
Schwedt<br />
42. Dipl.Med. Fred Kallauke<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
46. Stefan Sturm<br />
Klinik Hennigsdorf<br />
47. Dr. Ralf Steinborn<br />
Achenbach-KH<br />
Königs Wusterhausen<br />
13. Christian Bender<br />
KreisKH Prenzlau<br />
34. Dr. Frank Kelle<br />
KreisKH Forst<br />
43. Dr. Uwe Göbel<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
116 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Kammerwahl/Kammerinformationen<br />
Marburger Bund – Liste 8<br />
Der Marburger Bund zu neuen Arbeitszeitmodellen<br />
Nachdem nun auch die deutsche Gesetzgebung<br />
Bereitschaftsdienst als Arbeitszeit<br />
anerkennt, ist die Diskussion über Schichtdienstmodelle<br />
wieder neu entflammt. Für<br />
die Umsetzung des neuen Arbeitszeitgesetzes<br />
wären zwei Modelle denkbar: Entweder<br />
ein achtstündiges Dreischicht- oder ein<br />
zwölfstündiges Zweischichtmodell.<br />
Die MB-Mitgliedschaft favorisiert mehrheitlich<br />
das Zweischichtmodell für den normalen<br />
Stationsdienst, u. a. wegen der damit verbundenen<br />
längeren zusammenhängenden<br />
Freizeit statt längerer täglicher Freizeit. Aber<br />
nicht nur die persönlichen Aspekte spielen<br />
eine Rolle, sondern auch das Arzt-Patienten-<br />
Verhältnis; denn traditionell gibt es nur einen<br />
Arzt, der die Krankheitsgeschichte des Patienten<br />
kennt. Trotz der Spezialisierung der<br />
Medizin ist diese ideale Vorgehensweise<br />
nicht immer einzuhalten, trotzdem ist man<br />
aber in den Krankenhäusern nach wie vor<br />
bemüht, die Funktion des behandelnden<br />
Arztes beizubehalten.<br />
Neben der befürchteten eingeschränkten<br />
Kooperation zwischen Arzt und Patient wurde<br />
beim Dreischichtmodell auch die Informationsweitergabe<br />
kritisiert, die bei diesem<br />
Modell zu häufig erfolgt und zudem zu Informationsdefiziten<br />
führen kann. Bedenken<br />
wurden auch im Hinblick auf die Facharztweiterbildung<br />
geäußert, weil sich die Präsenz<br />
des Arztes auf der Abteilung deutlich<br />
reduzieren und damit sich die Weiterbildungszeit<br />
entsprechend verlängern würde.<br />
Aber auch die pekuniäre Seite spielt eine<br />
Rolle. Warum Einkommenseinbußen durch<br />
Wegfall der bisher gezahlten Bereitschaftsdienstgelder<br />
hinnehmen, wenn die tägliche<br />
Mehrarbeit in keiner Weise honoriert wird?<br />
Starre „flächendeckende“ Schichtdienstregelungen<br />
sind nicht gewollt, weil sie der Realität<br />
des ärztlichen Krankenhausalltags zuwider<br />
laufen und zudem in keiner Weise die<br />
unterschiedlichen Größen der Häuser und<br />
Fachabteilungen berücksichtigen.<br />
Da das neue Arbeitszeitgesetz genügend<br />
Spielraum für tarifliche Regelungen vorsieht,<br />
möchten wir die Möglichkeit der freiwilligen<br />
Erhöhung der Arbeitszeit von 40 auf 48<br />
Stunden/wöchentlich festlegen, wobei die<br />
zusätzlich geleisteten Stunden als fester Gehaltsbestandteil<br />
monatlich vergütet werden<br />
(ca. 700,- € monatlich). Hierbei muss aber<br />
gewährleistet sein, dass zwei komplette Wochenenden<br />
frei sind (im jetzt gültigen BAT<br />
sind es nur zwei freie Sonntage/Monat).<br />
Die Anordnung von 12-Stunden-Schichten<br />
muss monatlich auf maximal 6 oder 7 begrenzt<br />
und die gesamten 12 Stunden müssen<br />
als Vollarbeit gewertet werden. So genannte<br />
Dienste zu ungünstigen Zeiten<br />
(nachts, sonntags, feiertags) müssen mit besonderen<br />
Zuschlägen honoriert werden.<br />
Da aber die Wochenarbeitszeit grundsätzlich<br />
48 Stunden nicht überschreiten darf und<br />
– wie oben ausgeführt – die Erhöhung der<br />
wöchentlichen Arbeitszeit um 8 Stunden nur<br />
auf freiwilliger Basis erfolgen kann – kommt<br />
man auch den Ärztinnen und Ärzten, die<br />
aus persönlichen Gründen – z. B. familiäre<br />
Aufgaben, Fortbildung – zeitweilig oder<br />
ständig nicht mehr oder auch weniger als 40<br />
Stunden/Woche durchschnittlich arbeiten<br />
wollen, mit diesen Regelungen entgegen. Ein<br />
Überschreiten der vereinbarten tariflichen<br />
oder arbeitsvertraglichen Arbeitszeit muss<br />
innerhalb von 24 Wochen (so das Gesetz)<br />
durch entsprechende Freizeitblöcke ausgeglichen<br />
werden.<br />
Mit dem neuen Arbeitszeitgesetz wird zumindest<br />
erreicht, dass die Kolleginnen und<br />
Kollegen nicht mehr wie bisher 24 Stunden<br />
und mehr im Krankenhaus anwesend sein<br />
müssen, sondern maximal 12 Stunden. Mit<br />
der freiwilligen 48-Stunden-Regelung, 12-<br />
Stunden-Schichten und der weiterhin zulässigen<br />
Ableistung von Rufdiensten hält sich<br />
zudem der Personalmehrbedarf in Grenzen,<br />
was bei dem derzeitigen knappen Angebot<br />
auf dem ärztlichen Arbeitsmarkt kein unwesentlicher<br />
Gesichtspunkt ist. Ebenso entscheidend<br />
ist aber auch die Finanzierung neuer<br />
Arbeitszeitmodelle. Die im GKV-Modernisierungsgesetz<br />
zugesagten Finanzmittel von<br />
700 Millionen € müssen kurzfristig und nicht<br />
erst ratenweise bis 2009 den Krankenhäusern<br />
zur Verfügung gestellt werden, denn<br />
auch die von uns favorisierten Arbeitszeitmodelle<br />
kosten mehr Geld!<br />
Für uns ist aber auch klar, dass jedwede tariflichen<br />
Arbeitszeitregelungen künftig so attraktiv<br />
sein müssen, um damit dem Trend entgegenzuwirken,<br />
dass hochqualifizierte<br />
Kolleginnen und Kollegen den Arztberuf aufgeben,<br />
in patientenferne Tätigkeiten wechseln<br />
oder ins Ausland abwandern.<br />
Dr. Udo Wolter<br />
Dr. Manfred Kalz<br />
Dr. Renate Schuster<br />
An der Landesärztekammer Brandenburg erfolgreich<br />
abgeschlossene Weiterbildung<br />
Allgemeinmedizin<br />
Dr. med. Henning Dehn<br />
Dr. med. Bernd Fürstenau<br />
Dr. med. Sylke Karras<br />
Dr. med. Grit Klappenbach<br />
Anke Langbehn<br />
Elke Liebelt<br />
Dr. med. Ralf Maaß<br />
Kristin Mentzel<br />
Dr. med. Klaus Pelletier<br />
Anästhesiologie<br />
Dr. med. Joachim Gomille<br />
Dr. med. Terhi Nebelung<br />
Jens Rottzoll<br />
Dr. med. Ralph Wittich<br />
Spezielle Anästhesiologische<br />
Intensivmedizin<br />
Dipl.-Med. Regina Stelzig<br />
Dr. med. Carsten Wolter<br />
Chirurgie<br />
Oliver Eckermann<br />
Jens Freitag<br />
Dr. med. Axel Fügener<br />
Dr. med. Kai Griepentrog<br />
Dr. med. Sofia Dimitar Loultchev<br />
Maja Petzel<br />
Dr. med. Uwe Priebe<br />
Dr. med. Henry Ptok<br />
Ösophago-Gastro-<br />
Duodenoskopie<br />
Dr. med. Wolfgang Pluntke<br />
Dr. med. André Wierth<br />
Gefäßchirurgie<br />
Dr. med. Silvio Horn<br />
Unfallchirurgie<br />
Dr. med. Peter Ambros<br />
Dipl.-Med. Jens Mittenzwei<br />
Dr. med. Thomas Nagelski<br />
Dr. med. Roman Peuthert<br />
Dr. med. Jörg Postrach<br />
Dr. med. Lutz Strohbach<br />
Neuroradiologie<br />
Dr. med. Hans-Uwe Wichmann<br />
Frauenheilkunde und<br />
Geburtshilfe<br />
Dr. med. Ursula Münstermann<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
Dr. med. Barbara Lindemann<br />
Haut- und<br />
Geschlechtskrankheiten<br />
Dr. med. Silke Hammer<br />
Dr. med. Stephan Schilling<br />
Herzchirurgie<br />
Jörg Prziborowski<br />
Innere Medizin<br />
Miko Arlt<br />
Sibylle Bosdorf<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
117
Kammerinformationen/Gesundheitspolitik<br />
Dr. med. Thomas Denke<br />
Dr. med. Gesine Dörr<br />
Dr. med. Katrin Eberle<br />
Dr. med. Susanne Fürer<br />
Kathrin Gleinig<br />
Thea Hahnemann<br />
Stefan Helgers<br />
Dr. med. Irina Kravec<br />
Matthias Roßow<br />
Dr. med. Gudrun Schwenke<br />
Norbert Strauß<br />
Jens Uwe Uhlmann<br />
Anne Wiegand<br />
Kardiologie<br />
Dr. med. Thomas Ali<br />
Dr. med.<br />
Manuel Quaresma Costa<br />
Dr. med. Peter Flach<br />
Dr. med. Kristin Rochor<br />
Pneumologie<br />
Dr. med. Sven Eisenschmidt<br />
Rheumatologie<br />
Dr. med. Bettina Pech<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Thomas Gaide<br />
Dr. med. Claudia Hein<br />
Ingo Kronfeld<br />
Dr. med. Janko Schildt<br />
Neonatologie<br />
Dieter Hüseman<br />
Mikrobiologie und<br />
Infektionsepidemiologie<br />
Dr. med. Jasmin Wakili<br />
Neurochirurgie<br />
Ulrike Eisenberg<br />
Neurologie<br />
Dr. med. Annemarie Kiehntopf<br />
Nuklearmedizin<br />
Dipl.-Med. Uta Fohlmeister<br />
Orthopädie<br />
Dr. med. Bettina Kühne<br />
Olaf Kunhardt<br />
Thomas Vitense<br />
Sonographie der<br />
Bewegungsorgane<br />
Dr. med. Damian Görner<br />
Rheumatologie<br />
Dipl.-Med. Harald Lehmann<br />
Physikalische und<br />
Rehabilitative Medizin<br />
Andrea Meier-Greve<br />
Plastische Chirurgie<br />
Sascha Dunst<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
Lars Fierfas<br />
Sibylle Gollus<br />
Dr. med. Jörg Schönwälder<br />
Annette Schulze<br />
Caterina Wolf<br />
Strahlentherapie<br />
Dr. med. Thomas Hanke<br />
Eike Kirbach<br />
Dr. med. Andreas Meinecke<br />
Dr. med. Kathleen Zinner<br />
Urologie<br />
Matthias Götze<br />
Dr. med. Steffen Hallmann<br />
Dr. med. Jörg Lebentrau<br />
Steffen Lebentrau<br />
Psychiatrie<br />
Gisela Golz<br />
Katrin Rudolf<br />
Dipl.-Med. Heike Wiesiolek<br />
Allergologie<br />
Dr. med. Olaf Ebeling<br />
Chirotherapie<br />
Dr. med. Alexander Beier<br />
Naturheilverfahren<br />
Dipl.-Med. Dagmar Köhler<br />
Goda Paul<br />
Phlebologie<br />
Dr. med. Dieter Bachter<br />
Dr. med. Adam Czerwinski<br />
Physikalische Therapie<br />
Priv.-Doz. Dr. med. habil.<br />
Leopold Gutjahr<br />
Psychotherapie<br />
Dipl.-Med. Monika Drewke<br />
Kang-Hyeb Lee<br />
Dipl.-Med. Manuela Parupski<br />
Dipl.-Med. Heike Wiesiolek<br />
Sozialmedizin<br />
Dr. med. Gabriele Gust<br />
Dipl.-Med. Edelgard Leipnitz<br />
Dr. med. Frank Schützenmeister<br />
Sportmedizin<br />
Dr. med. Annekathrin Möwius<br />
Dipl.-Med. Thomas Schwarz<br />
Dr. med. Oleg Surminski<br />
Ärztinnen und Ärzte, die mit der Veröffentlichung<br />
nicht einverstanden sind, bitten wir<br />
um rechtzeitige Mitteilung an das Referat<br />
Weiterbildung schriftlich oder telefonisch<br />
unter (0355) 78010-42.<br />
Die Polizei warnt: Vorsicht Diebe!<br />
Die Gesundheitsreform hat es mit sich gebracht,<br />
dass in den Arztpraxen 10 Euro<br />
Praxisgebühr von den Patienten kassiert<br />
werden müssen. Folglich kommt es in einzelnen<br />
Praxen zu größeren Bargeldbeständen<br />
– eine Tatsache, die Einbrecher in zunehmenden<br />
Maße ausnutzen.<br />
Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit<br />
belegen dies. Höchste Zeit, sich über die<br />
sichere Aufbewahrung bzw. Abführung<br />
von Bargeld Gedanken zu machen!<br />
1. Was an Bargeld über Nacht nicht in meiner<br />
Praxis lagert, kann mir auch kein Einbrecher<br />
wegnehmen!<br />
- Versuchen Sie, täglich bzw. bei größeren<br />
Beständen auch mehrmals täglich<br />
das Bargeld zu Banken/Sparkassen abzuführen<br />
(auch über Sicherheitsdienste).<br />
- Weisen Sie potentielle Einbrecher durch<br />
entsprechende Hinweisschilder darauf<br />
hin, dass in Ihrer Praxis kein Bargeld<br />
lagert.<br />
2. Sollte sich dennoch eine Lagerung von<br />
Bargeld in der Arztpraxis nicht vermeiden<br />
lassen, bedenken Sie bitte folgendes:<br />
- Die Geldkassette im Schreibtisch ist keine<br />
sichere Aufbewahrungsmöglichkeit.<br />
- Legen Sie sich ein entsprechendes Wertbehältnis<br />
zu. Halten Sie dazu Rücksprache<br />
mit Ihrem Versicherer, denn die Sicherheitsstufe<br />
des Wertbehältnisses ist<br />
abhängig von der Höhe der zu lagernden<br />
Bargeldsumme und dem damit verbundenen<br />
Versicherungsschutz.<br />
- Erschweren Sie den Abtransport des<br />
Behältnisses durch entsprechende Verankerung<br />
in Wand oder Fußboden.<br />
- Erschweren Sie Einbrechern das Eindringen<br />
in Ihre Arztpraxis durch entsprechende<br />
mechanische und elektronische<br />
Sicherungstechnik.<br />
Die Mitarbeiter Ihrer örtlich zuständigen<br />
Beratungsstelle der Polizei (Sachgebiet<br />
Prävention) informieren Sie hierzu umfassend,<br />
kompetent und kostenlos. In einigen<br />
Beratungsstellen der Polizei finden Sie<br />
eine große Auswahl von Modellen zur<br />
mechanischen Sicherungstechnik und<br />
auch einen Überblick zu geeigneten<br />
Wertbehältnissen. Zur weitern Erhöhung<br />
der Sicherheit Ihrer Einrichtung vor Einbruchdiebstahl<br />
beraten Sie die Mitarbeiter<br />
der Beratungsstelle auch unmittelbar<br />
vor Ort in Ihrer Praxis.<br />
3. Zur Verringerung der Bargeldbestände<br />
sollte die Möglichkeit der Kartenzahlung<br />
in Betracht gezogen werden. Bitte informieren<br />
Sie sich auch über das Erkennen<br />
von Falschgeld. Auch hier bieten die Beratungsstellen<br />
Infomaterialien und Schulungen<br />
an.<br />
4. Neben Einbrechern könnten auch Räuber<br />
auf den Gedanken kommen, ihr „Glück“<br />
in einer Arztpraxis zu versuchen. Halten<br />
Sie deshalb die zugriffsbereiten Bargeldbestände<br />
an der Anmeldung möglichst<br />
gering. Zum weiteren Verhalten bei<br />
Raubüberfällen können Sie in den Beratungsstellen<br />
Handzettel anfordern und<br />
sich über geeignete technische Hilfsmittel<br />
zur Gefahrenabwehr informieren.<br />
5. Denken Sie bitte daran, auch Ihre Mitarbeiter<br />
zu den Schutzmaßnahmen und<br />
dem richtigen Verhalten entsprechend<br />
einzuweisen oder dazu die Dienstleistungen<br />
der Beratungsstellen anzunehmen.<br />
Wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre<br />
örtlich zuständige Beratungsstelle. Wo sich<br />
diese befindet, erfahren Sie bei jeder Polizeidienststelle<br />
oder unter www.polizei.<br />
brandenburg.de.<br />
Beratungsstelle des Schutzbereiches<br />
Cottbus/Spree-Neiße<br />
118 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Verein Suchtmedizinischer Schwerpunktpraxen<br />
AG Brandenburg gegründet<br />
Die Arbeitsgruppe Brandenburg im Verein Suchtmedizinischer<br />
Schwerpunktpraxen (SSP) hat sich am 24. 01. <strong>2004</strong> gegründet.<br />
Der Verein Suchtmedizinische Schwerpunktpraxen (SSP e.V.) hat sich<br />
folgende Ziele gesetzt:<br />
1. Schaffung von Schwerpunktpraxen in allen Bundesländern<br />
2. Die Wirtschaftlichkeit der Schwerpunktpraxen durch Vereinbarungen<br />
im Sinne von Modellvorhaben wie bereits in Mecklenburg/<br />
Vorpommern erreicht, deutlich zu verbessern<br />
3. Eine Vernetzung der SSP abzusichern, um die qualitative Versorgung<br />
der Suchtkranken auf einem standardisierten Niveau zu erreichen.<br />
Ausgangspunkt für die Gründung dieses Vereins war die Tatsache,<br />
dass auf der einen Seite die Zahl der Alltagssüchte stetig angestiegen<br />
ist und dass andererseits die Aufgaben innerhalb der ambulanten<br />
Arztpraxen ständig zugenommen haben, ohne dass eine zusätzliche<br />
Vergütung für diesen Mehraufwand erfolgt ist. Daraus resultierte,<br />
dass viele Kolleginnen und Kollegen die Suchtbehandlung aus ihrem<br />
Praxisangebot rausgenommen haben oder sie nur noch axial durchführen,<br />
so dass die Suchtkrankenversorgung in Deutschland trotz<br />
vieler Angebote nicht ausreichend und effizient ist.<br />
Auf Grund dieser Tatsache hat sich in Mecklenburg/Vorpommern<br />
vor fünf Jahren eine Arbeitsgruppe gebildet, der es in Zusammenarbeit<br />
mit der KV gelungen ist, Verträge zwischen den Krankenkassen<br />
und den suchtmedizinisch interessierten Arztpraxen im Sinne eines<br />
Modellvorhabens nach § 63 und eines Strukturvertrages nach § 73 a<br />
Abs. 1 StGB auszuarbeiten. Die Finanzierung erfolgt außerhalb des<br />
Budgets. Gleichzeitig mit diesem Projekt erfolgte die Evaluierung<br />
durch das Institut für Epidemiologie in Greifswald, finanziert durch<br />
die LVA und das Sozialministerium MV: Die bisherigen Ergebnisse<br />
zeigen, dass durch diese suchtmedizinischen Schwerpunktpraxen<br />
die Behandlung Suchtkranker effektiver gestaltet werden kann.<br />
Der Verein ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Ärztinnen und<br />
Ärzten, die im Suchtbereich bis jetzt erfolgreich tätig waren und ihre<br />
Arbeit effektiver fortsetzen wollen.<br />
Durch die Schaffung von suchtmedizinischen Schwerpunktpraxen<br />
wollen wir die Diagnostik, Therapie, Langzeitbetreuung, Rehabilitation<br />
und Prävention von Suchtkranken auf einem hohen Niveau qualitätsgesichert<br />
in einem Netzwerk flächendeckend absichern.<br />
Damit wir in Brandenburg Gleiches erreichen können wie unsere Kollegen<br />
in Mecklenburg/Vorpommern, werden auf diesem Weg interessierte<br />
Kollegen gesucht, die in unserem Verein mitarbeiten wollen.<br />
Kontaktanschrift: Dr. med. Kerstin Wucke, Karl-Marx-Straße 104,<br />
03205 Calau, Telefon: (0351) 80 74 08<br />
Neue Medien Verlags- & Vertriebsgesellschaft mbH, Kassel<br />
Unterlassungserklärung von Eintragungsofferten<br />
Wie bereits berichtet, verschickte die Neue Medien Verlags- & Vertriebsgesellschaft<br />
mbH, Kassel Eintragungsofferten mit Überweisungsträger.<br />
Bei Unterzeichnung kam ein kostenpflichtiger Vertrag zustande. Mit Unterlassungserklärung<br />
vom 14.01.<strong>2004</strong> hat sich die Neue Medien Verlags-<br />
