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Mitteilungen und Nachrichten - Deutsche Gesellschaft für ...

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Vorwort<br />

E. Markgraf, W. Otto, K. Welz<br />

Die Arbeitsgemeinschaft „Geschichte der<br />

Unfallchirurgie“ der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

für Unfallchirurgie, die von J. Probst<br />

ins Leben gerufen wurde, hat sich das Ziel<br />

gestellt, persönliche Daten von Repräsentanten<br />

unserer <strong>Gesellschaft</strong> <strong>und</strong> historische<br />

Dokumente zu erhalten <strong>und</strong> der interessierten<br />

Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

Dabei musste vielfach zur Kenntnis genommen<br />

werden, dass, je weiter die Jahrzehnte<br />

zurückliegen, immer weniger Dokumente<br />

erhalten geblieben sind oder Lebensdaten<br />

einst bedeutender Vertreter der Chirurgie<br />

vorliegen. Zwangsläufig ergab sich die<br />

Notwendigkeit, entsprechende Fakten <strong>und</strong><br />

Gegebenheiten auch über die Unfallchirurgie<br />

in der DDR zu konservieren. 2005 hat<br />

sich deshalb eine besondere Arbeitsgruppe<br />

konstituiert, die ihre Bemühungen unter<br />

der Losung „wider das Vergessen <strong>und</strong> wider<br />

das Verfälschen“ begonnen hat. Dieses<br />

Supplement enthält das Ergebnis der Bemühungen.<br />

Die Beiträge erheben nicht den<br />

Anspruch, geschichtswissenschaftlichen<br />

Anforderungen gerecht zu werden. Es sind<br />

vielmehr persönliche Erfahrungen der Autoren,<br />

die, J. Probst ausnehmend, alle in<br />

leitenden Positionen in der DDR tätig waren<br />

<strong>und</strong> deshalb Zeitzeugen sind. Auf zahlreiche<br />

Persönlichkeiten <strong>und</strong> ihre unfallchirurgischen<br />

Aktivitäten in der DDR konnte<br />

nicht eingegangen werden. Recherchen,<br />

die alle Kliniken der DDR <strong>und</strong> ihre leitenden<br />

ärztlichen Persönlichkeiten erfasst hätten,<br />

waren den Herausgebern <strong>und</strong> Autoren aus<br />

sicher verständlichen Gründen nicht möglich.<br />

Die in den vorliegenden Beiträgen zum<br />

jetzigen Zeitpunkt noch erfassbaren Fakten<br />

<strong>und</strong> Dokumente haben wir aufbereitet, weil<br />

diese in einigen Jahren oder Jahrzehnten<br />

nicht mehr zugänglich sein werden. Die<br />

Meinung eines um eine spezielle Auskunft<br />

gebetenen Kollegen, „dass die an einer Situation<br />

beteiligten <strong>und</strong> in einer Ereignisfolge<br />

mitwirkenden Personen nicht in der Lage<br />

sind, die Fakten <strong>und</strong> die daraus resultierenden<br />

Probleme wertungsfrei zusammenzufassen“,<br />

haben wir nicht geteilt; die sicher<br />

nicht widerlegbare Befangenheit haben wir<br />

bewusst in Kauf genommen.<br />

Wir bitten zu berücksichtigen, dass Vergleiche<br />

der unterschiedlichen staatlichen<br />

Systeme nur möglich sind, wenn die gleichen<br />

historischen Zeiträume <strong>und</strong> ihre Entwicklungsstufen<br />

zugr<strong>und</strong>e gelegt werden.<br />

Es muss auch betont werden, dass die<br />

Realität der zwei deutschen Staaten auf<br />

völlig unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

<strong>und</strong> Möglichkeiten, die auch unterschiedliche<br />

Denkweisen <strong>und</strong> Vorstellungen hervor<br />

gerufen haben, basierten. Was das ärztliche<br />

Ethos <strong>und</strong> die Bewältigung der besonderen<br />

Leistungsanforderungen an Unfallchirurginnen<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgen betrifft, dürfte<br />

eine weitgehende Übereinstimmung in beiden<br />

deutschen Staaten vorgelegen haben.<br />

Der Beitrag über die gesellschaftlichen<br />

Konditionen wurde bewusst <strong>und</strong> unabhängig<br />

von zwei Mitherausgebern der Beiträge<br />

verfasst, da diese wichtige Einschätzung der<br />

Realität in der DDR eine nuancierte Betrachtung<br />

notwendig erscheinen lässt.<br />

Die in den einzelnen Kapiteln dargestellten<br />

Auffassungen der Autoren zeigen deren<br />

subjektive Sicht, die nicht mit der Meinung<br />

der Herausgeber übereinstimmen muss.<br />

Wir hoffen, dass sich trotz der formulierten<br />

Unzulänglichkeiten insgesamt ein Überblick<br />

ergibt, der die spezifische Situation unfallchirurgischer<br />

Betätigung in der DDR in den<br />

einzelnen Entwicklungsphasen hinreichend<br />

real widerspiegelt.<br />

H. W. Schreiber hat auf dem 117. Kongress<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Chirurgie<br />

im Jahr 2000 das Thema seines Vortrags<br />

„Ist Geschichte noch zeitgemäß“? treffend<br />

beantwortet: „Geschichte ist immer zeitgemäß<br />

<strong>und</strong> immer notwendig. Wir sind täglich<br />

aufs Engste mit ihr verb<strong>und</strong>en. Wer die<br />

Vergangenheit missachtet, handelt wider<br />

Vernunft <strong>und</strong> Klugheit. Er ist nur zufällig in<br />

der Gegenwart <strong>und</strong> fährt mit Abblendlicht<br />

in die Zukunft“. [1]<br />

Wir hoffen, dass unsere Beiträge das Interesse<br />

der Leser finden <strong>und</strong> die <strong>Mitteilungen</strong><br />

nützlich sind. Die Herausgeber danken allen<br />

Autoren für ihre engagierte Mitarbeit <strong>und</strong><br />

die fruchtbaren Diskussionen bei mehreren<br />

Autorenberatungen.<br />

Prof. Dr. E. Markgraf<br />

Gillestr. 5<br />

07743 Jena<br />

Prof. Dr. W. Otto<br />

Am Park 5<br />

06184 Kabelsketal<br />

OT Dieskau<br />

Dr. K. Welz<br />

Finsterwalder Str. 45a<br />

03048 Cottbus<br />

Literatur<br />

1. Chirurg BDC 39, Nr. 8, 202–295<br />

DGU <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | Supplement 1/2008 3

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