BOLD THE MAGAZINE No.15
ENTWICKLUNG IM WANDEL DER ZEIT | INSPIRATION JAPAN | MOBILE HIGHLIGHTS | FACES OF TALENT: TILL BRÖNNER | NEW FASHION | LENA HOSCHEK | VIETNAM: VON SAIGON INS MEKONG-DELTA | USA: OFFROAD ADVENTURE
ENTWICKLUNG
IM WANDEL DER ZEIT | INSPIRATION JAPAN | MOBILE HIGHLIGHTS | FACES OF TALENT: TILL BRÖNNER | NEW FASHION | LENA HOSCHEK | VIETNAM: VON SAIGON INS MEKONG-DELTA | USA: OFFROAD ADVENTURE
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ZEITGEIST | LIFESTYLE | KUNST | KULTUR | MODE | TREND<br />
D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> 15 | 2014 | 1<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
ENTWICKLUNG<br />
IM WANDEL DER ZEIT | INSPIRATION JAPAN | MOBILE HIGHLIGHTS | FACES OF TALENT: TILL BRÖNNER<br />
NEW FASHION | LENA HOSCHEK | VIETNAM: VON SAIGON INS MEKONG-DELTA | USA: OFFROAD ADVENTURE
www.omegawatches.de<br />
<strong>THE</strong> DARK SIDE OF <strong>THE</strong> MOON<br />
Die Astronauten der Apollo 8 waren die ersten Menschen, die die dunkle Seite<br />
des Mondes mit eigenen Augen sehen konnten. Die Co-Axial Speedmaster aus<br />
schwarzer Keramik [ZrO2] ehrt den Pioniergeist, der sie an einen Ort brachte,<br />
an dem noch nie ein Mensch zuvor gewesen war. Sie ist eine Hommage an jene<br />
Speedmaster Professional Chronographen, die von allen Apollo Astronauten<br />
getragen wurden. OMEGA ist stolzer Partner der großen Menschheitsträume.<br />
OMEGA Boutique • im KaDeWe • Berlin
DÜSSELDORF FRANKFURT HAMBURG MÜNCHEN ST.MORITZ ZURICH WIEN<br />
BRIONI.COM
TO BE ONE OF A KIND
INHALT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 9<br />
THINK <strong>BOLD</strong><br />
NEVER REGULAR<br />
INHALT<br />
EINSTIEG<br />
REISE<br />
Entwicklung:<br />
Im Wandel der Zeit<br />
10<br />
Vietnam:<br />
Von Saigon ins Mekong-Delta<br />
62<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> 15 2014<br />
Fotograf: P. Heimlicher<br />
Model: A. Suppiger<br />
Make-Up: R. Mundwiler<br />
Hair: M. Natali<br />
Outfit: For the Stars Fashion House L.A.<br />
MODE<br />
Speed of the Senses<br />
Hot Desert<br />
Pure Weiblichkeit<br />
Lena Hoschek<br />
Premium-Chefin<br />
Anita Tillmann im Interview<br />
KUNST & KULTUR<br />
Sehenswert:<br />
Monet, Gauguin, Van Gogh<br />
Inspiration Japan<br />
Track-by-Track:<br />
Juli<br />
Hörenswert:<br />
Urgestein und Popkultur<br />
Im Gepräch:<br />
Till Brönner<br />
12<br />
28<br />
96<br />
40<br />
45<br />
51<br />
56<br />
58<br />
USA (Colorado / Utah):<br />
Offroad Adventure mit dem<br />
neuen Jeep Cherokee<br />
74<br />
LIFESTYLE & TREND<br />
Cool Stuff:<br />
Latest Developments<br />
Mobile Highlights<br />
88<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
Impressum<br />
106<br />
<strong>BOLD</strong> IM NETZ<br />
Blog:<br />
www.boldmag.eu<br />
App:<br />
Die <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> App im iTunes<br />
Store gratis herunterladen und immer auf<br />
dem Laufenden bleiben (inkl. Blog, Shop,<br />
allen <strong>BOLD</strong>-Ausgaben sowie <strong>BOLD</strong> Travel<br />
Special und <strong>BOLD</strong> Car Special).
10 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> EINSTIEG | ENTWICKLUNG<br />
IM WANDEL<br />
DER ZEIT<br />
ENTWICKLUNG<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
Wenn Licht auf den Film trifft, entsteht<br />
eine chemische Reaktion, welche Silberhalogenid-Kristalle<br />
nach der Entwicklung<br />
in einer entsprechenden Flüssigkeit<br />
schwarz werden lässt. Daher erscheinen<br />
auf dem Negativ die hellsten Stellen des<br />
Bildes schwarz. In der Analogfotografie<br />
bedeutete Entwicklung den alchemistisch<br />
anmutenden Prozess vom latenten<br />
Bild zur sichtbaren Fotografie auf Filmmaterial<br />
und Fotopapier. Die Momente<br />
in der Dunkelkammer, wenn das Bild<br />
sich langsam im schummrigen roten<br />
Licht erahnen lässt und sich im Bad<br />
der Entwicklerflüssigkeit offenbart,<br />
hatten etwas Magisches. „Man muss sich<br />
beeilen, wenn man etwas sehen will,<br />
alles verschwindet“, hatte Paul Cezanne<br />
einmal über die Wahrnehmung des<br />
sich ständig Verändernden gesagt. Die<br />
Faszination des Augenblicks, eines<br />
unwiederbringlichen Sekundenbruchteils,<br />
im Verlauf einer Entwicklung ist<br />
auch heute noch tief in der Fotografie<br />
verankert.<br />
„Und Gott schuf den Menschen nach<br />
seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf<br />
er ihn.“ So heißt es im ersten Buch<br />
Mose, die Bildikone dazu ist Michelangelos<br />
Deckenfresko der Sixtinischen<br />
Kapelle. Gottvater und Adam, der erste<br />
Mensch. Michelangelo zeigt den Moment<br />
unmittelbar vor dem entscheidenden<br />
Schöpfungsakt, er beschreibt einen<br />
spannungsgeladenen und bedeutsamen<br />
Augenblick für die Entwicklung der<br />
Menschheit. Das Menschsein empfängt<br />
seinen Atem. Geist und Energie<br />
werden durch die Kuppen der Zeigefinger<br />
übertragen. Materie wird dabei<br />
beseelt und mit eigener Lebensenergie<br />
erfüllt.<br />
Die Entwicklung der Menschheit<br />
begann aus heutiger wissenschaftlicher<br />
Sicht etwas anders: Vor 65 Millionen<br />
Jahren entstanden wohl die ersten<br />
Primaten auf einem Globus, auf dem<br />
Nordamerika mit Europa verbunden<br />
und Indien noch kein Teil Asiens war.
MODE EINSTIEG | SUBLIME | ENTWICKLUNG<br />
PASSION<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | | 11<br />
Die ersten affenartigen Primaten entwickelten<br />
sich dann vor ungefähr 34<br />
Millionen Jahren. Man fand Fossilien in<br />
Ägypten, China und Amerika. Der bisher<br />
älteste Schädel eines Hominiden wurde<br />
erst vor nicht allzu langer Zeit in Zentralafrika,<br />
im Tschad, gefunden und auf<br />
ein Alter von etwa 7 Millionen Jahren<br />
geschätzt: Der Sahelanthropus tchadensis<br />
zeigt einen Moment-Ausschnitt<br />
unserer Evolution und bietet einen<br />
tiefen Einblick in die Entwicklungsstufe<br />
zwischen den Schimpansen und den<br />
Menschen.<br />
Die Alarmlampen leuchten rot: Die<br />
Forderung der NGO (Non Governmental<br />
Organizations) nach einer globalen,<br />
nachhaltigen Entwicklung mit der Konsequenz,<br />
dass es kein Wachstum auf<br />
Kosten der Umwelt geben sollte, leuchtet<br />
vielen Menschen ein.<br />
Der WWF (World Wide Fund For<br />
Nature) konstatiert, dass der menschliche<br />
Einfluss die Zahl der Wirbeltiere<br />
auf der Erde in nur vier Jahrzehnten um<br />
über fünfzig Prozent reduziert hat. Er<br />
bescheinigt in seinem Bericht „Living<br />
Planet Report 2014“, dass der Mensch<br />
die Bäume schneller abholze als sie nachwachsen<br />
und er überfische maßlos die<br />
Ozeane. In der Quintessenz gefährde er<br />
seine eigene Zukunft.<br />
„Wir brauchen mutige politische<br />
Entscheidungen, die weniger Wachstum<br />
und mehr Nachhaltigkeit belohnen,<br />
die Gemeinwohl statt Gewinnstreben<br />
fördern“, sagt Prof. Dr. Hubert Weiger,<br />
Mitglied des Rates für nachhaltige<br />
Entwicklung. Das bedeutet einen<br />
zukunftsorientierten Umgang mit den<br />
Ressourcen, welcher wirtschaftliches<br />
Wachstum nicht als abgelöstes Ziel<br />
sieht, sondern die Notwendigkeit einer<br />
Balance. Albert Arnold „Al“ Gore Jr.,<br />
der ehemalige US-Vizepräsident und<br />
Friedensnobelpreisträger bringt es auf<br />
den Punkt: „Wenn wir keinen Planeten<br />
mehr haben, geht es der Wirtschaft auch<br />
nicht gut.“
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 13<br />
SPEED OF<br />
<strong>THE</strong> SENSES<br />
FASHION<br />
FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />
Jacke: MICHALSKY<br />
Sonnenbrille: TOMS<br />
Mit freundlicher Unterstützung von SEAT.<br />
Fahrzeuge: SEAT Leon Cup Racer (330 PS)<br />
und SEAT Leon CUPRA 280 (280 PS)<br />
www.seat.de<br />
Link zum Fotografen:<br />
www.dirk-schaper.de<br />
Assistenz: T. Langenfeld | Retusche: M. Nite (NITE Studios)<br />
Make-Up & Hair: A. Esser | Styling: Z. Khawary<br />
Model: D. Dzialowski (Kult Model Agency)
14 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | SPEED OF <strong>THE</strong> SENSES<br />
Jacke & Hose: MICHALSKY<br />
T-Shirt: DRYKORN<br />
Schuhe: The last Conspiracy<br />
Sonnenbrille: TOMS<br />
Fahrzeuge: SEAT Leon Cup Racer<br />
und SEAT Leon CUPRA 280 (links)
MODE | SPEED OF <strong>THE</strong> SENSES<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 15<br />
linke Seite<br />
Kleid und Weste: Brunello Cucinelli<br />
Schmuck: strawberry & cream<br />
rechte Seite<br />
 Top & Panty: La Perla<br />
Overall : Nicole Stüber<br />
Handschuhe: Roeckl<br />
Kette: Stella & Dot
MODE | SPEED OF <strong>THE</strong> SENSES<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 17<br />
linke Seite<br />
Jacke: MICHALSKY<br />
Tasche: LEGEND<br />
Hose: HUGO BOSS<br />
<br />
rechte Seite<br />
Pullover & Hose: MICHALSKY<br />
Sonnenbrille: TOMS<br />
Uhr: TAG Heuer<br />
Fahrzeug: SEAT Leon CUPRA 280
20 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | SPEED OF <strong>THE</strong> SENSES<br />
linke Seite<br />
Uhr: TAG Heuer<br />
Fahrzeug: SEAT Leon CUPRA 280<br />
rechte Seite<br />
 Sonnenbrille: TOMS<br />
Uhr: TAG Heuer<br />
Schuhe: The last Conspiracy<br />
Fahrzeug: SEAT Leon Cup Racer
22 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | SPEED OF <strong>THE</strong> SENSES
MODE | SPEED OF <strong>THE</strong> SENSES<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 23<br />
Sonnenbrille: TOMS<br />
Uhr: TAG Heuer<br />
Schuhe: The last Conspiracy<br />
Fahrzeug: SEAT Leon Cup Racer
24 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | SPEED OF <strong>THE</strong> SENSES<br />
Fahrzeug:<br />
SEAT Leon Cup Racer
MODE | SPEED OF <strong>THE</strong> SENSES<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 25
Hose & Schuhe: MICHALSKY<br />
T-Shirt: DRYKORN<br />
Tasche: Scotch & Soda<br />
Sonnenbrille: TOMS<br />
Uhr: TAG Heuer<br />
Fahrzeuge: SEAT Leon Cup Racer<br />
und SEAT Leon CUPRA 280 (rechts)
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 29<br />
HOT<br />
DESERT<br />
FASHION<br />
FOTOGRAF: P. HEIMLICHER<br />
Outfit:<br />
Jacob L.A.<br />
Link zum Fotografen:<br />
www.pascalheimlicher.com<br />
Make-Up & Hair: K. Bernkhardt (www.profashionmakeup.com)<br />
Model: A. Suppiger (www.angelinesuppiger.com)
30 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
MODE | HOT DESERT<br />
linke Seite<br />
Jacke: Jacob L.A.<br />
rechte Seite<br />
Jacke: Jacob L.A.