& Vertriebsgesellschaft mbH nunmehr gegenüber dem Deutschen<br />
Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität, Bad Homburg verpflichtet,<br />
es zu unterlassen, im geschäftlichen Verkehr zu Zwecken des Wettbewerbs<br />
für Eintragungen in einem Datenspeicher mit einer solchen „Eintragungsofferte<br />
für Brancheneintrag“ zu werben. Im Falle der Zuwiderhandlung<br />
hat sich die Neue Medien Verlags- & Vertriebsgesellschaft<br />
mbH, Kassel zur Zahlung einer Vertragsstrafe an den Schutzverband verpflichtet.<br />
Wir bitten daher, uns auch weiterhin zu informieren, wenn Ihnen<br />
Eintragungsofferten der genannten Art zugehen und empfehlen<br />
größte Aufmerksamkeit vor dem Leisten einer Unterschrift in solchen<br />
Fällen.<br />
Lena Zierau, Assessorin<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
119
Gesundheitspolitik<br />
Immer häufiger Tatort: Arztpraxen<br />
Die Kassengebühr lockt Kriminelle an<br />
Viele hatte es schon vor Einführung der umstrittenen<br />
„Eintrittsgebühr“ in ärztliche Praxen<br />
vorausgesagt: Die Zehn-Euro-Praxisgebühr,<br />
die in Wirklichkeit eine zusätzliche Krankenkassengebühr<br />
ist, wird Kriminelle anlocken.<br />
„Knackis“ und Beschaffungstäter. Bei Tage<br />
und bei Nacht. Vor allem aber: Sie wird den<br />
Ärzten und ihren Mitarbeitern darob manch<br />
zusätzlichen Kummer bereiten, also nicht nur<br />
den des unerfreulichen Kassierens. Die Wirklichkeit<br />
bestätigt die bösen Vorahnungen.<br />
Nicht alle Polizeidienststellen erfassen Einbrüche<br />
gesondert nach dem „Arbeitsort“ der<br />
Täter. Das schleswig-holsteinische Landeskriminalamt<br />
in Kiel tut es. Seine erste Bilanz<br />
spricht Bände. Wurden im Januar 2003 landesweit<br />
22 Einbrüche in Arztpraxen gemeldet,<br />
so stieg diese Zahl im Januar <strong>2004</strong> auf<br />
48. Mehr als eine Verdoppelung also! Allein<br />
in der Landeshauptstadt Kiel wurden 31<br />
„Brüche“ in Arbeitsräume von Ärzten gezählt.<br />
Ein bedenklicher Rekord, der das Agieren einer<br />
oder mehrere spezialisierter Täter oder<br />
Tätergruppen vermuten lässt.<br />
Tatort Ärztehaus Rheinsberg<br />
Auch an Brandenburger Ärzten ging der<br />
Kelch krimineller „Knackis“ nicht vorüber. Tatort<br />
Ärztehaus Rheinsberg. Dort verschafften<br />
sich Diebe in der Nacht vom 15. zum 16. Januar<br />
gewaltsam Eintritt, obgleich das Haus<br />
nach Ansicht der dort Arbeitenden, so Dr.<br />
med. Christine Jäckle „mit vergitterten Fenstern<br />
und Türen überdurchschnittlich gut gesichert<br />
schien“. Aber gegen die Brachialgewalt<br />
der Täter, die zwei Gitter mit Hilfe von Wagenhebern<br />
und vermutlich Motorkraft aus der<br />
Verankerung rissen, erwies sich die Vorsorge<br />
der Ärzte als zu gering. Die Täter brachen im<br />
Flachbau, etwas abseits am Waldrand gelegen,<br />
zwei ausgewählte Türen (was Ortskenntnis<br />
vermuten lässt), Schreibtische und Schränke<br />
auf, suchten gezielt nach Geld. Sie<br />
knackten die Kassette von Dr. Jäckle, fanden<br />
zum Glück aber keine gesammelten Praxisgebühren,<br />
wie sie wohl in der Nacht von Donnerstag<br />
auf Freitag, anderthalb Wochen nach<br />
Beginn der Kassieraktion, vermutet hatten.<br />
Nur einen Geldbetrag für die Zeitungslieferanten.<br />
Dass sie die gleichfalls in der Kassette deponierten<br />
Betäubungsmittelrezepte wie Konfetti<br />
in der Praxis verstreuten und auch das Morphium<br />
unbeachtet ließen, erhärtet den Verdacht,<br />
dass es sich nicht um Beschaffungskriminelle<br />
handelte, sondern um Einbrecher, die<br />
gezielt nach Bargeld Ausschau hielten.<br />
„Sachangebot“ blieb unbeachtet<br />
Das bestätigten auch die Zahnärzte Dr. Kirsten<br />
Schulz-Steinberg und Karsten Schulz, die<br />
in ihren technisch anspruchsvoll ausgerüsteten<br />
Behandlungsräumen mit Digitalkamera, Videorecorder,<br />
Fernsehgerät oder Flachbildschirmen<br />
einiges an Sachwerten „im Angebot“<br />
hatten. Doch all das ließen die Täter<br />
unbeachtet, brachen auch hier „nur“ sämtliche<br />
Schränke und Schreibtische auf. „Zum<br />
Glück sind wir von Vandalismus verschont geblieben“,<br />
gewann Dr. Kirsten Schulz-Steinberg<br />
dem unerwünschten Nachtbesuch noch<br />
eine kleine positive Seite ab. Nur in der Physiotherapie<br />
von Irene Hilbert nahmen die Täter<br />
einen Laptop mit.<br />
Die Schäden sind weitgehend repariert. Die<br />
Innenräume werden inzwischen videoüberwacht.<br />
„Das hat gut 3000 Euro gekostet“,<br />
sagte Karsten Schulz. Und von außen ist das<br />
Ärztehaus inzwischen mit einer Alarmanlage<br />
gesichert. Sämtliche Kosten haben die betroffenen<br />
Ärzte allein getragen. Eine Versicherungsregelung<br />
hätte eine Höherstufung und<br />
schwer erfüllbare Sicherheitsauflagen nach<br />
sich gezogen.<br />
Mehrkosten und Verdienstausfall<br />
Praxisgebühr = mehr Arbeit und mehr Kosten,<br />
diese unerfreuliche Gleichung hat sich in<br />
Rheinsberg doppelt bestätigt. „Hinzu kommt<br />
noch der Verdienstausfall, weil ich die Praxisräume<br />
nicht gleich nach dem Einbruch wieder<br />
nutzen konnte“, machte Dipl.-Med. Silke<br />
Klauß auf einen anderen Aspekt aufmerksam.<br />
Ihre Arbeitsstätte, gleichfalls in Rheinsberg<br />
gelegen, hatten Einbrecher in der Nacht vom<br />
11. zum 12. Februar gezielt nach Geld<br />
durchsucht, „aber nichts gefunden“, wie Silke<br />
Klauß, niedergelassene Allgemeinmedizinerin,<br />
ergänzte. Den Tresor allerdings, in dem<br />
sie Geld vermuteten, nahmen die Täter wie<br />
eine Taschenlampe und andere Kleinigkeiten<br />
mit. Der Sachschaden ist inzwischen von der<br />
Versicherung reguliert, der Verdienstausfall<br />
geblieben...<br />
Gezielt High-tech geklaut<br />
Nicht überall verlaufen die „Brüche“ relativ<br />
glimpflich. Bei Dr. Elke Wieden, Neurologin<br />
in Gransee, verschaffte sich vermutlich eine<br />
Tätergruppe in der Nacht zum 8. Februar, einem<br />
Sonntag (das Datum spricht für sich!),<br />
Zugang zur Praxis, brach ein Fenster auf und<br />
trat die teure Sicherheitstür mit roher Gewalt<br />
ein. Alle Schränke, die verschlossen waren,<br />
wurden aufgehebelt. Im Eingangsbereich<br />
wählten die Täter mit Sachkenntnis die zwei<br />
neuen der insgesamt drei Rechner aus und<br />
nahmen sie einschließlich Tastatur, Maus und<br />
Flachbildschirm mit. „Allein das waren rund<br />
4000 Euro Schaden“, rechnete Dr. Elke Wieden<br />
vor. Hinzu kamen 2000 Euro für die Sicherheitstür,<br />
diverse Hunderter für demolierte<br />
Schränke und Schreibtische.<br />
„Wir waren die Nummer 9 einer Einbruchsserie<br />
innerhalb von drei Wochen, die auch<br />
die AOK betroffen hatte“, berichtete Dr.<br />
Wieden. „Und nicht die letzten. Nach uns<br />
wurde bald darauf in zwei Zahnarztpraxen<br />
eingebrochen.“ In der einen nahmen die Täter<br />
nur das Geld mit, die Technik genügte<br />
ihren Ansprüchen anscheinend nicht. In der<br />
anderen verschwanden dagegen „High-tech<br />
und Knete“.<br />
Tatort Ärztehaus Rheinsberg in der Menzer Straße.<br />
Dieses Eisengitter, auf das Dr. Christine Jäckle, Karsten<br />
Schulz und Dr. Kirsten Schulz-Steinberg weisen,<br />
rissen die Täter mit Brachialgewalt aus der<br />
Verankerung und hebelten anschließend Fenster<br />
und Türen auf.<br />
Foto: Hans-A. Kühne<br />
Die Angst bleibt...<br />
Dr. Wieden musste sich von ihrem Schadensregulierer<br />
sagen lassen, dass wegen des<br />
„enormen Zuwachses an Praxiseinbrüchen“<br />
die Versicherungsprämien demnächst bestimmt<br />
steigen werden. Von der Polizei erfuhr<br />
sie ebenfalls wenig Tröstliches. In der Regel<br />
kämen die Täter nach ein paar Wochen<br />
zurück, weil sie – zu Recht – darauf spekulierten:<br />
Die Betroffenen werden bestimmt die<br />
Diebstahlslücken geschlossen und neue Geräte<br />
angeschafft haben.<br />
Dr. Elke Wieden: „Jeden Morgen, wenn ich<br />
die Praxistür aufschließe, überkommt mich ein<br />
mulmiges Gefühl und ich stelle mir die bange<br />
Frage: Waren die Einbrecher wieder da?“<br />
Ist das hinnehmbar? Wegen einer Gebühr,<br />
die die Ärzteschaft der Politik zu verdanken<br />
hat? Eine Gebühr – wofür?<br />
hak<br />
120 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Gesundheitspolitik<br />
Landesdelegiertenversammlung des Hartmannbundes in Kloster Zinna<br />
Das Schwarzer-Peter-Spiel wird weitergehen<br />
Zu seiner Landesdelegiertenversammlung<br />
hatte der Hartmannbund Brandenburg am<br />
10. März in das Romantik-Hotel „Alte Försterei“<br />
in Kloster Zinna eingeladen. Landesvorsitzende<br />
Elke Köhler konnte dazu als<br />
Gäste auch Staatssekretärin Margret Schlüter,<br />
den Präsidenten der Landesärztekammer,<br />
Dr. Udo Wolter, und den Vorsitzenden<br />
der KVBB, Dr. Hans-Joachim Helming, begrüßen.<br />
In ihrem Tätigkeitsbericht bemängelte<br />
Elke Köhler das GMG. Damit seien „die<br />
Weichen in die falsche Richtung gestellt“<br />
worden. Sie kritisierte die politisch Verantwortlichen<br />
und prophezeite, dass mit einer<br />
„weiteren Runde im Schwarzer-Peter-Spiel<br />
zu rechnen“ sei.<br />
Blick aufs Präsidium (v.l.n.r.): Dipl.-Med. Carola Hagenow, Geschäftsstellenleiter Claus Köhler, Landesvorsitzende<br />
Elke Köhler, Dipl.-Med. Burkhard Handschick, Dr. Cornelia Müller.<br />
Staatsekretärin Margret Schlüter wünschte sich ein<br />
Ende der gegenseitigen Schuldzuweisungen.<br />
Dieses Spiel des gegenseitigen Verantwortlichmachens<br />
„für Pleiten, Pech und Pannen“<br />
hatte zuvor Staatssekretärin Margret Schlüter<br />
beklagt und für eine Beendigung plädiert. In<br />
moderaten Worten räumte sie ein, sie sehe<br />
keinen Grund, eine Lanze für die Praxisgebühr<br />
zu brechen. Bei der Chronikerregelung<br />
sei der Gemeinsame Bundesausschusse anfangs<br />
„über das Ziel hinausgeschossen““,<br />
hätte die Grenzen zu eng gefasst. Das BMG<br />
habe danach zu Recht Änderungen verlangt.<br />
Schlüter sagte, sie wolle kein Gesundheitssystem<br />
haben, in dem der Geldbeutel des Einzelnen<br />
oder die Finanzmittel der Bundesregierung<br />
ausschlaggebend seien. Sie warb um<br />
Unterstützung der Ärzteschaft für die „notwendigen<br />
Prozesse zur Modernisierung des<br />
Gesundheitssystems“.<br />
Hartmannbund-Landesvorsitzende Elke Köhler<br />
wies in ihrem Tätigkeitsbericht auf zahlreiche<br />
Schwachstellen im Gesundheitssystem hin:<br />
den seit 1993 anhaltenden Preisverfall ärztlicher<br />
Leistungen, den Nachwuchsmangel oder<br />
die unterschiedliche Vergütung in Ost und<br />
West. Brandenburgs Gesundheitsminister<br />
Baaske habe im Gespräch mit ihr eine Anpassung<br />
der Ost-Gehälter für „2007 bis<br />
2009“ in Aussicht gestellt. Die Vorsitzende:<br />
„Ich finde, das ist viel zu spät!“<br />
Das GMG habe „die Weichen in die falsche<br />
Richtung gestellt“, aber: „Alles zetern,<br />
schimpfen, klagen hilft nichts, wir müssen<br />
diese Kröte schlucken.“ Und sie äußerte ihr<br />
Unverständnis, dass selbst die Vertreterversammlung<br />
der KBV das GMG so akzeptierte.<br />
Heftige Kritik übte Elke Köhler an der Praxisgebühr,<br />
die sie für „verfassungsrechtlich fragwürdig“<br />
halte, weil eine Eintrittsgebühr dem<br />
System der GKV widerspreche. Bundeskanzler<br />
Schröder habe einst einen Bürokratieabbau<br />
versprochen, und nun seien für die Bürokratie<br />
neue Stellen bei den KVen nötig.<br />
Die HB-Landesvorsitzende Köhler plädierte<br />
für eine Stärkung der Freiberuflichkeit „als<br />
Garant bestmöglicher Behandlung der Patienten“<br />
und für die Stärkung der Selbstverwaltung.<br />
Dr. Hans-Joachim Helming forderte vom Hartmannbund,<br />
stärker in Erscheinung zu treten<br />
und die Einheit der Ärzteschaft deutlich zu<br />
machen. Er wies auf einen Widerspruch bei<br />
der Praxisgebühr hin: Sie sei keine Eintrittsgebühr,<br />
sondern eine verkappte Beitragserhöhung.<br />
Die durch das GMG bewirkten Zuzahlungen<br />
der Patienten bezeichnete Dr.<br />
Helming als „Beitragssteigerungen jenseits<br />
von gut und böse“. Der KVBB-Vorsitzende<br />
machte aber auch auf „Chancen in den<br />
GMG-Regelungen“ aufmerksam. Viele Kollegen<br />
schliefen in dieser Beziehung noch.<br />
Dr. Helming wies auf einen Mittelentzug im<br />
ambulanten Bereich durch Neuregelungen für<br />
Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger hin und<br />
stellte klar: „Wir sind nicht die Handlanger<br />
der Politik!“ Sie seien Ärzte und keine Sozialangestellten.<br />
Und sie würden nicht von den<br />
Krankenkassen bezahlt, dass sie deren Arbeit<br />
machen.<br />
Landesärztekammer-Präsident Dr. Udo Wolter,<br />
gleichfalls HB-Mitglied, kritisierte, wie die<br />
Gesundheitsministerin „mit dem Argument<br />
Praxisgebühr spielt“. Wichtig wäre es gewesen,<br />
dass nicht die Ärzte, sondern die Krankenkassen<br />
die Gespräche mit den Patienten<br />
darüber geführt hätten. Kein Verständnis<br />
zeigte er für den Eiertanz um die Frage, wer<br />
chronisch krank sei. Das sei Studienwissen.<br />
Und wer Heuschnupfen habe, sei chronisch<br />
krank.<br />
Dr. Wolter bedankte sich für die Unterstützung<br />
des Hartmannbundes, Notlagentarife abzulehnen.<br />
Es sei pervers, unter den Bedingungen<br />
des Ärztemangels in den Landeskliniken Ärzten<br />
3 Stunden und 7,5 % Gehalt abzuziehen.<br />
Landesvorsitzende Elke Köhler wies in ihrem Tätigkeitsbericht<br />
auf zahlreiche Schwachpunkte im<br />
GKV-Modernisierungsgesetz hin.<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
121
Gesundheitspolitik<br />
Als Folge würden von den Kollegen noch<br />
mehr Überstunden umsonst verlangt.<br />
Der LÄKB-Präsident ging auf Probleme in<br />
Kliniken ein, die bei der Zusammenarbeit mit<br />
ausländischen Ärzten entstehen. Deutsche<br />
Ärzte müssten schlecht geführte Anamnesen<br />
nach Feierabend in Ordnung bringen. Das<br />
sei nicht hinnehmbar. Dr. Wolter warnte vor<br />
den angestrebten Rettungsdienstregelungen<br />
im neuen Katastrophen- und Brandschutzgesetz.<br />
Die Kammer solle dann beauftragt werden,<br />
mit der KV niedergelassene Ärzte für<br />
den Rettungsdienst zu benennen.<br />
Schließlich lobte der Präsident die gute Zusammenarbeit<br />
zwischen Marburger Bund und<br />
Hartmannbund und sprach sich dafür aus,<br />
auch in der nächsten Legislaturperiode die<br />
bewährte Koalition fortzusetzen.<br />
In der Diskussion ergänzte Staatssekretärin<br />
Schlüter, die Landesregierung habe die Landeskliniken<br />
aus dem Gesamtvertrag mit ver.di<br />
herausnehmen wollen, sei aber am Widerstand<br />
der Gewerkschaft gescheitert. Sie<br />
räumte ein: „Nun müssen wir eine vernünftige<br />
Lösung dafür finden.“ Genauso wie beim Rettungsdienstgesetz.<br />
Ihr wichtigstes Anliegen:<br />
„Wir müssen im Gespräch bleiben.“ Ob das<br />
aber reicht?<br />
Dipl.-Med. Marianne Düren beklagte den erhöhten<br />
Zeit- und Materialaufwand für die<br />
Praxisgebühr sowie die Erhöhung der KV-<br />
Landesärztekammerpräsident Dr. Udo Wolter (M.) während der Diskussion. Weiter v.l.n.r.: Staatssekretärin<br />
Schlüter, Dr. Jochen Neubauer, Dr. Rainer Musikowski, Dipl.-Med. Marianne Düren.<br />
Fotos: Hans-Albrecht Kühne<br />
Beiträge auf 3,5 %. Dr. Rainer Musikowski<br />
forderte, alles, was den Ärzten die Motivation<br />
zur Arbeit nehme, solle eigentlich unterbleiben.<br />
Durch höheren Druck und mehr Bürokratie<br />
werde der Arzt keinesfalls bessere Arbeit<br />
leisten. Dr. Jochen Neubauer forderte<br />
mehr Wettbewerb und Transparenz. Man solle<br />
nicht nur über Verteilungsgerechtigkeit,<br />
sondern auch über Leistungsgerechtigkeit<br />
sprechen. „Der Patient geht dorthin, wo er die<br />
beste Behandlung erhält.“ „Irgendwann“, so<br />
prophezeite Dr. Neubauer, „kostet der Regulierungswahn<br />
mehr als die Wertschöpfung<br />
selber!“<br />
Dipl.-Med. Rainer Hanisch, der über sich<br />
selbst sagte, ein „reinrassiger Privater“ zu<br />
sein, „drückt seit neun Jahren nur eine Sorge:<br />
Wie ich den Ansturm der Patienten bewältige!“<br />
Nach den Versammlungsregularien diskutierten<br />
und verabschiedeten die Delegierten des<br />
Hartmannbundes noch fünf Resolutionen:<br />
1. Gegen den Ärztemangel – Perspektiven für<br />
den ärztlichen Nachwuchs, 2. Ablehnung<br />
der Praxisgebühr, 3. für Entbürokratisierung,<br />
4. für Angleichung der Ost-West-Löhne und<br />
5. gegen den Abschluss von Notlagentarifverträgen.<br />
Hans-Albrecht Kühne<br />
Deutsche Krebshilfe verlängert Förderung eines Projektes der LAGO Brandenburg e.V.<br />
Psychologische Betreuung Krebskranker in<br />
Akutkrankenhäusern in Potsdam und Frankfurt<br />
Eine Krebserkrankung stellt für den betroffenen<br />
Menschen einen folgenschweren Einschnitt<br />
in das Leben dar. Zwar haben die medizinischen<br />
Behandlungsmöglichkeiten zu<br />
einer erheblichen Verbesserung der Überlebenschancen<br />
von Krebsbetroffenen geführt.<br />
Dennoch ist die Diagnose „Krebs“ immer<br />
