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Focus
pt: Herr Weischer, BabyOne steigerte den
Umsatz im vergangenen Jahr um 3 Prozent,
die Spielwarenbranche musste im
selben Zeitraum ein Minus von etwa 2
Prozent hinnehmen. Was machen Sie
richtig, was die Spielware falsch?
WM: Ich darf dem noch eins drauf setzen.
In den ersten fünf Monaten haben wir
11,89 Prozent zugelegt, flächenbereinigt
um 4,7 Prozent. Gleichzeitig haben wir
unsere Roherträge sowohl in 2004 als
auch in 2005 gesteigert und zwar nicht
unerheblich. Die Summe der Detailarbeit,
die wir in jedem Warenbereich und in
jeder Abteilung hier in Münster leisten,
bringt den Erfolg. Meine feste Überzeugung
ist außerdem, dass Franchising als
Unternehmensform, bei der Unternehmer
vor Ort und die Systemzentrale erfolgreich
zusammenarbeiten, ideal ist.
pt: Franchising also, wie Sie vor ein paar
Jahren sagten, die moderne Form der
Genossenschaft?
WM: Ja, zu dieser Aussage stehe ich
nach wie vor. Die klare Gewaltenteilung,
hier der Franchisenehmer, der all das
macht, was ein klassischer Unternehmer
macht, von der Kundenbindung, über Personalführung
bis zur Betriebsorganisation,
dort die Franchisezentrale, die überwiegend
den Wareneinkauf organisiert,
sich um die bundesweite und regionale
Werbung kümmert, das kommt als eine
Stimme beim Verbraucher an. Einer Analyse
von Gruner + Jahr zufolge hat BabyOne
inzwischen einen Bekanntheitgrad
von 16
Prozent bei
Babyausstattern.
Wir finden,
das ist
ein Spitzenwert,
weil wir
ja noch ein
relativ kleiner
Player im
Markt sind.
pt: Was
macht die
Spielware
denn falsch,
was Ihre Systemzentrale
besser kann?
WM: Babyausstattung
und Spielwaren
lassen
sich nur
schwer in
einen Topf
werfen.
Hauptnachteil
ist aber,
dass es bei
Spielwaren
bis dato nicht
gelungen ist,
sich auf einheitliche
Standards zu einigen, was bei Franchising
immens wichtig ist. Ansätze sind ja
seit Jahren in den Genossenschaften der
Spielwarenbranche zu spüren, sich z. B.
auf bestimmte Sortimente gemeinsam
zu konzentrieren. Da haben wir es im
Franchising wesentlich besser.
pt: Wenn wir Sie richtig verstanden
haben, dann hat die Spielware, aus der
Sie ja ursprünglich kommen, neben Warenproblemen
auch strukturelle Probleme?
WM: Ich glaube, sie hat in erster Linie
Markenprobleme. Wenn Marken im Spielwarenbereich
immer zu den Hauptzeiten
zu Einkaufspreisen verkauft werden, kann
ein Spielwarengeschäft niemals die Roherträge
erwirtschaften, die es braucht, um
zu überleben. Die Discounter, die gerade
zu Weihnachten dieses Profilierungsinstrument
brauchen, um andere Waren zu
verkaufen, verschärfen die Situation.
Daran hat sich in den letzten 20 Jahren
nichts verändert.
pt: Welche Führerschaft strebt denn Baby
One an? Der Preis ist zwar ein wichtiges,
aber nicht alleiniges Einkaufsargument,
so lautet ja Ihr Credo!
WM: Wir streben selbstverständlich in einigen
sehr hart umkämpften Bereichen
die Preisführerschaft an, aber viel wichtiger
für uns als Vollsortimenter ist es, dem
Verbraucher das zu bieten, was er für das
Baby in den ersten drei Lebensjahren
sucht. Die Eckpreise bei einigen Artikeln
BabyOne Geschäftsführer-
Duo Wilhelm Weischer
(oben) und Gabriele Weischer
(unten)
Die
Spielware
hat Markenprobleme
„Unsere
Priorität liegt
auf
Beratung,
Service und
Sortiment
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