32 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | HOT DESERT
MODE | HOT DESERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 33<br />
Outfit:<br />
Carlos Pretelin L.A.
MODE | HOT DESERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 35<br />
linke Seite<br />
Jacke: Jacob L.A.<br />
<br />
rechte Seite<br />
Kleid: Rocky Gathercole L.A.
36 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
MODE | HOT DESERT<br />
linke Seite<br />
Kleid: Carlos Pretelin L.A.<br />
rechte Seite<br />
Kleid: Carlos Pretelin L.A.
40 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
MODE | IM INTERVIEW<br />
QUALITÄT<br />
STATT QUANTITÄT<br />
ANITA TILLMANN<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Die PREMIUM blickt auf eine rasante<br />
Erfolgsgeschichte zurück. Im Jahr 2003<br />
schreiben die Macher der PREMIUM<br />
Geschichte, indem sie das Konzept<br />
Modemesse neu erfinden und Berlin<br />
endlich wieder zur Modestadt erwecken.<br />
Sie starten mit ihrem revolutionären<br />
Konzept an einem außergewöhnlichen<br />
Ort: Im U-Bahn-Tunnel unter dem<br />
Potsdamer Platz vereinen sie die sonst<br />
getrennten Modesegmente zu einer<br />
einzigartigen Lifestyle-Messe. Elf Jahre<br />
später hat sich die PREMIUM als Leitmesse<br />
für High Fashion etabliert. Lifestyle<br />
mit Vision und Engagement für die<br />
Modestadt Berlin.<br />
Die PREMIUM findet heute zweimal im<br />
Jahr auf dem Gelände der STATION-Berlin<br />
statt. Mit weit über 60.000 Besuchern und<br />
mehr als 1.400 Kollektionen, auf einer<br />
Fläche von 23.000 Quadratmetern, ist sie<br />
weltweit die einzige Messe, die Fashion<br />
und Lifestyle im hochwertigen Segment<br />
in dieser Größe und Qualität zusammenstellt.<br />
Das Besondere: Jede Saison werden<br />
hier die weltweit gefragtesten Kollektionen<br />
– Damen, Herren, Denims, Sportswear,<br />
Accessoires (Taschen, Schmuck) und<br />
Schuhe – des High-Fashion-Segments,<br />
die innovativsten Produkte und wegweisende<br />
internationale Trends präsentiert.<br />
Bereits seit der Gründung zieht sich das<br />
Thema „Nachhaltigkeit“ durch alle personellen<br />
und geschäftlichen Entscheidungen,<br />
das Streben nach höchstmöglicher<br />
Qualität anstatt nach rein<br />
kommerzieller Quantität – auf allen<br />
Ebenen. <strong>BOLD</strong> sprach mit PREMIUM-<br />
Chefin Anita Tillmann über die Anfänge,<br />
die Entwicklung der Messe und ihre<br />
Visionen für die Zukunft ...<br />
Frau Tillmann, wie entstand denn<br />
die Idee, eine Fachmesse für Mode im<br />
High-Fashion-Segment ins Leben zu<br />
rufen?<br />
Die Idee entstand 2002. Zu dem Zeitpunkt<br />
gab es keine Fachmesse für hochwertige<br />
Mode in Deutschland. Außerdem<br />
vereinte keine Messe das Damen-, Herren-,<br />
Accessoire- und Schuhsegment. Zu dieser<br />
Zeit präsentierte die Mode im Handel<br />
rein deutsche Marken und war wenig<br />
abwechslungsreich. Schon damals bin<br />
ich viel im Ausland unterwegs gewesen<br />
und kannte viele hochwertige internationale<br />
Labels, die es in Deutschland noch<br />
nicht gab. Diese Nische nutzte ich, um zu<br />
zeigen, dass es außer Joop, Strenesse, Boss<br />
und Marco Polo noch weitere interessante<br />
Marken gab. So machten meine Partner<br />
und ich es uns zur Aufgabe, eine neue<br />
Messe ins Leben zu rufen, die dem Handel<br />
nicht nur alle Segmente, sondern vor allem<br />
nationale sowie internationale Premium-<br />
Marken präsentiert. Und in welcher Stadt<br />
könnte man ein neues und revolutionäres<br />
Konzept besser präsentieren als in Berlin?<br />
Wie können Sie die Anfangs-Jahre aus<br />
heutiger Sicht beschreiben?<br />
Aufregend und aufreibend. Damals wie<br />
heute wird das deutsche Management<br />
auch in der Modebranche von alt eingesessenen<br />
(patriarchischen) Herren dominiert.<br />
Sie sehen Veränderungen als etwas<br />
Negatives und nehmen diese nur bedingt<br />
an. Somit stießen wir mit dem neuen<br />
Messekonzept am Anfang auf Ablehnung.<br />
Auch das führte dazu, dass wir<br />
uns nicht in einem der gelernten Messestandorte<br />
Köln oder Düsseldorf niederließen,<br />
sondern nach Berlin gingen, wo<br />
wir von der Stadt herzlich aufgenommen<br />
und unterstützt wurden. Bereits die<br />
erste PREMIUM wurde von den Marken
MODE | IM INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 41<br />
PREMIUM-Chefin:<br />
Anita Tillmann
42 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
MODE | IM INTERVIEW<br />
Anita Tillmann im Gespräch<br />
mit Klaus Wowereit, Regierender<br />
Bürgermeister von Berlin<br />
Fotos: PREMIUM (J. Schabes, D. Tuch, J. Fey)
MODE | IM INTERVIEW <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 43<br />
als auch von der internationalen Presse<br />
sehr positiv aufgenommen und als neues<br />
Lifestyle-Konzept gelobt. Bei der alt eingesessenen<br />
Herrenriege hat es einige Jahre<br />
gedauert, bis auch sie die PREMIUM<br />
als einflussreichste Messe im Premium-<br />
Segment akzeptierten.<br />
Wie hat sich die PREMIUM bis heute<br />
entwickelt?<br />
Alles begann mit 70 Kollektionen in einem<br />
stillgelegten Berliner U-Bahn-Tunnel am<br />
Potsdamer Platz. Heute präsentiert die<br />
PREMIUM rund 1.000 internationale Brands<br />
und um die 1.800 Kollektionen. Zur nächsten<br />
Saison erweitern wir die PREMIUM um<br />
rund 3.000 auf knapp 27.000 Qudratmeter<br />
Gesamtfläche und mehrere neue Segmente,<br />
um dem Handel das aktuell relevante<br />
Angebot der Herbst/Winter 2015/16 Saison<br />
zu zeigen. Zudem haben wir mit der<br />
PREMIUM ORDER MUNICH Deutschlands<br />
stärkste Vertriebsplattform für Fashion,<br />
Schuhe und Accessoires für das Einzugsgebiet<br />
Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz etabliert. Beide Standorte zeichnen<br />
sich durch Qualität sowie Service auf<br />
hohem Niveau aus.<br />
Wie definiert sich das heutige Modebewusstsein?<br />
Heutzutage kann sich jeder gut und<br />
modisch kleiden – auch mit kleinem<br />
Budget. Selbstverständlich werden hochwertige<br />
mit günstigeren Marken gemixt,<br />
das ist mittlerweile ganz normal. Auf der<br />
einen Seite gibt es Individualiserung und<br />
auf der anderen Seite Normcore. Durch<br />
wachsende Digitalisierung, Internetangebote<br />
und Social Media ist der Konsument<br />
so informiert wie nie zuvor. Umso wichtiger<br />
ist es für jede einzelne Marke, dem Verbraucher<br />
Emotionen zu vermitteln. Man kauft<br />
die Story und den Lifestyle, der durch eine<br />
Marke transportiert wird.<br />
Wie würden Sie Luxus aus Ihrer Sicht<br />
definieren?<br />
Freie Meinungsäußerung ist definitiv ein<br />
großer Luxus, denn dies ist leider auch<br />
heute noch kein Selbstverständnis.<br />
Was ist Luxus für Sie ganz persönlich?<br />
Besonders wertvoll und das wichtigste<br />
Gut in meinen Leben ist, Zeit mit meiner<br />
Familie zu verbringen. Zudem bedeutet<br />
Luxus für mich, aus eigener unternehmerischer<br />
Freiheit und selbstgewähltem Tempo<br />
Entscheidungen treffen zu können.<br />
Mit dem PREMIUM YOUNG DESIGNERS<br />
AWARD fördern Sie den Nachwuchs. Wie<br />
wichtig ist Ihnen das und wie sieht Ihre<br />
Unterstützung konkret aus?<br />
Nachwuchs ist ein wichtiges Thema für<br />
die PREMIUM. Bereits seit 2005 unterstützen<br />
wir den Nachwuchs im Fashionbereich,<br />
indem wir den Award jede Saison<br />
an 3 hochtalentierte Designer vergeben.<br />
Mit dem Award erhalten die Designer im<br />
ersten Schritt die Möglichkeit sich auf der<br />
PREMIUM der Branche zu präsentieren. Im<br />
zweiten Schritt ermöglichen wir ihnen in<br />
Zusammenarbeit mit den Handelspartnern,<br />
wie z. B. dem Galleries Lafayette,<br />
sich dem Endverbraucher zu präsentieren.<br />
Darüber hinaus erhalten sie unsere<br />
Expertise und Beratung und werden in<br />
die Gesamtkommunikation der PREMIUM<br />
eingebunden. Die Designer werden über<br />
mehrere Saisons unterstützt, was ihnen<br />
ermöglicht, sich erfolgreich in der Branche<br />
zu positionieren. Der PREMIUM YOUNG<br />
DESIGNERS AWARD ist inzwischen ein<br />
renommiertes Gütesiegel für Design-<br />
Newcomer geworden. Künftig wollen wir<br />
ein Netzwerk entwickeln, welches den<br />
Austausch zwischen Designern und Unternehmen<br />
erlaubt – eine Art Match-Making-<br />
Tool für Industrie und Kreative.<br />
Was planen Sie für die PREMIUM in<br />
Zukunft?<br />
Die PREMIUM soll die beste Fachmesse für<br />
hochwertige Mode bleiben. Wir haben<br />
den Anspruch, unseren Service kontinuierlich<br />
auszubauen und zu verbessern.<br />
Die PREMIUM ist ein Marktplatz, auf dem<br />
der Handel und die Industrie aufeinander<br />
treffen: die Brands präsentieren ihre neuen<br />
Kollektionen, die Händler informieren sich<br />
und platzieren Orders – klassisches Kaufen<br />
und Verkaufen, und man tauscht sich aus.<br />
Aus diesem Grund ist es unsere Aufgabe,<br />
die Bedürfnisse des Marktes aufzuspüren,<br />
Trends zu erkennen, zu präsentieren und<br />
neue Trends zu definieren.<br />
LINK ZUR MESSE:<br />
www.premiumexhibitions.com
contemporary fashion trade show<br />
autumn / winter 2015 /16 January 19 th - 21 st 2015<br />
NEW LOCATION<br />
ARENA BERLIN<br />
www.seekexhibitions.com
KUNST & KULTUR | SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 45<br />
MONET,<br />
GAUGUIN, VAN GOGH<br />
INSPIRATION JAPAN<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
Seitdem sich Japan im Jahre 1867 erstmals<br />
offiziell auf der Weltausstellung in Paris<br />
präsentierte, breitete sich in Frankreich<br />
schlagartig das Interesse für die künstlerischen<br />
Erzeugnisse dieses geheimnisvollen<br />
Landes aus. Wer damals in Paris en vogue<br />
sein wollte, richtete sich mit japanischen<br />
Kunstgegenständen ein. Mit der Ausstellung<br />
„Monet, Gauguin, van Gogh – Inspiration<br />
Japan“ zeigt das Museum Folkwang<br />