noch stark mit den Vorstellungen von völliger<br />
Lebensunsicherheit, Hilflosigkeit, großem Leiden,<br />
Siechtum und Tod verbunden.<br />
Mit einer Tumorerkrankung verbunden sind<br />
für die Betroffenen vielschichtige seelische sowie<br />
familiäre und soziale Probleme. Deshalb<br />
wird es heute als notwendig und selbstverständlich<br />
gesehen, auch die seelische Seite einer<br />
Krebserkrankung mit zu betrachten. Hierfür<br />
sind ausgebildete Psychologen oder<br />
Psychologinnen zuständig. Deren Betreuung<br />
beginnt bereits am Krankenbett in der Klinik.<br />
Mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe<br />
konnten zu Beginn des Jahres 2000 in den<br />
Kliniken in Frankfurt (Oder) und Potsdam Psychologinnen<br />
für die Betreuung von Krebskranken<br />
eingestellt werden. Zuvor fehlte ein<br />
solches Betreuungsangebot in diesen Krankenhäusern<br />
völlig. „Wir danken der Deutschen<br />
Krebshilfe sehr,“ so Hartmut Reiners,<br />
Vorstandsvorsitzender der Projektträgerin<br />
(LAGO Brandenburg e.V.) und Projektleiter,<br />
„dass sie uns drei, nun verlängert vier Jahre<br />
hilft, eine psychologische Betreuung in diesen<br />
Kliniken einzurichten und zu erproben. Die<br />
bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Arbeit<br />
der Psychologinnen sowohl für betroffene<br />
Patientinnen und Patienten als auch für das<br />
Personal in den Kliniken großen Nutzen hat<br />
und die Qualität der Versorgung insgesamt<br />
äußerst positiv beeinflusst.“<br />
Einige Ergebnisse sollen dies<br />
kurz verdeutlichen:<br />
Circa ein Drittel der Patientinnen und Patienten<br />
hat in den untersuchten Kliniken psychologischen<br />
Betreuungsbedarf. Davon sind etwa<br />
zwei Drittel Frauen. Zum überwiegenden Teil<br />
machen die behandelnden Ärztinnen oder<br />
Ärzten die Psychologin auf Patienten aufmerksam,<br />
denen nach ihrer Meinung ein psychologisches<br />
Gespräch helfen könnte. Manchmal<br />
nimmt auch die Psychologin von sich aus Kontakt<br />
auf und bietet einem Patienten Hilfe an.<br />
Auch Schwestern und Pfleger haben ein offenes<br />
Auge und Ohr für die Probleme der Patienten<br />
und vermitteln an die Psychologin weiter.<br />
Die Psychoonkologinnen werden insbesondere<br />
gerufen, wenn Patienten Probleme haben,<br />
ihre Krankheit zu bewältigen bzw. verzweifelt<br />
sind, wie sie mit der Diagnose Krebs und den<br />
Folgen umgehen sollen. Manchmal helfen sie<br />
auch bei Notfällen. Sie sind außerdem da, um<br />
den Gesprächsbedarf der Betroffenen abzudecken,<br />
die ihre Sorgen und Nöte häufig weder<br />
den medizinischen Betreuern noch ihrer<br />
Familie anvertrauen wollen, um diese nicht<br />
zu belasten. Die Betreuung von Tumorkranken<br />
im Krankenhaus ist zeitaufwändig. Nur bei<br />
122 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Gesundheitspolitik<br />
knapp einem Drittel der Patienten kommt es zu<br />
einem einmaligen Gespräch. Bei mehr als<br />
zwei Dritteln besteht mindestens zweimaliger<br />
Kontakt, bei manchen kommt die Psychologin<br />
bis zu 16-mal. Die Dauer für einen Kontakt<br />
orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen.<br />
Durchschnittlich dauert ein Erstgespräch<br />
bis zu 70 Minuten. Folgegespräche können<br />
durchaus nur wenige Minuten in Anspruch<br />
nehmen. Sie können sich aber auch bis auf<br />
eine Stunde ausdehnen.<br />
Die Betreuung der Patienten steht natürlich im<br />
Zentrum der Tätigkeit der Psychologinnen.<br />
Wie oben bereits erwähnt, profitiert aber<br />
auch das Personal von den Psychologinnen:<br />
Zum einen fühlen sich insbesondere Ärztinnen<br />
und Ärzte sowie Schwestern und Pfleger von<br />
psychosozialen Betreuungsaufgaben entlastet,<br />
sie können damit einen Teil des Leistungsdrucks<br />
abgeben und die bessere psychische<br />
Verfassung der Patienten erleichtert den täglichen<br />
Umgang mit diesen. Zum anderen<br />
führen die Psychologinnen für das Personal<br />
Fortbildungen durch. Hier besteht ein besonders<br />
großer Bedarf an Themen zum Bereich<br />
Umgang mit Sterben und Tod.<br />
Die Psychologinnen sind auf ihren Schwerpunktstationen<br />
gut in das Team integriert. Sie<br />
nehmen an Stationsbesprechungen teil oder<br />
haben andere Möglichkeiten der regelmäßigen<br />
Absprachen mit dem Personal gefunden.<br />
Die seelische Seite einer Krebserkrankung<br />
wird inzwischen bei einem großen Teil des<br />
medizinischen Personals genauso selbstverständlich<br />
betrachtet wie die körperlichen Folgen.<br />
Die Psychologinnen leisten also einen<br />
wichtigen Beitrag, das Verständnis des Personals<br />
für die umfassenden Folgen einer<br />
Krebserkrankung auszubauen.<br />
Ziel des Vorhabens ist es schließlich, die Kostenträger<br />
zu überzeugen, die psychoonkologische<br />
Betreuung in die Regelfinanzierung zu<br />
übernehmen. Erste Gespräche werden hierzu<br />
Anfang <strong>2004</strong> stattfinden. Ergebnisse aus der<br />
wissenschaftlichen Begleitung sollen diese<br />
Überzeugungsarbeit unterstützen. Hartmut<br />
Reiners abschließend: „Wir sind optimistisch,<br />
dass unser Projekt erfolgreich sein wird, so<br />
dass die Lücke der psychologischen Betreuung<br />
in den Krankenhäusern zum Wohl der<br />
Betroffenen langfristig geschlossen werden<br />
kann.“<br />
Kleine Laster als Seelenbalsam<br />
„Wer nicht genießen<br />
kann, wird ungenießbar“<br />
Feine Pralinen, ein deftiges Leberwurstbrot,<br />
ein alter Cognac – für Psychologen sind dies<br />
akzeptable kleine Laster als Balsam für die<br />
Seele. „Richtig genießen zu können ist eine<br />
Frage der Selbstfürsorge“, begründet der Psychologe<br />
Dr. Rainer Lutz von der Universität<br />
Marburg diese Einstellung im Gesundheitsmagazin<br />
„Apotheken Umschau“. Er und andere<br />
Experten raten, im Alltag öfter einmal<br />
Inseln für Genüsse zu schaffen. „Essen Sie<br />
nicht nebenbei“, rät etwa der Lübecker<br />
Ernährungsberater Roland Possin. „Teilen Sie<br />
sich die Schokolade oder die Pralinen ein und<br />
setzen Sie sich ganz bewusst an einen schönen<br />
Platz und machen Sie nichts anderes, als<br />
ein paar Stückchen zu essen. Langsam und<br />
mit Genuss.“ Was die Wissenschaft nun bestätigt,<br />
hat auch der deutsche Volksmund<br />
schon in einem Sprichwort verewigt: „Wer<br />
nicht genießen kann, wird ungenießbar.“<br />
Anzeige<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
123
Fortbildung<br />
Angebot<br />
Akademie<br />
für ärztliche<br />
Fortbildung<br />
66 P Fachkundeseminare<br />
Rettungsdienst<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Voraussetzung für die Zulassung<br />
12 Monate klinische Tätigkeit<br />
(Nachweis bitte einreichen)<br />
Wochenkurs<br />
14. bis 21. Juni <strong>2004</strong><br />
20. bis 27. Sept. <strong>2004</strong><br />
15. bis 22. Nov. <strong>2004</strong><br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr:<br />
420 € (für AiP 300 €)*<br />
Kursleiter: A. Nippraschk,<br />
Neuruppin; Dr. med. G. Schrot,<br />
Treuenbrietzen;<br />
Dr. med. E.-G. Stellke, Beeskow<br />
37 P Seminar Leitender Notarzt<br />
29. Nov. bis 3. Dez. <strong>2004</strong><br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr: 600 €<br />
Kursleiter:<br />
A. Nippraschk, Neuruppin<br />
Kurse zur Erlangung<br />
der Zusatzbezeichnung<br />
„Chirotherapie“<br />
Die Abstände zwischen den<br />
einzelnen Kursen I bis IV müssen<br />
mindestens drei Monate<br />
betragen.<br />
Kurs III<br />
17. bis 22. Juli <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr:<br />
500 € (für AiP 350 €)*<br />
Informationskurs<br />
4./5. Sept. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr:<br />
110 € (für AiP 90 €)*<br />
Kurs I<br />
6. bis 11. Sept. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr:<br />
500 € (für AiP 350 €)*<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter: Univ.Prof. Dr.sc.med.<br />
G. Badtke, Potsdam<br />
Weiterbildungskurs<br />
Allgemeinmedizin<br />
Block 15: im Rahmen des Fachkundeseminares<br />
Rettungsdienst<br />
Block 5: 14./15. Mai <strong>2004</strong><br />
Block 14: 5. Juni <strong>2004</strong><br />
Block 7: 25. Juni <strong>2004</strong><br />
Block 6: 26. Juni <strong>2004</strong><br />
Block 10: 9.Juli <strong>2004</strong><br />
Block 8: 10. Juli <strong>2004</strong><br />
Block 12: 20. Aug. <strong>2004</strong><br />
Block 9: 21. Aug. <strong>2004</strong><br />
Block 11: 17./18. Sept. <strong>2004</strong><br />
Block 13: 15./16. Okt. <strong>2004</strong><br />
Block 18: 5./6. Nov. <strong>2004</strong><br />
Block 19: 26./27. Nov. <strong>2004</strong><br />
Block 20: 10./11. Dez. <strong>2004</strong><br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 8 €/Stunde<br />
Kursleiter: Dr. med.<br />
R. Schrambke, Groß Schönebeck<br />
Psychosomatische<br />
Grundversorgung (80 Stunden)<br />
einschließlich Block 16 und 17<br />
Allgemeinmedizin<br />
24./25. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
12./13. Juni <strong>2004</strong><br />
3./4. Juli <strong>2004</strong><br />
11./12. Sept. <strong>2004</strong><br />
23./24. Okt. <strong>2004</strong><br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 8 €/Stunde<br />
Leitung:<br />
Dr. med. R. Kirchner, Cottbus<br />
Intensivvorbereitung<br />
auf die Facharztprüfung<br />
Allgemeinmedizin<br />
jeweils 15.00 bis ca. 18.30 Uhr<br />
26. Mai <strong>2004</strong><br />
17. Nov. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 60 €<br />
Ort: Cottbus<br />
Schwerpunkte: Zulassungsvoraussetzung,<br />
Ablauf des Fachgesprächs,<br />
Schwerpunkte und<br />
Umfang, Literatur und Prüfungsvorbereitung<br />
für interessierte<br />
Prüfungskandidaten zum<br />
Facharzt Allgemeinmedizin<br />
Leitung: Dr. med. R. Schrambke,<br />
Groß Schönebeck<br />
Weiterführende Psychosomatik<br />
(30 Stunden Interventionstechniken,<br />
10 Stunden Balint)<br />
17./18. Juli <strong>2004</strong><br />
14./15. Aug. <strong>2004</strong><br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr: 320 €<br />
Leitung:<br />
Dr. med. R. Kirchner, Cottbus<br />
Impf-Refresherkurse<br />
1. Sept. <strong>2004</strong>, 14.00 Uhr<br />
Ort: Dahlewitz<br />
12. Juni <strong>2004</strong>, 9.00 Uhr<br />
Ort: Neuruppin<br />
13. Nov. <strong>2004</strong>, 9.00 Uhr<br />
Ort. Potsdam<br />
Leitung: Prof. Dr. med. H. Koch,<br />
Beeskow; Dr. R. Schrambke,<br />
Groß Schönebeck<br />
Teilnehmergebühr: 70 €<br />
Impf-Basiskurs<br />
4. Dez. <strong>2004</strong><br />
Ort: Dahlewitz<br />
Leitung. Prof. Dr. med. H. Koch,<br />
Beeskow; Dr. R. Schrambke,<br />
Groß Schönebeck<br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Herzschrittmacherseminar<br />
mit Sachkundenachweis der<br />
Arbeitsgruppe Herzschrittmacher<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kardiologie<br />
23 P Grund- und Aufbaukurs<br />
17. bis 19. Sept. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 360 €<br />
17 P Abschlusskurs<br />
22./23. Okt. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 240 €<br />
Leitung: PD Dr. B. Lemke,<br />
Lüdenscheid;<br />
Dr. med. W. Kamke, Burg<br />
7 P Refresher-Kurs<br />
Schrittmachertherapie<br />
12. Juni <strong>2004</strong><br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 90 €<br />
Leitung:<br />
Dr. med. W. Kamke, Burg;<br />
Dr. med. A. Harnath, Cottbus<br />
16 P Qualifikationskurs<br />
Verkehrsmedizinische<br />
Begutachtung für Fachärzte<br />
22./23. Okt. <strong>2004</strong><br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 250 €<br />
Leitung:<br />
Dr. med. T. Kayser, Potsdam<br />
Sozialmedizin<br />
Grundkurs A<br />
3. bis 14. Mai <strong>2004</strong><br />
Aufbaukurs D<br />
20. Sept. bis 1. Okt. <strong>2004</strong><br />
Grundkurs B<br />
8. bis 19. Nov. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: je 380 €<br />
Leitung: Prof. Dr. med.<br />
J.-U. Niehoff, Potsdam<br />
16 P/Block Fortbildung<br />
Spezielle Schmerztherapie<br />
(80 Stunden)<br />
Block III: 15./16. Okt. <strong>2004</strong><br />
Block IV: 5./6. Nov. <strong>2004</strong><br />
Block V: 26./27. Nov. <strong>2004</strong><br />
Ort: Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: 150 €/Block<br />
Wissenschaftliche Leitung:<br />
Prof. Dr. med. habil.<br />
Dipl.-Psych.D. Seefeldt,<br />
Dr. med. K. Gastmeier,<br />
Dipl.-Med. M. Passon<br />
EEG-Einführungsseminar<br />
20./21. Nov. und<br />
27./28. Nov. <strong>2004</strong><br />
Ort: Bad Saarow<br />
Teilnehmergebühr: 300 €<br />
Kursleiter: Prof. Dr. med.<br />
H.-G. Trzopek, Bad Saarow<br />
25 P Sonographie-Kurse<br />
Abdomen und Retroperitoneum<br />
nach den Richtlinien der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
und der DEGUM<br />
Grundkurs<br />
21. bis 24. Okt. <strong>2004</strong><br />
11. bis 14. Nov. <strong>2004</strong><br />
Aufbaukurs<br />
2. bis 5. Dez. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: je 300 €<br />
Ort: Potsdam<br />
Kursleiter:<br />
Priv.-Doz. Dr. med. J. Hierholzer,<br />
Dr. med. W. Buchholz, Potsdam<br />
Ein- und Zweidimensionale<br />
Echokardiographie<br />
Aufbaukurs:<br />
22. bis 25. Okt. <strong>2004</strong><br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr: je 300 €<br />
Leitung: Dr. med. J. Krülls-<br />
Münch, Dr. med. Ch.<br />
Koinzer-Adamschek; Cottbus<br />
je 17 P Kurse im Strahlenschutz<br />
(anerkannte Bildungsfreistellungsveranstaltung)<br />
Grundkurs (Voraussetzung ist die<br />
Teilnahme am achtstündigen Einführungskurs<br />
mit anschließender<br />
mindestens sechs Monate<br />
andauernder Hospitation)<br />
27./28. Okt. <strong>2004</strong><br />
Spezialkurs<br />
29./30. Okt. <strong>2004</strong><br />
Ort: Cottbus<br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 250 € (180 € für AiP*)<br />
Leitung: Doz. Dr. med. habil.<br />
C.-P. Muth, Cottbus<br />
9 P 8-Stunden-Röntgen-<br />
Aktualisierungskurs<br />
(Teil 1 und 2) für Ärzte<br />
25. Sept. <strong>2004</strong><br />
Ort: Neuruppin<br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Leitung: Doz. Dr. med. habil.<br />
C.-P. Muth, Cottbus<br />
* Die Ermäßigung gilt nur für AiP, die<br />
im Land Brandenburg ihre Tätigkeit<br />
ausüben. Auskunft: LÄKB, Referat<br />
Fortbildung, PF 101445, 03014<br />
Cottbus, Fax: (0355) 7801044,<br />
E-Mail: akademie@laekb.de<br />
124 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Fortbildung<br />
Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin<br />
Wissenschaftliches Programm mit starkem Praxisbezug<br />
Die Jahrestagungen der NDGKJ, der Norddeutschen<br />
Gesellschaft für Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin, zeichnen sich stets<br />
durch einen großen Praxisbezug aus. Das<br />
wird auch bei ihrer 53. Auflage, vom 14. bis<br />
16. Mai in Cottbus, nicht anders sein. PD Dr.<br />
Thomas Erler, Chefarzt der Klinik für Kinderund<br />
Jugendmedizin am Carl-Thiem-Klinikum,<br />
der die Tagung gemeinsam mit seinem<br />
Amtsvorgänger Prof. Dr. Joachim Oppermann<br />
leiten wird, sieht in der Entscheidung<br />
der Fachgesellschaft, die hochrangige Veranstaltung<br />
ans Cottbuser Klinikum zu vergeben,<br />
auch eine „Würdigung und Anerkennung<br />
für die Arbeit, die an der größten<br />
Kinderklinik des Landes Brandenburg geleistet<br />
wird“.<br />
Die 20 Cottbuser Klinikkinderärzte, die in<br />
ihrem Hause über alle Möglichkeiten moderner<br />
Diagnostik verfügen und somit durchaus<br />
dem Vergleich mit universitären Einrichtungen<br />
standhalten können, werden als Veranstalter<br />
im wissenschaftlichen Programm „in breiter<br />
Front vertreten sein“, so Dr. Erler. Sie erarbeiteten<br />
die Programmstruktur, halten Vorträge,<br />
zeigen Fachposter und leiten Vortragsblöcke<br />
und Seminare.<br />
800 Mediziner erwartet ein<br />
umfangreiches Programm<br />
Dr. Erler rechnet mit „mindestens 100 bis 150<br />
Kinderärzten aus dem Land Brandenburg und<br />
rund 800 Teilnehmern aus der ganzen Bundesrepublik,<br />
nicht nur aus dem norddeutschen<br />
Raum“. Thomas Erler: „Um möglichst vielen<br />
Tagungsleiter Dr. Thomas Erler präsentiert das<br />
Programm der Veranstaltung, die vom 14. bis 16.<br />
Mai in Cottbus stattfinden wird. Foto: Kühne<br />
jüngeren Kolleginnen und Kollegen den Besuch<br />
der Cottbuser Veranstaltungen zu ermöglichen,<br />
bieten wir an allen drei Tagen eine<br />
Kinderbetreuung an.“<br />
17 wissenschaftliche Seminare stehen im Tagungsprogramm,<br />
in denen im kleinen, begrenzten<br />
Teilnehmerkreis jeweils 90 Minuten<br />
lang Themen wie der „Zugang zu ‚schwierigen’<br />
Kindern“, „Das krampfende Kind“, ein<br />
„Stufenprogramm Adipositas“, „Schlafmedizinische<br />
Diagnostik“ oder „Frühe Interaktionsstörungen<br />
im Kleinkindalter“ sehr praxisbezogen<br />
behandelt werden sollen.<br />
In sechs so genannten Hauptvortragsblöcken<br />
werden jeweils vier wissenschaftliche Vorträge<br />
gehalten.<br />
