Beelitzer Nachrichten - November 2014
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BEELITZER NACHRICHTEN NR. 10 / 25. JAHRGANG<br />
26. NOVEMBER <strong>2014</strong>, SEITE 11<br />
Der Start ins Lesen<br />
Zum deutschlandweiten Vorlesetag werden in der Bibliothek Lesestart-Sets an die Kinder verteilt.<br />
Die Oberschule führte am 21. <strong>November</strong> wieder ihren jährlichen Vorlesewettbewerb durch<br />
Kristina Tarras liest gern und viel mit ihren Kindern Oskar und Karl - auch in der Bibliothek.<br />
Welches Tier trägt ein Muster auf<br />
seinem Rücken, das dem der Biene<br />
ähnelt? Und welches Tier hat<br />
eine Nase, die so lang ist wie eine<br />
Schlange? Mit dem Bilderbuch<br />
„Rat‘ mal, was das ist“ werden<br />
Kinder spielerisch an die Welt der<br />
Tiere herangeführt - und an die<br />
Welt des Lesens. Das Buch ist<br />
Teil der Lesestart-Sets, die seit<br />
dem 21. <strong>November</strong> in der <strong>Beelitzer</strong><br />
Stadtbibliothek kostenlos an<br />
Kinder verteilt werden. Ebenfalls<br />
enthalten sind Ratgeber und Broschüren<br />
für die Eltern rund ums<br />
Thema Lesen und Vorlesen.<br />
Die Aktion unter der Schirmherrschaft<br />
von Bundesbildungsministerin<br />
Johanna Wanka zielt vor<br />
allem auf jüngere Kinder ab - um<br />
sie schon im Kita-Alter mit Büchern<br />
in Kontakt zu bringen. Sie<br />
ist eine von vielen Projekten zum<br />
Vorlesetag, der jährlich am dritten Freitag<br />
im <strong>November</strong> statt findet. So hat es<br />
wieder Lesestunden von lokalen Persönlichkeiten<br />
gegeben - und den Lesewettbewerb<br />
an der Solar-Oberschule.<br />
Beteiligt waren auch in diesem Jahr wieder<br />
die Schüler der 7. und 8. Klassen, die<br />
sich in Vorausscheiden qualifiziert haben<br />
und nun ihr Lieblingsbuch in größerem<br />
Rahmen vorstellten. In einem zweiten<br />
Teil bekamen die Schüler kleine Krimis,<br />
zu denen sie im Nachhinein Fragen<br />
beantworten mussten. Zu gewinnen gab<br />
es attraktive Buchprämien, die der Förderverein<br />
gesponsert hat. Außerdem<br />
erhielt jeder eine Teilnahmeurkunde und<br />
für Leckereien zwischendurch sorgten<br />
die WAT-Schüler in der Schulküche.<br />
Foto: Lähns<br />
Dass Beelitz gern und viel liest, zeigen<br />
übrigens die Nutzerzahlen der Stadtbibliothek:<br />
30.000 Medien sind allein im<br />
vergangenen Jahr entliehen worden,<br />
8250 Besucher waren vor Ort. Über die<br />
„onleihe“ im Internet wurden 426 Medien<br />
ausgegeben. Die Zahl der eingetragenen<br />
Leser liegt derzeit bei 650 - davon<br />
sind immerhin 270 unter 25 Jahre alt.<br />
E<br />
g<br />
Vor 25 Jahren gingen die Menschen für<br />
ihre Rechte auf die Straße. Sie hatten<br />
verschiedene Vorstellungen von dem,<br />
was da kommen solle, es durfte aber<br />
nicht so bleiben, wie es war. Es war der<br />
Beginn einer tiefgreifenden Umwälzung<br />
– und sie kam „von unten“, der mündige<br />
Bürger hatte in die Politik eingegriffen.<br />
Leider bleibt heute die Vermutung, dass<br />
das politische Interesse in den letzten 25<br />
Jahren immer mehr an Stellenwert verloren<br />
hat. Eine Wahlbeteiligung, die um<br />
die 50 % pendelt, ist nur ein Ausdruck<br />
dieser Vermutung. Was aber ermutigt<br />
uns zu mehr Beteiligung? Wir können<br />
Ausschusssitzungen und Stadtverordnetenversammlungen<br />
besuchen, dort Fragen<br />
stellen und damit versteckte oder<br />
offene Hinweise geben. Es gibt Sprechstunden<br />
des Bürgermeisters und der<br />
Ortsbeiräte oder mal eine Mail an die<br />
Leserbriefe<br />
Nicht nur FÜR den Bürger - MIT dem Bürger!<br />
Stadtverwaltung. Aber so direkt … ?<br />
Es geht doch! Gerade im Osten Deutschlands<br />
nimmt er immer mehr Gestalt an.<br />
Und unsere Landeshauptstadt macht es<br />
uns vor. Der Bürgerhaushalt. Er hat<br />
vielfältige Formen und ist kein starres<br />
Dogma. Aber wenn er gut entwickelt<br />
wurde nutzt er das Wissen unserer Bürger<br />
für die Stadt und unsere Ortsteile.<br />
Große und kleine Projekte können vorgeschlagen<br />
werden und das Internet<br />
bietet die Möglichkeit, darüber zu beraten<br />
und abzustimmen. Natürlich beschließen<br />
letztlich die Stadtverordneten<br />
den Haushalt, wenn aber die Ideen erst<br />
einmal auf dem Tisch liegen, kann die<br />
Wirkung schon beachtlich sein. Und für<br />
die „kleinen“ Dinge kann man auch ein<br />
Budget in den Haushalt einstellen – für<br />
eine Bank hier, ein Spielgerät da oder<br />
ein kleines Stück Weg, der für den Rollator<br />
geeignet ist.<br />
Lassen Sie uns die Ideen bündeln und für<br />
einen Bürgerhaushalt in unserer Gemeinde<br />
Beelitz streiten. Viele unserer<br />
Nachbargemeinden haben bereits mit<br />
der Umsetzung dieser Idee begonnen,<br />
entwickeln ein System der direkten Bürgerbeteiligung.<br />
Klar ist auch, dass diese<br />
Idee nur mit der aktiven Mitarbeit der<br />
<strong>Beelitzer</strong> funktionieren kann. Das Ende<br />
eines jeden Bürgerhaushaltes, also der<br />
direkten und unmittelbaren Mitsprache<br />
bei finanzpolitischen Entscheidungen, ist<br />
das Desinteresse der Bürger. Das dürfen<br />
wir für unsere Stadt und die Ortsteile<br />
nicht zulassen. Haben Sie Ideen? Sind<br />
Sie an der Bürgerbeteiligung interessiert?<br />
Senden Sie mir eine Mail an<br />
Buergerhaushalt-Beelitz@t-online.de<br />
und lassen Sie uns für dieses Projekt<br />
einstehen.<br />
Jens Albrecht<br />
Fichtenwalde, 7. <strong>November</strong> <strong>2014</strong>