UMWELT INFORMATIK

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Arbeitsgruppen des FA Umweltinformatik Proceedings der EnviroInfo Konferenz-Serie (ehemals Symposium „Informatik für den Umweltschutz“ bzw. “Umweltinformatik”): 1986: Kernforschungszentrum Karlsruhe, Bericht 4223 1987-1993 Springer Verlag (Berlin, Heidelberg) www.iai.fzk.de/Fachgruppe/GI/literatur.html 1994-2001 5 Metropolis Verlag (Marburg) 2002: Environmental Communication in the Information Society. 16th EnviroInfo, International Society for Environmental Protection http://enviroinfo.isep.at 2003: The Information Society and Enlargement of the European Union. 17th EnviroInfo, Metropolis Verlag (Marburg) 2004: Sharing. 18th EnviroInfo, CERN, Geneva. éditions du Tricorne, CH 1201 Geneva http://www.enviroinfo2004.org/cdrom/Datas/ Fullpaper.htm 2005: Networking Environmental Information. 19th EnviroInfo, Masaryk University in Brno, Centre of Biostatistics and Analyses 2006: Managing Environmental Knowledge. 20th EnviroInfo, Know-Center Graz, Shaker Verlag 2007: Environmental Informatics and System Research. 21st EnviroInfo, Warsaw, Systems Research Institute, Polish Academy of Sciences, Warsaw; Shaker Verlag Weitere Literatur: Memorandum Nachhaltige Informationsgesellschaft. Stuttgart (2004). Authoren: M. Dompke, J. von Geibler, W. Göhring, M. Herget, L.M. Hilty, R. Isenmann, M. Kuhndt, St. Naumann, D. Quack, E. Seifert. Fraunhofer IRB. http://publica.fraunhofer.de/eprints/N- 20549.pdf. Page B., Hilty L.M. (Eds.) (1995): Umweltinformatik. Informatikmethoden für Umweltschutz und Umweltforschung. München, Wien: 2. Aufl. Oldenburg. Page B., Jaeschke A., Pillmann W. (1990): Angewandte Informatik im Umweltschutz. Teil 1. Informatik Spektrum 13: 6-16; Teil 2. Informatik Spektrum 13: 86-97. Pillmann W., Geiger W., Voigt K. (2006): Survey of environmental informatics in Europe. Environmental Modelling & Software, Vol. 21, No. 11, Nov. 2006, S. 1519-27. 5 Zugang zu den Papers: Symposium 1998: http://enviroinfo.isep.at/ Umweltinformatik 98.htm Symposium 1999: http://enviroinfo.isep.at/ UmweltInformatik_99.htm and Symposium 2000: http://enviroinfo.isep.at/ Umweltinformatik2000.htm 10
Fachbeitrag Die Herausgeber des Rundbriefs stellen im Folgenden ein Thesenpapier von Falk Hüttmann zur Einschätzung der Umweltinformatik zur Diskussion. Herr Hüttmann wird an mehreren Stellen des Beitrages mit seiner persönlichen Meinung sicher Widerspruch provozieren. Das Papier enthält aber viele nachdenkenswerte Passagen und lenkt – wenn auch mit z.T. provokativen Thesen – den Blick auf die Außenansicht und die Außenwirkung der Umweltinformatik Deutschlands und (Zentral-)Europas. Kommentare zu diesem Beitrag sind willkommen. Dabei sind neben Zustimmung und/oder Kritik zum vorliegenden Artikel auch konstruktive eigene Vorschläge und Thesen zur Entwicklung unseres Fachausschusses erwünscht. Die Herausgeber Deutsche Umwelt-Informatik vs. Naturschutz, GBIF, Rio, Statistik und Nachhaltigkeit: Ist das Pferd das wir reiten bereits tot? Falk Hüttmann Die Informatik leidet unter dem weit verbreiteten Image, dass sie sich ausschließlich mit technischen Angelegenheiten befassen würde. Programmierer und Computer kosten zunächst Geld, und die Anwendungen sind daher primär auf kurzfristige industrielle oder ökonomische Interessen ausgerichtet. Diese einseitige Definition der Informatik ist aber nicht nur unausgewogen und begrenzt, sondern auch unethisch und schädlich für die Umwelt, den Naturschutz, inklusive dem Erhalt der Biodiversität und Habitate (Weizenbaum 1984, Stiglitz 2006). Die bisherigen Vorgehensweisen und westliche Kultur haben zu einer globalen ökologischen, gesellschaftlichen und auch finanziellen Misere geführt (Wilson 1990, Dueck 2002, Taber und Payne 2003, Paehlke 2004, Stiglitz 2006). Technologische Ansätze wie Informatik sind ja nicht ein Endziel, sondern lediglich Mittel zum Zweck - Hilfskrücken also - die uns besser erlauben, globale Nachhaltigkeit für die lebende und die unbelebte Welt (siehe Czech 2000, Braun 2005 für Definitionen) zu erreichen. Dieses Ziel mag zwar verkannt sein, wird aber ganz klar von Deutschland wie auch international mittels diverser Vertragswerke als gesetzliche Grundlage (e.g. Rio Konvention, Tokyo Abkommen) anerkannt. Damit gehört die Suche nach Lösungsansätzen zum Erreichen von Nachhaltigkeit auch zu unserem Verantwortungsbereich als Wissenschaftler – es muss also Teil des Berufsethos werden (Anderson et al. 2003). Umweltinformatik suggeriert bereits den positiven Einsatz der Informatik, eine Informatik der Nachhaltigkeit, die bedrohten Arten und Habitaten förderlich ist und sich ihr vollständig dienend unterordnet. Wie aber z.B. aus dem Memorandum "Nachhaltige Informationsgesellschaft" (http://publica.fraunhofer.de/eprints/N-20549.pdf) einer GI-Arbeitsgruppe schnell ersichtlich, ist dieses großteilig eine Fehleinschätzung; eine relevante Einbindung von Naturschutz und Ökologie fehlt (siehe auch Denzer et al. 2000). Dieses beginnt bereits damit, dass die Definition von UM- WELT primär auf rein technische Anwendungen wie Industrieverschmutzung und vermehrter Produktion angewandt ist (siehe auch Hüttmann 2001a). Dagegen fehlt hier die Idee fast vollständig, dass die Informatik für Flora und Fauna und Naturschutz eingesetzt werden kann, z.B. in Nationalparks und Wildnisgebieten, für Umweltgutachten, Umweltmonitoring und Adaptives Management (Walters 1986, Anderson et al. 2003, Hüttmann in review; siehe auch Onyeahialam et al. 2005). Wieso gibt es keine deutsche Naturschutz-Informatik, und wo stehen wir in der GI in Sachen Biodiversitäts- und Öko-Informatik? Stellen wir in der GI eine internationale Führungsrolle dar, oder sind wir nur ein abgeschmacktes Beiprodukt der Industrielobby in einem mittelmäßigen Lokaltheater, das einseitig von Vertragsnehmern dominiert wird? Die Globale Nachhaltigkeitsfrage lässt keine Mittelmäßigkeit zu, verlangt echte ökologische Exzellenz und zentriert sich auf kompetente Biologie, Geowissenschaften und ganzheitliches Denken und Bilanzierung. Wo ist die GI in Sachen Convention of Migratory Species (CMS*), RAMSAR* oder World Conservation Monitoring Center (WCMC*)? Schließlich nutzen alle diese 11
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