Gesprächsrunde am Freitag:<br />
„Gewalt gegen Kinder“<br />
Für den Eröffnungstag ist eine Gesprächsrunde<br />
„Gewalt gegen Kinder – sind wir ohnmächtig?“<br />
geplant, die der Journalist Hellmuth<br />
Henneberg (RBB) moderieren wird.<br />
Gäste aus unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen<br />
Lebens, die aber alle schon mit dem<br />
Thema Kindesmisshandlung in Berührung gekommen<br />
sind, werden darüber diskutieren:<br />
Dr. Erardo Cristofero Rautenberg, Generalstaatsanwalt<br />
des Landes Brandenburg, der international<br />
bekannte Psychologe Prof. Dr. M.<br />
Armbruster, Matthias Blume, Superintendent<br />
des ev. Zentrums Cottbus, Doris Scheele, Leiterin<br />
des Landesjugendamtes, und Dr. Gabriele<br />
Ellsäßer, Leiterin des Landesgesundheitsamtes.<br />
Begrüßungsabend mit<br />
Finkelstein-Preisverleihung<br />
Am Eröffnungstag beginnt 19.30 Uhr in<br />
der Cottbuser Stadthalle ein feierlicher Begrüßungsabend,<br />
zu dem Hermann Graf<br />
Pückler als Ehrengast eingeladen wurde. Dabei<br />
soll auch der Heinrich-Finkelstein-Preis<br />
der Norddeutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin überreicht werden.<br />
Der Preis (5.000 Euro) ist für eine Arbeit<br />
auf dem Gebiet klinischer oder experimenteller<br />
Pädiatrie ausgeschrieben. Der oder die<br />
Autoren, die sich noch bis zum 16. <strong>April</strong><br />
<strong>2004</strong> bewerben können, sollten nicht älter als<br />
35 Jahre sein.<br />
H.-A. K.<br />
2. Neuruppiner Anästhesie-Symposium<br />
Was ist evidenzbasiert in Anästhesie und Intensivmedizin?<br />
Das nunmehr 2. Neuruppiner Anästhesie-<br />
Symposium unter dem Thema „Was ist evidenzbasiert<br />
in Anästhesie und Intensivmedizin?<br />
Grundlagen und aktueller Stand“<br />
fand am 29. 11. 2003 statt. Die Konzeption<br />
dieser Veranstaltung bestand darin, sich der<br />
Thematik einmal von den Grundlagen der<br />
evidenzbasierten Medizin her zu nähern. Im<br />
zweiten Schritt wurden die derzeit aktuellen<br />
evidenzbasierten Daten auf dem Gebiet der<br />
Anästhesie und Intensivmedizin dargestellt.<br />
Frau Dr. Kunz, Sachverständige Stabsstelle<br />
Medizin Siegburg, stellte im Einleitungsvortrag<br />
das Basiswissen der EbM dar. Deren Inhalte,<br />
Konzepte, Methoden wurden mit den<br />
traditionellen Handlungsgrundlagen in der<br />
Medizin verglichen und anhand von Umsetzungsbeispielen<br />
plastisch dargestellt.<br />
Es konnte gezeigt werden, wie basierend auf<br />
den Daten einer hohen Evidenzstufe lange<br />
etablierte medizinische Verfahren als ineffektiv<br />
erkannt werden konnten. Exemplarisch<br />
hier die lange geübte, aber letztlich nutzlose<br />
Lidocain-Arrhythmieprophylaxe beim akuten<br />
Myokardinfarkt. Im Gegenzug gab es schon<br />
lange bekannte Therapieformen wie die<br />
Thrombolysetherapie beim Myokardinfarkt,<br />
welche erst mit Hilfe des evidenzbasierten Effektivitätsnachweises<br />
in die Routine übernommen<br />
wurden. In der anschließenden regen<br />
Diskussion wurde deutlich, mit welchen Missverständnissen<br />
der Begriff der EbM heute<br />
noch belegt ist.<br />
In der folgenden Präsentation ging Herr Thole,<br />
Ärztlicher Referent Leitlinien-Clearingverfahren<br />
am Ärztlichen Zentrum für Qualität in<br />
der Medizin Köln, auf das Thema „Woran erkennt<br />
man gute Leitlinien?“ ein. Die Probleme,<br />
welche die Informationsflut in der biomedizinischen<br />
Wissenschaft einerseits und<br />
die geringe Halbwertzeit wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse andererseits aufwerfen, kann<br />
die Erstellung von Leitlinien lösen. Thole beschrieb<br />
den komplexen Entstehungsvorgang<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
125
Fortbildung<br />
von Leitlinien, deren Qualitätskriterien, insbesondere<br />
die Komponente EbM als deren wesentlicher<br />
integraler Bestandteil. Der Referent<br />
stellte außerdem die Bedeutung von Leitlinien<br />
vor dem Hintergrund der aktuellen gesundheitspolitischen<br />
Entwicklung dar.<br />
Dr. Kranke, Universität Würzburg, wandte<br />
sich der Frage zu: „Evidence-based Medicine<br />
in der Anästhesie – wirklich notwendig?“<br />
Ausgehend von der derzeit hohen Sicherheit<br />
in der Anästhesie stellt sich die Frage nach<br />
weiterem Verbesserungspotential und somit<br />
nach einer relevanten Beeinflussung des Outcomes.<br />
Groß angelegte Studien, bewertet<br />
nach Maßstäben der EbM, konnten nach seiner<br />
Darstellung dazu beitragen, vernünftige<br />
Lösungen für alltäglich in der Anästhesiepraxis<br />
auftretende Probleme zu finden: postoperative<br />
Übelkeit und Erbrechen, postoperatives<br />
Shivering oder die Sinnfälligkeit einer präoperativen<br />
Nüchternheit von mehr als zwei<br />
Stunden. Kranke zeigte hierbei die methodischen<br />
Schritte auf, um zu praxisrelevanten<br />
Ergebnissen zu gelangen. – Seine Kernaussage:<br />
Evidence nimmt keine Entscheidungen<br />
ab!<br />
Im abschließenden Vortrag beleuchtete PD<br />
Dr. Meier-Hellmann, Helios-Klinikum Erfurt,<br />
die aktuelle Datenlage in der Intensivmedizin<br />
unter dem Blickwinkel der EbM. Er verwies<br />
exemplarisch auf gesichertes Wissen: Nutzen<br />
der intensivierten Insulintherapie bei kritisch<br />
Kranken, Sepsistherapie mit aktiviertem<br />
Protein C, Prognoseverbesserung durch frühe<br />
enterale Ernährung bei Intensivpatienten sowie<br />
der Nachweis eines fehlenden bzw. negativen<br />
Benefits einer Albuminsubstitution.<br />
Andere Ansätze wie beispielsweise Einsatz<br />
von Hydrocortison in der Sepsis befinden<br />
sich im Fluss. Unter kritischer Betrachtung<br />
muss wiederum bereits gesichert geglaubtes<br />
Wissen angezweifelt werden.<br />
Fazit: Die Evidenzbasierte Medizin ist das Instrument,<br />
unsere klinische Praxis auf die Basis<br />
evaluierter Daten zu stellen, wobei dem<br />
individuellen Moment in Form der fachlichen<br />
Expertise ein fester Platz eingeräumt wird. Es<br />
wurde deutlich, dass es noch umfangreicher<br />
Anstrengungen bedarf, gerade im Bereich<br />
Anästhesie und Intensivmedizin, EbM-gestützte<br />
Erkenntnisse zu gewinnen bzw. bereits<br />
vorhandene in die klinische Praxis überzuleiten.<br />
Rudolf Insel<br />
Klinik für Anästhesie und<br />
Intensivmedizin<br />
Epidemiologie und Ätiologie des Lungenkarzinoms<br />
von H. Schweisfurth<br />
und H. Kurbjuhn<br />
Das Lungenkarzinom hat weltweit eine steigende<br />
Inzidenz und ist zur Zeit der häufigste<br />
Krebs des Mannes und der fünfthäufigste<br />
der Frau. Jährlich versterben weltweit 1 Million<br />
Menschen am Lungenkarzinom. In der<br />
westlichen Welt ist das Lungenkarzinom die<br />
häufigste Krebstodesursache, wobei die Tendenz<br />
beim Mann gering abnimmt und bei<br />
der Frau weiter ansteigt.<br />
Zunehmende Mortalitätsraten werden auch in<br />
den Entwicklungsländern beobachtet, die neben<br />
dem Rauchen auch durch zunehmende<br />
Luftverschmutzung bedingt sind. Von der<br />
WHO werden offene Feuerstellen in Wohnbereichen,<br />
wie sie in der Dritten Welt häufig<br />
vorkommen, als hohes Risiko für die Entstehung<br />
von Lungenkarzinom insbesondere bei<br />
jungen Frauen eingestuft.<br />
In Europa beträgt die altersstandardisierte<br />
Inzidenz für Männer in Ungarn 84,0/<br />
100.000, Belgien 75,2/100.000, Polen<br />
71,4/ 100.000 und Deutschland 47,3/<br />
100.000. Die Länder mit der höchsten Inzidenzrate<br />
bei Frauen sind die USA 26,3/<br />
100.000, Dänemark 25,2/100.00 und<br />
Großbritannien 23,5/100.000. Fast 30 %<br />
aller Patienten, die durch Krebserkrankungen<br />
sterben, haben ein Lungenkarzinom.<br />
90 % der Erkrankten sterben nach Diagnosestellung<br />
innerhalb von Monaten. Nur etwa<br />
10 % leben länger als 5 Jahre.<br />
In Deutschland ist das Lungenkarzinom im<br />
Zeitraum von 1920 bis 1980 um das 50fache<br />
angestiegen und ist damit der häufigste zum<br />
Tode führende Tumor beim Mann und der<br />
dritthäufigste bei der Frau. Der Anteil an der<br />
Gesamtkrebsmortalität beträgt für Männer 26<br />
% und für Frauen 7 %. Jährlich sterben in<br />
Deutschland etwa 40.000 Menschen an den<br />
Folgen des Lungenkarzinoms. Dies entspricht<br />
einer gesamten Mortalität von 42/100.000<br />
(64 Männer/100.000 und 21 Frauen/<br />
100.000). Bei etwa 85 % der Erkrankten wird<br />
das Rauchen als Ursache angesehen. Frauen<br />
haben bei gleicher Dosis und Dauer des Rauchens<br />
ein höheres relatives Risiko, am Lungenkarzinom<br />
zu erkranken als Männer. Auffallend<br />
ist ein weltweiter Trend der Zunahme<br />
des Adenokarzinoms, welches das Plattenepithelkarzinom<br />
insbesondere bei Frauen<br />
übertroffen hat. Nicht rauchende Frauen erkranken<br />
häufiger an einem Alveolarzellkarzinom.<br />
Das Altersmaximum für das kleinzellige Lungenkarzinom<br />
liegt bei 60 bis 65 Jahren und<br />
für das nichtkleinzellige Lungenkarzinom bei<br />
65 und 70 Jahren bei beiden Geschlechtern.<br />
Die wichtigsten bekannten Noxen für das Lungenkarzinom<br />
in Deutschland sind das inhalative<br />
Rauchen (85 %), gefolgt von Schadstoffbelastungen<br />
am Arbeitsplatz (8 %),<br />
Radonexposition in Innenräumen (7%), Passivrauchen<br />
(4 %) und Luftverunreinigungen in<br />
der Umwelt (2 %).<br />
Da zwischen den ätiopathogenetischen Faktoren<br />
Wechselwirkungen bestehen, kann die<br />
Summe aller Risiken mehr als 100 % betragen.<br />
Tabakrauch<br />
Bereits 1939 wurde die Kanzerogenität des<br />
Tabakrauchs erkannt. Seit 1963 ist die kausale<br />
Beziehung zwischen inhalativem Zigarettenrauchen<br />
und dem Auftreten von Lungenkrebs<br />
bekannt. Die Verdopplung der täglich<br />
gerauchten Zigaretten steigert das Risiko, an<br />
Lungenkrebs zu erkranken, um das Zweifache.<br />
Wenn sich die Zahl der gerauchten Jahre<br />
verdoppelt, so steigt das Risiko auf das<br />
Fünf- bis Sechsfache an.<br />
16 % aller Männer und 9 % aller Frauen, die<br />
rauchen, erkranken an Lungenkrebs. Etwa 10<br />
bis 15 % sind Nichtraucher. Auch sind familiäre<br />
Häufungen bekannt. Die Neigung, an<br />
Lungenkrebs zu erkranken, wird auf Suscebility<br />
Gene und auf gestörte DNA-Reparaturmechanismen<br />
zurückgeführt, die durch p53-<br />
Mutation verursacht werden.<br />
Die Reduzierung des Teer- und Nikotingehaltes<br />
der Zigaretten führte dazu, dass die<br />
Raucher tiefer inhalieren und somit die Karzinogene<br />
vermehrt in die Lungenperipherie<br />
transportiert werden.<br />
Im Tabakrauch befinden sich etwa 4000 chemisch<br />
analysierte Substanzen, von den etwa<br />
40 – 50 als kanzerogen angesehen werden.<br />
Dazu gehören polyaromatische Wasserstoffe,<br />
Nitrosamine, aromatische Amine, anorganische<br />
Substanzen wie Arsen, Nickel, Cadmium,<br />
Blei und das radioaktive Nuklid Polonium.<br />
Nur etwa ein Viertel des Rauches wird als<br />
Hauptstromrauch eingeatmet, während drei<br />
Viertel als Nebenstromrauch ungefiltert die<br />
Umgebungsluft belastet. Der Nebenstromrauch<br />
enthält mehrere Karzinogene in 2- bis<br />
30fach höherer Konzentration als der Hauptstromrauch,<br />
den der Raucher inhaliert.<br />
Daher ist das Risiko, durch Passivrauchen an<br />
Lungenkrebs zu erkranken, um 20 - 24 % erhöht.<br />
Aufgrund von Metaanalysen wird die<br />
Zahl der durch das Passivrauchen verursachten<br />
jährlichen Todesfälle an Lungenkrebs in<br />
Deutschland auf 400 und in den USA auf<br />
3000 geschätzt.<br />
126 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Fortbildung<br />
Arbeitsplatz<br />
Am Arbeitsplatz kann das Lungenkarzinom<br />
verursacht werden durch Asbest, Arsen,<br />
Zink-, Kalzium- und Strontiumchromat,<br />
Nickelverbindungen, polyzyklische aromatische<br />
Kohlenwasserstoffe wie Benzo(a)pyren,<br />
Kokereigase, ionisierende Strahlen und Senfgas.<br />
Als berufsbedingte Ursachen gilt der<br />
Schneeberger Lungenkrebs durch inhaliertes<br />
Uran. Große Bedeutung hat auch die Asbestexposition,<br />
die das relative Risiko mit der<br />
Kombination von Asbest und Rauchen um das<br />
60-fache steigert. Ein synergistischer Effekt ist<br />
auch vom Radon bekannt. Als möglicherweise<br />
karzinogen werden angesehen: Kadmium,<br />
chlorierte Toluole, Glasfasern, Blei, Silizium,<br />
Talkum, Dimethylsulfat, Acryl, Nitrite, Ozon,<br />
Beryllium und Vinylchlorid.<br />
Zu den Risikoberufen gehören Gießereiarbeiter,<br />
Schweißer, Anstreicher, Raffineriearbeiter<br />
und Beschäftigte in der Landwirtschaft<br />
mit Kontakt von Pestiziden, Herbiziden und<br />
Dioxin.<br />
Umweltschadstoffe<br />
Die wichtigsten in der Umwelt vorkommenden<br />
kanzerogenen Luftschadstoffe entstehen<br />
durch Kraftverkehr, Industrie, Hausbrand,<br />
Energieerzeugung und Abfallentsorgung.<br />
Besondere Bedeutung kommen den Dieselrußpartikeln,<br />
aromatischen Kohlenwasserstoffen,<br />
Arsen, Cadmium und Asbest zu. In<br />
Ballungsgebieten ist das Zusatzrisiko, an einem<br />
Lungenkarzinom durch Luftverunreinigungen<br />
zu erkranken, etwa 4- bis 5-mal<br />
höher als in ländlichen Gegenden.<br />
Erst in jüngster Zeit wird der Strahlenbelastung<br />
in Innenräumen durch das natürlich<br />
vorkommende Edelgas Radon eine größere<br />
Aufmerksamkeit gewidmet. Hohe Radonaktivitäten<br />
wurden in Ostbayern, im Saarland, in<br />
der Eifel, in Süd-Thüringen und Sachsen<br />
nachgewiesen. Beim radoninduzierten Lungenkarzinom<br />
kann zwischen der Exposition<br />
und Manifestation der Erkrankung eine Zeitspanne<br />
von 20 Jahren liegen. Bei der Kombinationswirkung<br />
von Rauchen und Radon<br />
nimmt das Risiko, an einem Lungenkarzinom<br />
zu erkranken, überproportional zu.<br />
Aber auch andere Grunderkrankungen wie<br />
Lungenfibrosen, COPD, Lungenparenchymnarben<br />
bei Pneumokoniosen oder Vitamin A-<br />
Mangel erhöhen das relative Risiko für die<br />
Bildung eines Lungenkarzinoms.<br />
Literatur bei den Verfassern:<br />
Prof. Dr. med. H. Schweisfurth<br />
Chefarzt III. Medizinische Klinik –<br />
Pneumologie<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
Dr. H. Kurbjuhn<br />
Brandenburgisches Tumorzentrum<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
Ärztliche Fortbildung und das Gesetz zur Modernisierung<br />
der Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG)<br />
von Dr. med. Manfred Kalz,<br />
Vorsitzender der Akademie für<br />
ärztliche Fortbildung Brandenburg<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!<br />
Durch das GMG wurde die bisher in der Berufsordnung<br />
verankerte Pflicht zur Fortbildung<br />
durch eine vom Gesetzgeber quantitativ<br />
vorgegebene Pflichtfortbildung (50<br />
Stunden pro Jahr) ersetzt, wobei die Nichterfüllung<br />
mit finanziellen Einbußen bis zum<br />
Entzug der Vertragsarztzulassung geahndet<br />
werden soll. Krankenhausärzte unterliegen<br />
der gleichen Pflichtfortbildung – nur soll den<br />
Krankenhäusern (nach bisheriger Kenntnis)<br />
bei Nichterfüllung das Budget gekürzt werden.<br />
Damit wird die Fortbildung auch für<br />
Krankenhausdirektoren und Geschäftsführer<br />
als Pflicht ihrer ärztlichen Mitarbeiter relevant.<br />
Die Landesärztekammer und Akademie für<br />
ärztliche Fortbildung Brandenburg werden<br />
die Kammermitglieder mit allen Kräften unterstützen,<br />
um den nun regelmäßig notwendigen<br />
Fortbildungsnachweis zu erbringen.<br />
Während des Modellversuchs „Freiwilliges<br />
Fortbildungszertifikat“ wurden bereits Erfahrungen<br />
mit der Erfassung von Fortbildungsaktivitäten<br />
und deren individueller Zuordnung<br />
gesammelt. Die Forderung des<br />
Gesetzgebers nach produktunabhängigen<br />
Fortbildungsveranstaltungen hat den Akade-<br />
Dr. Manfred Kalz (r.), Vorsitzender der Akademie für ärztliche Fortbildung,<br />
während des Fortbildungskongresses gemeinsam mit Dr. Udo Wolter.<br />
Foto: Hans-Albrecht Kühne<br />
mien für ärztliche<br />
Fortbildung, die für<br />
die Anerkennung<br />
(Zertifizierung) der<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
verantwortlich<br />
sind, eine<br />
erhebliche Last übertragen.<br />
Ein Vergleich<br />
der Bundesländer<br />
zeigt, dass das<br />
Verhältnis von anerkannten<br />
zu abgelehnten<br />
Veranstaltungen<br />
in den<br />
Bundesländern erheblich<br />
differiert. Ich<br />
denke aber, dass im<br />
Land Brandenburg<br />
mit der grundsätzlichen<br />
Anerkennung<br />
der von Fachgesellschaften und Berufsverbänden<br />
durchgeführten Veranstaltungen eine<br />
solide Entscheidungsbasis gefunden wurde.<br />
Die Einführung einer Zertifizierungsgebühr<br />
für professionelle Anbieter, Firmen und<br />
gesponserte Veranstaltungen (Kammerbeschluss<br />
2003) soll den hohen Arbeitsaufwand,<br />
der durch die Zertifizierung entstanden<br />
ist, ausgleichen.<br />
Der Hauptpfeiler ärztlicher Fortbildung wird<br />
die regionale Fortbildungsveranstaltung bleiben,<br />