in Essen herausragende Werke der französischen<br />
Kunst aus der zweiten Hälfte des<br />
19. Jahrhunderts.<br />
Der sogenannte Ferne Osten hatte einen<br />
vielschichtigen Einfluss auf die westliche<br />
Kunstwelt. Die großen Meister, Claude<br />
Monet, Vincent van Gogh, Pierre Bonnard<br />
und viel später auch Henri Matisse und<br />
Pablo Picasso, waren von japanischen Bildmotiven<br />
und Stilmitteln begeistert und<br />
ließen sich zu eigenen Werken inspirieren.<br />
Eindrucksvolle Farbholzschnitte werfen die<br />
Betrachter noch heute um.<br />
Neben Gemälden und Druckgrafiken<br />
von Paul Gauguin, Vincent van Gogh und<br />
Claude Monet wird eine repräsentative<br />
Auswahl an japanischen Holzschnitten von<br />
Utagawa Hiroshige, Katsushika Hokusai<br />
und Kitagawa Utamaro gezeigt. Im Ausstellungsbereich<br />
„Inspirierende Motive“ wird<br />
die Meereswelle, ein beliebtes japanisches<br />
Motiv, untersucht: Georges Lacombe ließ<br />
sich für seine Violette Woge von Hokusais<br />
großer Welle anregen. Wie beim japanischen<br />
Vorbild schwingt die Woge in einem<br />
großen Bogen in die Höhe, den Kamm<br />
säumt eine ausgeprägte Schaumkrone.<br />
Als Japonaiserie bezeichnete Vincent<br />
van Gogh seine malerische Umsetzung<br />
eines japanischen Holzschnittes, der 1886<br />
auf dem Umschlag der Zeitschrift „Paris<br />
illustré“ abgebildet war. Van Gogh platzierte<br />
die Kurtisane als Bild-im-Bild vor<br />
dem Hintergrund eines Seerosenteichs, in<br />
dem sich Kraniche und Kröten tummeln.<br />
Auf den Bildern und Holzschnitten aus<br />
Japan wird in den Frauendarstellungen<br />
einerseits eine stille, subtile Erotik spürbar,<br />
andererseits werden sexuelle Interaktionen<br />
freimütig dargestellt, zwei nicht<br />
zu vernachlässigende Aspekte der europäischen<br />
Rezeption im 19. Jahrhundert.<br />
Im Abbildungsstil eines Weitwinkelobjektivs<br />
erscheinen die Perspektiven der<br />
japanischen Bildwerke teiweise verzerrt,<br />
und Regen wird bindfadenartig dargestellt.<br />
Hier werden die Stilmittel der Bildergeschichten<br />
des Comic-Genres in der<br />
Rückschau erkennbar. In der Ausstellung<br />
geht es in besonderer Weise um die japanische<br />
Wahrnehmung der eigenen, zeitgenössischen<br />
Kultur, die der Europäer auf<br />
japanische Kunstwerke, sowie beide Perspektiven<br />
aus heutiger Sicht. Bilder der<br />
fließenden Welt, heißt eine ausgestellte<br />
Bildergattung „Ukiyo-e“, welche an die<br />
Vergänglichkeit des Irdischen erinnert und<br />
das Vergnügen im Jetzt und Hier betont.<br />
Ergänzend zeigen historische Fotografien<br />
die japanische Kultur und lassen<br />
den umwerfenden Eindruck erahnen,<br />
welche diese bei den Betrachtern des 19.<br />
Jahrhunderts in Frankreich hinterlassen<br />
hatten. Annähernd vierhundert Objekte<br />
verschiedenster Kunstgattungen treten in<br />
einer ungesehenen Kombination für die<br />
Zeit dieser Ausstellung in einen inspirierenden<br />
Dialog.<br />
Inspiration Japan<br />
Bis: 18. Januar 2015<br />
Museum Folkwang<br />
Museumsplatz 1, 45128 Essen<br />
www.museum-folkwang.de
Katsushika Hokusai<br />
„Kanagawa Oki Nami „ (Mehrfarbiger Holzschnitt, 25,2 x 37,6 cm, Museum Folkwang, Ausschnitt)
48 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> KUNST & KULTUR | SEHENSWERT<br />
Vincent van Gogh<br />
„Sämann bei Sonnenuntergang“ (SIK Zürich (J. P. Kuhn), Ausschnitt)
KUNST & KULTUR | SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 49<br />
Bild: P. Weibel (Ausschnitt)<br />
Bild: A.Osio/M.Hatoum (Ausschnitt)<br />
Bild: J. Rosta (Ausschnitt)<br />
Die Absage an den gesellschaftspolitischen<br />
Konservatismus spiegelte sich<br />
Ende der 1960er-Jahre in tiefgreifenden<br />
künstlerischen Aufbrüchen wider. Im<br />
diesem Umfeld formierte sich eine<br />
junge Kunst- und Architekturszene, deren<br />
Protagonisten mit Blick auf die Neuerungen<br />
in Gesellschaft, Wissenschaft<br />
und Technik experimentelle und alternative<br />
Lebens- und Gestaltungsformen<br />
vertraten. Der in Odessa geborene Peter<br />
Weibel war eine der umtriebigen Hauptfiguren<br />
dieser Szene, in der sich die<br />
Künstler nicht mehr hinter dem Werk<br />
verbargen, sondern mit ihrem Auftreten<br />
Teil eines Gesamtkonzepts wurden.<br />
Weibel gehörte in den 1960er- und<br />
1970er-Jahren zu den Kunstrebellen der<br />
österreichischen Spezies, deren Regierungsattacken<br />
eine spezifisch wienerische<br />
Skurrilität zeigten. Diese Ausstellung<br />
kann Ihr Leben verändern.<br />
2014 jährt sich der Beginn des Ersten<br />
Weltkriegs zum hundertsten Mal. Mit<br />
dem „Gestürzten“ von Wilhelm Lehmbruck<br />
besitzt das Lehmbruck Museum<br />
ein Schlüsselwerk dieser Zeit: Der<br />
„Gestürzte“ entstand 1915 als Reaktion<br />
auf den Beginn des Ersten Weltkriegs mit<br />
all seinen Grausamkeiten. Die Skulptur<br />
steht im krassen Gegensatz zu den zeitgemäß<br />
üblichen Denkmalen mit Heldendarstellungen.<br />
Die Ausstellung „Zeichen gegen den<br />
Krieg“ zeigt Werke von insgesamt 21<br />
Künstlerinnen und Künstlern, die sich<br />
mit den unterschiedlichen Erscheinungsformen<br />
und Begleiterscheinungen kriegerischer<br />
Konflikte beschäftigen: von<br />
Künstlern aus Ländern wie dem Libanon,<br />
Israel, USA, Deutschland, Chile, Bosnien<br />
und Herzegowina, England, Peru, Serbien,<br />
Spanien, Tschechien und Vietnam.<br />
„Ludwig goes Pop“ bringt erstmals die<br />
150 zentralen Werke der führenden<br />
Protagonisten dieser Kunstrichtung<br />
zusammen und breitet darüber hinaus<br />
das historische Bild einer Privatsammlung<br />
von Weltrang aus. Eine Erinnerung<br />
an die Leistung des begeisterten<br />
Sammlerpaares Peter und Irene Ludwig.<br />
Tom Wesselmanns Gemälde „Landscape<br />
No. 4“ beispielsweise, das einen auf einer<br />
Landstraße vor Bergkulisse fahrenden<br />
Ford zeigt, war einer der ersten Ankäufe.<br />
Bald folgten Schlüsselwerke von Roy<br />
Lichtenstein, James Rosenquist, Robert<br />
Rauschenberg und Jasper Johns. Die<br />
Künstler gehörten zur selben Generation<br />
wie das Ehepaar Ludwig; die Ludwigs<br />
besuchten die meisten Kunstschaffenden<br />
direkt in ihren Ateliers. Nach der<br />
Documenta 4, im Jahre 1968, kauften sie<br />
einige bedeutende Werke direkt aus der<br />
Ausstellung.<br />
Peter Weibel – Medienrebell<br />
Bis: 18.01.2015<br />
Zeichen gegen den Krieg<br />
Bis: 7. Dezember 2014<br />
Ludwig goes Pop<br />
Bis: 11. Januar 2015<br />
21er Haus<br />
Prinz Eugen-Straße 27, 1030 Wien<br />
www.21erhaus.at<br />
Lehmbruck Museum<br />
Düsseldorfer Straße 51, 47049 Duisburg<br />
www.lehmbruckmuseum.de<br />
Museum Ludwig<br />
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln<br />
www.museum-ludwig.de
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD | TRACK-BY-TRACK<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 51<br />
TRACK-BY-TRACK<br />
JULI‘S NEUES ALBUM<br />
INSEL<br />
AUTOR: F. REIP<br />
Mit mehr als anderthab Millionen<br />
verkauften Tonträgern gehören Juli zu<br />
den erfolgreichsten und beliebtesten<br />
deutschen Bands der letzten zehn Jahre<br />
– mit Gold- und Platin ausgezeichnete<br />
Alben und Hitsingles wie „Perfekte<br />
Welle“, „Geile Zeit“, „Dieses Leben“ und<br />
„Elektrisches Gefühl“ sprechen eine<br />
eindeutige Sprache. Seit der Veröffentlichung<br />
des letzten Albums „In Love“<br />
sind vier Jahre vergangen, in denen<br />
es Eva Briegel, Simon Triebel, Andreas<br />
Herde, Marcel Römer und Jonas Pfetzing<br />
in alle Himmelsrichtungen auseinander<br />
trieb.<br />
Dennoch stand nie außer Frage, dass man<br />
wieder zusammenfinden würde, und so<br />
traf man sich eines Tages in Berlin wieder,<br />
um mit der Arbeit am Nachfolger zu<br />
beginnen. Bald drängte sich dabei das<br />
Bild der „Insel“ auf – als ein Ort, den man<br />
stets im Innern bei sich trägt, auch wenn<br />
man ihn mal für eine Weile verlässt, und<br />
zu dem man stets zurückkehren kann<br />
– ein Ort mithin, mit dem man sowohl<br />
Fernweh als auch Heimweh verbinden<br />
kann.<br />
Diese Idee sollte der Platte dann schließlich<br />
auch ihren Namen geben, und so<br />
zeigen sich nun die fünf ursprünglich aus<br />
Gießen stammenden Musiker mit „Insel“,<br />
Album Nummer Vier, erneut produziert<br />
von Stammproduzent Olfa Opal,<br />
gereifter denn je. Für das exklusive Track-<br />
By-Track von <strong>BOLD</strong> haben Sängerin Eva<br />
Briegel und Gitarrist Jonas Pfetzing ihre<br />
Gedanken zu den zwölf neuen Songs<br />
notiert ...<br />
Insel<br />
Insel war das allererste Lied, das wir für<br />
die neue Platte geschrieben haben. Es gibt<br />
davon 11 Versionen und unendlich viele<br />
Zwischenstände. Marcel, unser Drummer,<br />
ist über diesem Lied vollständig ergraut.<br />
Wenn sich alles bewegt<br />
Wir wollten nie ein Lied über das Tourleben<br />
schreiben, jetzt haben wir eins geschrieben,<br />
das vom Nicht-Auf-Tour-Sein handelt. Wie<br />
sehr mich das Unterwegs-Sein beruhigt,<br />
erdet und auf mich selbst zurückwirft, habe<br />
ich erst gemerkt, als ich zwei Jahre ununterbrochen<br />
in Berlin war, weil wir die Platte<br />
hier aufgenommen haben. Plötzlich packte<br />
mich ein irres Fernweh, das nichts mit<br />
Urlaub zu tun hatte.<br />
Wasserfall<br />
Hier geht es um den Moment, wenn man den<br />
Kopf verliert – sich verliebt und nicht mehr<br />
weiß, wo oben und unten ist, man nichts<br />
mehr stoppen kann und auch nicht will, ein<br />
atemberaubendes, aber auch etwas gruseliges<br />
Gefühl, denn man weiß nicht, ob man<br />
gerade auf einen Abgrund zutreibt...<br />
Nichts brauchen<br />
Dauernd soll man irgendwo seine E-Mail-<br />
Adresse hergeben und bekommt angeblich<br />
etwas dafür. Ich muss mir immer wieder<br />
selbst sagen: Wenn es im Internet etwas<br />
umsonst gibt, bist DU die Ware.
