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GLAS 2006 3. Immenhäuser Glaspreis - Stadt Immenhausen

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<strong>2006</strong> - Glaskunst in Deutschland<br />

Bei bewertendem Vergleich mit 2003 ist festzustellen, dass die Zahl der an Wettbewerb und Ausstellung teilnehmenden<br />

Künstlerinnen und Künstler weiter zugenommen hat. Die bereits im Jahr 2000 von uns mitgeteilte Absicht der Auslobung,<br />

besonders für junge Leute eine niveauvolle Wettbewerbs- und Ausstellungsmöglichkeit zu schaffen, hat sich als notwendig<br />

bestätigt und als richtig erwiesen. Die Zahl der diesjährigen Erstbewerbungen in Höhe von 46 spricht für sich. Sie hat sich<br />

seit 2003 merklich erhöht.<br />

Die bereits vor drei Jahren bekannte Tendenz zur Arbeit an kleinen Studioöfen hat sich fortgesetzt. Kostengründe und<br />

Platzmangel im Atelierbereich scheinen dafür auch weiterhin ausschlaggebend zu sein. Kleine gefuste Objekte, die immer<br />

wieder auch durch Addition von Teilen nachträglich vergrößert werden, und Arbeiten in Pâte de Verre-Technik, aber auch<br />

Sandguss-Arbeiten, werden nicht dadurch qualitätvoller, dass sie zahlenmäßig wachsen. Über diesen Sachverhalt führen<br />

auch die oft sehr einfalls- und variantenreichen, wesentlich verbesserten und in schöner Kombination ausgeführten Veredlungstechniken<br />

nicht hinweg. In den zahlreich ausgeführten Verschmelzungen wurde viel an experimenteller Zeit investiert.<br />

Sie hat frappierende Ergebnisse erbracht und Glas auf heißem Wege auch mit anderen Materialien verbunden. Ein<br />

solch erfolgreicher Versuch war z.B. das Verschmelzen von Glas und Sandstein.<br />

Variantenreicher geworden ist ebenfalls das Verbinden von Glas mit anderen, sehr unterschiedlichen Materialien. Viele dieser<br />

Verbindungen sind von rein mechanischer Art wie die durch Metalle. Verwendung finden nicht nur mehr oder weniger<br />

massive Rahmen, sondern auch Drähte in unterschiedlicher Stärke, Ketten-Teile, Netze und auch Kunststoff-Gewebe und<br />

Naturfasern. Oft waren diese Materialien bereits für eine andere Aufgabe eingesetzt und finden hier eine Zweitverwendung.<br />

Einige Künstlerinnen und Künstler begnügen sich sogar mit einem In-Beziehung-Setzen ihrer Materialteile, z.B. durch die<br />

Schaffung einer räumlichen Nähe. Wie bereits gesagt, es wird der nicht nur positiv zu wertende Trend zum Fusen oft nicht<br />

durch die sehr geschickt und häufig auf hohem technischen Niveau mehrfach eingesetzten Gestaltungstechniken an einem<br />

Objekt nicht immer wett gemacht. Das gelingt auch nicht immer durch außergewöhnliche Verbindungen von Hütten- und<br />

Flachglas, seien ihre Kombinationen auch noch so interessant und gewagt. Als positiv hingegen kann festgestellt werden,<br />

dass der Mut zum Experiment zu guten Ergebnissen führt. Hier sind zukünftig sicher immer wieder innovativ wirkende Ergebnisse<br />

zu erwarten.<br />

Verwunderlich ist, dass die im Jahre 2003 zur Gestaltung eingesetzte Computertechnik nicht die erwartete Verbreitung gefunden<br />

hat. Der Einsatz ist, wie Beispiele in der jetzigen Ausstellung zeigen, auf einzelne Objekte beschränkt geblieben. Das<br />

scheint kein Zufall zu sein.<br />

Die traditionellen kalten Veredelungstechniken wie Schliff, Schnitt, Kugeln und Polieren haben ihre Aufgabe behalten und<br />

werden meist in großer Perfektion ausgeführt. Ihr Einsatz erfolgt immer wieder auch auf sich gegenüberliegenden Objekt-

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