HOLZ Dauerhafte Holzbauten bei chemisch-aggressiver ...
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<strong>Dauerhafte</strong> <strong>Holzbauten</strong> <strong>bei</strong> <strong>chemisch</strong>-<strong>aggressiver</strong> Beanspruchung holzbau handbuch Reihe 1, Teil 8, Folge 2<br />
Tabelle 5.1 E DIN 1052, Mindestanforderungen an den Korrosionsschutz für metallische Bauteile<br />
und Verbindungsmittel<br />
12<br />
mittlere Zinkschichtdicke in µm<br />
und/oder andere Schutzmaßnahme<br />
1 2 3<br />
1 Nutzungsklasse 1 Nutzungsklasse 2 Nutzungsklasse 3<br />
sowie Nutzungsklasse 2 <strong>bei</strong> mäßiger sowie Nutzungsklasse 2<br />
<strong>bei</strong> geringer Korrosionsbelastung 2) <strong>bei</strong> starker<br />
Korrosionsbelastung 1) Korrosionsbelastung 3)<br />
2 Nägel, Stabdübel,<br />
Schrauben, Bolzen, keine 4), 5) keine 4), 5) 55 6)<br />
Scheiben, Muttern,<br />
Dübel<br />
3 Eingeklebte keine 7 keine 7 55 6)<br />
Stahlstäbe<br />
4 Klammern 7 geeigneter geeigneter<br />
nichtrostender Stahl 8) nichtrostender Stahl 8)<br />
5 Nagelplatten 9) 20 25 geeigneter<br />
plus Gelbchromatierung nichtrostender Stahl 8)<br />
6 Stahlbleche 20 20 geeigneter<br />
mit einer Dicke plus Beschichtung nach nichtrostender Stahl<br />
bis zu 3 mm 9), 10) DIN 56928-8 oder oder<br />
25 Kurrosionsschutz<br />
plus nach DIN 55928-8<br />
Gelbchromatierung<br />
7 Stahlbleche 7 11) 30 12) geeigneter<br />
mit einer Dick nichtrostender Stahl 8)<br />
zwischen 3 und oder<br />
5 mm Korrosionsschutz<br />
nach<br />
DIN EN ISO 12944-6<br />
1) Umgebungsbedingungen C1 und C2 nach DIN EN ISO 12944-2,<br />
2) Umgebungsbedingung C3 nach DIN EN ISO 12944-2.<br />
3) Umgebungsbedingungen C4 und C5-I nach DIN EN ISO 12944-2,<br />
4) Bei einseitigen Dübeln aus Stahlblech muss eine mittlere Zinkschichtdicke von mindestens 55 µm<br />
aufgebracht werden,<br />
5) Bei Stahlblech-Holzverbindungen mit außenliegenden Blechen müssen Nägel und Schrauben eine<br />
mittlere Zinkschichtdicke von mindestens 8 µm aufweisen,<br />
6) Bei sehr starker Korrosionsbelastung (z.B. Umgebungsbedingung C5-M nach DIN EN ISO 12944-2) sind<br />
zusätzliche Maßnahmen erforderlich,<br />
7) Stahlstäbe mit außenliegenden Abschnitten müssen eine mittlere Zinkschichtdicke von mindestens 40 µm<br />
aufweisen,<br />
8) Z.B. nichtrostende Stähle für die Widerstandsklassen III und IV nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung,<br />
9) Statt feuerverzinktem Blech darf auch Blech mit Zink-Aluminium-Oberzügen gleicher Schichtdicke<br />
verwendet werden,<br />
10) Stahlbleche mit einer Dicke bis zu 3 mm dürfen auch mit geschnittenen, unverzinkten Kanten eingesetzt<br />
werden,<br />
11) Die übliche Mindestschichtdicke <strong>bei</strong>m Stückverzinken beträgt 50 µm.<br />
Aufgrund von Erfahrungen ist es da<strong>bei</strong><br />
unbedenklich, nichtrostende und verzinkte<br />
Stähle gleichzeitig zu verwenden, wenn<br />
die Oberfläche des nichtrostenden Stahls<br />
im Verhältnis zur Oberfläche des verzinkten<br />
Stahlteils gering bleibt. Dies trifft <strong>bei</strong>spielsweise<br />
zu <strong>bei</strong> dickeren Stahlplatten<br />
und stabförmigen Verbindungsmitteln wie<br />
Stabdübeln, Nägeln usw.<br />
Informationen über korrosionsbeständige<br />
Holzverbindungsmittel können u.a. <strong>bei</strong> den<br />
nachstehenden Produktherstellern auf<br />
deren Homepages abgerufen werden<br />
(Stand 12.2002):<br />
Schürmann & Hilleke GmbH & Co.KG<br />
www.baer-original.de<br />
Bierbach GmbH & Co.KG<br />
www.bierbach.de<br />
BMF-SIMPSON GmbH<br />
www.bmf-simpson.de<br />
GH Baubeschläge Hartmann GmbH<br />
www.gh-bau.de<br />
ABC Verbindungstechnik<br />
www.spax.de<br />
5.3 Gusswerkstoffe<br />
Hierunter fallen metallische Verbindungsarten<br />
aus Eisen-, Stahl- oder Aluminiumguss.<br />
Für Verbindungsmittel dieser Art, soweit<br />
sie noch nicht zu den „anerkannten Regeln<br />
der Technik“ zählen, ist eine bauaufsichtliche<br />
Zulassung im Einzelfall erforderlich.<br />
Gussformteile werden zwischenzeitlich<br />
auch in kleinen Stückzahlen wirtschaftlich<br />
hergestellt und können im Holzbau neue<br />
und interessante Einsatzgebiete erschließen.<br />
Bei Aluminium-Gusswerkstoffen<br />
wurden Legierungen speziell für unterschiedliche<br />
aggressive Medien entwickelt.<br />
Da<strong>bei</strong> gilt, dass Festigkeitsverhalten und<br />
Gusseigenschaften in weiten Bereichen<br />
variieren können. Auch hier ist neben einer<br />
Objekt bezogenen Festlegung häufig eine<br />
Zustimmung im Einzelfall einzuholen.<br />
Abbildung 5.2 Auflagersockel aus Aluminiumguss<br />
Abbildung 5.2 zeigt einen Auflagersockel<br />
aus Aluminiumguss für einen Randträger<br />
des Solebades Bad Dürrheim (siehe auch<br />
Kapitel 7). Neben hohen Kräften waren die<br />
unterschiedlichen Auflagerwinkel für die<br />
Bemessung maßgeblich.<br />
5.4 Kunststoffe<br />
Verbindungsmittel aus Kunststoff bieten<br />
sich wegen ihrer Korrosionsbeständigkeit<br />
für <strong>chemisch</strong>-aggressiv beanspruchte Holztragwerke<br />
an. Die Verar<strong>bei</strong>tung von Kunststoffen<br />
(z.B. Kunstharz-Pressholz, faserverstärkte<br />
Duroplaste) erfordert im<br />
allgemeinen ein hohes Maß an Erfahrung<br />
und Sorgfalt. Entsprechend der Orientierung<br />
der Armierung von faserverstärkten<br />
Materialien sind <strong>bei</strong> unterschiedlichen<br />
Kraftrichtungen bisweilen stark voneinander<br />
abweichende Festigkeiten zu beachten.<br />
Hohen Druck- und Zugkräften steht<br />
häufig eine große Sprödigkeit des Werk-