52 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD | TRACK-BY-TRACK<br />
Foto: Universal Music<br />
Xyz Xyz(links) und<br />
Xyz (rechts)
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD | TRACK-BY-TRACK<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 53<br />
Eines Tages<br />
Es ist nicht viel<br />
Dieses Lied meinen wir ernst.<br />
Hallo Hallo<br />
Seinen Anfang hatte das Lied auf Marcels<br />
Computer als Spielerei, und alle aus der Band<br />
haben es geliebt. Schnell war klar, wovon<br />
der Text handeln muss: Von dem Abenteuer,<br />
aus seinem eigenen Leben abzuhauen<br />
und sich bei bzw. mit jemand anderem<br />
zu verstecken.<br />
Jetzt<br />
Ich habe es lange geübt. Mittlerweile<br />
gelingt es mir ganz gut, die Momente zu<br />
bemerken, in denen alles stimmt. Trotzdem<br />
reagiere ich in diesen Momenten allergisch<br />
auf Leute, die im perfekten Moment<br />
unbedingt sagen müssen, wie schön<br />
es gerade ist. Ich habe das Gefühl, dass<br />
ein Moment nur so lange perfekt ist,<br />
bis es ausgesprochen wird, dann ist die<br />
Selbstverständlichkeit dahin. Lieder über<br />
den perfekten Moment sind allerdings<br />
möglich.<br />
2004<br />
Eigentlich können wir keine richtigen<br />
Liebeslieder. 2004 ist der Versuch, auszudrücken,<br />
was unsere Heimatstadt uns<br />
bedeutet – am Ende wurde es ein Lied<br />
über einen ganzen Lebensabschnitt, der<br />
untrennbar mit der Stadt verbunden<br />
ist. Und auch über Abschiede, die sich nicht<br />
vermeiden lassen, auch wenn man sich gar<br />
nicht verändern will.<br />
Wir sind große Fans von OK Kid, die wie<br />
wir ursprünglich aus Giessen kommen.<br />
Bei „Es ist nicht viel“ konnten wir Jonas als<br />
Co-Writer verpflichten. Wer von uns auf<br />
Socken nach Hause getanzt ist, bleibt eurer<br />
Fantasie überlassen.<br />
Plattenbau<br />
Simon ist in Hamburg an dem „hässlichsten<br />
Haus der Welt“ vorbei gefahren, und auf<br />
einem Balkon stand ein sonnengelber<br />
Sonnenschirm. Das Bild hat ihn seitdem<br />
nicht losgelassen. Plattenbau ist ein Lied<br />
darüber, dass Hässlichkeit im Auge des<br />
Betrachters liegt.<br />
Wenn das alles ist<br />
Unsere Lieblingszeile: „So viele Boote und so<br />
wenig Wale“.<br />
So fest ich kann<br />
Evas Katze ist ein in unseren Texten immer<br />
wieder auftauchendes Element. Im Fanclub<br />
wird diskutiert, was mit dem armen Tier<br />
wohl noch so geschieht. Mal wird sie<br />
verschenkt, dann ist sie wohl wieder da und<br />
wird gefüttert, in Wahrheit ahnt sie von all<br />
dem nichts und wird immer dicker.<br />
LINK ZUR BAND:<br />
www.juli.tv
SCHUHE: K1X PATRICK MOHR MK5
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WE DESIGNED <strong>THE</strong> UE BOOM TO BE LIKE YOU.<br />
CRAZY AS HELL, WATER AND STAIN RESISTANT.<br />
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56 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD<br />
HÖRENSWERT<br />
URGESTEIN UND<br />
POPKULTUR<br />
AUTOR: F. REIP<br />
LED ZEPPELIN<br />
DELUXE EDITIONS<br />
(Atlantic / Warner)<br />
Foto: Label / Hulton Archive<br />
Es sind große Tage für die Fans einer der<br />
größten Bands aller Zeiten: Led Zeppelin.<br />
Während Sänger Robert Plant sein<br />
bereits zehntes Soloalbum veröffentlicht,<br />
schuftet sich der einstige Kollege<br />
an der Gitarre, Jimmy Page, durch den<br />
umfangreichen Back-Katalog der Combo.<br />
Ergebnis der harten Arbeit sind nicht<br />
nur komplett aufgebürstete Remasters<br />
sämtlicher Alben (die ersten vier sind<br />
bereits erschienen), sondern auch Bonus-<br />
CDs voll unveröffentlichtem Material.<br />
„I“ etwa ist eine 69er-Konzertaufnahme<br />
aus dem Olympia in Paris beigestellt, und<br />
auf den Begleit-Discs von „II“, „III“ und „IV“<br />
finden sich Rough Mixes, Backing Tracks<br />
und Songideen, die die Arbeit an diesen<br />
Meilensteinen der Rockgeschichte im<br />
Rohbau erschließen. Mit „La La“ gibt es<br />
sogar einen bislang gänzlich verborgen<br />
gebliebenen Song „III“ zu entdecken.
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | CD<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 57<br />
TONY BENNETT & LADY GAGA<br />
CHEEK TO CHEEK<br />
(Streamline / Columbia / Interscope)<br />
SMASHING PUMPKINS<br />
ADORE (SUPER-DELUXE-EDITION)<br />
(Virgin / Universal)<br />
ALEXANDER KRICHEL<br />
CHOPIN / HUMMEL / MOZART<br />
(Sony Classical)<br />
Wer besonders gut aufgepasst hat, mag<br />
diese Zusammenarbeit voraus gesehen<br />
haben: Der bald 90-jährige Jazz-Entertainer<br />
Tony Bennett und die 50 Jahre<br />
jüngere Pop-Ikone der Gegenwart, Lady<br />
Gaga, begegneten einander erstmals im<br />
Jahr 2011 und verabredeten sich spontan<br />
für das Duett „The Lady Is A Tramp“ für<br />
Bennetts nächstes Album. Anfang Juli<br />
diesen Jahres überraschten die beiden<br />
dann mit einem gemeinsamen Auftritt<br />
beim renommierten Montreal-Jazz-<br />
Festival. Da dürfte bereits in der Mache<br />
gewesen sein, was nun allen gegönnt<br />
wird: Auf „Cheek To Cheek“ interpretieren<br />
Gaga und Bennett elf Klassiker der Jazz-<br />
Geschichte, darunter etwa „Anything<br />
Goes“ und „Let’s Face The Music And<br />
Dance“. Getragen von erstklassigen Musikern,<br />
gelingt beiden ein eleganter Knicks<br />
vor dem Genre.<br />
Es ist eines der wichtigsten Alben der<br />
1990er: Mit „Adore“, dem Nachfolger des<br />
1995er Hits „Mellon Collie and the Infinite<br />
Sadness“, brachen die Smashing<br />
Pumpkins um Sänger Billy Corgan mit<br />
ihrem Gitarren-dominierten Sound und<br />
öffneten sich dem Experiment mit Folk<br />
und Elektronik – und der eigenen Zukunft,<br />
denn nicht jeder in der Band wollte den<br />
Kurswechsel mittragen. Jetzt erscheint<br />
„Adore“ in einer epochal ausgestatteten<br />
Super-Deluxe-Edition, in der sagenhafte<br />
107 Tracks über fünf CDs und eine DVD<br />
ausgebreitet sind. Im Bonusmaterial<br />
finden sich Outtakes, Demos aus Corgans<br />
Heimstudio, ein komplettes Konzert und<br />
mit „Blissed and Gone“ auch ein bislang<br />
unveröffentlichter Song, dessen Titel die<br />
Bedeutung des Albums symptomatisch<br />
fasst: Die Smashing Pumpkins sollten nie<br />
wieder die alten sein.<br />
„Man will die Menschen berühren – das<br />
kann man nicht, wenn man die Dinge<br />
zu objektiv betrachtet.“ So hat es der<br />
Hamburger Pianist Alexander Krichel<br />
im Gespräch mit <strong>BOLD</strong> im vergangenen<br />
Jahr unmittelbar vor seiner Echo Klassik-<br />
Auszeichnung als „Nachwuchskünstler<br />
des Jahres“ gesagt. Entsprechend hat er<br />
sich für den mit dem Polish Chamber Philharmonic<br />
Orchestra unter deren Chefdirigent<br />
Wojciech Rajski eingespielten<br />
Nachfolger seines preisgekrönten Debüts<br />
„Frühlingsnacht“ für Werke für Klavier<br />
und Orchester von Chopin, Hummel und<br />
Mozart entschieden: Allesamt hatten<br />
einen prägenden Einfluss auf den jungen<br />
Musiker, und in der Tat berührend ist<br />
Krichels Interpretation. Ein kleiner Tipp<br />
noch: Krichels persönliche Notizen zu<br />
den einzelnen Kompositionen finden sich<br />
exklusiv auf dessen Facebook-Fanpage.