sei es eine Vortragsreihe im Krankenhaus<br />
oder der Qualitätszirkel der niedergelassenen<br />
Ärzte – natürlich im Verbund mit<br />
Kongressbesuchen, Hospitationen und modernen,<br />
elektronischen Fortbildungsmöglichkeiten.<br />
Die Fortbildungsveranstaltungen im Land<br />
Brandenburg werden durch die Akademie<br />
für ärztliche Fortbildung weitestgehend erfasst<br />
und über die Teilnehmerlisten auch den<br />
einzelnen Kammermitgliedern zugeordnet.<br />
Elektronische Instrumente zur Datenerfassung<br />
sind in einigen Bundesländern in Erprobung<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
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Fortbildung/Aktuell<br />
und werden auch von der Landesärztekammer<br />
Brandenburg in Erwägung gezogen.<br />
Die Höhe der Anfangsfinanzierung verlangt<br />
aber eine sehr sorgfältige Vorbereitung und<br />
Auswahl des Programmanbieters.<br />
Genaue Vorgaben zur Berechnung der Fortbildungsaktivitäten<br />
(Stichtags- oder Gleitregelung)<br />
sind vom Gesetzgeber bisher nicht<br />
eindeutig festgelegt worden.<br />
Es liegt im Interesse der Kammermitglieder,<br />
selbst Fortbildungsaktivitäten in anderen<br />
Bundesländern oder im Ausland der Akademie<br />
für ärztliche Fortbildung zeitnah mitzuteilen,<br />
damit die individuellen Punktekonten<br />
korrekt geführt werden können. Schuhkartons<br />
voller ungeordneter Bescheinigungen<br />
sind für eine schnelle Bearbeitung – im Interesse<br />
des Kammermitglieds – wenig geeignet.<br />
Eine papierlose Datenerfassung wäre auf einem<br />
elektronischen Arztausweis oder durch<br />
Vernetzung der Akademien denkbar – vorerst<br />
ist aber die Teilnahmebescheinigung<br />
doch noch einfacher zu handhaben und<br />
auch billiger.<br />
Ziel bleibt das individuelle, aktuelle und (in<br />
Zukunft über Internet) abrufbare Punktekonto!<br />
Die Akademie für ärztliche Fortbildung<br />
wird weiterhin Fortbildungsveranstaltungen<br />
organisieren und durchführen. Ich bin überzeugt,<br />
dass der zweijährliche Ärztliche Fortbildungskongress<br />
der Landesärztekammer<br />
Brandenburg ein attraktives Angebot bleibt,<br />
denn größere Kongresse erlauben es, in wenigen<br />
Tagen viele Punkte zu erwerben. Die<br />
Vorstände der Landesärztekammer und der<br />
Akademie werden versuchen, Dauer (2 oder<br />
3 Tage) und Zeitplanung (Do/Fr; Fr/Sa;<br />
Sa/So) zu optimieren. Bei steigender Teilnehmerzahl<br />
wäre auch bei unverändert niedrigen<br />
Kongressgebühren und ermäßigten Gebühren<br />
für Berufsanfänger Kostenneutralität<br />
zu erreichen. Ich möchte hier allen Referenten<br />
danken, da sie für ein relativ bescheidenes<br />
Honorar (die Gebührenordnung ist nicht so<br />
großzügig) erstklassige Beiträge leisten. Sie<br />
helfen mit, die Belastungen der Kammermitglieder<br />
niedrig zu halten.<br />
Seitens des Deutschen Senats für ärztliche<br />
Fortbildung und damit aller Landesärztekammern<br />
und Akademien wurde die Freiheit der<br />
ärztlichen Fortbildung favorisiert und gefordert.<br />
Durch das GMG ist nun definitiv nicht<br />
nur der Umfang bestimmt, sondern die Nichterfüllung<br />
mit Strafen belegt worden. Wir hoffen<br />
dennoch, dass die inhaltlich selbstbestimmte<br />
Fortbildung als ein seit „ewigen<br />
Zeiten integraler Bestandteil des ärztlichen<br />
Berufes“ nicht zu einer erzwungenen Punktesammelei<br />
verkommt.<br />
Die Arbeit der Akademie für ärztliche Fortbildung<br />
soll unverändert den Ärztinnen und<br />
Ärzten Brandenburgs bei ihrer Berufsausübung<br />
nützen und helfen.<br />
Lyme-Borreliose-Meldung<br />
nach InfKrankMV §1<br />
des Landes Brandenburg<br />
Vor Beginn der nächsten Zecken-Saison<br />
möchten wir noch einmal an die Meldepflicht<br />
für Lyme-Borreliose erinnern. Meldepflichtig<br />
sind alle klinischen Manifestationen der Lyme-<br />
Borreliose vom behandelnden Arzt sowie positive<br />
Laborbefunde von der untersuchenden<br />
Einrichtung. Für die Fall-Meldung durch den<br />
behandelnden Arzt ist der vom MfASGF empfohlene<br />
Meldebogen (Download bei www.laekb.de)<br />
einzusetzen und an das zuständige<br />
Gesundheitsamt zu übermitteln. Meldebögen<br />
sind auch in den Service-Stellen der KV erhältlich.<br />
Die Analyse der anonymisierten Fälle<br />
erfolgt im „Regionalen Konsiliarzentrum für<br />
durch Zecken übertragbare Krankheiten für<br />
das Land Brandenburg“. Die Ergebnisse werden<br />
dem Brandenburgischen Ärzteblatt monatlich<br />
für die Veröffentlichung zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
T. Talaska<br />
Internet-Wegweiser<br />
für Dialysezentren<br />
Niedergelassene Nephrologen haben ab sofort<br />
die Möglichkeit, alle wichtigen Informationen<br />
zu ihrem Dialysezentrum wie Anschrift,<br />
Telefonnummer oder Diagnose- und Therapieverfahren<br />
kostenlos ins Internet zu stellen:<br />
Auf der Internetseite www.OrthoBiotech.de<br />
können sich alle interessierten Fachärzte anmelden<br />
und die Informationen selbständig<br />
eintragen. Nach Überprüfung der Daten werden<br />
diese in das Verzeichnis unter www.<br />
Dialyseauskunft.de aufgenommen. Damit entsteht<br />
ein bundesweiter aktueller Wegweiser,<br />
der Patienten und ihren Angehörigen eine bequeme<br />
Suche nach Dialysezentren ermöglicht.<br />
Niedergelassene Ärzte, die noch keine<br />
eigene Homepage haben, können diese zudem<br />
– ebenfalls kostenlos – ganz einfach<br />
selbst erstellen. Ärzte, die bereits über eine<br />
Homepage verfügen, haben die Möglichkeit,<br />
durch die Eintragung in das Verzeichnis die<br />
Anzahl der Zugriffe auf ihre Seite zu erhöhen.<br />
Podiumsdiskussion des<br />
Hartmannbundes in Berlin<br />
„Chancen und Risiken der Kostenerstattung –<br />
Gesundheitsreform in der Praxis“ – unter diesem<br />
Titel richtet der Hartmannbund im Rahmen<br />
des Deutschen Ärztekongresses am 5.<br />
Mai <strong>2004</strong> ab 10.30 Uhr im Kongresszentrum<br />
am Alexanderplatz eine Podiumsdiskussion<br />
aus. Dr. Andreas Köhler, Hauptgeschäftsführer<br />
der KBV, Dr. Hans-Jürgen Thomas, Vorsitzender<br />
des Hartmannbundes, Dieter Hebel,<br />
Vorstandsvorsitzender der Gmünder Ersatzkasse<br />
und Gernot Schlösser, Vorstandsvorsitzender<br />
der AXA-Krankenversicherung werden<br />
unter der Moderation von Dr. Bernd B.<br />
Alles, Kolumnist der Ärztezeitung, die Problematik<br />
diskutieren.<br />
ÄKN gründet Akademie<br />
für Palliativmedizin<br />
Die Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) hat<br />
Ende Februar eine Akademie für Palliativmedizin<br />
gegründet. Vor den Teilnehmern der<br />
ersten Fachtagung der Palliativ-Arbeitsgemeinschaft<br />
Niedersachsen in Hildesheim<br />
stellte die ÄKN-Vizepräsidentin Dr. Cornelia<br />
Goesmann Ziele und Aufgaben dieser<br />
neuen Institution vor: „Wir wollen ein interprofessionelles<br />
Forum für die Fort- und Weiterbildung<br />
aller in der Palliativmedizin Tätigen<br />
schaffen, um die Versorgung schwerst- und<br />
todkranker Menschen in Niedersachsen zu<br />
verbessern. Solch eine berufsübergreifend<br />
angelegte Akademie ist in Deutschland einmalig.“<br />
Sie wird unter dem Dach der Ärztekammer<br />
in der schon bestehenden Akademie<br />
für ärztliche Fortbildung eingerichtet und kooperiert<br />
eng mit der Palliativ-Arbeitsgemeinschaft<br />
Niedersachsen. Zunächst erhält sie von<br />
der ÄKN eine Anschubfinanzierung, langfristig<br />
aber soll die neue Einrichtung kostendeckend<br />
arbeiten.<br />
1112 Berliner Ärzte<br />
immer noch arbeitslos<br />
1112 Ärzte sind in Berlin arbeitslos gemeldet,<br />
schreibt „Berliner Ärzte“ in der Februar-<strong>Ausgabe</strong>.<br />
Unter diesen 1112 seien 397 Fachärzte.<br />
Die Allgemeinmediziner bildeten mit 75<br />
die stärkste Gruppe. Nach wiederholten Medienanfragen,<br />
weshalb arbeitslose Berliner<br />
Ärzte nicht nach Brandenburg gingen, wo<br />
händeringend Fachärzte gesucht würden,<br />
habe sich die Berliner Ärztekammer intensiver<br />
mit der Angelegenheit beschäftigt: „Viele der<br />
Betroffenen befinden sich in Familiensituationen,<br />
die eine Annahme einer weit entfernten<br />
Stelle oder gar das wirtschaftliche Risiko einer<br />
eigenen Niederlassung nicht erlauben. Zuweilen<br />
sind es auch gesundheitliche Schwierigkeiten,<br />
Sprachprobleme oder ein dem Markt<br />
nicht ganz gerecht werdendes Qualifikationsprofil,<br />
das Ärzte in Arbeitslosigkeit hält.“<br />
128 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
KVBB informiert<br />
Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen<br />
für den Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg<br />
keine Änderung zur vorangegangenen Veröffentlichung<br />
(Die Übersicht entnehmen Sie bitte dem Brandenburgischen Ärzteblatt 2/<strong>2004</strong>, Seite 55)<br />
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass gemäß der Bedarfsplanungs-Richtlinien-Ärzte eine Überversorgung dann angezeigt ist, wenn durch einen Vergleich<br />
zwischen der für den Planungsbereich maßgeblichen allgemeinen Verhältniszahl für die Arztgruppe und der für den Planungsbereich ermittelten örtlichen<br />
Verhältniszahl eine Überschreitung von 10 v. H. festgestellt wird. Insofern ist nicht grundsätzlich davon auszugehen, dass für die in der Übersicht noch<br />
nicht gesperrten Planungsbereiche/Arztgruppen eine Unterversorgung angezeigt ist. Wir empfehlen daher dringend jedem niederlassungswilligen Arzt, sich<br />
vor der Antragstellung in der KV Brandenburg, Geschäftsbereich Qualitätssicherung/Sicherstellung, über die jeweilige Versorgungssituation zu informieren.<br />
Nachzubesetzende<br />
Vertragsarztsitze<br />
Nach Anordnung von Zulassungssperren<br />
durch den Landesausschuss<br />
der Ärzte und Krankenkassen ist die<br />
KV Brandenburg gem. § 103 Abs. 4<br />
SGB V gesetzlich verpflichtet, auf Antrag<br />
Vertragsarztsitze zur Nachbesetzung<br />
auszuschreiben.<br />
Eine Garantie für eine wirtschaftliche<br />
Praxisführung nach Übernahme ist<br />
mit dieser Ausschreibung nicht verbunden.<br />
Folgende Vertragsarztsitze werden<br />
ausgeschrieben:<br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Allgemeinmedizin<br />
Planungsbereich:<br />
Frankfurt (Oder) /St. / Oder-Spree<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 16/<strong>2004</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Augenheilkunde<br />
Planungsbereich: Uckermark<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 17/<strong>2004</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Augenheilkunde<br />
Planungsbereich: Elbe-Elster<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 18/<strong>2004</strong><br />
Facharzt/Fachärztin für<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten<br />
Planungsbereich:<br />
Frankfurt (Oder) /St. / Oder-Spree<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 19/<strong>2004</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Orthopädie<br />
Planungsbereich:<br />
Märkisch-Oderland<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 20/<strong>2004</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Innere Medizin (fachärztlich)<br />
Planungsbereich:<br />
Dahme-Spreewald<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 21/<strong>2004</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für HNO-Heilkunde<br />
Planungsbereich: Brandenburg an<br />
der Havel/St. /Potsdam-Mittelmark<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 22/<strong>2004</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Frauenheilkunde<br />
Planungsbereich: Oberhavel<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 23/<strong>2004</strong><br />
Facharzt/Fachärztin<br />
für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Planungsbereich: Havelland<br />
Zeitpunkt: schnellstmöglich<br />
Bewerbungskennziffer: 24/<strong>2004</strong><br />
Nähere Informationen und Bewerbungsunterlagen<br />
erhalten Sie bei<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Brandenburg, Ansprechpartnerin:<br />
Karin Rettkowski, Tel.-Nr.: 0331/<br />
2309-320.<br />
Die schriftliche Bewerbung für die<br />
ausgeschriebenen Vertragsarztsitze<br />
ist zwingend erforderlich. Sie muss<br />
die Bewerbungskennziffer, die Anschrift,<br />
die Telefonnummer, die Facharztanerkennung<br />
sowie Angaben<br />
zum möglichen Praxisübernahmezeitpunkt<br />
enthalten. Unter dem Stichwort<br />
„Ausschreibung” sind die Unterlagen<br />
bis zum 07. Mai <strong>2004</strong> bei<br />
der KV Brandenburg, Friedrich-Engels-Str.<br />
103/104, 14473 Potsdam,<br />
einzureichen. Wir machen ausdrücklich<br />
darauf aufmerksam, dass die in<br />
der Warteliste eingetragenen Ärzte<br />
nicht automatisch als Bewerber für<br />
die ausgeschriebenen Vertragsarztpraxen<br />
gelten.<br />
Potsdam, den 4. März <strong>2004</strong><br />
Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg hat für die nachfolgenden Regionen und Arztgruppen im Land Brandenburg<br />
auf Grund von Schließungen bzw. fehlenden Nachbesetzungen eine bestehende oder drohende Gefährdung der<br />
ambulanten Versorgung festgestellt und bietet daher interessierten Ärzten Möglichkeiten vorrangig zur Praxisübernahme,<br />
in besonderen Fällen auch zur Praxisneugründung mit der Zusicherung einer Umsatzgarantie sowie die Möglichkeiten<br />
einer befristeten Anstellung in bestehenden Vertragsarztpraxen an.<br />
Interessierte Ärzte melden sich bitte bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Postfach 60 08 61, 14408<br />
Potsdam, Niederlassungsberatung Frau Rettkowski, Tel: 0331/2309-320, e-mail: karin.rettkowski@kvbb.de<br />
Für Hausärzte<br />
(Fachärzte für Allgemeinmedizin,<br />
Praktische Ärzte, Ärzte und<br />
hausärztlich tätige Internisten):<br />
➢ Region der Altkreise:<br />
• Brandenburg (Stadt) -<br />
(nur Praxisübernahme)<br />
• Perleberg<br />
• Luckenwalde<br />
• Luckau<br />
• Bad Liebenwerda -<br />
(Elsterwerda)<br />
• Senftenberg<br />
• Forst<br />
• Guben<br />
• Spremberg -<br />
(Welzow und Umgebung<br />
sowie östliche Kreisregion)<br />
• Bad Freienwalde<br />
• Schwedt<br />
• Angermünde -<br />
(Gartz und ländliche Umgebung)<br />
Für Fachärzte für Augenheilkunde:<br />
➢ Region der Altkreise:<br />
• Wittstock<br />
• Lübben<br />
• Guben<br />
• Seelow<br />
• Strausberg<br />
• Eisenhüttenstadt/Land<br />
Für Fachärzte für Dermatologie:<br />
➢ Region der Altkreise:<br />
• Perleberg<br />
• Finsterwalde<br />
• Herzberg<br />
• Forst<br />
• Guben<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
129
Landesgesundheitsamt<br />
Infektionsschutz<br />
Infektionskrankheiten/Impfschutz/Krankenhaushygiene (Februar <strong>2004</strong> - Auszug)<br />
Infektionsgeschehen<br />
Im Februar wurden 19 Häufungen mit insgesamt<br />
232 Erkrankten aus 8 Kreisen gemeldet,<br />
darunter 5 Norovirus-Häufungen, 8<br />
Rotavirus-Häufungen und 6 ätiologisch ungeklärte<br />
Häufungen.<br />
Bei den Rotavirus-Häufungen wurden 79<br />
Erkrankte aus 4 Kreisen gemeldet. Betroffen<br />
waren 5 Kindertagesstätten, 2 medizinische<br />
Einrichtungen und ein Altenheim.<br />
Die Norovirus-Häufungen mit 78 Erkrankten<br />
meldeten 5 Kreise. Die Erkrankungen traten<br />
in 3 medizinischen Einrichtungen, einem<br />
Altersheim und einmal unter Beschäftigten einer<br />
Firma auf.<br />
Die 6 ätiologisch ungeklärten Häufungen<br />
mit 75 Erkrankungsfällen meldeten 5 Kreise.<br />
Betroffen waren 3 Kindertagesstätten, je eine<br />
Gaststätte und Schule sowie ein Altersheim.<br />
Borreliosen<br />
Im Februar wurden 44 Borreliosen gemeldet.<br />
Ein Erythema migrans wurde bei 23 und<br />
eine frühe Neuroborreliose bei einem Patienten<br />
festgestellt. In 5 Fällen wurde eine<br />
Arthritis diagnostiziert. Für die übrigen Patienten<br />
lagen allgemeine (z. B. Kopf-und<br />
Rückenschmerzen; Polyarthralgien) oder<br />
keine konkreten Angaben vor. Einen Zeckenstich<br />
konnten 20 Betroffene in der Anamnese<br />
angeben.<br />
Einzelerkrankungen<br />
Eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte<br />
Meningokokken-Erkrankung meldete Bran-<br />
Fälle (absolut)<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
1985<br />
1986<br />
1987<br />
Campylobacter-Enteritis<br />
1988<br />
1989<br />
1990<br />
1991<br />
1992<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
J a h r<br />
denburg a.d.H. Das<br />
1-jährige Mädchen<br />
war mit Erbrechen,<br />
Fieber und Hautblutungen<br />
erkrankt.<br />
Trotz intensiv-medizinischer<br />
Versorgung<br />
verstarb das<br />
Kind noch am Aufnahmetag.<br />
Aus dem<br />
Liquor wurde N.<br />
meningitidis isoliert.<br />
Sowohl im familiären<br />
Umfeld als<br />
auch in der Kindertagesstätte<br />
wurde<br />
bei einem ausgedehnten<br />
Personenkreis<br />
eine Rifampicin-Prophylaxe<br />
durchgeführt.<br />
Je eine klinisch-labordiagnostisch bestätigte<br />