58 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH<br />
FACES OF<br />
TALENT<br />
TILL BRÖNNER<br />
AUTOR: F. REIP<br />
Till Brönner ist fraglos einer der größten<br />
Stars, die der Jazz hierzulande in der<br />
jüngeren Vergangenheit hervorgebracht<br />
hat. Jetzt veröffentlicht der Trompeter<br />
mit „The Movie Album“ eine Zusammenstellung<br />
seiner Interpretation von Filmsong-Klassikern.<br />
Fast zeitgleich erscheint<br />
ein imposanter Fotoband mit Künstler-<br />
Portraits. Mit <strong>BOLD</strong> spricht Brönner über<br />
beide Projekte und erzählt, warum er<br />
wohl ein schlechter Schauspieler wäre,<br />
aber trotzdem großer Kino-Fan ist ...<br />
Herr Brönner, was ist Ihre früheste Erinnerung<br />
ans Kino?<br />
Das Disney-Dschungelbuch – ein genialer<br />
Film für Kinder und Erwachsene, in dem die<br />
Musik fast die größte Rolle spielte. Das war<br />
für einen Jungen mit bereits spürbarem<br />
Hang zur Musik ein Initialmoment.<br />
Hatten Sie diese Erinnerung während<br />
der Aufnahmen zu „The Movie Album“<br />
mal im Kopf?<br />
Bis man ein solch großes Projekt angeschoben<br />
hat und mit allen Musikern im<br />
Studio steht, sind die wichtigen Schlüsselimpulse<br />
bereits vorbei. Man muss sofort<br />
und sehr professionell zur Tat schreiten, um<br />
am Ende an die hundert Künstler und die<br />
Technik zu koordinieren, damit es eine CD<br />
gibt. Es hilft dabei die jahrelange Erfahrung,<br />
doch ohne den Moment der Inspiration und<br />
geradezu kindlichen Vorfreude geht es nie –<br />
der ist die Voraussetzung für ein gelungenes<br />
Projekt.<br />
Erinnern Sie sich an einen Schlüsselmoment,<br />
der die Idee, Filmhits auf der<br />
Trompete zu spielen, in Bewegung<br />
gesetzt hat?<br />
Also die Trompete hat im Film traditionell<br />
schon immer einen festen Platz gehabt.<br />
Unzählige Melodien und Momente fallen<br />
mir da ein. Da liegt es nahe, sich diesem<br />
Thema zu nähern. Eigentlich ist es komisch,<br />
dass ich da nicht schon früher zur Tat<br />
geschritten bin. Aber wie es so häufig ist:<br />
Projekte kommen einfach irgendwann zu<br />
dir und selten umgekehrt.<br />
Warum haben Sie sich für die einzelnen<br />
Stücke auf dem Album entschieden?<br />
Nicht alle Stücke und Songs sind explizite<br />
Trompeten-Assoziationen. Aber ohne sie<br />
geht es natürlich auch nicht. „Der Pate“ von<br />
Coppola ist so ein Beispiel, das mir sofort<br />
einfiel. Ansonsten sind es vor allem Musiken,<br />
die noch Melodien aufweisen, echte Kompositionen,<br />
die einem Film oft zu Unsterblichkeit<br />
verhalfen. Nennen Sie mir heute mal<br />
einen Film, dessen Liebes- oder Hauptthema<br />
zum Welthit wird. „My Heart Will Go On“ aus<br />
dem Film „Titanic“ oder „Happy“ aus „Despicable<br />
Me“ sind Beispiele, die aber letztlich<br />
die Regel bestätigen. Die meiste Film-Musik<br />
heutzutage besteht aus dramatischem<br />
Sound-Design, das zur Verdichtung des Erlebens<br />
beitragen soll, Eigenqualitäten oder<br />
-strukturen aber besser vermeidet. Was ich<br />
auf dem Movie-Album spiele, funktioniert<br />
auch ohne bewegte Bilder, und deswegen<br />
rückt meine Interpretation wieder in den<br />
Vordergrund.
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 59<br />
Wie lief die Vorbereitung ab? Haben<br />
Sie sich Soundtracks der Aufnahmen<br />
besorgt und zu diesen improvisiert?<br />
Oder haben sie diese zunächst selbst mit<br />
eigenen Notizen transkribiert?<br />
Man merkt schnell, ob ein Stück die Struktur<br />
aufweist, die einen reizt. Andere Stücke sind<br />
kniffliger und eine Herausforderung. Man<br />
kann an ein solches Projekt herangehen wie<br />
ein Metzger und alles auseinander sezieren<br />
und neu zusammensetzen, bis man nur<br />
noch mit der Lupe erkennen kann, was es<br />
mal war. Für viele Kunstfans ist das reizvoll.<br />
Aber ist es nötig ? Selten. Ich wünsche mir,<br />
dass man die Melodien erkennt und mich<br />
auch. Länger als ein paar Sekunden sollte<br />
man dafür nicht benötigen.<br />
Haben Sie sich die entsprechenden Filme<br />
gar noch einmal angesehen?<br />
Manche ja, andere kannte ich so gut, dass<br />
ich sie jederzeit mitbeten könnte. Ich muss ja<br />
keine Rolle lernen, sondern ich selbst bleiben<br />
dabei. Das halte ich für einen großen Vorteil.<br />
Ich fürchte, ich wäre ein schlechter Schauspieler.<br />
Wie stark und inwiefern weichen Ihre<br />
Interpretationen von den Originaleinspielungen<br />
ab?<br />
Die härteste Nuss war „My Heart Will Go<br />
On“. Diesen Dampfer sah ich ein zweites Mal<br />
untergehen, denn es war einfach nicht stark<br />
zu verändern, ohne lächerlich zu klingen. Wir<br />
näherten uns dann komischerweise immer<br />
mehr dem Original an und sahen keinen<br />
Sinn darin, es so aufs Album zu nehmen.<br />
Dann ließen wir auf den letzten Drücker<br />
einfach mal die unerträgliche irische Flöte<br />
weg - die Seele des Stücks und wahrscheinlich<br />
des Films. Tadaaah - das Problem war<br />
nahezu gelöst. Manchmal sieht man den<br />
Wald vor lauter Bäumen nicht.<br />
Auf einigen Songs arbeiten Sie mit<br />
Gastsängern. Wie kam es hier jeweils<br />
zur Zusammenarbeit und warum<br />
haben Sie sich für bestimmte Stimmen<br />
entschieden?<br />
Gregory Porter ist ein großartiger Künstler<br />
und einer der umgänglichsten Menschen<br />
die ich kenne. Ihm „Stand by Me“ zu geben,<br />
war ein „No Brainer“, wie man in den<br />
Staaten sagt. Ich wusste sofort, dass ihm<br />
das liegt. Lizzy Cuesta singt „Moon River“ so<br />
wunderschön anders, als dieses Lied jemals<br />
gesungen wurde – heutig und ihrem Alter<br />
entsprechend. Joy Denalane ist seit Jahren<br />
eine Kollegin, die ich extrem schätze. Wir<br />
waren zusammen auf Tour und mögen uns<br />
sehr. Sie ist bekennender Jazzfan, ihre eigene<br />
Musik hat dort ihre Wurzeln. Ihr Mann Max<br />
Herre und seine vortreffliche Band sind mir<br />
ebenfalls sehr nah.<br />
Erinnern Sie sich an den einen oder<br />
anderen besonderen Moment aus den<br />
gemeinsamen Aufnahmen?<br />
Glücklicherweise war ich fast immer<br />
physisch im Raum – eine Arbeitsweise, die<br />
ich nach wie vor präferiere. Über Details<br />
zu den Aufnahmen spreche ich grundsätzlich<br />
nicht. Das ist ein Terrain, dem Zauber<br />
innewohnt. Diesen sollte man unter allen<br />
Umständen wahren.<br />
Was bedeutet Ihnen Film ganz allgemein?<br />
Ein guter Film bedeutet Lebenshilfe und<br />
Inspiration – ein schlechter fördert meinen<br />
Schlaf. Ich bin also großer Fan. (lacht)<br />
Haben Sie einen Lieblingsfilm?<br />
„Wie spät ist es“ mit Marcello Mastroianni<br />
und Massimo Troisi.<br />
Was war der letzte Film, den Sie sich im<br />
Kino angesehen haben?<br />
Es war „Transformers“ und irgendwann bin<br />
ich wieder aufgewacht ...<br />
Mit „Faces Of Talent“ veröffentlichen<br />
Sie dieser Tage auch einen imposanten<br />
Portrait-Band. Was war hierfür der<br />
Auslöser?<br />
Ich fotografiere seit Jahren intensiv, habe<br />
mal vor Jahren von Leica eine Kamera zur<br />
Verfügung gestellt bekommen. Das war<br />
mein Einstieg in eine der schönsten Tätigkeiten<br />
neben dem Musikmachen. Heute<br />
portraitiere ich Künstler, die ich auf Festivals<br />
und Konzerten treffe.<br />
Sämtliche Aufnahmen sind in Schwarz-<br />
Weiß – warum haben Sie sich für dieses<br />
Stilmittel entschieden?<br />
Ich liebe Konsequenz. Man kann dieses Buch<br />
auch in eingen Jahren noch ansehen und<br />
wird nicht denken, dass es aus einer anderen<br />
Zeit stammt. Zudem zeigt Schwarz-Weiß<br />
für mich stärker, ob es dieses eine Bild
Foto: Universal Music, A. Kepenek<br />
60 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH
KUNST & KULTUR | HÖRENSWERT | IM GESPRÄCH<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 61<br />
geben sollte oder eher nicht. Man konzentriert<br />
sich auf das Wesen des Portraitierten.<br />
Was macht ein gutes Portrait für Sie aus?<br />
Ich möchte es ansehen und studieren.<br />
Beim zweiten Mal erneut. Beim dritten Mal<br />
entdecke ich etwas, das mir nie aufgefallen<br />
war. Und so weiter.<br />
Haben Sie eine Lieblingsaufnahme?<br />
Nein, alle Aufnahmen im Buch haben ihre<br />
Geschichte. Ich liefere im Index einen kurzen<br />
Text zu jedem Bild.<br />
Konnten Sie eine gegenseitige künstlerische<br />
Befruchtung der Arbeiten an Bildband<br />
und „Movie Album“ feststellen?<br />
Gute Filme und gute Fotos ähneln sich, weil<br />
man plötzlich noch einmal etwas Neues<br />
entdeckt, das einem beim ersten Schauen<br />
nicht ins Auge fiel.<br />
Zu guter Letzt: Wie definieren Sie<br />
„Entwicklung“, das Leitthema dieser<br />
Ausgabe?<br />
Entwicklung ist das, was immer erst<br />
hinterher sichtbar wird. Wer an seiner<br />
Entwicklung zweifelt, macht oft gerade<br />
dann die größte durch.<br />
LINK ZUM KÜNSTLER:<br />
www.tillbroenner.de
VON SAIGON<br />
INS MEKONG-DELTA<br />
VIETNAM<br />
AUTOR: M. WINCKLER<br />
Die größte Stadt Vietnams – Saigon (Ho-Chi-Minh-City) – liegt etwas nördlich des<br />
Mekong-Deltas am Westufer des Saigon-Flusses. Unter ihrem alten Namen Sài Gòn<br />
(Saigon) war sie bis zum April 1975 Hauptstadt der Republik Vietnam. Im gesamten<br />
Verwaltungsgebiet der Stadt leben rund sieben Millionen Einwohner. Es stellt<br />
kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, sondern ist – mit seiner außerhalb der<br />
Kernstadt dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur – eher mit einer kleinen<br />
Provinz vergleichbar.
64 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> REISE | SÜDVIETNAM<br />
Kathedrale Notre Dame in Saigon,<br />
französischen Kolonialepoche<br />
Fotos: ducvien / 123rf.com, M. Wussow / Fotolia.com (Artwork: <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>)
REISE | SÜDVIETNAM<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 65<br />
Auf dem Dachgarten des Hotel Rex in<br />
Saigon wummern heiße Beats. Eine<br />
vietnamesische Band mit einer attraktiven,<br />
stimmgewaltigen Frontsängerin<br />
spielt einheimische Pop-Songs und<br />
aktuelle Hits der internationalen Charts.<br />
Reklametafeln an Häusern gegenüber<br />
strahlen grelle Neonfarben in die tief<br />
schwarze, tropisch schwüle Nacht.<br />
Fünf Stockwerke tiefer ziehen die<br />
Scheinwerfer unzähliger Mopeds ihre<br />
Leuchtspuren entlang des Kreisverkehrs<br />
im Zentrum der Stadt. Ein allabendliches<br />
Ritual. Immer wieder drehen<br />
die Zweiräder japanischer Bauart laut<br />
knatternd ihre Runden.<br />
Selten ist ein Fahrer allein unterwegs.<br />
Meistens sitzen zwei auf der Sitzbank,<br />
oft aber auch drei. Junge Vietnamesinnen<br />
etwa in ihren Ao Dais – diese<br />
anmutigen und zugleich betörenden,<br />
hautengen, meist zweifarbigen Hosenanzüge.<br />
Manchmal fahren ganze Familien<br />
auf einem Moped: Vater und Mutter,<br />
dazwischen stehend das Kind, ganz<br />
hinten die Großmutter, die die Taille der<br />
jungen Frau umschlingt und einen<br />
Korb mit Federvieh hält. „Der Motorroller<br />
ist für uns mehr als ein Fortbewegungsmittel“,<br />
sagt Reiseführer<br />
Le Tien Hung. „Er ist vielmehr ein Statussymbol.“<br />
Solange das Geld für ein Auto<br />
nicht reiche, müsse eben ein Moped<br />
genügen. Welchen Wagen er denn<br />
gerne haben wolle? „Einen Mercedes<br />
natürlich, was denn sonst“, sagt Thung,<br />
lacht laut und bestellt noch drei Saigon-<br />
Export-Biere.<br />
SAIGON<br />
HO-CHI-MINH-CITY<br />
Saigon zischt und brodelt, dampft und<br />
pulsiert, bei Tag und bei Nacht. Offiziell<br />
heißt Saigon Ho-Chi-Minh-City. Die Stadt<br />
wurde 1976, ein Jahr nach der Wiedervereinigung<br />
des Landes, von den im Krieg<br />
gegen die US-Amerikaner siegreichen<br />
Kommunisten nach ihrem charismatischen<br />
Führer unbenannt. Seit 1986, als<br />
mit der Erneuerungspolitik doi moi die<br />
Märkte von ihren Fesseln befreit wurden,<br />
hat sich die Stadt zur Wirtschaftsmetropole<br />
Vietnams entwickelt.<br />
Durch den unaufhörlichen Strom von<br />
Mopeds, aber auch immer mehr Autos,<br />
die die Straßen verstopfen und deren<br />
Fahrer keine Verkehrsregeln zu kennen<br />
scheinen, drängt sich in Saigon zunächst<br />
der Eindruck von Chaos und Anarchie auf.<br />
Beim Versuch, eine breite Straße zu überschreiten,<br />
sieht sich der darin ungeübte<br />
Fußgänger vor ein fast unlösbares Abenteuer<br />
gestellt. Doch Saigon ist trotz seiner<br />
mehr als neun Millionen Einwohner eine<br />
reizvolle, überschaubare Stadt voller<br />
Gegensätze und historischer Zeugnisse.<br />
Architektur aus der französischen Kolonialepoche,<br />
wie die Kathedrale Notre<br />
Dame, das Postamt oder das Hôtel de<br />
Ville mit seiner reich verzierten Fassade,<br />
kontrastieren mit modernen Konsumpalästen<br />
und Bürotürmen aus Stahl und<br />
Glas. Dazwischen alte heilige Stätten,<br />
wie die Pagode des Jadekaisers oder der<br />
Thien-Hau-Tempel. Glimmende Räucherkerzen<br />
nebeln den Ort ein. Der Duft
66 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
REISE | SÜDVIETNAM<br />
ist schwer und süß. Im Innern scheinen<br />
sich unter einem mit Drachen und Vögeln,<br />
Raubkatzen und Affen bevölkerten Dach<br />
sämtliche Gottheiten des daoistischen<br />
und buddhistischen Kosmos versammelt<br />
zu haben.<br />
und Hummer werden hier feilgeboten.<br />
Weiter hinten wetzen Metzger ihre<br />
Messer. Schweineköpfe und -ohren,<br />
Rinderdarm und andere Innereien seien<br />
bei den Kunden äußert beliebt, sagt eine<br />
Verkäuferin.<br />
Auf der schmalen Flaniermeile Dong<br />
Khoi, der einstigen Prachtstraße Rue<br />
Catinat, reihen sich Galerien, Designer-<br />
Boutiquen sowie französische und vietnamesische<br />
Restaurants aneinander,<br />
die vorzügliches Essen zu günstigen<br />
Preisen bieten. In Cafés gibt es Croissants<br />
und Baguettes, die in Paris nicht besser<br />
schmecken könnten.<br />
Der wichtigste Treffpunkt und Handelsort,<br />
die Nachrichtenbörse sowie das<br />
Tratsch- und Klatschzentrum der Vietnamesen<br />
überhaupt, sind Märkte. In Saigon<br />
ist der Ben Thanh-Markt seit fast 100<br />
Jahren einer der wichtigsten Umschlagplätze<br />
der Stadt. Die riesige Halle platzt<br />
aus allen Nähten, so dass viele Händler<br />
auf die Bürgersteige ringsum ausweichen.<br />
Der von engen Gassen im Gitternetz<br />
durchzogene Markt gleicht einem<br />
farbenprächtigen Gemischtwaren-, Gastronomie-<br />
und Dienstleistungsort. Von<br />
Textilien über Lederwaren, darunter viele<br />
Plagiate von Designermarken, Elektronikartikeln<br />
und Kochgeschirr, bis hin zu<br />
Lebensmitteln, Blumen, Friseuren und<br />
Suppenküchen, ist hier alles zu finden.<br />
Der Duft von auf Holzkohle gegrillten<br />
Garnelen weist den Weg zur Fischsektion<br />
auf einem Freigelände. Red Snapper,<br />
Barracuda, Tintenfisch, Hai, Muscheln<br />
Das chinesische Stadtviertel Saigons<br />
trägt den Namen Cholon, was „großer<br />
Markt“ bedeutet. Treffender könnte<br />
dieses Viertel nicht bezeichnet werden.<br />
Am besten, man lässt sich treiben durch<br />
dieses Gewirr aus engen Wegen, Gassen<br />
und Stimmen, vorbei an Gemüse-, Obstund<br />
Fischständen, an Marktschreiern,<br />
Straßenbarbieren und Vogelverkäufern.<br />
An Apotheken mit traditioneller chinesischer<br />
Medizin wie getrocknete Seepferdchen<br />
oder Skorpione. Weniger stark<br />
von Touristen frequentiert als der Ben<br />
Thanh-Markt ist der in China-Town gelegene<br />
Binh-Tay-Markt, dessen Fassade den<br />
Eindruck einer Tempelanlage hinterlässt.<br />
Zeit für eine Tasse grünen Tee. Le Tien<br />
Hung bemerkt erfreut die Begeisterung<br />
seiner Gäste, die überwältigt und<br />
erschöpft zugleich sind – von der Fülle<br />
der Eindrücke. „Wer sich Vietnam nähern<br />
will, muss die Märkte besuchen“, sagt Le.<br />
„Aber wartet, wir werden noch Märkte<br />
ansteuern, wie ihr sie zuvor noch nie<br />
gesehen habt.“<br />
Saigon ist das Tor zum Mekong-Delta. Das<br />
kleine Schiff legt am frühen Morgen ab,<br />
fährt mit sanft tuckerndem Motor den<br />
Saigon-Fluss hinauf, vorbei an auf Stelzen<br />
im Wasser stehenden Hütten, hinter<br />
denen sich Wohn- und Bürohoch-
REISE | SÜDVIETNAM<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 67<br />
Tausende Motorroller quälen sich<br />
Tag für Tag durch Saigons Straßen.