Shigellose meldeten Oder-Spree und Potsdam.<br />
Beim ersten Fall handelt es sich um eine<br />
27-jährige Frau, die mit Bauchschmerzen,<br />
blutigem Durchfall und Fieber erkrankt war.<br />
Im Stuhl konnte Sh.sonnei nachgewiesen<br />
werden. Die Infektionsquelle konnte nicht ermittelt<br />
werden. Der zweite Erkrankte war ein<br />
30-jähriger Mann, der mit Bauchschmerzen<br />
und Durchfall erkrankt war. Aus dem Stuhl<br />
wurde Shigella spez. isoliert (keine Differenzierung<br />
im Labor). Vermutlich hatte sich der<br />
Patient während eines Urlaubsaufenthaltes in<br />
Indien infiziert.<br />
Einen Botulismus-<br />
Fall meldete Oder-<br />
Spree. Der 37-jährige<br />
Mann war mit<br />
Dyspnoe und Hirnnervenstörungen<br />
stationär<br />
aufgenommen<br />
worden. In privat<br />
hergestellter Blutwurst<br />
konnte Botulinumtoxin<br />
nachgewiesen<br />
werden. Die<br />
Untersuchungen im<br />
Patientenmaterial<br />
verliefen negativ.<br />
Listeriose-Erkran-<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
Infektionskrankheit Fälle Kumulativwert<br />
29.12. 2003- 29.2. <strong>2004</strong>*<br />
Salmonellen-Erkrankung 81 219<br />
Rotavirus-Erkrankung 368 565<br />
Campylobacter 82 185<br />
Yersiniose 15 32<br />
E. coli-Enteritis (ohne EHEC) 13 32<br />
Norovirus-Erkrankung 213 472<br />
Tuberkulose 10 19<br />
Meningokokken-Erkrankung 1 3<br />
Listeriose 3 3<br />
Hepatitis B 2 7<br />
Hepatitis C 2 5<br />
Pertussis 20 48<br />
Borreliose 44 125<br />
* vorläufige Zahlen (durch Nachmeldungen kann es Differenzen zwischen der<br />
Summe der Einzelmonate und dem aktuellen Kumulativwert geben)<br />
kungen meldeten<br />
Cottbus (2 E) und<br />
Potsdam (1 E). Bei<br />
den beiden ersten<br />
Fällen handelt es sich<br />
um Mutter und Kind.<br />
Die 23-jährige Frau<br />
war mit Fieber über 38 °C und starker Wehentätigkeit<br />
stationär aufgenommen worden.<br />
Das Kind musste durch sectio caesarea entbunden<br />
werden. Aus dem Fruchtwasser der<br />
Mutter und aus dem Ohrabstrich vom Neugeborenen<br />
wurde L. monocytogenes isoliert.<br />
Der dritte Fall betraf eine 41-jährige Frau mit<br />
Sepsis. Aus dem Blut wurde ebenfalls L. monocytogenes<br />
isoliert.<br />
Campylobacter-Enteritiden<br />
(Kurz-Info zu 2003 mit Abbildung)<br />
Im Vergleich zu 2002 hat es bei den Erkrankungen<br />
durch Campylobacter im Jahr 2002<br />
einen deutlichen Rückgang gegeben (2002:<br />
2210 Erkrankungen; 2003: 1820 Erkrankungen).<br />
Sie nehmen weiterhin bei den<br />
durch Lebensmittel übertragenen bakteriellen<br />
Infektionen den zweiten Platz nach den<br />
Salmonellosen ein. Die meisten Fälle waren<br />
Einzelerkrankungen. Es wurde nur eine Häufung<br />
gemeldet. Die Erkrankungen betrafen<br />
vier von sechs Arbeitskollegen, die nach einem<br />
gemeinsamen Frühstück (Hackepeter-<br />
Brötchen) erkrankt waren. Bei drei Patienten<br />
konnte Campylobacter jejuni nachgewiesen<br />
werden.<br />
Info: aviäre Influenza<br />
Vom Robert-Koch-Institut wurden die neuesten<br />
Empfehlungen zu Vorgehensweisen bei<br />
Infektionsverdacht mit aviären Influenzaviren<br />
vom Typ A/H5N1 inklusive Falldefinition,<br />
Empfehlungen zur Diagnostik und Mitteilungsbogen<br />
für Gesundheitsämter im Internet<br />
unter http://www.rki.de/INFEKT/INFEKT.HTM<br />
veröffentlicht.<br />
130 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Aktuell<br />
Schreibende Ärzte treffen sich<br />
Grundstein für Landesverband Brandenburg gelegt<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
im Heft 9/2003 des „Brandenburgischen<br />
Ärzteblattes“ machte ich Sie auf den Bundesverband<br />
Deutscher Schriftstellerärzte<br />
(BDSÄ), Mitglied in der UMEM (Union Mondiale<br />
des Ecrvains Medizicins) aufmerksam,<br />
verbunden mit dem Ziel, auch im Land Brandenburg<br />
eine Landesgruppe zu bilden. Sie<br />
sollte das organisatorische und schöngeistige<br />
Dach sein für Ärztinnen und Ärzte, die<br />
sich in ihrer knappen Freizeit in der verschiedensten<br />
Weise literarisch betätigen aus<br />
Lust am Schreiben und der Freude sich dadurch<br />
anderen mitzuteilen oder Erlebtes zu<br />
verarbeiten.<br />
Auf meinen Artikel haben sich Frau Kollegin<br />
Kromphardt und Kollege Dr. Krüger mit mir<br />
in Verbindung gesetzt, wobei ein erstes gemeinsames<br />
Treffen mit regem Gedankenaustausch<br />
und dem Vortragen eigener Gedichte<br />
bereits stattfand und somit der Grundstein für<br />
Barbara Kromphardt und OMR Dr. Hans Brockmann<br />
Foto: privat<br />
eine Landesgruppe des BDSÄ in Brandenburg<br />
gelegt werden konnte. Zugleich verschwand<br />
einer der letzten „weißen Flecken“<br />
im Rahmen des BDSÄ. Doch sicher gibt es<br />
noch mehr Ärztinnen und Ärzte, die selbst<br />
schreiben und Interesse an der Begegnung<br />
mit Gleichgesinnten, am Erfahrungsaustausch<br />
mit ihnen und an gemeinsamen Lesungen<br />
vor einem Publikum oder auch an der<br />
Veröffentlichung eigener Arbeiten haben als<br />
Ausgleich für Ihren schweren und verantwortungsvollen<br />
Beruf und den täglichen Ärger<br />
mit den Folgen einer chaotischen Gesundheitspolitik.<br />
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich noch<br />
weitere Kolleginnen und Kollegen als Dichtende,<br />
Erzählende oder als Anekdoten, Satiren<br />
und Berichte Verfassende „outen“ würden.<br />
Wenn dies der Fall ist, setzen Sie sich bitte mit<br />
OMR Dr. Hans Brockmann, Puschkinstraße 4,<br />
04924 Bad Liebenwerda, Telefon und Fax<br />
(035341) 22 87, E-Mail: Dr. HansBrockmann@web.de,<br />
in Verbindung.<br />
Abschließend sei erwähnt, dass der Jahreskongress<br />
des BDSÄ in diesem Jahr vom<br />
19. bis 23. Mai in Bad Harzburg stattfindet.<br />
Einladungen bzw. Anmeldungen hierzu können<br />
Sie über mich erhalten.<br />
Lindendüfte<br />
von Barbara Kromphardt<br />
Kaum zu glauben: Käfer im Ohr!<br />
von OMR Dr. Hans Brockmann<br />
Schreib-Impfung<br />
von Dr. Ludwig-Chr. Krüger<br />
Wie herrlich, wenn die Stadt volltrunken<br />
vom Duft der Linden süß verklebt,<br />
es ist, als ob die Luft erbebt,<br />
wo Bienen in die Blüten tunken.<br />
Der Duft ist golden mit Musik,<br />
er riecht nach Tanz und nach Akkordeon,<br />
auch jener sechs-Uhr-Glockenton<br />
kommt aus den Linden nicht zurück.<br />
Es klebt sogar das grüne Gras,<br />
die Autodächer süß besprüht,<br />
wenn über ihnen eine Linde blüht,<br />
es ist, als säßen wir im Honigfass.<br />
Es ist der reine Überfluss,<br />
ist ein Symbol für reiches Leben,<br />
ist so verschwenderisch gegeben,<br />
dass man hier an nichts sparen muss.<br />
Nun öffnet eure Hände und genießt,<br />
der süße Saft fließt aus der Liebe Baum,<br />
das Überfließen ist kein Traum,<br />
ist wie ein Land, wo Milch und Honig fließt.<br />
So ist die Liebe: jeder kann sie haben,<br />
in unbegrenzten Mengen überall<br />
verströmt sie Duft und trifft die Wahl<br />
für die, die offene Herzen haben.<br />
Nachts wurde ich von einem aufgeregten<br />
Ehemann zu einem dringenden Hausbesuch<br />
in ein 13 km entferntes Dorf gerufen.<br />
Seine 58jährige Frau war ca. eine<br />
Stunde nach dem Einschlafen plötzlich<br />
mit "Ohrensausen” erwacht und ließ sich<br />
nicht beruhigen.<br />
Kurz darauf traf ich mit dem Gedanken<br />
an einen ernsten HNO-Notfall mit eventueller<br />
stationärer Einweisung ein.<br />
Prompt traf ich die am ganzen Körper zitternde<br />
Frau auch noch mit hochrotem<br />
Kopf an.<br />
Bei der Ohrenspiegelung fand sich dann<br />
als Ursache ein in Lupenvergrößerung<br />
"riesiger” Käfer, der mit den Beinen regelrecht<br />
am Trommelfell kratzte. Verständlicherweise<br />
war die Patientin durch<br />
die Ohrenspülung mit einer 10-ml-Spritze<br />
nach zwei Minuten beschwerdefrei und<br />
ich der "Allergrößte”. Alle staunten über<br />
den Winzling von zwei Millimetern, der<br />
soviel Aufregung verursacht hatte. Die<br />
Frau erhielt noch eine Tablette Diazepam<br />
und ich trat befriedigt mit der Lehre<br />
den Heimweg an, dass man nie Diagnosen<br />
vorausahnen sollte.<br />
Ein älterer Patient hat seine Chipkarte<br />
vergessen und will aber trotzdem eine<br />
Grippeschutzimpfung erhalten.<br />
Die Fertigspritze wird bereitgelegt. Vorher<br />
soll der Patient aber noch seine Unterschrift<br />
auf den Abrechnungsschein setzen.<br />
Plötzlich ist die Spritze weg. Wer hat<br />
denn nur ...? Im gleichen Augenblick ruft<br />
der Patient mürrisch: "Haben Sie keinen<br />
Kugelschreiber, der schreibt?” – Er hatte<br />
doch tatsächlich versucht, mit der Spritze<br />
zu unterschreiben!<br />
Pumuckel-Spritze<br />
von Dr. Ludwig-Chr. Krüger<br />
Wir impften gerade eine ältere Dame gegen<br />
Grippe, als sie bemerkte: "Herr Doktor,<br />
voriges Jahr bekam ich noch eine zweite<br />
moderne Schutzimpfung, muss die auch<br />
aufgefrischt werden?” Als sie meinen fragenden<br />
Blick sah, meinte sie: "Na, ich<br />
glaube die "Pumuckel-Impfung!”<br />
Sie meinte Pneumokokken.<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
131
Aktuell/Rezensiert<br />
Stat. Bundesamt: 128.000<br />
Schwangerschaftsabbrüche<br />
Im Jahr 2003 wurden dem Statistischen Bundesamt<br />
rund 128 000 Schwangerschaftsabbrüche<br />
in Deutschland gemeldet und damit<br />
1,8 % (- 2 400) weniger als 2002 (130 400).<br />
Nahezu die Hälfte der Frauen (49 %) war<br />
zum Zeitpunkt des Eingriffs ledig, verheiratet<br />
waren 45 %. Knapp drei Viertel (71 %)<br />
der Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche<br />
durchführen ließen, waren zwischen 18 und<br />
34 Jahren alt, 16 % zwischen 35 und 39 Jahren,<br />
6 % waren minderjährig, rund 7 % 40<br />
Jahre und älter. 40 % der Schwangeren hatten<br />
vor dem Eingriff noch keine Lebendgeburt.<br />
Über 97 % der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche<br />
wurden nach der Beratungsregelung<br />
vorgenommen. Medizinische bzw.<br />
kriminologische Indikationen waren in weniger<br />
als 3 % der Fälle die Begründung für den<br />
Abbruch. Die meisten (81 %) Schwangerschaftsabbrüche<br />
wurden mit der Absaugmethode<br />
(Vakuumaspiration) durchgeführt. Die<br />
Eingriffe erfolgten vorwiegend ambulant<br />
(93 %), davon rund ein Sechstel ambulant in<br />
Krankenhäusern und der Rest in gynäkologischen<br />
Praxen. 5 % der Frauen ließen den<br />
Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in<br />
dem sie nicht wohnten.<br />
Erna vom Grünen Kreuz<br />
ERNA <strong>2004</strong> ist das Update von ERNA, der<br />
Ernährungsberatungs-Software des Deutschen<br />
Grünen Kreuzes. Mit ERNA <strong>2004</strong> wurde<br />
das Programm vollständig überarbeitet<br />
und aktualisiert. Die Software wendet sich<br />
speziell an Ärzte und Apotheker und ermöglicht<br />
eine ausführliche und kompetente Beratung<br />
bei einem geringen Zeitaufwand. Denn<br />
ERNA bietet ein komplettes Angebot rund<br />
ums Thema Ernährung: Ernährungsberatung<br />
für 22 ernährungsmitbedingte Erkrankungen,<br />
Ernährungsprotokoll mit tabellarischer<br />
und grafischer Auswertung, Nährwertangaben<br />
zu 60 Inhaltsstoffe von mehr als 10.000<br />
Lebensmitteln, ein umfangreiches Nachschlagewerk<br />
sowie eine Patientenkartei.<br />
Falls Sie sich einen eigenen Eindruck von<br />
ERNA <strong>2004</strong> verschaffen möchten: Das Grüne<br />
Kreuz sendet Ihnen gerne eine Demo-CD zu<br />
– eine kurze Mail an erna@dgk.de genügt.<br />
Arzneimittelkommission der<br />
deutschen Ärzteschaft<br />
In ihrem Newsletter <strong>2004</strong>-047 stellt die<br />
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft<br />
die Frage „Erhöhte Inzidenz von Pankreaskarzinomen<br />
nach jahrzehntelanger Einnahme<br />
von ASS?“ und bezieht dabei Stellung<br />
zu den Ergebnissen einer Studie aus dem<br />
Brigham and Women´s Hospital in Boston.<br />
Im Newsletter <strong>2004</strong>-048 geht sie auf „Unerwünschte<br />
zerebrovaskuläre Ereignisse und<br />
erhöhte Mortalität bei älteren Patienten mit<br />
Demenz unter der Therapie mit Olanzapin<br />
(ZYPREXA ® )“ ein.<br />
Der Newsletter <strong>2004</strong>-049 berichtet „Paroxetin<br />
zur Behandlung depressiver Erkrankungen<br />
bei Unter-18-Jährigen kontraindiziert“.<br />
Ausführlich dazu auf der Internetseite der<br />
AkdÄ unter www.akdae.de.<br />
Internisten-Jahrestagung<br />
live im Internet<br />
Vom 17. bis 21. <strong>April</strong> findet in Wiesbaden<br />
die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Innere Medizin (DGIM) statt. Für interessierte<br />
Ärzte, die nicht vor Ort sein können,<br />
bietet das Internetportal „Mein Yahoo! Für<br />
Ärzte“ die Möglichkeit, auf der Seite<br />
www.meinearztseite.de die Eröffnungsveranstaltung<br />
und die Plenarvorträge live zu verfolgen.<br />
Hierfür ist nur eine kostenlose Anmeldung<br />
im Portal nötig. Weitere Auskünfte T:<br />
0800/673 0 673 (gebührenfrei).<br />
OP-Manual Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe –<br />
Alles für den OP und die Station<br />
Bernhard Uhl ( Hrsg.)<br />
Georg Thieme Verlag Stuttgart -<br />
New York <strong>2004</strong><br />
580 Abbildungen, 10 Tabellen, 420 Seiten<br />
incl. einem Abkürzungs- und<br />
Sachverzeichnis, ISBN 3-13-130831-1<br />
99,00 €; 157,00 CHF<br />
Im charakteristischen Thieme-„Kleid“ und<br />
handlichen Format erschien soeben ein sehr<br />
empfehlenswertes Hand-Buch für den gynäkologischen<br />
Operateur, an dessen Entstehung<br />
neben dem Herausgeber Bernhard Uhl (St.<br />
Vinzenz-Hospital Dinslaken) noch fünf weitere<br />
„gestandene“ Kliniker beteiligt gewesen<br />
sind. Dennoch ist das Manual kein ‚Viel-Männer-<br />
Buch’ im wörtlichen Sinne, sondern eher<br />
ein Werk wie aus einem „Guss“. Allerdings<br />
stammen allein 6 Kapitel von M. Wunsch (Aurich)<br />
und fünf Abschnitte von B. Uhl selbst.<br />
Das Buch möchte „Unterstützung bei der operativen<br />
Ausbildung und bei der Rekapitulation<br />
vor selteneren Eingriffen“ sein. Dieses Anliegen<br />
des Herausgebers ist nach Ansicht des<br />
Rezensenten in vollem Umfang erfüllt worden.<br />
Didaktisch sinnvoll gegliedert werden in insgesamt<br />
14 Kapiteln – beginnend mit der Patientenvorbereitung,<br />
der Beschreibung der<br />
Eingriffe an den einzelnen Organen bis hin<br />
zu geburtshilflichen Eingriffen und der Diagnostik<br />
und Behandlung von Komplikationen<br />
nach operativen Eingriffen – alle gängigen<br />
Operationen einschließlich der Eingriffe an<br />
der weiblichen Brust und endoskopische Interventionen<br />
Schritt für Schritt beschrieben. Untersetzt<br />
mit einprägsamen – z. T. auch farbigen<br />
Operations-Skizzen – kann der Leser die<br />
jeweilige Operations-Taktik gut nachvollziehen.<br />
Die in jedem Kapitel gegebenen praktischen<br />
Tipps – auch zum Vermeiden von Fehlern<br />
– belegen die profunde Kenntnis der<br />
Autoren im Hinblick auf die dargestellten<br />
Sachverhalte. Lediglich der im Abschnitt 8:<br />
„Eingriffe an den Adnexen“ (B. Uhl) gegebene<br />
Hinweis, die erste Zyklushälfte als Kontraindikation<br />
zur Durchführung einer<br />
Chromopertubation aufzufassen als auch<br />
die – zumindest gewöhnungsbedürftige, weil<br />
sprachlich wohl doch nicht ganz korrekte Verwendung<br />
der Bezeichnung das Adnex, wenn<br />
es doch die Adnexe heißen sollte, mahnt Diskussionsbedarf<br />
an. Neben den den geburtshilflichen<br />
Eingriffen, den Eingriffen am Uterus<br />
und den Eingriffen an den Adnexen gewidmeten<br />
Abschnitten nimmt das von keinem Geringeren<br />
als von Klaus Brunnert (Osnabrück)<br />
selbst verfasste Kapitel zu Mammachirurgischen<br />
Eingriffen den größten Umfang ein.<br />
Was – nach Ansicht des Rezensenten – den<br />
besonderen Wert der vorliegenden Neuerscheinung<br />
ausmacht ist deren zeitgemäße,<br />
übersichtliche und knappe, dafür aber präzise<br />
Darstellung der Operationsvorbereitung<br />
und -durchführung von den im Fachgebiet üblichen<br />
Eingriffen einschließlich von Lösungsangeboten<br />
zu den oft nicht vorhersehbaren<br />
Komplikationen. Schließlich ist auch der Preis<br />
des Buches (es finden sich nur wenige Druckfehler)<br />
durchaus akzeptabel.<br />
S. Rummler, Eisenhüttenstadt<br />
Helmut Clahsen:<br />
Mir fehlen die Worte...<br />
Aphasie nach Schlaganfall –<br />
ein Erfahrungsbericht. Mabuse Verlag,<br />
Frankfurt am Main 2003, 128 S., 15,90 €,<br />
ISBN 3-935964-22-6.<br />
Nach einem Schlaganfall kann Lilo Clahsen<br />
(48) nicht mehr sprechen, Dinge nicht mehr<br />
benennen, weder schreiben noch rechnen.<br />
Das Sprachzentrum ist geschädigt, nicht jedoch<br />
ihr Denkvermögen, was ihre Situation<br />
nur schwer erträglich macht. Ehemann Helmut<br />
weicht nicht von ihrer Seite, beschreibt<br />
den mühsamen Weg der Genesung, erfreuliche<br />
und verletzende Begegnungen mit<br />
Mitarbeitern des Gesundheitswesen, die oft<br />
frustrierende, gefühlskalte Behandlung der<br />
kranken Frau in Behörden und Ämtern.<br />
132 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Rezensiert<br />
In Deutschland erleiden jährlich schätzungsweise<br />
200.000 Menschen einen Schlaganfall,<br />
ein Drittel davon „verliert“ die Sprache. „Diese<br />
Zahlen sagen viel über die Größenordnung<br />
aus, die der Schlaganfall und eine seiner Folgen,<br />
die Aphasie, heute im Gesundheitswesen<br />
einnehmen. Über die Schicksale, die sich dahinter<br />
verbergen, sagen sie nichts“, schreibt<br />
Monika Rausch, Präsidentin des Deutschen<br />
Bundesverbandes für Logopädie, in ihrem Vorwort.<br />
Fassungslosigkeit, Hilflosigkeit, Verzweiflung<br />
und Angst sind die vorherrschenden<br />
Gefühle, die nicht nur Helmut Clahsen<br />
und seine Frau Lilo, die vermutlich auch viele<br />
andere Betroffene und deren Angehörige Tag<br />
für Tag in Deutschland erleben. Das Buch<br />
zeigt, wie der kranke Mensch im stressigen<br />
Alltag des „Gesundheitsbetriebes“ untergehen<br />
kann, weil es am nötigen Personal (in der<br />
Anzahl und in der Güte) fehlt. So bleibt der<br />
Betroffene oft nur ein medizinischer Fall, dessen<br />
Heilungschancen weit besser wären,<br />
könnte seine ganzheitliche Persönlichkeit, sein<br />
„Lebenshintergrund“ in der Behandlung etwas<br />
mehr berücksichtigt werden.<br />
„Mir fehlen die Worte“ stimmt beim Lesen<br />
sehr nachdenklich. Ärzte, Therapeuten, Pfleger,<br />
vor allem aber auch Politiker und „Bürokraten“<br />
sollten dieses Buch lesen. Es könnte für<br />
die Qualität medizinischer Versorgung, die<br />
doch ständig lautstark gefordert wird, sehr<br />
hilfreich sein.<br />
(hak)<br />
Nicolai Worm:<br />
Glücklich und schlank<br />
Die LOGI-Methode in Theorie und Küche.<br />
Systemed Verlag Lünen 2003,<br />
176 S. (davon 66 S. Rezeptvorschläge),<br />
mit Fotos und Abbildungen, 19,90 €,<br />
ISBN 3-927372-26-9<br />
Die Fettleibigkeit in den Wohlstandsländern<br />
nimmt zu, der „Durchschnitts-Deutsche“ und<br />
die Zahl der Ernährungsratgeber auch. Woran<br />
mag das liegen? An falscher Ernährung?<br />
An falschen Ernährungsratgebern?<br />
Dr. Nicolai Worm, promovierter Oecothrophologe,<br />
kritisiert in seinem Buch „Glücklich<br />
und schlank“ fettreduzierte und kohlehydratreiche<br />
Diät-Programme gleichermaßen,<br />
bricht eine Lanze für „artgerechte Ernährung“,<br />
die er aus der „Ur-Ernährung des<br />
Menschen“ herleitet, als der noch Jäger und<br />
Sammler gewesen war. Viel Eiweiß, das richtige<br />
Fett und weniger Kohlehydrate kennzeichnen<br />
die Ernährung nach der LOGI-<br />
Methode. LOGI steht für Low Glycemic Index.<br />
Nahrungsmittel mit niedrigem Glykämischen<br />
Index gelangen bevorzugt auf den Speiseplan.<br />
Die Kohlehydratzufuhr wird gesenkt, um<br />
den Blutzuckerspiegel beständig niedrig zu<br />
halten. Blutfettwerte werden ebenfalls minimiert<br />
und Fettdepots in der Folge seltener angelegt.<br />
Klingt einleuchtend und ist gar nicht so schwer<br />
zu verwirklichen, wie 74 Rezeptvorschläge<br />
für alle Mahlzeiten des Tages im Buch zeigen.<br />
Leistungssportler oder Nierenkranke indes<br />
werden nach der LOGI-Methode nicht unbedingt<br />
essen können, aber vielen mit erhöhtem<br />
BMI und Körpergewicht könnte das Buch vielleicht<br />
einen Weg in eine glücklichere (und<br />
schlankere!) Zukunft zeigen. (hak)<br />
Renate Baumgarten:<br />
Not macht erfinderisch<br />
Drei Jahrzehnte Chefärztin in Ost und West,<br />
mdv Mitteldeutscher Verlag Halle <strong>2004</strong>,<br />
280 S., zahlr. Abb., 24,90 €,<br />
ISBN 3-89812-224-7.<br />
Prof. Renate Baumgarten<br />
Foto: privat<br />
Der Schock eines Artikels aus Heft 48/49/B<br />
der Interessengemeinschaft Medizin und Gesellschaft<br />
saß noch tief, als ich Renate Baumgartens<br />
Buch abends zur Hand nahm. Am<br />
Nachmittag hatte ich acht Seiten lang über<br />
die „Zerstörung des sportmedizinischen Betreuungssystems“<br />
der DDR „seit der gesellschaftlichen<br />
Rückwende zum kapitalistischen<br />
Deutschland“ gelesen und gelernt, die Rede<br />
vom ‚Staatsdoping’ sei lediglich eine „bewusste<br />
Lüge der DDR-Delegitimierungskampagne“<br />
und „die Nutzung von pharmakologischen<br />
Mitteln ... im DDR-Leistungssport“ nur<br />
„eine Antwort im Sinne der Chancengleichheit“<br />
gewesen. Mir standen die Haare zu Berge.<br />
Welch frech-dreister Rechtfertigungsversuch<br />
eines – Verzeihung für die Anleihe aus<br />
dem damals üblichen Vokabular – „Ewiggestrigen“.<br />
Und nun Renate Baumgartens „Not macht erfinderisch“.<br />
Noch eine DDR-Zeit-Verklärung?<br />
Mit Skepsis begann ich zu lesen, doch die war<br />
schnell gewichen. Und ich genauso schnell<br />
gefangen von einer Biographie, die zugleich<br />
ein gelungenes Sachbuch ist, weil sie in fast<br />
jedem Kapitel und auf ungezählten der 280<br />
Seiten Rück- und Einblicke auf und in 40 Jahre<br />
DDR erlaubt. Rück- und Einblicke, die es<br />
wert sind, bewahrt zu werden.<br />
Nicht alles war schlecht in der DDR, aber<br />
doch so traurig vieles. Renate Baumgarten hat<br />
mit leichter Hand und flüssiger Feder ihre<br />
Kindheit, ihren beruflichen Werdegang vom<br />
Studium der Humanmedizin (1956-62) über<br />
ihre ersten ärztlichen Arbeitsstätten bis hin zur<br />
Chefärztin der Infektionsklinik des Krankenhauses<br />
Prenzlauer Berg beschrieben. Und<br />
Chefärztin war sie stolze 27 Jahre lang. Auch<br />
noch nach der Wende bis 2001, in einer Zeit,<br />
die sie mit ähnlich kritischem Blick und wohltuender<br />
Distanz erlebte und reflektierte wie<br />
jene davor.<br />
Prof. Dr. Baumgarten hat sich viele verdiente<br />
fachliche Triumphe als Medizinerin in einer<br />
von Männern dominierten Umwelt erarbeitet,<br />
aber auch reichlich Demütigungen hinnehmen<br />
müssen. Nichts hat sie umgeworfen,<br />
nichts hat sie verbittert gemacht. Menschliche<br />
Größe zeigt sie stets und auch jenen, die ihr<br />
nicht wohlgesonnen waren.<br />
Moralische Werte und Grundhaltungen, die<br />
heute hie und da (zu) oft im Ökonomie geprägten<br />
Gesundheitswesen keine Rolle mehr<br />
spielen, waren ihr zuverlässiger Kompass<br />
durch ein bewegtes Leben. Nichts Überirdisches<br />
und doch selten. Sie heißen schlicht<br />
Fleiß, Wissbegierde, Entdeckerdrang oder<br />
Selbstlosigkeit. Und gegenüber anderen Respekt,<br />
Anstand, Achtung und Toleranz.<br />
Renate Baumgarten pflegt einen kurzen, eindringlichen<br />
Schreibstil. Auch wenn sie gern<br />
Journalistin (oder Rechtsanwältin, was sich für<br />
sie in einem totalitären System aber ausschloss)<br />
geworden wäre, Schwulst und Übertreibungen<br />
sind ihr fremd. Im Gegenteil!<br />
Manchmal dachte ich beim Lesen an Hemingway.<br />
Das Buch steckt voller Episoden und Zeitzeugnisse.<br />
Zum Gesundheitswesen natürlich (wo<br />
der permanente Mangel manch beeindruckenden<br />
Erfindergeist weckte), aber auch<br />
zur Zwangskollektivierung in der Landwirtschaft<br />
oder zu den repressiven (Nicht)-Reisepraktiken<br />
in der DDR. Und, und, und...<br />
Meine Skepsis hatte sich nach wenigen Seiten<br />
in Lesevergnügen gewandelt. Ich legte das<br />
Buch nur einmal aus der Hand – als ich es<br />
ausgelesen hatte. Ich werde es bestimmt noch<br />
einmal lesen. Renate Baumgartens Buch ist<br />
eine Fundgrube.<br />
Hans-Albrecht Kühne<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
133
Personalia/Tagungen und Kongresse<br />
Wir gratulieren zum Geburtstag im <strong>April</strong><br />
90 Jahre<br />
OMR Dr.med. Günter Koch<br />
Rathenow<br />
85 Jahre<br />
Dr.med. Hans-Gottfried Kletschke<br />
Potsdam<br />
83 Jahre<br />
SR Dr.med. Gerda Liepe<br />
Neuenhagen<br />
82 Jahre<br />
OMR Prof. Dr.sc.med.<br />
Fritz-Wilhelm Steffen<br />
Bad Saarow-Pieskow<br />
80 Jahre<br />
MR Dr.med. Dorothea Kunze<br />
Oranienburg<br />
78 Jahre<br />
OMR Dr.med. Heinz Krahmer<br />
Beelitz<br />
MR Dr.med. Charlotte Ortmeier<br />
Eberswalde<br />
Dr.med. Edith Rimpel, Falkensee<br />
76 Jahre<br />
Dr.med. Henry Arzberger, Zeuthen<br />
75 Jahre<br />
Ljuben Christow, Neuruppin<br />
Dr.med. Günter Grünewald, Velten<br />
MR Dr.med. Marianne Holz<br />
Woltersdorf<br />
Dr.med. Käthe Laaß, Beeskow<br />
Dr.med. Gottfried Ziege<br />
Luckenwalde<br />
70 Jahre<br />
SR Elfriede Beck-Paechnatz<br />
Rüdersdorf<br />
Heinz Cyske, Strausberg<br />
Dr.med. Alice Komor, Woltersdorf<br />
SR Werner Pehle, Klettwitz<br />
Prof.Dr.med. Ingrid Podlesch<br />
Bergfelde<br />
MR Dr.med. Horst Roderburg<br />
Lehnitz<br />
65 Jahre<br />
SR Jutta Abromeit, Waldsieversdorf<br />
Dr.med. Jutta Boellert, Lübben<br />
MR Hans Dressler, Cottbus<br />
Dr.med. Marianne Fiedler<br />
Lübbenau<br />
Dr.med. Erhard Franz, Döbern<br />
Dr.med. Holger Hardtmann<br />
Gallinchen<br />
OMR Dr.med. Klaus-Dieter Hecker<br />
Blankenfelde<br />
Dr.med. Helga Hintz, Schöneiche<br />
Dr.med. Gert Hohnstädter<br />
Steinhöfel/OT Beerfelde<br />
Dr.med. Hanswerner John, Oderin<br />
SR Luise Karchniwy-Riemland<br />
Wilhelmshorst<br />
Dr.med. Monika Leetz, Lehnitz<br />
Dr.med. Wolfgang Lehmann<br />
Potsdam<br />
Dr.med. Elmar Rink, Werder<br />
Dr.med. Annemarie Rücker, Ferch<br />
MR Dr.med. Inge Schmidt<br />
Brandenburg<br />
Dr.med. Renate Schreiner, Potsdam<br />
Dr.med. Gunter Ströbel<br />
Wusterhausen/Dosse<br />
Dr.med. Brigitte Ulbricht, Kyritz<br />
Dr.med. Gisela von Klitzing<br />
Frankfurt (Oder)<br />
60 Jahre<br />
OMR Dr.med. Peter Ball<br />
Werder<br />
Rosemarie Bischoff, Potsdam<br />
Gudrun Bülow, Neuruppin<br />
Dr.med. Christine Dschietzig<br />
Cottbus<br />
MR Monika Gallaschik, Cottbus<br />
Dr.med. Dietrich Haupt<br />
Frankfurt (Oder)<br />
Herma Hickisch, Lehnin<br />
Dr.med. Heidrun Köpping<br />
Schwielowsee, OT Ferch<br />
Prof.Dr.med. Hubertus Kursawe<br />
Berlin<br />
Dr.med. Irmingard Mantke<br />
Kremmen<br />
Dr.med. Jutta Oppermann, Berlin<br />
Dr.med. Jörg-Henning Prass<br />
Eberswalde<br />
Dr.med. Roland Schmidt<br />
Schöneiche b. Berlin<br />
Dr.med. Barbara Theek, Potsdam<br />
Wolfgang Warschnauer<br />
Lütjenheide OT Wittenberge<br />
Heinz Wonneberg, Döbern<br />
Wir bitten unsere Leser,<br />
die nicht mit der Veröffentlichung<br />
einverstanden sind,<br />
um rechtzeitige Mitteilung<br />
(schriftlich oder telefonisch unter<br />
0355/7 80 10 18 oder E-Mail:<br />
angelika.winzer@laekb.de.)<br />
Land<br />
Brandenburg<br />
und Berlin<br />
Interdisziplinäres Tumorkonsil<br />
Lungenkarzinom<br />
jeweils mittwochs, 15.00 Uhr<br />
14. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
21. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
28. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
5. Mai <strong>2004</strong><br />
12. Mai <strong>2004</strong><br />
19. Mai <strong>2004</strong><br />
26. Mai <strong>2004</strong><br />
2. Juni <strong>2004</strong><br />
9. Juni <strong>2004</strong><br />
Ort: Konferenzraum 1. Etage,<br />
Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
Auskunft und Fallmeldungen:<br />
Frau Danke, Brandenburgisches<br />
Tumorzentrum, Onkologischer<br />
Schwerpunkt Cottbus e. V.,<br />
Thiemstraße 111, 03048 Cottbus<br />
Telefon: (0355) 46 24 62 oder<br />
46 20 46<br />
Fax: (0355) 46 20 47<br />
E-Mail: j.danke@ctk.de<br />
Behandlungskoordinierung<br />
oder nicht immer verderben<br />
viele Köche den Brei<br />
17. <strong>April</strong> <strong>2004</strong>,<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Leitung: Prof. Dr. Linden<br />
Ort und Auskunft: Prod. Dr. Linden,<br />
Rehabilitationsklinik Seehof<br />
der BfA, Abt. Verhaltenstherapie und<br />
Psychosomatik,<br />
Lichterfelder Allee 55,<br />
14513 Teltow<br />
Telefon: (03328) 34 56 79<br />
Fax: (03328) 34 55 55<br />
24. Wandlitzer Neurologieseminar<br />
„Neurologische Rehabilitation bei<br />
Patienten mit Multipler Sklerose“<br />
21. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
Leitung:<br />
PD Dr. med. S. Bamborschke<br />
Ort und Auskunft: Brandenburg<br />
Klinik, Brandenburg Allee 1,<br />
16321 Bernau, Kursaal<br />
Telefon: (033397) 3 15 00<br />
Fax: (033397) 3 19 18<br />
Malaria - aktuelle Aspekte<br />
zu Prophylaxe und Therapie<br />
21. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
Die Finanzierbarkeit neuer Therapiekonzepte<br />
in der Onkologie<br />
5. Mai <strong>2004</strong><br />
Leberzirrhose - Vorgehen bei akuter<br />
Blutung und bei akutem Fieber<br />
19. Mai <strong>2004</strong><br />
Neue Erkenntnisse in der<br />
Diagnostik und Therapie<br />
bei der HIV-Infektion<br />
2. Juni <strong>2004</strong><br />
jeweils 15.00 Uhr<br />
Ort: Kleiner Speisesaal<br />
Leitung und Auskunft: Prof. Dr. med.<br />
T. Weinke, Klinikum Ernst von<br />
Bergmann, Medizinische Klinik,<br />
Charlottenstraße 72,<br />
14467 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 2 41 62 02<br />
Fax: (0331) 2 41 62 00<br />
E-Mail: tweinke@klinikumevb.de<br />
Gelenkrekonstruktion und<br />
Kniegelenk und Knorpelschaden<br />
22. bis 24. <strong>April</strong> <strong>2004</strong> in<br />
Frankfurt/Oder und Slubice<br />
Leitung und Auskunft: Dr. med.<br />
F. Hoffmann, Abteilung für Unfallchirurgie,<br />
Klinikum, Müllroser<br />
Chaussee 7, 15236 Frankfurt/Oder<br />
Telefon: (0335) 5 48 26 00<br />
Fax: (0335) 5 48 26 02<br />
Hypertonie und KHK (DMP)<br />
23./24. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
Ort: Klinikum Frankfurt/Oder<br />
Diabetes mellitus<br />
14./15. Mai <strong>2004</strong><br />
Ort: Carl-Thiem-Klinikum Cottbus<br />
Teilnehmergebühr:<br />
je 60 €, BDA-Mitglieder 30 €<br />
Auskunft: Dr. A. Huth, Güldendorfer<br />
Straße 32, 15232 Frankfurt (Oder)<br />
Fax: (0335) 3 87 18 27<br />
E-Mail: info@praxis-dr-huth.de<br />
8. Herrensteiner Gespräche<br />
„Antikoagulation und Antiaggregation<br />
- Risiken und Chancen“<br />
24. <strong>April</strong> <strong>2004</strong>, 9.00 bis 16.00 Uhr<br />
Ort: Ferienhotel Templin<br />
Leitung: Dr. med. C. Jenssen,<br />
PD Dr. med. H. Goos<br />
Auskunft: Dr. med. Jenssen,<br />
Krankenhaus Märkisch-Oderland,<br />
Sonnenburger Weg 3,<br />
16269 Wriezen<br />
Telefon: (033456) 4 03 01<br />
Fax: (033456) 4 03 02<br />
E-Mail: c.jenssen@khmol.de<br />
Hypnose III<br />
24./25. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
Autogenes Training I<br />
8./9. Mai <strong>2004</strong><br />
Autogenes Training II<br />
22./23. Mai <strong>2004</strong><br />
Autogenes Training III<br />
12./13. Juni <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: je 245 €<br />
Auskunft: Dr. med. Bürmann-Plümpe<br />
Telefon: (030) 8 54 50 65<br />
Kurs zur Aktualisierung<br />
der Fachkunde nach<br />
Strahlenschutzverordnung<br />
29. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
3. Juni <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Kurs zur Aktualisierung der Fachkunde<br />
nach Röntgenverordnung<br />
30. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
4. Juni <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 120 €<br />
Grundkurs im Strahlenschutz<br />
10. bis 12. Mai <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 250 €<br />
Spezialkurs im Strahlenschutz<br />
12. bis 14. Mai <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 250 €<br />
Einführungskurs zur Unterweisung<br />
nach Röntgenverordnung<br />
18. Mai <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 50 €<br />
Ort und Auskunft: Landesanstalt<br />
für Personendosimetrie und Strahlenschutzausbildung,<br />
Innovationspark<br />
Wuhlheide, Köpenicker Str. 325,<br />
Haus 41, 12555 Berlin<br />
Telefon: (030) 65 76 31 01<br />
Internet: www.LPS-Berlin.de<br />
1. Kongress des Deutschen Forums<br />
Prävention und<br />
Gesundheitsförderung<br />
29./30. <strong>April</strong> <strong>2004</strong> in Berlin<br />
Auskunft im Internet:<br />
www.gesellschaft-mit-zukunft.de<br />
8. Angiologie-Tage Berlin<br />
30. <strong>April</strong>/1. Mai <strong>2004</strong><br />
Auskunft: Förderverein<br />
134 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
Tagungen und Kongresse<br />
Angiologie-Tage Berlin, N. Gleien,<br />
Gefäßzentrum Berlin,<br />
Herzbergstraße 79, 10365 Berlin<br />
Telefon: (030) 54 72 37 00<br />
Fax: (030) 54 72 37 03<br />
E-Mail: n.gielen@keh-berlin.de<br />
Internet:<br />
www.gefaesszentrum-berlin.de<br />
11. Onkologische Fortbildung<br />
1. Mai <strong>2004</strong> in Neuruppin<br />
für Schwestern und Pfleger<br />
Auskunft: Dr. S. Nürnberg,<br />
Onkologischer Schwerpunkt e. V.,<br />
Fehrbelliner Straße 38,<br />
16816 Neuruppin<br />
Telefon: (03391( 39 32 01<br />
Fax: (03391) 39 32 19<br />
E-Mail: ops@ruppiner-kliniken.de<br />
Diagnostik und Therapie<br />
der Harninkontinenz<br />
5. Mai <strong>2004</strong><br />
Chancen und Möglichkeiten der<br />
Behandlung von Demenz-Patienten<br />
16. Juni <strong>2004</strong><br />
Neuropsychologische Störungen<br />
bei Apoplexie<br />
11. Aug. <strong>2004</strong><br />