68 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
REISE | SÜDVIETNAM<br />
Geschäftiges Treiben auf dem Mekong,<br />
einer der Lebensadern Vietnams.<br />
Foto: J. Hofboer / Fotolia.com (Artwork: <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>)
REISE | SÜDVIETNAM<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 69<br />
häuser erheben. Die Silhouette von<br />
Saigon verliert sich allmählich am Horizont.<br />
Der schmale Fluss wird zunächst<br />
immer breiter, bevor sich die Ufer auf<br />
beiden Seiten wieder nähern. Das Schiff<br />
hat den Mekong erreicht.<br />
DER FLUSS<br />
DER NEUN DRACHEN<br />
Der Mekong ist einer der großen Flüsse<br />
dieser Welt. Song Cuu Long – „Fluss der<br />
neun Drachen“, so werden seine weitverzweigten,<br />
sich immer wieder teilenden<br />
Haupt- und Nebenströme genannt, die<br />
sich bei Vietnam in die südchinesische<br />
See ergießen. Bis dahin hat der mächtige<br />
Strom von seiner Quelle im Hochgebirge<br />
Tibets eine 5.000 Kilometer lange<br />
Reise hinter sich gebracht, die ihn durch<br />
China, Birma, Thailand, Laos und Kambodscha<br />
nach Vietnam führt. Im Süden<br />
Vietnams entlädt der Mae Nam Kong<br />
– die „Mutter aller Wasser“, wie ihn die<br />
Thai und Laoten respektvoll nennen –,<br />
seine schlammig-braune, fruchtbare<br />
Fracht. Das Mekong-Delta ist die Reiskammer<br />
Vietnams. Drei Ernten sind hier<br />
möglich. Dieses großartige Mündungsgebiet<br />
ist nur vergleichbar mit dem<br />
Amazonasbecken in Brasilien und dem<br />
Schwemmland im Süden von Bangladesch.<br />
Seine Fläche ist so groß wie die<br />
der Niederlande.<br />
Das Schiff fährt vorbei an schwimmenden<br />
Dörfern und smaragdgrün leuchtenden<br />
Reisfeldern, die von Kokospalmenreihen<br />
parzelliert sind. Alte, mit goldgelbem<br />
Sand schwer beladene Lastkähne und<br />
Reisbarken ziehen vorbei. Vom Bug der<br />
Boote blicken den Entgegenkommenden<br />
schwarz-weiße Augen auf rotem Grund<br />
an. Sie schützen Schiff und Besatzung vor<br />
unheilbringenden Flussgeistern, weisen<br />
den Weg vorbei an tückischen Sandbänken.<br />
Der Mekong mäandert im Delta in zahllosen<br />
schmalen Kanälen, die nur noch<br />
mit kleinen Kanus zu befahren sind und<br />
die Inseln umschließen. Große Kokospalmenplantagen<br />
beschatten sorgfältig<br />
angelegte Gärten, in denen Gemüse,<br />
Kräuter und tropische Früchte gedeihen.<br />
Bei Tra Vinh bereiten in orangefarbene<br />
Roben gewandete buddhistische<br />
Mönche in Khmer-Pagoden einen herzlichen<br />
Empfang: Die Räume sind bemalt<br />
mit Szenen, die das Leben Buddhas schildern.<br />
„Wir stehen morgens um vier auf,<br />
vollziehen eine rituelle Waschung, beten<br />
und empfangen dann bei einem Rundgang<br />
durchs Dorf von den Bewohnern<br />
unsere Tagesration Essen“, erklärt ein<br />
junger Mönch. „Dann frühstücken wir,<br />
fegen den Boden und verbringen einen<br />
großen Teil des Tages mit dem Studium<br />
der heiligen Schriften in Pali und Meditation.“<br />
Sein Traum sei es, einmal die<br />
Tempel von Angkor bei Siem Reap in<br />
Kambodscha besuchen zu können. Die<br />
Khmer-Mönche sind eine Minderheit im<br />
Delta. Das Klosterleben sei nach Jahren<br />
der Diskriminierung wieder erlaubt, sagt<br />
der Mönch.<br />
Das Schiff fährt weiter nach Phung Hiep.<br />
Sieben Kanäle des Mekong fließen
Foto: M. Winckler (Artwork: <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong>)
Das Mekong-Delta ist die<br />
Reiskammer Vietnams.
72 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> REISE | SÜDVIETNAM<br />
hier zu einem Stern zusammen. Alles<br />
fließt unaufhörlich, es gibt keinen Stillstand.<br />
Eine kaum zu überbietende<br />
Geschäftigkeit spielt sich vor den Augen<br />
des Besuchers ab. Schwimmende Märkte<br />
soweit das Auge reicht. Schiffsschrauben<br />
peitschen die Wellen. Vietnamesinnen,<br />
die am Heck stehend mit überkreuz<br />
führenden Rudern, ihre kleinen Boote<br />
zwischen großen Kähnen fortbewegen,<br />
bieten Reis mit Fischcurry und die<br />
köstliche Reisnudelsuppe Pho Bo an.<br />
Nirgendwo im Delta entfaltet sich das<br />
Leben mit und auf dem Wasser so intensiv<br />
wie am Knotenpunkt der sieben Kanäle<br />
von Phung Hiep. Das hat sich auch längst<br />
unter Touristen herumgesprochen.<br />
„Manchmal scheint es, als seien hier mehr<br />
Schaulustige als Händler anzutreffen“,<br />
sagt der auf Vietnam spezialisierte<br />
Hamburger Reiseveranstalter Peter Heise.<br />
Überschaubarer ist der schwimmende<br />
Markt von Long Xuyen, wo die bisher<br />
wenigen Gäste aus dem Ausland eine<br />
Attraktion für die Vietnamesen sind. Der<br />
amphibische Markt ist ein Großhandel.<br />
Entlang der Bootsanlegestelle erstreckt<br />
sich der Stadtmarkt, auf dem die Produkte<br />
an den Endverbraucher verkauft werden.<br />
Weiter geht es mit dem Auto nach Chau<br />
Doc. Der geschäftige Ort mit seiner<br />
schönen Uferpromenade ist berühmt für<br />
seine Hausboote, die auf dem Mekong<br />
kleine Dörfer bilden. Der Grund des relativen<br />
Wohlstands der Bewohner befindet<br />
sich direkt unter ihrer Wohnstube. In<br />
der Mitte des Raumes öffnet der Hausherr<br />
eine Türe im Holzboden und füttert<br />
die darunter schwimmenden Fische.<br />
Vielmehr müsse er nicht tun, sagt er.<br />
Die Fische gediehen prächtig.<br />
Ein fantastischer Blick nach Kambodscha<br />
eröffnet sich von einem der<br />
wenigen Berge im Mekong-Delta, dem<br />
230 Meter hohen Nui Sam, wenige Kilometer<br />
westlich von Chau Doc. Am Fuße<br />
des Bergs wurden wegen seiner Besonderheit<br />
dutzende Tempel und Pagoden<br />
gebaut. Es gibt ebenso viele Restaurants,<br />
die für ihre Gäste Spanferkel grillen. Die<br />
Pilger bringen dann die honigfarbenen<br />
Festbraten, in deren Rücken ein großes<br />
Messer steckt, in einen der Tempel, und<br />
präsentieren es einer lokalen Gottheit.<br />
Die Gläubigen entzünden Räucherstäbchen,<br />
verneigen sich mehrfach, spenden<br />
noch etwas Geld, um dann das Spanferkel<br />
wieder mitzunehmen und im Familienkreis<br />
in einem der Restaurants zu<br />
verspeisen.<br />
„Wir Vietnamesen nehmen es locker mit<br />
der Religion“, sagt Les Kollege Thung.<br />
„Etwas Daoismus, Konfuzianismus und<br />
Buddhismus, bisweilen auch Hinduismus,<br />
so wie es gerade passt.“ Meistens<br />
besuchten die Menschen Tempel,<br />
wenn ein Angehöriger erkrankt sei oder<br />
sie andere Sorgen plagten. „Manchmal<br />
sei der Besuch eines sakralen Ortes aber<br />
auch nur ein Nebenaspekt eines Familienfestes“,<br />
sagt Thung und fragt, ob wir ein<br />
Saigon-Export-Bier trinken wollen.<br />
Von Chau Doc kann man mit einem<br />
Motor-Boot inzwischen bis nach<br />
Phnom Penh, der Hauptstadt Kambod-<br />
schas fahren, und von dort weiter über<br />
den Tonle Sap See nach Siem Reap<br />
zu den Tempeln von Angkor. So kann<br />
die gesamte Strecke von Saigon bis<br />
Angkor auf dem Wasser zurückgelegt<br />
werden. Eine faszinierende Reise durch<br />
amphibische Welten.<br />
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Dezember bis März<br />
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OFFROAD<br />
ADVENTURE<br />
JEEP CHEROKEE<br />
AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />
Mit einer Stunde Verspätung erreichen wir Frankfurt (Main) – frühherbstlicher Nebel<br />
verhinderte die pünktliche Ankunft und den Anschlussflug nach Dallas (USA). Ein<br />
gelungener Start für unseren Vier-Tages-Trip nach Utah (USA), denken wir, als ein vergessener<br />
Koffer unsere Gedanken unterbricht und die hektisch-eindringliche Ansage eines<br />
Flughafen-Mitarbeiters verkündete, dass der Terminal 2 bis auf Weiteres für unbestimmte<br />
Zeit gesperrt würde. Sollte am Ende nur ein schöner Traum vom Offroad-<br />
Abenteuer mit dem neuen Jeep Cherokee, in den Canyons von Utah (USA), bleiben?<br />
Doch Manitu sollte es gut mit uns meinen: 6 Stunden später sitzen wir im nächsten<br />
Flieger nach Denver (USA) und haben ausreichend Zeit, darüber nachzudenken, wie<br />
es von dort aus weitergehen würde. Nach einer Nacht in Denver und einem hervorragenden<br />
Steak im Outback Steakhouse geht es am nächsten Morgen weiter nach Grand<br />
Junction (Colorado, USA), und unser Offroad-Abenteuer beginnt ...
76 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> REISE | COLORADO OFFROAD<br />
Auf den Nebenstraßen der La Sal Mountains in West-Colorado geht es über das Castle<br />
Valley in Utah, die Sand Flats Recreation Area zum Hells Revenge Trail – einer der markantesten<br />
Gelände-Strecken des Landes. Der Trail ist nichts für schwache Nerven und führt<br />
über kantige Felsformationen, steile Anstiege, Klippen und bizarre Landstriche.
REISE | COLORADO OFFROAD<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 77
Go anywhere, do anything: Konstruiert, um auf allen Terrains zu glänzen,<br />
verkörpert der neue Jeep Cherokee die Synthese aus stilistischer Innovation<br />
und Familientradition, aus legendären 4x4-Eigenschaften und Technologie. All<br />
dies macht die neuen Modelle Longitude und Limited und deren Alter Ego, den<br />
Geländespezialisten Trailhawk, aus.
80 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> REISE | COLORADO OFFROAD
REISE | COLORADO OFFROAD<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 81<br />
Der Hells Revenge Trail liegt im Arches Nationalpark im Norden des Colorado-Plateaus am<br />
Colorado River nördlich der Stadt Moab (Utah, USA). Mit einer Fläche von 300 Quadratkilometern<br />
ist er geprägt durch tiefe Canyons und fast das ganze Jahr trockene Wasserläufe,<br />
der Rest ist ein Hochplateau, das von mehreren Tälern durchzogen ist.
Nach den wechselnden Landschaften Utahs und einem erlebnisreichen Offroad-<br />
Tag, legt sich die Nacht über das Plateau und im Schein des Mondlichts spürt<br />
man erschöpft den Wind der Freiheit auf der sonnengegerbten Haut.
84 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
REISE | COLORADO OFFROAD<br />
Abenteuer pur: Nach einer Nacht in der Wildnis taucht der warme Schein der aufgehenden<br />
Sonne Felsen und Gräser in gleißendes goldgelbes Licht. Die zweite Etappe führt uns<br />
nach Osten, durch den Onion Creek, den Thompson Canyon und nach mehreren Tausend<br />
Metern Höhenunterschied ins Gebiet Polar Mesa – wo unsere Reise endet.
REISE | COLORADO OFFROAD<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 85
Die legendären Offroad-Fähigkeiten des neuen Jeep Cherokee übertreffen alle<br />
Erwartungen. Wie bei seinen Vorgängern ist seine Konstruktion darauf ausgelegt,<br />
so gut wie jede Umgebung und Situation zu meistern – um Orte zu erreichen,<br />
von denen andere nur träumen: www.jeep.de
88 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
LIFESTYLE & TREND | BEGEHRENSWERT
LIFESTYLE & TREND | BEGEHRENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 89<br />
LATEST<br />
DEVELOPMENTS<br />
COOL STUFF<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
FLEXIBEL<br />
Ein Lauf im Regen oder ein Sprung in den Pool an heißen Sommertagen, ist mit dem<br />
Xperia Z3 – dem Premium-Smartphone von Sony – kein Problem. Mit seinem superschlanken<br />
Gehäuse und seinem Aluminiumrahmen ist das Android-Smartphone an Wertigkeit<br />
und Eleganz kaum zu übertreffen. Die Cybershot- und Handycam-Technologie des<br />
Xperia Z3 profitiert von Sonys langjähriger Erfahrung bei der Entwicklung von Kameras,<br />
so lassen sich bei nahezu allen Lichtverhältnissen gestochen scharfe Bilder einfangen und<br />
Videos unter oder über Wasser aufnehmen. Mit einer Akkulaufzeit von zwei Tagen, ein<br />
Muss für jeden Vorreiter. In Kombination mit dem SmartBand Talk SWR30 (Bild links),<br />
mit dem man Anrufe entgegen nehemen kann, das Nachrichten und andere Benachrichtigungen<br />
zeigt sowie als Aktivitäts-Tracker fungiert, sind der Flexibilität kaum noch Grenzen<br />
gesetzt (www.sony.de).
ÜBERZEUGEND<br />
LG Electronics (LG) präsentiert sein<br />
neues Smartphone-Flaggschiff: Das<br />
LG G3 tritt die Nachfolge des LG G2<br />
an. Besonders in der Formgebung, der<br />
Verwendung hochwertiger Materialien<br />
und dem brillanten Display hat<br />
LG einen signifikanten Schritt voraus<br />
gemacht. „Die smarteste Innovation<br />
auf einem sich schnell entwickelnden<br />
Smartphone-Markt“, erklärt Jong-<br />
Seok Park, President und CEO von LG<br />
Electronics Mobile Communications.<br />
Und die Fakten sprechen für sich:<br />
5,5-Zoll Quad HD Display (ca. 14 cm<br />
Bildschirmdiagonale) mit 538 ppi, einer<br />
Auflösung viermal so hoch wie HD und<br />
fast zweimal so hoch wie Full HD; 13MP<br />
Kamera mit Optical Image Stabilizer<br />
Plus (OIS+) und einem revolutionären<br />
Laser-Autofokus, der gestochen scharfe<br />
Fotos ermöglicht, in einem Bruchteil der<br />
Zeit, die konventionelle Telefonkameras<br />
benötigen; Qualcomm Snapdragon 801<br />
(2,5 GHz Quad-Core) CPU, 16/32 GB<br />
Speicher und überarbeiteter grafischer<br />
Android-Benutzeroberfläche.
INDIVIDUELL<br />
Die LG Smartwatch ist die weltweit<br />
erste Android-Uhr mit einem runden<br />
Plastic OLED (P-OLED) Display, das<br />
die komplette Bildschirmfläche nutzt.<br />
Sie wurde inspiriert durch klassische<br />
hochwertige Uhren. Das 1,3 Zoll<br />
(ca. 3,3 cm) runde P-OLED-Display<br />
nutzt jeden Pixel und bietet eine<br />
beeindruckende Farbwiedergabe, eine<br />
genaue Darstellung aus allen Blickwinkeln<br />
– selbst in hellem Sonnenlicht.<br />
Neben einem 1,2 GHz Snap-<br />
dragon 400 Prozessor wartet die G Watch<br />
R mit 4 GB Speicher und 512 MB Arbeitsspeicher<br />
auf. Alle kompatiblen Apps aus<br />
dem Google Play Store laufen problemlos<br />
auf dem Gerät mit Android Wear. Selbst<br />
in einem Meter Wassertiefe verrichtet<br />
die G Watch R bis zu 30 Minuten problemlos<br />
ihre Arbeit. Die G Watch R ist<br />
auf Personalisierung ausgelegt und<br />
so zum Beispiel mit jedem handelsüblichen<br />
22 Millimeter-Armband kompatibel<br />
(www.lg.com).
MODISCH<br />
Das Lumia 830 ist das neuestes<br />
Mitglied der gleichnamigen Produktfamilie<br />
von Microsoft und hat einiges<br />
zu bieten: Integriertes Wireless<br />
Charging, optischer Bildstabilisator<br />
und SensorCore-Technologie<br />
– hier erfassen interne Sensoren, bei<br />
geringem Stromverbrauch, Bewegungen<br />
und Standort sogar, wenn<br />
das Smartphone im StandBy-Modus<br />
und in der Tasche verstaut ist –<br />
perfekt für Sport-Training und<br />
Erkundungstouren mittels Apps wie<br />
Gesundheit & Fitness, Fitbit und<br />
miCoach Train & Run von Adidas.<br />
Die 10-Megapixel-PureView-Kamera mit<br />
ZEISS Optik, Rich Recording und dem<br />
derzeit dünnsten optischen Bildstabilisator<br />
in einem Smartphone, macht<br />
Bilder in höchster Qualität. Der Qualcomm<br />
Snapdragon 400 Prozessor mit<br />
1,2 GHz Quad-Core CPU ermöglicht<br />
schnelles und flüssiges Surfen,<br />
Spielen und ein allumfassendes Erlebnis<br />
auf dem hochwertigen 5-Zoll-Clear-<br />
Black-Display. Das Lumia 830 gibt es<br />
in den Farben Orange, Grün, Weiß und<br />
Dark Grey.
KOMFORTABEL<br />
Echte Mobilität bedeutet, ein Tablet<br />
überall nutzen zu können. Egal ob<br />
drinnen oder draussen, zum Spielen<br />
oder zum Arbeiten: Das Lumia 2520<br />
verfügt über ein Full-HD-Display<br />
(10,1 Zoll) mit bester Lesbarkeit,<br />
auch in der Sonne. Der Akku des<br />
Nokia Lumia 2520 sorgt nicht nur für<br />
besonders lange Laufzeiten, sondern<br />
kann auch innerhalb einer Stunde bis<br />
zu 80 Prozent aufgeladen werden. Das<br />
Nokia Lumia 2520 ist nicht Ihr erstes<br />
Lumia-Gerät? Umso besser, denn alle<br />
Lumia-Geräte kommunizieren miteinander.<br />
Ändern und streamen von Smartphone-Fotos<br />
und -Videos ist ganz einfach<br />
durch Antippen auf dem Tablet möglich,<br />
auch das speichern der HERE-Ziele auf<br />
dem Tablet und das anzeigen lassen auf<br />
dem Smartphone oder das synchronisieren<br />
von Musik – ist kein Problem,<br />
was ein Maximum an Nutzerkomfort bei<br />
gleichzeitiger Professionalität garantiert<br />
(www.microsoft.com).
ELEGANT<br />
Seit 2011 prägt Samsung mit der<br />
GALAXY Note Serie den Trend zu<br />
großen Smartphone-Displays. Mit<br />
dem GALAXY Note 4 gibt es nunmehr<br />
die vierte Generation des (fast schon)<br />
Klassikers. Ein 5,7 Zoll (14,39 cm)<br />
Super AMOLED-Display in WQHD-<br />
Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel)<br />
sorgt für ein faszinierendes Seherlebnis<br />
und die nötige Übersicht. Der<br />
S Pen, der eine intuitive Stifteingabe<br />
ermöglicht, wurde im Vergleich zum<br />
Vorgängermodell deutlich verbessert<br />
und bietet mehr Funktionen und ein<br />
authentischeres Schreibgefühl: Durch<br />
seine hohe Sensitivität von 2048 Druckstufen<br />
erfasst der S Pen geringste<br />
Nuancen und ermöglicht auf diese Weise<br />
filigranes Schreiben und Zeichnen.<br />
Schreibgeschwindigkeit, Druck und<br />
Eingabewinkel zum Display beeinflussen<br />
die Strichstärke und transportieren den<br />
persönlichen Schreibstil elegant in die<br />
digitale Welt.
VERNETZT<br />
Mit der Gear S enthüllte Samsung<br />
pünktlich zur IFA 2014 die nächste<br />
Generation seiner erfolgreichen<br />
Wearables: Die Smartwatch verbindet<br />
nicht nur innovative Technologie<br />
mit zeitlosem Design, sondern auch<br />
Träger mit ihren Kontakten und ihrer<br />
persönlichen digitalen Welt. Dank<br />
des gewölbten Super AMOLED-<br />
Displays und der Möglichkeit zur<br />
3G-Anbindung behalten Nutzer ihre<br />
Anrufe, Nachrichten und Apps im<br />
Blick – auch ohne ein Smartphone<br />
dabei zu haben. „Die Samsung Gear S<br />
denkt die Möglichkeiten der Kommunikation<br />
in unserem hochmobilen<br />
Lifestyle einen Schritt weiter. Mit ihr<br />
am Handgelenk können Sie jederzeit<br />
und überall unbeschwert das Leben<br />
genießen – und dabei ohne Smartphone<br />
stets auf dem Laufenden bleiben,<br />
um den Kontakt zu Freunden und<br />
Familie zu halten“, fügt JK Shin, CEO<br />
und Head of IT & Mobile Communication<br />
bei Samsung Electronics hinzu<br />
(www.samsung.de).
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 97<br />
PURE<br />
WEIBLICHKEIT<br />
FASHION<br />
FOTOGRAF: L. SPUMA<br />
Outfits: Lena Hoschek<br />
www.lenahoschek.com<br />
Link zum Fotografen:<br />
www.lupispuma.com<br />
Make-Up & Hair: C. Koller, S. Dutschmann (Sponsored by L‘Oréal)<br />
Styling: L. Hoschek, T. Kirchgrabner | Models: I. van Munster (aka Aida Dapo),<br />
A. Kuen (Next Company), I. Gebel (Stellamodels)
98 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | PURE WEIBLICHKEIT<br />
linke Seite<br />
Pumps (Gold Roses)<br />
rechte Seite<br />
Exhibitionist Blouse (Black)<br />
Lover Skirt (Gold Roses)
Cover Girl Dress (Dots)<br />
Swinger Skirt (Leo)<br />
Pumps (Silk)
MODE | PURE WEIBLICHKEIT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 103<br />
linke Seite<br />
Material Girl Blouse (Nude)<br />
Disco Girl Skirt (Dazzle Nude)<br />
rechte Seite<br />
Pumps (Black)
104 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MODE | PURE WEIBLICHKEIT<br />
linke Seite<br />
Cock Teaser Top (Cherry)<br />
Femme Fatale Coat (Hot Red)<br />
rechte Seite<br />
Ex-Wefe Dress (Mash)<br />
Pumps (Black & Cognac)
106 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
IMPRESSUM<br />
THINK <strong>BOLD</strong><br />
NEVER REGULAR<br />
IMPRESSUM<br />
VERLAG /<br />
POSTANSCHRIFT<br />
MANAGING DIRECTOR /<br />
CHEFREDAKTION<br />
AUTOREN /<br />
MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />
neutrales GRAU Verlag<br />
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HR NR: 121 118 B<br />
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<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
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M. Kuhlmey<br />
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51° 04´ 31˝ N<br />
115° 04´ 09˝ W<br />
Mammatus-Wolken<br />
Alberta, Kanada<br />
Jeep ® . Es gibt viele Wunder zu entdecken.<br />
Naturphänomene, wie die spektakulären Mammatus-Quellwolken, gibt es viele auf der Welt. Gehen Sie mit dem<br />
Jeep ® Grand Cherokee, Jeep ® Renegade, Jeep ® Cherokee oder dem Jeep ® Wrangler auf Entdeckungsreise.<br />
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Kraftstoffverbrauch (l/100 km) nach Richtlinie 80/1268/EWG:<br />
kombiniert 14,0–4,6. CO 2 -Emission (g/km): kombiniert 327–120.<br />
Jeep ®<br />
ist eine eingetragene Marke der Chrysler Group LLC.