jeweils 16.00 bis 18.00 Uhr<br />
Leitung:<br />
PD Dr. R. Lenzen-Großimlinghaus<br />
Ort und Auskunft: Evangelisches<br />
Krankenhaus für Geriatrie Potsdam,<br />
Weinbergstraße 18/19,<br />
14469 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 2 77 74 02<br />
8. Berlin-Brandenburgische<br />
Ultraschalltagung<br />
7./8. Mai <strong>2004</strong> in Rheinsberg<br />
Teilnehmergebühren: auf Anfrage<br />
Auskunft: Priv.-Doz. Dr. Nürnberg,<br />
Ruppiner Kliniken, Fehrbelliner<br />
Straße 38, 16816 Neuruppin<br />
Fax: (03391) 39 32 02<br />
E-Mail:<br />
d.nuernberg@ruppiner-kliniken.de<br />
Internet:<br />
www.ultraschalltaqung-bb.de<br />
14 P Kolposkopiekurs<br />
7./8. Mai <strong>2004</strong><br />
Ort: Bad Saarow<br />
Teilnehmergebühr: 170 €<br />
Auskunft: Klaus Hörstmann, Weiterbildungsinstitut<br />
für Medizinberufe,<br />
Holsteiner Ufer 46, 10557 Berlin<br />
Telefon: (030) 35 50 31 30<br />
Fax: (030) 35 50 31 32<br />
E-Mail: 35 50 31 32<br />
Allergologie interdisziplinär<br />
„Atopie und Abdomen“<br />
8. Mai <strong>2004</strong><br />
Ort: Festsaal<br />
Auskunft: Johanniter-Krankenhaus<br />
im Fläming, Johanniterstraße 1,<br />
14929 Treuenbrietzen<br />
Telefon: (033748) 8 23 74<br />
Fax: (033748) 8 22 73<br />
Diabetes mellitus im Jahr <strong>2004</strong> -<br />
komplizierte Verläufe und<br />
therapeutische Optionen<br />
12. Mai <strong>2004</strong>, 18.00 Uhr<br />
Ort: Konferenzsaal AOK<br />
Brandenburg<br />
Auskunft: Klinik für Innere Medizin II,<br />
Dr. Gerhardt, Städtisches Klinikum<br />
Brandenburg, Hochstraße 29,<br />
14770 Brandenburg<br />
Telefon: (03381) 41 16 00<br />
43. Balint-Marathon<br />
14./15. Mai <strong>2004</strong> in Berlin<br />
Teilnehmergebühr: 185 €<br />
Auskunft: Dr. Chr. Torge-Decker,<br />
Südendstraße 15, 12169 Berlin<br />
Telefon: (030) 79 70 11 58<br />
E-Mail: todecker@gmx.de<br />
6. Beelitzer Parkinson-Symposium<br />
„Erfahrungsbasierte Neurologie -<br />
Behandlung von Parkinson,<br />
Epilepsie und MS diesseits und<br />
jenseits der Leitlinien“<br />
15. Mai <strong>2004</strong>, 9.30 bis 15.30 Uhr<br />
Leitung: PD Dr. med. Ebersbach<br />
Ort und Auskunft: Neurologisches<br />
Fachkrankenhaus für Bewegungsstörungen/Parkinson,<br />
Frau Libuda, Paracelsusring 6a,<br />
14547 Beelitz-Heilstätten<br />
Telefon: (033204) 2 27 81<br />
Fax: (033204) 2 27 82<br />
E-Mail:<br />
libuda@gesundheitspark.com<br />
Triage im Krankenhaus<br />
15. Mai <strong>2004</strong>, 9.00 bis 17.30 Uhr<br />
Ort: Vivantes-Klinikum Wenckebach<br />
Berlin<br />
Teilnehmergebühr: 95 €<br />
Anmeldung bis 1. 5. <strong>2004</strong>:<br />
Generalsekretariat der DGKM e.V.,<br />
Frau Ryska, Kafkastraße 62,<br />
81737 München, Telefon: (089)<br />
6 70 75 34, Fax: (089) 67 97 43 68<br />
E-Mail: dgkm_ev@t-online.de<br />
Internet: www.dgkm.org<br />
Analytische<br />
Gruppenselbsterfahrung<br />
20. bis 23.Mai <strong>2004</strong> in Berlin<br />
Auskunft: Berliner Institut für<br />
Gruppenanalyse, Goerzallee 5,<br />
12205 Berlin<br />
Telefon: (030) 84 18 67 40<br />
Zukünftige Wege der<br />
psychosozialen Versorgung<br />
im Landkreis Uckermark<br />
26. Mai <strong>2004</strong>, 9.30 bis 16.00 Uhr<br />
Ort: Angermünde<br />
Leitung: PD Dr. med. Richter<br />
Salutogenese - das Konzept<br />
und seine Umsetzung in der<br />
Gesundheitsforschung<br />
9. Juni <strong>2004</strong>, 16.30 Uhr<br />
Referent: Prof. Dr. Alexa Franke<br />
Auskunft: Sekretariat Krankenhaus<br />
Angermünde, R.-Breitscheid-<br />
Straße 37, 16278 Angermünde<br />
Telefon: (03331) 27 14 10<br />
Fax: (03331) 27 13 99<br />
Berliner Regional-<br />
AnästhesieIntensivkurs<br />
12. bis 13. Juni <strong>2004</strong> in Groß Dölln<br />
Auskunft: HCx Consulting,<br />
Trainingszentrum für Anästhesie,<br />
Intensivmedizin und Chirurgie,<br />
Döllnkrug 2, 17268 Groß Dölln<br />
Telefon: (039882) 4 99 18<br />
Fax: (039882) 4 99 19<br />
Strategien zur Vermeidung des<br />
akuten Nierenversagens<br />
16. Juni <strong>2004</strong>, 18.00 Uhr<br />
Ort: Raum M 209 Klinikum Potsdam<br />
Leitung und Auskunft:<br />
Prof. Dr. Kemmer, Klinikum Ernst<br />
von Bergmann, Medizinische Klinik,<br />
Charlottenstraße 72,<br />
14467 Potsdam<br />
Telefon: (0331) 2 41 63 01<br />
Fax: (0331) 2 41 63 00<br />
Vi. Annual Scientific Meeting of<br />
the European Association of<br />
Consultation-Liaison Psychiatry<br />
and Psychosomatics<br />
23./24. Juni <strong>2004</strong> in Berlin<br />
Teilnehmergebühr: auf Anfrage<br />
Auskunft: Prof. Dr. Diefenbacher,<br />
Evangelisches Krankenhaus Königin<br />
Elisabeth Herzberge,<br />
Herzbergstraße 79, 10365 Berlin<br />
Telefon: (030) 54 72 48 02<br />
Fax: (030) 54 72 29 13<br />
Andere<br />
Bundesländer<br />
Jahrestagung der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Parodontologie<br />
22. bis 25. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
in St. Wolfgang<br />
Auskunft: Ärztezentrale Med.Info,<br />
Helferstorferstraße 4, A-1014 Wien<br />
E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
Internet: www.oegp.at<br />
12. Jahrestagung der AG<br />
Heimbeatmung und<br />
Respiratorentwöhnung e. V.<br />
29. <strong>April</strong> bis 1. Mai <strong>2004</strong><br />
Ort: Historische Stadthalle<br />
am Johannisberg Wuppertal<br />
Auskunft: Kongress- und<br />
Kulturmanagement,<br />
Postfach 3664. 99407 Weimar<br />
Telefon: (04743) 24 68 25<br />
Fax: (03643) 24 68 31<br />
E-Mail: info@kongresskultur.de<br />
Internet: www.kongresskultur.de<br />
16. Leipziger Seminar<br />
Kinderkardiologie<br />
8. Mai <strong>2004</strong>, 9.30 bis 15.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal Herzzentrum Leipzig<br />
Auskunft: Herzzentrum Leipzig,<br />
Klinik für Kinderkardiologie,<br />
Frau Klein, Strümpellstraße 39,<br />
04289 Leipzig<br />
Telefon: (0341) 8 65 10 36<br />
Fax: (0341) 8 65 11 43<br />
E-Mail:<br />
kika@herzzentrum-leipzig.de<br />
VII. Rheumatologieseminar<br />
„Rheumatologie mit Hand und Fuß“<br />
15. Mai <strong>2004</strong><br />
Ort: Hörsaal der ehem. Klinik und<br />
Poliklinik für Gynäkologie,<br />
Magdeburger Straße 24,<br />
06112 Halle<br />
Auskunft: PD: Dr. Keyßer,<br />
Universitätsklinikum Kröllwitz,<br />
Ernst-Grube-Straße 40, 06097 Halle<br />
Telefon: (0345) 5 57 26 44<br />
Fax: (0345) 5 57 49 34<br />
E-Mail: gernotkeyszer@medizin.uni-halle.de<br />
Autogenes Training Grundkurs<br />
15./16. Mai <strong>2004</strong> in Schwerin<br />
Teilnehmergebühr: 192 €<br />
Leitung und Auskunft:<br />
Dr. Adolphsen, HELIOS-Kliniken,<br />
Wismarsche Straße 393-397,<br />
19055 Schwerin<br />
Telefon: (0385) 5 20 33 91<br />
Fax: (0385) 5 20 33 29<br />
Interner: www.dr-adolphsen.de<br />
29. Jahrestagung der<br />
Österreichischen Gesellschaft<br />
für Hygiene, Mikrobiologie<br />
und Präventivmedizin<br />
24. bis 27. Mai <strong>2004</strong> in Bad Ischl<br />
37. Jahrestagung und 15. Fortbildungskurs<br />
der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Gastroenterologie<br />
und Hepatologie<br />
27. bis 29. Mai <strong>2004</strong> in Wien<br />
Auskunft: Ärztezentrale Med.Info,<br />
Helferstorferstraße 4, A-1010 Wien<br />
E-Mail: azmedinfo@media.co.at<br />
Grundkurs Hygienebeauftragte<br />
in Krankenhaus/Klinik<br />
24. bis 28. Mai <strong>2004</strong><br />
6. bis 10. Dez. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 415 €<br />
Aufbaukurs Krankenhaushygiene<br />
2. bis 4. Juli <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 195 €<br />
Aufbaukurs Hygienebeauftragte in<br />
Rehaklinik und Sanatorium<br />
30. Sept. bis 1. Okt. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 195 €<br />
Grundkurs Hygiene in der Dialyse<br />
21. bis 22. Okt. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 215 €<br />
Aufbaukurs Hygiene in der Dialyse<br />
17. bis 18. Mai <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 215 €<br />
4. Bad Kissinger Hygienekongress<br />
23. bis 24. <strong>April</strong> <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 80 €<br />
Hygienebeauftragte in der Pflege<br />
Beginn 21. Juni <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 415 €<br />
Stationsleiterlehrgang<br />
Beginn 18. Okt. <strong>2004</strong><br />
Teilnehmergebühr: 3 000 €<br />
Auskunft: Hygieneakademie Bad<br />
Kissingen, Sparkassenpassage 4,<br />
97688 Bad Kissingen<br />
Telefon: (0971) 7 85 07 66<br />
Fax: (0971) 7 85 07 64<br />
E-Mail: info@hygieneakademie.de<br />
Internet: www.hygieneakademie.de<br />
Fehler und Gefahren<br />
in der Urologie<br />
10. bis 12. Juni <strong>2004</strong><br />
Ort: Dorint Sanssouci Potsdam<br />
Teilnehmergebühr: auf Anfrage<br />
Leitung: Prof. Dr. med. Fabricius<br />
Auskunft: Congress Management<br />
International GmbH, Frau Wulf,<br />
Willy-Brandt-Allee 10,<br />
23554 Lübeck<br />
Telefon: (0451) 7 90 43 33<br />
Fax: (0451) 7 90 41 00<br />
E-Mail: wulf@livingcongress.de<br />
Internet: www.livingcongress.de<br />
Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang<br />
135
Kalendarium<br />
Kalendarium Mai <strong>2004</strong><br />
1. Samstag - Maifeiertag<br />
2. Sonntag<br />
3. Montag<br />
• Bernau: 3.-14. 5.<br />
Sozialmedizin Grundkurs A<br />
• MR Dr. Scheerer/Dipl.-Med.<br />
Dietrich, Müncheberger Straße 1,<br />
Strausberg:<br />
19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
4. Dienstag<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Konferenzraum Klinikum<br />
Brandenburg: 15.30 Uhr<br />
Akute Mesenterialischämie<br />
• Dr. Kerber, Dessauer Straße 12,<br />
Luckenwalde:<br />
19.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
5. Mittwoch<br />
• Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />
• Dr. Kirchner, Finsterwalder<br />
Straße 62, 03048 Cottbus:<br />
16.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
• Praxis MR Dr. Loesch, Großbeerenstraße<br />
139, Potsdam:<br />
19.15 Uhr Qualitätszirkel<br />
Potsdamer Psychotherapeuten<br />
• Institut für Pathologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Tumorzentrum Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut für<br />
Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Demonstrationsraum Radiologie<br />
Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
• Heinrich-Heine-Klinik:<br />
13.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Schmerzkonferenz<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologisches Institut Cottbus:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard Lungenkarzinom<br />
• Krankenhaus für Geriatrie<br />
Potsdam: 16.00 Uhr Diagnostik<br />
und Therapie der Harninkontinenz<br />
• Raum 209 Klinikum Ernst von<br />
Bergmann Potsdam:<br />
15.00 Uhr Die Finanzierbarkeit<br />
neuer Therapiekonzepte<br />
in der Onkologie<br />
6. Donnerstag<br />
• Potsdam:<br />
6.-9. 5. Sonographie-Aufbaukurs<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 16.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
• Doz. Dr. Zimmermann, Breitscheidstraße<br />
41, 16231 Bernau:<br />
Lehrtherapie und Supervision<br />
• Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark: 7.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre onkologische<br />
Konsile<br />
• Lungenklinik Kolkwitz:<br />
14.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard „Lungenkarzinom“<br />
7. Freitag<br />
Schlosstheater Rheinsberg<br />
7./8. Mai<br />
8. Berlin-Brandenburgische<br />
Ultraschall-Tagung<br />
8. Samstag<br />
9. Sonntag<br />
10. Montag<br />
• Dipl.-Med. Weischet,<br />
R.-Luxemburg-Straße 30,<br />
Neuruppin:<br />
19.30 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
11. Dienstag<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
12. Mittwoch<br />
• Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />
• Doz. Dr. Zimmermann,<br />
Breitscheidstraße 41, Bernau:<br />
18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
• Praxis MR Dr. Loesch,<br />
Großbeerenstraße 139, Potsdam:<br />
19.15 Uhr Qualitätszirkel<br />
Psychosomatik<br />
• Institut für Pathologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Tumorzentrum Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut<br />
für Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Demonstrationsraum Radiologie<br />
Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
• Cottbus:<br />
Kardiologie - interventionell<br />
• Konferenzsaal AOK Brandenburg:<br />
18.00 Uhr Diabetes mellitus<br />
im Jahr <strong>2004</strong>-02-23<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologisches Institut Cottbus:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard Lungenkarzinom<br />
13. Donnerstag<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 16.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
• Humaine-Klinikum Bad Saarow:<br />
8.00 Uhr Therapie von<br />
Knorpelschäden am Kniegelenk<br />
• Hämato-onkologische Tagesklinik<br />
Uckermark:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
• Lungenklinik Kolkwitz:<br />
14.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard „Lungenkarzinom“<br />
14. Freitag<br />
• Potsdam:<br />
14./15. 5. Allglemeinmedizin<br />
• Grünheider Ärztekreis Cottbus:<br />
14.-16. Mai 53. Jahrestagung<br />
der Norddeutschen Gesellschaft<br />
für Kinderheilkunde und<br />
Jugendmedizin<br />
• Bad Saarow:<br />
14.-16. 5. Refresherkurs Notarzt<br />
• Seminaris Seehotel Potsdam:<br />
14./15. 5.<br />
German Cormet Meeting<br />
15. Samstag<br />
• Kliniken Beelitz-Heilstätten:<br />
9.30 Uhr<br />
6. Beelitzer Parkinson-Symposium<br />
• Ludwigsfelde:<br />
15./16. 5. Neuraltherapie 2<br />
• Cottbus:<br />
Funktionelle Diagnostik und<br />
Therapie von Sportverletzungen<br />
16. Sonntag<br />
17. Montag<br />
18. Dienstag<br />
• Demonstrationsraum Klinikum<br />
Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
• Konferenzraum Klinikum<br />
Brandenburg: Methicillin<br />
resistenter Staphylokokken aureus<br />
19. Mittwoch<br />
• Steigenberger MAXX Hotel<br />
Potsdam:<br />
17.00 Uhr Kardiomyopathie<br />
• Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />
• Konferenzraum MEDIAN Klinik<br />
Dahlwitz-Hoppegarten:<br />
12.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
MEDIAN-Schmerzkonferenz<br />
• MR Dr. Loesch, Großbeerenstraße<br />
139, Potsdam:<br />
18.00 Uhr Balint-Gruppenarbeit<br />
• Institut für Pathologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Tumorzentrum Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut<br />
für Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Demonstrationsraum Radiologie<br />
Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
• Z-Haus Ruppiner Kliniken:<br />
16.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Fallvorstellungen<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologisches Institut Cottbus:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard Lungenkarzinom<br />
• Raum 209 Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
15.00 Uhr Leberzirrhose<br />
20. Donnerstag - Himmelfahrt<br />
21. Freitag<br />
22. Samstag<br />
23. Sonntag<br />
24. Montag<br />
25. Dienstag<br />
• Demonstrationsraum<br />
Klinikum Senftenberg: 14.15 Uhr<br />
Interdisziplinäres Gefäßteam<br />
26. Mittwoch<br />
• Cottbus:<br />
15.00 Uhr Intensivvorbereitung<br />
Allgemeinmedizin<br />
• Feuer- und Rettungswache<br />
Brandenburg: 17.00 Uhr<br />
Infektionen im Rettungsdienst<br />
• Klinikum Brandenburg:<br />
16.00 Uhr Arrhythmie-Colloquium<br />
• Institut für Pathologie Klinikum<br />
Ernst von Bergmann Potsdam:<br />
14.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
Tumorkonferenz<br />
• Tumorzentrum Bad Saarow:<br />
15.45 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorkonsil<br />
• Demonstrationsraum Institut<br />
für Radiologie Frankfurt/Oder:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Onkologisches Konsil<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologie Neuruppin:<br />
15.30 Uhr Onkologisches Konsil<br />
• Angermünde:<br />
9.30 Uhr Zukünftige Wege der<br />
psychosozialen Versorgung im<br />
Landkreis Uckermark<br />
• Demonstrationsraum<br />
Radiologisches Institut Cottbus:<br />
15.00 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard Lungenkarzinom<br />
27. Donnerstag<br />
• Demonstrationsraum Radiologie<br />
Klinikum Ernst von Bergmann<br />
Potsdam: 16.00 Uhr<br />
Interdisziplinäre Gefäßkonferenz<br />
• Doz. Dr. Zimmermann, Breitscheidstraße<br />
41, 16231 Bernau:<br />
Lehrtherapie und Supervision<br />
• Hämato-onkologische<br />
Tagesklinik Uckermark:<br />
7.00 Uhr Interdisziplinäre<br />
onkologische Konsile<br />
• Lungenklinik Kolkwitz:<br />
14.30 Uhr Interdisziplinäres<br />
Tumorboard „Lungenkarzinom“<br />
28. Freitag<br />
29. Samstag<br />
30. Sonntag - Pfingstsonntag<br />
31. Montag - Pfingstmontag<br />
136 Brandenburgisches Ärzteblatt 4/<strong>2004</strong> • 14. Jahrgang
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